The Substance 4K UHD

4K Blu-ray Review

Mubi, 17.04.2025
Mubi, 17.04.2025

OT: The Substance

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Ihr seid Eins

Sicher einer der außergewöhnlichsten Filme des letzten Kinojahres erscheint nun auch als 4K-Blu-ray.

Inhalt

Einst ein leuchtender Star

Wie ihr Stern auf dem Walk of Fame verblasst, verwittert und Sprünge bekommt, so geht es auch Ex-Filmstar und Fitnessidol Elizabeth Sparkle selbst. Anfänglich blitzlichtgewitternd eingeweiht, fallen den Passanten nun Pizzas auf das Star-Symbol, während sie selbst per Zufall mitbekommt, dass ihr Fernsehboss sie gegen eine jüngere Aerobic-Queen eintauschen will. Die Worte, die er dabei nutzt, sind degradierend, verletzend und in höchstem Maße respektlos. Als sie auf dem Heimweg vom Produktionsstudio in einen schweren Autounfall gerät, überlebt sie zwar unverletzt, wird aber im Krankenhaus von einem etwas seltsamen jungen Arzt behandelt. Dieser schmuggelt ihr einen USB-Stick in ihre Sachen, dessen Inhalt sie zu Hause zunächst neugierig anschaut. Das enthaltene Video verspricht eine Verjüngungskur durch eine neuartige Droge namens „The Substance“. Landet der Stick zunächst noch im Mülleimer, ist Elizabeth dann doch zu interessiert, etwas an ihrem Leben zu ändern. Sie bestellt das Paket und wird zu einem etwas trostlos wirkenden Ort befohlen. Dort injiziert sie sich die Droge und gebiert einen jüngeren, unglaublich gut aussehenden und makellosen Quasi-Klon von sich selbst, während sie selbst in eine Starre verfällt. Fortan können sich die zwei Körper im wöchentlichen Wechsel getrennt voneinander bewegen. Doch der Anbieter der Droge mahnt, dass beide „eins“ sind. Und wenn man die Sieben-Tage-Regel verletzt, wird das unausweichliche und schreckliche Konsequenzen haben …

Heute nur noch Aerobic-Queen

Regisseurin Coralie Fargeat hält unsere heutige Gesellschaft für gewalttätig gegenüber Frauen. Gemeint ist damit, dass für sie das Leben der Frauen praktisch „Body Horror“ ist. Und dass Frauen diese Gewalt verinnerlicht haben und damit tagtäglich umgehen müssen. Um dies zu reflektieren, schrieb und inszenierte sie The Substance. Einen Film, dessen Gewaltanteil sie als Widerspiegelung gegenüber dem sieht, was Frauen in der heutigen Welt erfahren; welchen Vorschriften sie Genüge tun sollen, die sich vor allem um ihr Aussehen drehen. Der äußerst bissige Kommentar auf den Schönheitswahn wurde von vielen Kritikern gelobt, gefiel aber nicht jedem im Publikum. Gemeinhin ein Anzeichen für eine gewisse Polarisierung bei den Rezipienten. Fargeats Vision von Body Horror ist radikal: In einer Szene bricht ein weiblicher Körper in der Dusche auseinander, in einer anderen sehen wir die grotesken Konsequenzen des fortschreitenden Körpertauschs, wenn Hautfetzen abblättern oder sich neue Gliedmaßen deformieren. The Substance ist nichts für Zartbesaitete, will er auch gar nicht sein. Vielmehr geht es Fargeat darum, die hässliche Wahrheit hinter der makellosen Fassade des westlichen Jugend- und Schönheitskults offenzulegen. Wenn der weibliche Körper zur Ware wird, dann wird der Horror körperlich – und Fargeat findet Bilder dafür, die sich nicht nur ins Gedächtnis brennen, sondern mitunter kaum auszuhalten sind.

Und morgen vom Programmchef abgesetzt

Mit ungewohnten Optiken, wie extremen, fast lupenhaften Close-ups, Vogelperspektiven aus der Senkrechten oder Kamerafahrten über den Körper fängt Benjamin Kracun das Geschehen ein und ist dabei teils derart unangenehm nahe an den Protagonisten, dass man schon alleine dadurch einen gewissen Ekel vor Dennis Quaids Figur des Harvey bekommt. Die Kameraarbeit unterstützt maßgeblich, welche Gefühle sich beim Zuschauer einstellen. Ergänzt und begleitet wird die ungewöhnliche Kameraführung durch die meist sterilen Settings und betont designerhaften Außenbauten (11’40). Das Setting wirkt irgendwie entrückt und künstlich, gleichzeitig unterstreicht es die Intention von Coralie Fargeat. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist manchmal die emotionale Bindung zur Hauptfigur. Die bewusste Distanz, die Fargeat über Inszenierung und satirische Überzeichnung schafft, sorgt zwar für viele bitterböse Kommentare, lässt das Publikum aber mitunter auch kalt. Sosehr man sich an den visuellen und metaphorischen Tabubrüchen reiben kann – eine echte Katharsis scheint bei vielen auszubleiben. Wenn man hier und dort liest, dass es doch klasse sei, wenn Co-Darstellerin Margaret Qualley ihren tollen Hintern im Close-up in die Kamera halten darf, läuft The Substance Gefahr zum Opfer seiner eigenen Kritik zu werden. Wenn der Film seine eigene Hauptfigur ebenso radikal seziert wie die Medienwelt, die er anprangert, stellt sich unweigerlich die Frage: Nutzt Fargeat die Exploitation-Mechanismen nicht selbst, um den Zeigefinger zu heben? Wenn Elizabeth und Sue in einem surrealen Blutbad aufeinandertreffen, ist das genauso Abrechnung wie Spektakel – und vielleicht ein Spektakel zu viel. Die Botschaft, dass der Schönheitswahn zerstörerisch ist, kommt unmissverständlich an. Doch manchmal scheint es, als verlöre sich der Film in der Überzeichnung seiner Kritik und verharre zu sehr im ästhetischen Exzess – zumal Fargeat es in den letzten 10 Minuten unnötig übertreibt. Dennoch bleibt The Substance ein wuchtiger und wichtiger Film, der sich – bei aller formalen Überforderung – kompromisslos gegen eine Kultur der Vermeidung des weiblichen Verschleißes stellt.

Elizabeth ist dann eher der linke Knetklumpen …

Und dann sind da noch die Darsteller, von denen vorwiegend zwei überzeugen: Dennis Quaid nutzt die Rolle des TV-Chefs Harvey, um eine denkwürdige Performance abzuliefern. Unterstützt von den ekligsten Close-ups seit Melissa McCarthys roher-Hühnchen-Szene in Thunder Force geifert, schimpfwortet und speichelt er sich durch den Film, dass das Wort „Overacting“ ab sofort seinen Namen tragen könnte. In The Substance passt das als satirische Überhöhung aber wie die Faust aufs Auge. Und was bitteschön ist das für ein genialer Coup, ausgerechnet Demi Moore in der Hauptrolle zu besetzen. Jene Darstellerin, die praktisch ihr eigenes Leben als Quasi-Biografie nachspielen darf: Einst gefeierte und höchstbezahlte Schauspielerin in A-Klasse-Filmen, verlor auch ihr eigener Stern an Glanz. Zwar wunderte sie sich im Zuge des 3-Engel-für-Charlie-Remakes über einen Kommentar, sie sehe „für ihr Alter von 40 Jahren“ im Film-Bikini großartig, was sie das Hollywood-System hinterfragen ließ, doch hinter den Kulissen sagte man ihr nicht nur einmal, ihr Körper sei ein „Problem“. Entsprechend entwickelte sie Esstörungen und veränderte ihren Körper mehrfach (auch durch OPs), wie sie 2010 in einem Interview gestand. Zu diesen ganzen Prozessen hat sie mittlerweile einen selbstkritischen Abstand bekommen und trägt das in ihrer Rolle der Elizabeth mit einer intensiven, gleichzeitig schonungslos mutigen und offenen Performance zur Schau, für die sie mehr als nur die Oscar-Nominierung verdient gehabt hätte. Wenn sie nach etwas über 23 Minuten splitterfasernackt vor dem Spiegel steht, hat kein CGI-Künstler für eine nachträgliche Straffung gesorgt. In gleißendem Licht offenbart Moore, dass der Körper einer 62-jährigen eben doch nicht mehr aussieht wie der einer 20-jährigen. Die Tatsache, dass sich ihr Körper kurz darauf in einer äußerst grafischen Body-Horror-Sequenz klont, unterstreicht das noch – eine Szene, die sich sicherlich nicht viele bekannte Schauspielerinnen zu spielen getraut hätten.

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Bild- und Tonqualität BD

… der rechte ist Sue

The Substance ist vor allem eins: hell, kontraststark und auf den ersten Eindruck beeindruckend scharf. Die zahlreichen visuellen Einfälle, die kräftigen Farben und satten Hell-Dunkel-Kontraste gibt die Blu-ray eindrucksvoll wieder. Eindrucksvoll sind auch die Close-ups von Quaid. Wenn sich dessen Zähne in die gepulten Garnelen schlagen, wird das schon ernährungstechnisch nicht jedermanns Sache sein. In der vorhandenen Schärfe wird’s aber durchaus noch mal unappetitlicher. Wie gesagt: auf den ersten Eindruck. Denn wenn man genauer hinschaut, ist das Material fragwürdig rauscharm und auf den Gesichtern wirkt’s wachsig. Dies könnte am speziellen „Verfahren“ liegen, das man für The Substance anwendete und das im nächsten Kapitel bei „Bildqualität UHD Blu-ray“ erklärt wird. Tatsächlich sind Details auf Gesichtern dezent nachgeschärft, während das Material grundsätzlich so rauscharm ist, dass ich hier eine Filterung nicht ausschließen würde. Davon ab, lebt der Film maßgeblich auch von seiner Visualität; von den ultrahell ausgeleuchteten und deckenhoch gefliesten Räumen bis zum rot gestalteten Flur, der sich ans Aufnahmestudio anschließt (und der Shining-Fans einen kleinen Schauer über den Rücken jagen wird) – all das wird von der Blu-ray bestechend zum Betrachter transportiert. Eigentlich eine eindrucksvolle Disk, wenn da nicht dieser Nachschärfungseffekt wäre.

Und Sue wird der neue Star in der TV-Branche

Mubi stattete die Blu-ray von The Substance mit DTS-HD-Master fürs Deutsche und mit einer DD-5.1-Fassung füs Englische aus. Und, wow: Wer schon länger nicht mehr in den Genuss einer dynamischen Tonspur gekommen ist, der wird hier fündig. Schon die Stimmen während der ersten zehn Minuten kommen satt und sehr kräftig aus dem Center. Wenn man aber einem gewissen Filmstudio mit der Maus im Symbol mal ein Beispiel geben wollte, dann jenes des Knalleffekts nach zehn Minuten. Das, was dort urplötzlich an Wucht und Dynamik auf den Zuschauer eindrischt, bekommen ansonsten die krassesten Actionfilme nicht so fulminant hin. Auch die Fülle, mit der der Substance-Trailer nach 14 Minuten läuft – eingeleitet von den coolen und bohrenden Sounds des Electro-Themas, der mich an das grundgeniale Theme von Auslöschung erinnert. Dazu kommt eine wunderbar räumliche Performance, die bspw. während der ersten Körper-Metamorphose zeigt, wie innovativ sie die Rearspeaker einbeziehen kann.

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Bild- und Tonqualität UHD

Für Elizabeth haben Sues Aktionen Auswirkungen

The Substance wurde mit mehreren unterschiedlichen digitalen Kameras gedreht. Zum einen war da die ARRI Alexa Mini LF, zum anderen kamen die RED Komodo und die RED V-Raptor zum Einsatz. Die Kameras hatten unterschiedliche Ausgangsauflösungen von 4.5K über 6K bis 8K. Zunächst masterte man die unterschiedlichen Auflösungen gemeinsam in 4K, doch bei ersten Testsichtungen war den Machern das fertige Material zu scharf. Also entschloss man sich, wie Kameramann Benjamin Kračun in einem Interview erklärte, den Großteil des Films auf 2K runter- und im Anschluss wieder hochzuskalieren – es ist also ein 4K-2K-4K-Downscale-Upscale – auch mal was Neues. Im originalen 4K belassen hat man lediglich die TV-Show-Aufnahmen von Sue, um dort diesen ultrarealistischen Look zu behalten. Und genau dieser Vorgang dürfte für das Problem gesorgt haben, das oben bereits im Kapitel für die Bildqualität der Blu-ray beschrieben wurde. Denn die UHD Blu-ray „leidet“ unter dem identischen Effekt. Sie ist gegenüber der Blu-ray allerdings ein wenig sauberer encodiert und während der 4K-2K-4K-Szenen zeigen sich Hautfältchen einen Hauch griffiger. Die einzigen nativen 4K-Szenen sind im Schnitt derart rasant, dass man einen sichtbaren Auflösungsvorsprung nur subjektiv wahrnehmen kann. Die 4K-Disk schlägt die Blu-ray deshalb (mit wenigen Ausnahmen) nur dann, wenn man so weit einzoomt, dass das Ende der Full-HD-Auflösung erreicht ist. Mubi gradete die UHD Blu-ray dann mit HDR10 und Dolby Vision inkl. eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Letzteren nutzt die HDR-Scheibe aber nicht über die Maßen. Sie ist insgesamt einen Hauch dunkler, was die Kontrastierung noch etwas dynamischer erscheinen lässt. Die Farben, insbesondere pink und rot, sind etwas kräftiger, etwas strahlender, aber nicht maßgeblich satter. Insgesamt halten sich die Differenzen zwischen der BD und der UHD-BD also in Grenzen. Aber schaut selbst in den Screenshotvergleichen.

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Blu-ray (5’28): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray dezent dunkler. In den Hauttönen etwas wärmer.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Bereits hier im Close-up (bitte mal beide Bilder in Originalauflösung anschauen) …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist zu erkennen, dass die Gesichtsoberfläche etwas wachsig und nachgeschärft wirkt.

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Blu-ray (6’17): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Schauen wir in die Tiefe und dieses Mal mit einem noch höheren Zoomfaktor.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Selbst die UHD Blu-ray kommt nicht ganz ohne matschige Bereiche aus. Hier ist zu sehen, dass ein 4K-2K-4K-Prozess vollzogen wurde.

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Blu-ray (8’41): (Slider ganz nach rechts): Die Close-ups von Quaid wirken extrem scharf …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): … aber auch hier: Was vordergründig knackig ist, ist eigentlich etwas wächsern …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und gleichzeitig etwas nachgeschärft (oder durch den Prozess automatisch so geworden). Man sieht es gut am Auge.

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Blu-ray (14’56): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (20’12): (Slider ganz nach rechts): In einer der wenigen Außenszenen gibt’s ein wenig Differenz.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Allerdings hier eher durch die Grenze der Full-HD-Auflösung ausgelöst.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk bekommt die Kabel besser aufgelöst hin.

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Blu-ray (22’24): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Hier sieht man es in Originalauflösung noch einmal …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zwar hat die 4K-DIsk eine etwas schönere Hautoberfläche, ist aber ebenfalls etwas wächsern.

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Blu-ray (40’23): (Slider ganz nach rechts): In diesem Vergleich sieht man das noch besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Denn während die Auflösung wirklich nicht sichtbar besser ist …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind beide Scheiben auf dem Gesicht leicht wachsweich.

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Blu-ray (52’50): (Slider ganz nach rechts): Hier eine der Szenen, die laut Aussage des Kameramanns nicht runter- und wieder hochskaliert wurden.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zunächst sind die pinken Farben eine Spur knackiger und kräftiger.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Im Ausschnitt lässt sich allerdings dennoch kaum ein Auflösungsvorsprung ausmachen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Hauttexturen sind ganz dezent plastischer.

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Blu-ray (91’36): (Slider ganz nach rechts): Hier ist eine der wenigen Sequenzen, in denen man einen Auflösungsvorsprung zur Blu-ray sieht …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zunächst reduziert die HDR-Scheibe aber die Gelbanteile etwas und ist braunbetonter.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Wenn man sich die beiden Bilder in Originalauflösung runterlädt …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … liefert die 4K-Disk hier die plastischeren Hautunebenheiten, die schärfere Umrandung der Zähne und etwas klarere Augenpartien.

Keine Änderung beim Ton. Auch die UHD Blu-ray erhält die DTS-HD-Master-Tonspuren, die bereits für die Blu-ray genutzt wurden.
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Bonusmaterial

Sieht man vom 24-seitigen Booklet des 4K-Mediabooks ab, gibt’s auf den beiden Filmdisks leider nur ein zweiminütiges Kurz-Statement von Regisseurin Coralie Fargeat.

Fazit

Eins ist klar: The Substance ist kein Film für Vertreter der fleischlosen Ernährung. Die zahlreichen Fress-Sequenzen sind bisweilen deutlich schwerer zu ertragen als die Body-Horror-Elemente. Einen starken Magen braucht man dennoch für die komplette Laufzeit. Wer bis zum Ende durchhält, bekommt einen extremen Film, einen radikalen Film und einen thematisch relevanten Film, der die Toxizität Hollywoods anprangert. Fans von David Cronenberg oder den lovecraft’schen Verfilmungen kommen voll auf ihre Kosten. Freunde des Mainstreams sollten Mut zur Lücke beweisen. Das gilt bis auf das etwas souveränere Encoding und die dezent kräftigeren Farben auch für die UHD Blu-ray, die nur wenig Mehrwehrt gegenüber der Blu-ray bietet. Beide haben aus technischer Sicht etwas mit dem 4K-2K-4K-Prozess zu kämpfen. Dafür gibt’s satten Sound für die deutschen Hörer. Fans der Originalsprache müssen mit einer schwachbrüstigeren Dolby-Digital-Spur leben.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 95%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 85%

Bonusmaterial: 10%
Film: 75%

Anbieter: Mubi
Land/Jahr: USA 2024
Regie: Coralie Fargeat
Darsteller: Demi Moore, Margaret Qualley, Dennis Quaid, Gore Abrams
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de // Dolby Digital 5.1: en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 144
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Jein (4K-2K-4K-DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Mubi)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.

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25 Kommentare
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Christoph

Sehr ausführliche und spannende Rezension, danke.

Eine Frage: Du schreibst am Ende Deiner Rezension: “Fans der Originalsprache müssen mit einer schwachbrüstigeren Dolby-Digital-Spur leben.”

Ich habe tatsächlich schon oft Tonspuren gehört, die in DD 5.1 trotz Datenreduktion absolut gleichwertig zu DTS-HD MA oder Dolby TrueHD klingen. Meiner Erfahrung nach gibt es andere Gründe wie Filterung oder Limitierung, die sich weit schwerwiegender auf die hörbare Tonqualität auswirken können, als der am Ende eingesetzte Codec.

Außer der Information, dass es unterschiedliche Codecs gibt, gehst Du im Text auch nicht weiter auf etwaige qualitative Unterschiede in den Sprachfassungen ein. Mit dem o.g. finalen Satz und der Bewertung 95% für DF gegenüber 85% für OF ist das aber schon eine kleine Abwertung der englischen Spur.

Jetzt also endlich die Frage: Abgesehen davon, dass ich natürlich grundsätzlich auch immer die Lossless-Version bevorzugen würde, wüsste ich gerne, ob man den qualitativen Unterschied zwischen englischer und deutscher Tonspur aufgrund der Tonformate tatsächlich deutlich wahrnimmt?

Mir persönlich zumindest geht es gelegentlich so, dass der Eindruck nur aus dem Wissen entsteht, dass die eine Version “verlustfrei” abgelegt ist, und die andere nicht.

Lieben Dank und schönen Tag,
Christoph

Christoph

Ja, das macht es natürlich schwierig zu vergleichen, wenn schon vom Pegel nicht zusammenpasst. So wichtig wäre mir das jetzt auch nicht, dass ich da nachträglich noch Messungen anstelle oder Wellenformen vergleiche. Ich habe mich nur gewundert, weil wir das Problem ja normalerweise eher andersherum kennen, mit leiser gepegelten Synchrontonspuren.

Jochen

ok also wenn du das so machst und Vergleiche anstellst kannst du es direkt lassen. Das auditive Gedächtnis liegt bei wenigen Sekunden bei “normalen” Menschen, bei Mix- oder Masteringprofis kann es etwas länger sein. Insofern du zurückspulen musst und dann auch noch um irgendwelche dBs anheben musst, ist es absolut unmöglich einen Unterschied zwischen verschiedenen Spuren zu hören. Du kannst dir ja mal ne alte Ausgabe der c’t schnappen und den MP3-Test von vor 10 oder 15 Jahren lesen. Da konnten absolute Audio-Profis nicht mal den Unterschied zwischen verlustfrei und einer 256 kbps MP3s hören, im direkten A/B-Vergleich wohlgemerkt!

Jochen

selbst wenn man beide Tonspuren in einen Audio-Editor laden würde und die Lautstärke angleicht und dann direkt hin und herspringen kann, ist es unfassbar schwer da irgendetwas rauszuhören. Und selbst wenn du einen Analyzer benutzt und sehen würdest, dass Tonspur A mehr Bassanteil hat als Tonspur B, hat diese Erkentniss erstmal Null Aussage über die Qualität oder die Kompression dieser Tonspur.

Stefan B.

Ich höre immerhin den Unterschied am Denon, ob ich den Dolby Surround oder den Neural X Upmixer nutze.
Um die o.a. Thematik mit dem auditven Gedächtnis zu umgehen, arbeite ich an einem Klon von mir – unter Dreingabe von einem Luchs, einer Eule und einem Oktopus. Wobei ich den Oktopus nur dazumische, weil ich 8 Arme für nützlich halte, um mehrere Fernbedienungen gleichzeitig zu bedienen. Die benötige ich, um den Ton besser zu vergleichen – da das auditive Gedächtnis – ach, ihr wisst schon :o)

Stefan B.

… wir sind dann eigentlich 4. Ich wäre ja der Hauptanteilseigner :o)

Noah

Danke für diese konkretisierten Eindrücke. Also ich hab nicht lang rum gefackelt und habe mir noch das britische Set geholt.

G W

Der Film war leider einer der (relativen) Enttäuschungen des letzten Kinojahrs. Es hätte der “Botschaft” des Films sicher gutgetan, über die Strecke ein wenig mehr Subtilität walten zu lassen.
Dann wäre die Wirkung des Finales sicher auch eine andere gewesen. So war man wegen der Reizüberflutung der letzten zwei Stunden einfach nur noch desensibilisiert.

Erik

Was für’n Upfuck für O-Ton Liebhaber. Was bin ich nun froh, schon vor einigen Wochen die US Scheibe importiert zu haben.

Chris

Danke für deine Review! Hätte für die englische Spur absolut nicht erwartet, dass die nur in DD drauf ist. Muss man ja bei MUBI (auch in Zukunft) wohl echt vorsichtig sein. Die haben bisher schon (besonders in UK) gute VÖs gebracht. Sehr hochwertig immer. Bin dann sehr froh, dass ich doch noch das Mediabook storniert und in UK bestellt hatte. Auf der UK-DISC ist dann Deutsch in DD und Englisch in DTS-MASTER, ganauso wie bei der US-Variante.

Noah

Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass sich die deutsche Scheibe von der britischen (die US Scheibe ist wohl lediglich eine BD-66) unterscheidet, gerade WEIL die britische ja dt. Ton/UT mit an Bord hat. Musste nach diesem herben Erwachen dann eben nochmal den Geldbeutel aufmachen und doch noch die UK bestellen.

Neo Ferin

Hey Timo,

ich hatte mich erst gewundert, weil bei dem UHD Mediabook die englische Tonspur nur in Dolby Digital vorhanden ist und in deinem Text sprichst du von “DTS-HD-Master fürs Deutsche und Englische”.
Im Überblick am Ende hast du es auch so eingepflegt.
Da ich eh lieber auf deutsch gucke, weil ich mich dann besser auf die Filme einlassen kann, stört mich das auch nicht so.

Stefan

Habe den Film zweimal quasi hintereinander gesehen, aber “nur” auf Blu ray. An einem Tag auf englisch, am nächstenTag nochmal auf deutsch. Ein richtig krasser Film und für mich Kandidat für meinen persönlichen Film des Jahres 2025.
Krasseste Szene war für mich die im Café mit 207. “Has she started yet? Eating… ?” So ein Gänsehautmoment.

Auf jeden Fall ein Film, den man gesehen haben sollte.

DEDE

Erneut eine tolle Rezension, danke dafür.

Wäre es möglich, dass die US UHD ein besseres Bild bietet oder basiert diese auf dem selben Master?

Ich schaue den Film ohnehin im OV und brauche persönlich kein Mediabook.

Erik

Ich habe die US UHD und alle hier im Review beschriebenen Makel (hin und wieder kurze, matschige, sehr helle Bildbereiche & rauschgefilterte, leicht wachsige Gesichter & Gefühl von Nachschärfungen) gibt’s auch auf der US Scheibe. Fand die Filterung auf den jungen Gesichtern aber ausnahmsweise mal nicht störend, da es mE hier zum Konzept, dem unrealistischen Schönheitswahn und einer nochmals überspitzt-perfekten Haut, zuträglich ist. Die Nachschärfungen sind einem auch nicht mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen. Einzig ein paar vermatschte Bildbereiche empfand ich etwas störend.
Hervorragend war der 5.1 Master Audio Track fürs Englische.
Sollte Timo einen Vergleich der beiden UHDs ansterben, würde ich meine US UHD als Leihgabe zur Verfügung stellen. Glaube aber, dass das in diesem Fall überflüssig ist; außer vlt für den Sound.

G W

Was könnte denn der Grund sein, dass sie den deutschen Kunden nicht ebenso einen englischen DTS-Ton gönnen? An den Rechten und der Speicherkapazität kann es ja wohl nicht liegen.

DEDE

Vielen Dank für deine Einschätzung, die hilft mir bei der Kaufentscheidung.

Mal schauen ob ich dennoch zum Import greife, aufgrund des Tons.

Ich schaue mittlerweile generell lieber in englischer OV, vor allem bei diesem Film gibt’s ohnehin weniger Dialoge.