The Timber

Blu-ray Review

The Timber Blu-ray Review Cover
WVG Medien, seit 27.02.2015

OT: The Timber

 


Blutiger Goldrausch

Zwei Brüder kämpfen für den Erhalt ihrer Bleibe.

Inhalt

Samuel und Wyatt leben ausgangs des 19. Jahrhunderts in einer einsam gelegenen Hütte irgendwo in der Kälte Alaskas. Gemeinsam mit der gemeinsamen Mutter und Sams Frau möchte man eigentlich nichts als Ruhe. Doch mit der hat es ein Ende, als die Krediteintreiber das Haus aufgrund Zahlungsverzugs zwangsversteigern wollen. Der einzige Ausweg: Sie sollen schlimmsten der Banditen im großen Umkreis zur strecken bringen und von dessen Kopfgeld ihre Schulden bezahlen. Sam und Wyatt zögern nicht lange und machen sich auf die beschwerliche Reise durch den Schnee. Ein Trip voller Gefahren, übler Goldsucher und bleihaltiger Luft, und das alles nur, um Jebediah Seagrave zur Strecke zu bringen, ihren Vater …

Wer bisher dachte, der Wilde Westen spielte sich nur im staubigen Wüstenbereich Mittelamerikas ab, der irrt. In Anthony O’Briens Neo-Western ist es rattenkalt, schroff und unwirtlich. Man könnte fast meinen, das einzige, was The Timber mit Genre-Klassikern gemeinsam hat, sind die Pferde und Revolver. Doch bevor man überhaupt Gefahr läuft, diesen atmosphärisch absolut stimmigen Film in einen Topf mit John-Wayne-, James-Stewart- oder Clint-Eastwood-Pistolenfilmen zu schmeißen, sollte man sich schnell davon befreien und The Timber als eigenständiges Drama vor der Kulisse des Goldrausches im Yukon betrachten. Als solcher funktioniert das bisweilen ziemlich blutig geratene Werk vor allem dank der schonungslosen Szenerie. Das verschneite Rumänien verlangte den Darstellern augenscheinlich einiges ab und fungiert gleichzeitig als Hintergrund für eine zwar austauschbare, dafür aber mit Herzblut von allen (teils ungewöhnlich besetzten) Darstellern vorgetragene Geschichte. Innovation sucht man in The Timber zwar vergeblich, doch der knackig-kurze Genrefilm ist optisch immerhin so eigenständig, dass er aus dem aktuell filmischen Einerlei herausragt. Man mag es sich gut vorstellen, dass solche oder ähnliche Begebenheiten in der Zeit durchaus vorkamen und nicht wenige Pioniere dahingerafft haben. Vielleicht hätte man den Hauptfiguren (gerade den weiblichen) noch etwa mehr Tiefe verleihen können, damit die Bindung an Lisa und Samuel emotionaler und inniger wird, vielleicht hätte man auch gerne noch erfahren, warum und vor allem wie Jebediah dorthin kam, wo ihn seine Söhne später finden. Da dies in der Kürze der Zeit etwas untergeht, konzentriert man sich als Zuschauer eben etwas mehr auf die Darsteller, von denen vor allem David Bailie als Sheriff Snow herausragt. Zwar hat er nur wenig Screentime, die füllt er dafür allerdings mit Präsenz. Nicht nur aufgrund der guten Darsteller wird derjenige bei The Timber fündigt, der einen etwas un-, bzw. außergewöhnlichen Western sucht.

Bild- und Tonqualität

Mit bläulich-violett eingefärbtem Bild liefert die Blu-ray von The Timber eine adäquate Atmosphäre zum unterkühlten, schroffen Neo-Western. Die Kontrastierung ist in den gut ausgeleuchteten Außenszenen hervorragend gelungen, präsentiert einen strahlend blauen Himmerl und kristallklaren Schnee. Die weniger gut beleuchteten Momente leiden schon mal etwas unter einem dezenten Schleier. In punkto Schärfe kann man der Disk nichts vorwerfen. Nahaufnahmen gelingen gut aufgelöst und die Bildruhe ist erstaunlich hoch.
Akustisch könnte man zunächst meinen, dass The Timber nicht über eine rein frontale Beschallung hinauskommt – zudem sind die Dialoge/Stimmen arg dünn geraten. Doch dann hagelt es plötzlich Schüsse, die nachhaltig über die Rears hallen und von druckvollen Sounds begleitet werden. Die kalte Schneeatmosphäre kommt gedämpft und authentisch rüber, der Filmscore

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von The Timber besteht aus einem dreiteiligen Behind the Scenes. Zum einen gibt es ein rund zehnminütiges Interview mit Elisa Lasowski und Josh Peck, unterbrochen von Filmszenen. Im kurzen „Nightmare“-Feature wird die Besprechung zur Alptraum-Sequenz gezeigt und „Gunfight“ seziert die entsprechende Belagerungsszene der Hütte mit dem Schusswechsel. Dazu gibt’s natürlich noch den Trailer zum Film.

Fazit

The Timber ist mal eine etwas andere Art des Western und sorgt mit unterkühlter Atmosphäre und relativ blutigen Auseinandersetzungen für Kurzweil. Das mag zwar nie das Niveau der staubigen Klassiker erreichen, unterhält aber 80 Minuten lang recht anständig.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 20%
Film: 60%

Anbieter: WVG Medien
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Anthony O’Brien
Darsteller: Josh Peck, James Ransone, Elisa Lasowski, Mark Caven, Attila Arpa
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 16

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2 Kommentare
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fandamme

Es ist einer der langweiligsten Filme, die ich je gesehen habe. Ich war mit dem Film nur um zu sehen, wie schlecht diese Gruppe wirklich ist. Ich muss sagen, es gibt ein paar schöne Landschaftsaufnahmen in den Bergen Schnee scape.

Eine Gruppe von Amateuren zu bekommen zusammen mit professioneller Ausrüstung, Lager im Schnee Gürtel von einigen Berggipfel, komm herab, mit Decke auf den Kopf und denken, dass sie eine epische erschossen.

Eine komplette Produktion von Müll ……… Handeln aus ist, Timing abweicht, Diktion aus ist, melodramatisch wie die Hölle, aber die Kameras laufen perfekt.