Blu-ray Review
OT: Looking Glass
Zimmer #10
Nicolas Cage gerät als Motelpächter in eine mörderische Geschichte.
Inhalt
Maggie und Ray haben bein einem tragischen Unfall ihre Tochter verloren. Um einen Neuanfang zu wagen, pachten sie eins dieser Standard-Motels am Rande einer staubigen Straße irgendwo in der Wüste Nevadas. Sie richten es her und haben bald die ersten – scheinbar sehr freundlichen – Gäste. Bei einem seiner Inspektionsrundgänge findet er einen geheimen Zugang zu den Bereichen hinter den Zimmern und entdeckt, dass man von dort durch den Spiegel in die #10 schauen kann. Zunächst kann er dabei nur seinen Stammgast, einen alten Trucker beobachten, der regelmäßig bezahlten Sex mit nicht mehr ganz taufrischen Damen hat – kein Anblick fürs Auge. Als seine Frau jedoch einen weiblichen Dauergast in die zehn umlegt, wird er Zeuge heißer Spiele mit einer anderen sexy Dame. Ray, sexuell durchaus etwas vernachlässigt, fühlt sich erregt und belebt damit sogar die Beziehung zu Maggie für einen Moment. Doch dann liegt plötzlich ein totes Schwein im Pool und ein weiblicher Gast wird ermordet aufgefunden …
Erstaunlich ist aber, dass sich der Film zu Beginn einfach mal etwas Zeit nimmt, seine Figuren und die neue Situation, in der sie sich befinden, zu schildern. Man folgt Cage und Robin Tunney gerne dabei, wie sie das Motel herrichten und durch ihren Zusammenhalt ein eingeschweißtes Paar geben, das den Verlust der Tochter scheinbar nicht mit gegenseitigen Vorwürfen, sondern mit Respekt zu überwinden sucht. Cage, der (man wird ja nicht müde, es zu schreiben) in den letzten Jahren praktisch jede Rolle annimmt, die man ihm anbietet, gibt den etwas müden und vom tragischen Verlust gezeichneten Ray überzeugender als es zuletzt bei anderen Filmen der Fall war. nd es passt zu seiner Art Schauspiel. Obwohl seine Figur zwangsläufig etwas müde ist, wirkt er nicht gelangweilt. Tatsächlich hat er eine erstaunliche Präsenz in The Watcher.
So bleiben ein paar interessante Ansätze, die am Ende nicht konsequent genug umgesetzt werden – dennoch: Für Cage-Fans definitiv eine der besseren Leistungen des Darstellers.
Bild- und Tonqualität
Das Bild von The Watcher liegt im Format 1,78:1 – also “Vollbild-16:9” vor und liefert eine stimmige Atmosphäre. Das dezent sichtbare Korn passt zum Wüsten-Szenario der Gegend rund um Las Vegas und selbst die leichten Überschärfungen während der Vogel-Perspektiven wirken irgendwie passend. Technisch gesehen sind natürlich gerade die Überschärfungen nicht unbedingt gewünscht, aber manchmal wirkt es subjektiv dann doch wieder ein bisschen anders als objektiv. Farben sind kräftig, Kontraste ebenfalls. Auch in dunklen Szenen werden zudem die Unruhen nicht noch stärker und bleiben homogen (ausgenommen: 100’50). Close-ups sind dazu erstaunlich knackig.
Akustisch bleibt The Watcher erstaunlich vordergründig und konzentriert sich fast voll und ganz auf die Dialoge. Selbst zirpende Grillen oder atmosphärische Umgebungsgeräusche bleiben auf die Front beschränkt – ebenso wie der elektronische Score oder auch vorbeifahrende LKW. Die Rearspeaker werden bis zum Schluss praktisch nie bedient.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von The Watcher hält sich ein zweiteiliges Making-of auf, das die beiden Produzenten zu Wort kommen lässt und einige Einblicke aus der Hinter-der-Kamera-Perspektive liefert. Insgesamt dauern beide Featurettes gut zwölf Minuten.
Fazit
The Watcher beginnt spannend und vielversprechend, verzettelt sich dann aber in einer etwas konfusen und wenig schlüssig erzählten Killer-Geschichte. Für Fans von Cage und atmosphärischen Thrillern dennoch ein Tipp.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 50%
Tonqualität (Originalversion): 50%
Bonusmaterial: 40%
Film: 60%
Anbieter: Concorde Home Entertainment
Land/Jahr: USA 2017
Regie: Tim Hunter
Darsteller: Nicolas Cage, Robin Tunney, Marc Blucas, Ernie Lively, Jacque Gray, Kassia Conway
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 104
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Concorde Home Entertainment)