The Trench – Das Grauen in Bunker 11

Blu-ray Review

the trench - das grauen in bunker 11 blu-ray review cover
Tiberius Film, 04.07.2019

OT: Trench 11

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Der Votan-Komplex

Atmosphärischer und durchaus spannender Weltkriegs-Untoten-Horror-Thriller.

Inhalt

Nordfrankreich im ausgehenden Jahr 1918: Während die Deutschen langsam besiegt zu sein scheinen, entdecken britische Soldaten etwa elf Kilometer von der Grenze entfernt auf französichem Boden ein Tunnelsystem. Man vermutet, dass dort ein Biowaffenlabor betrieben wurde, um gefährliche Erreger als Kriegswaffe einzusetzen. Hinter dem Ganzen könnte Reiner stecken, ein gefürchteter deutscher Truppenführer. Um zu erfahren, was dort wirklich gemacht wurde, schickt der britische Colonel Ashcroft ein Team aus sechs Soldaten zu einer Auflärungsmission. Unter ihnen auch der Kanadier Berton, der eigentlich gerade Besseres zu tun hatte, als sich unter die Erde zu buddeln. Doch auch ihm ist nicht klar, auf was für ein Grauen sie stoßen werden – und damit ist nur bedingt Reiner selbst gemeint, der den Auftrag hat, noch einmal zum Bunker zurück zu kehren, um sicherzustellen, dass dort nichts Wichtiges den Alliierten in die Hände fällt …

Erstaunlich atmosphärisch und vor allem spannend beginnt The Trench – Das Grauen in Bunker 11 – wenn die Story einige Zeit später ansetzt, als sie eigentlich beginnt, um dann in einem Flashback an den Ursprung zuruck zu kehren. Zumindest ein paar Figuren werden einigermaßen sorgsam eingeführt und das Setting (die kanadische Provinz Manitoba musste für den französischen Schauplatz herhalten) wirkt stimmig. Dazu kommt die durchweg vorhandene Atmosphäre in den unterirdischen Bunkern, die Klaustrophobiker an die Grenzen bringen wird. Gut, die Synchro wirkt hölzern und das Skript liefert nur wenig Abwechslung vom genretypischen Klischee. Aber es muss ja nicht gleich jeder Horrorfilm ein neuer Get Out oder Hereditary sein. Apropos Horror: Sorgt der unterirdische Schauplatz für ANspannung, lockert Regisseur und Drehbuchautor Leo Scherman (White Knuckles) zwischendurch auch für zünftige ENTspannung. Denn die gezeigten Splatter- und Goreffekte sind für einen FSK-16-Film (ungeschnitten) durchaus beachtlich.

Da wird einem Soldaten schon mal der halbe Schädel weg geschossen oder eine Autopsie liefert knackende Brustknochen. Derweil sorgen die oft nur schemenhaft rumturnenden Untoten für Thrill – eben weil man sie zunächst nicht in voller Lebensgröße zu sehen bekommt. Was vielleicht ein bisschen aufgesetzt wirkt, ist die etwas künstlich herbeigeführte und nicht vollständig nachvollziehbare Dynamik innerhalb der Soldatentruppe. Es wirkt nicht so ganz authentisch, um welche Dinge dort gestritten wird, bis es dann zur offenen Meuterei wird. Vielmehr scheint es eine bewusst herbeigeführte Situation, um es auf die Weise zu lösen, wie der Film es dann tut. Auf der anderen Seite musste man die 92 Minuten natürlich auch irgendwie füllen. Schauspielerisch darf man bei The Trench zwar keine Wunder erwarten, doch während Rossif Sutherland als Berton für etwas Prominenz sorgt, kümmert sich Robert Stadlober (ja, genau DER) um den Wahnsinn. Sein Truppenführer Reiner darf im zweiten Teil des Film nicht nur krude Weltanschauungen preisgeben, sondern auch gerne mal selbst zulangen. Man sieht dem deutschen Schauspieler den Spaß an dieser überzogenen Klischeerolle wahrhaftig an.

Bild- und Tonqualität

Dem Thema angepasst offenbart das Bild von The Trench vornehmlich braun-grüne und somit sehr erdige Farben. Die Bildruhe ist trotz des sehr dunklen Settings sehr gut. Tatsächlich lässt sich in den hellen Außenaufnahmen keinerlei Körnung ausmachen und der Detailgrad auf den Uniformen ist erstaunlich hoch. Umso beeindruckender, da die Datenrate in den dunkleren Szenen oft nur minimal über der 10Mbps liegt. Nur wenige Einstellungen erscheinen etwas weicher und in Auf- und Abblendungen sind schon mal dezente Banding-Artefakte zu sehen.
Akustisch gelangt das Geschehen per dts-HD-Master-Spur ins Heimkino und beginnt in den unterirdischen Bunkern sehr atmosphärisch. Bricht die Erde aber über den Männern zusammen, hätten die Rears stärker einbezogen werden dürfen. Die Dialoge sind aber der größte Schwachpunkt des Tons: Zum Teil sind die Stimmen zu leise, dauerhaft aber sind sie zu dünn. Gerade Col. Ashcroft tönt, als würde er über ein Funkgerät reinkommen, obwohl er vor der Kamera sitzt. Die Filmmusik liefert dagegen eine erstaunlich dynamische Vorstellung ab und drückt sogar ein wenig über den Subwoofer. Das kann man von der finalen Explosion unter Tage nicht gerade sagen, die eher kracht als drückt.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von The Trench finden sich nur die Originaltrailer und ein paar Programmtipps des Anbieters.

Fazit

The Trench – Das Grauen in Bunker 11 überzeugt zwar nicht auf voller Länge, weil das Drehbuch zu wenig Überraschungen bereithält, kann aber durch seine Atmosphäre, die teilweise vorhandene Spannung und die gelungen Maskeneffekte Boden gut machen – durchaus ein Tipp für Genrefreunde und solche, die Robert Stadlober gerne mal als fiesen Anti-Demokraten sehen wollen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Kanada 2017
Regie: Leo Scherman
Darsteller: Robert Stadlober, Rob Archer, Rossif Sutherland, Karine Vanasse, Charlie Carrick, Ted Atherton
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 92
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Tiberius Film)

Trailer zu The Trench

The Trench - Das Grauen in Bunker 11 - HD Trailer

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