Thor – The Dark Kingdom 4K UHD

Blu-ray Review

©Marvel Studios 2014/Walt Disney Studios, 05.09.2019

OT: Thor – The Dark World

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Nachricht über den Äther

Thor II erhält sein Upgrade auf einer UHD.

Inhalt

Noch lacht er … © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Nach den Geschehnissen auf der Erde, deren Unterwerfung durch Loki man gerade noch verhindern konnte, sorgt Odin dafür, dass Thors Adoptivbruder hinter Gittern landet, um keinen Schaden anzurichten. Auch scheint der lange währende Krieg der neun Welten vor dem Ende zu stehen, woran der Hammerschwinger einen großen Anteil hat. Doch dann entdeckt Jane Foster, Thors auf der Erde zurückgelassene Freundin und Astrophysikerin, in London eine äußerst seltsame und extrem mächtige Substanz. Als sie von dieser berührt wird, reaktiviert sie unbewusst den sogenannten Äther. Der wurde seinerzeit von Malekith, dem Herrscher der dunklen Elfen dazu genutzt, seine Armee mit unglaublicher Kraft auszurüsten. Sein Ziel damals: Die Unterwerfung der neun Welten. Genau das will er nun immer noch – und es könnte ihm gelingen, falls er erneut Kontrolle über den Äther bekommt. Thor muss das verhindern, auch wenn er dafür Jane in Gefahr bringen und einen Pakt mit Loki eingehen muss …

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Loki ist unter Arrest  © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Ja, auch 2011 war der Verfasser dieser Zeilen schon ein Fan der ersten Phase des MCU. Iron Man und dessen Fortsetzung stießen auf viel Gegenliebe und Der unglaubliche Hulk ist heute so etwas wie der ungeliebte Geheimfavorit des Universums. Doch als feststand, man würde eine Geschichte um einen Donnergott als nächste Hauptfigur ins MCU einführen, rümpften viele (mich eingeschlossen) erst einmal die Nase. Zu muffig schien das Thema der Götter bisher in Filmen umgesetzt und erinnerte an Sandalen an den Füßen und weiße Roben um den Wanst. Doch siehe da: Das Team rund um Kevin Feige schaffte es sogar, aus der nordischen Göttersaga einen unterhaltsamen und vor allem actionreichen Film zu gestalten. Und, mal ganz ehrlich: Wen anders hätte man besetzen können oder sollen als Chris Hemsworth?
Mit wallender Mähne und beachtlichem Körper IST er Thor und atmet die Mischung aus göttlicher Überheblichkeit und lockerem Sarkasmus aus jeder Pore.
Klar, dass es eine Fortsetzung geben musste. Und hier ist er nun: Mit Thor – The Dark Kingdom kommt das ersehnte Sequel des hammerschwingenden Gottes aus dem Marvel-Universum.

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Malekith will Asgard unterwerfen

Und er macht alles richtig: Die Figuren sind eingeführt, Thors stählernen Körper und seine wallende Mähne haben wir nun bereits in zwei Filmen bewundern dürfen und so taucht Regisseur Alan Taylor, der als Dirigent einiger Folgen von Game of Thrones schon Erfahrung mit monumentalen Schlachtengemälden machen konnte, tiefer ein in die (auch mythische) Materie. Vor allem das Mehr an Mystik und Fantasy tut dem Film gut, der dieses Mal nicht die meiste Zeit auf der Erde, sondern innerhalb der Götterwelt spielt. Das allein steigert bereits die Atmosphäre, wird aber noch dadurch intensiviert, dass mit der Einführung der Dunkelelfen (deren Anführer Malekith von Christopher Eccleston bitterböse gegeben wird) ein ultradüsteres Element Einzug hält.
Düster ist The Dark Kingdom tatsächlich – viel düsterer als der direkte Vorgänger. Es hängt ein Hauch von Apokalypse in der Luft und nicht jeder aus Thors Umfeld wird die Konfrontation mit den Dunkelelfen überleben.
Und so wurde aus einem recht unterhaltsamen und witzigen ersten ein bedeutend atmosphärischerer zweiter Teil. Das tat dem Franchise seinerzeit gut, nachdem es im ersten Avengers einen etwas lockereren Ton angeschlagen hatte. Der Konflikt zwischen Loki und Thor war in Avengers noch von Spott und Sarkasmus geprägt, wird in The Dark Kingdom aber bisweilen eher bitter und wirklich ernst porträtiert. Dank Tom Hiddleston funktioniert das allerdings ebenso gut. Denn aus dem kompletten Ensemble ragt der Loki-Darsteller erneut heraus. Lustvoll durchtrieben pflegt er sein Bösewicht-Image und kann dabei so herrlich hinterlistig grinsen.
Erneut für einige Lacher gut ist Kat Dennings, die als Janes Assistentin Sarkasmus pur versprüht. Großartig, nein nahezu sensationell ist Stellan Skarsgard, der als mittlerweile ziemlich durchgeknallter Dr. Erik Selvig teils splitterfasernackt, maximal aber in Unterhosen durch die Gegend rennt – ein großer Spaß und guter Kontrapunkt zum grundsätzlich dunkleren Setting.
Natürlich hat auch Stan Lee wieder einen witzigen Gastauftritt – ebenso übrigens, wie Chris Evans, der als Cpt. America kurz vorbeischaut.

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Zur Abwechslung hat Dr. Selvig mal (fast) was an © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Wirklich klasse sind auch hier wieder die Actionszenen geraten. Gerade die Tatsache, dass The Dark Kingdom vornehmlich in den fantastischen Götterwelten spielt, birgt viel Potenzial für visuelle Vielfalt und groß angelegte Schlachten. Schon die Eröffnungsszene gerät zum Highlight, wird aber vom Angriff auf Asgard noch übertroffen. Und auch das Finale bietet Opulenz pur – selbst wenn DAS dann wieder auf dem Blauen Planeten angesiedelt ist. Die CGI-Effekte funktionieren allesamt ziemlich gut und lassen auch gut sechs Jahre nach dem Erscheinen des Films noch nicht Erkennen, dass Dark Kingdom groß gealtert ist.
Ein Glücksgriff ist im Übrigen Christopher Eccleston, der als Dunkelelf Malekith einen der dämonischsten Bad Guys des gesamten MCU abgibt. In seinem Gefolge befindet sich mit Algrim zudem eine echte Naturgewalt, gegen die selbst ein Thor keine Chance zu haben scheint. Wenn man Dark Kingdom etwas vorwerfen möchte, dann die Tatsache, dass er vielleicht etwas schnell von Schauplatz zu Schauplatz rast. Ein wenig mehr Zeit und die Zusammenhänge der neun Welten und der dort stattfindenden Kriege hätte noch besser herausgearbeitet werden können.

Bild- und Tonqualität BD

© 2013 Marvel. All Rights Reserved.
Thor – The Dark Kingdom ist düsterer als sein Vorgänger © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Die Blu-ray von Thor – Dark Kingdom hat ein extrem stabiles, sehr ruhiges Bild ohne jedes Rauschen oder Korn. Farben werden äußerst kraftvoll und prägnant wiedergegeben. Dazu gibt es einen famosen Schwarzwert, der Lokis Haare und die Gewänder der Dunkelelfen knackig wiedergibt. Die dunklen Szenen wurden sehr spärlich und teils mit harten Schatten ausgeleuchtet, hier fehlt es hin und wieder an Durchzeichnung. Gerade beim Aufeinandertreffen von Thor und Malekith in der Dunkelwelt fällt es schwer, Details auszumachen. Die Schärfe, vor allem in Nahaufnahmen, gibt indes keinen Anlass zur Kritik (22’40). Hin und wieder werden bewusst Weichzeichner eingesetzt, um den Look Asgards zu treffen, was aber eher atmosphärisch ist und technisch nicht störend auffällt. Nur ab und an erscheinen Gesichter etwas wachsartig weich, was an einer besseren Note der Blu-ray knabbert.
Beim Sound gehörte Thor – The Dark Kingdom 2014 noch zu den Marvel-/Disney-Outputs, die damals noch nicht unter einer totkomprimierten Tonspur zu leiden hatten. Der zweite Film aus Asgard durfte deshalb noch donnern, wenn Thor seinem Beinamen alle Ehre machte. Und das, obwohl fürs Deutsche „nur“ eine leicht begrenzte dts-HD-High-Resolution-Spur verwendet wurde, während der O-Ton in unkomprimiertem dts-HD-Master vorlag. Wie viel Spaß aber eine dts-HD-HR-Spur machen kann, zeigt die Fortsetzung des Thoren eindrucksvoll. Tatsächlich hat die deutsche Fassung sogar noch ein kleines bisschen mehr Druck als der unkomprimierte O-Ton – selbst wenn man auf die zwei zusätzlichen diskreten Kanäle der 7.1-Fassung verzichten muss. Wenn man allerdings mitten im bombastischen Schlachtengetümmel bei den Kämpfen um die neun Planeten mit offenem Mund vor der Leinwand sitzt, vermisst man auch die zwei Back-Surroundkanäle nicht mehr. Es ist schon gewaltig, was die Soundtechniker hier aufgefahren haben. Ob das nun Thors kreisender Hammer ist oder das Aufstampfen des Algrims – der Subwoofer hat beständig gut zu tun. Wenn Heimdall seinen Traktorstrahl schickt, wackelt der Wohnzimmmerboden und man hat das Gefühl, gleich selbst in Asgard zu landen.

Bild- und Tonqualität UHD

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Zeit für einen Vater-Sohn-Moment © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Thor – The Dark Kingdom wurde mit unterschiedlichen Digitalkameras gefilmt. Von der ARRI Alexa Plus über die Red Epic bis zur Phantom Flex. Für einige Actionshots kam außerdem die Canon EOS 5D Mark II zum Einsatz. Aus dem gesammelten Material, das in 2.8K bis 5K vorlag, wurde jedoch nur ein 2K Digital Intermediate erstellt. Obendrauf gab’s einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum und die höhere Bilddynamik nach statischem HDR10.
Grundsätzlich gilt für die UHD das Gleiche, das auch die Blu-ray auszeichnet: Eine extrem hohe Bildruhe, die durch kein Körnchen getrübt wird. Das sieht über weite Strecken einfach fantastisch aus. Das goldbraune Innere von Heimdalls Wirkungsbereich mit den detailliert dargestellten Zahnrädern oder auch die Ornamente in Odins Ruhmeshalle – das alles wird so dreidimensional dargestellt, dass es kaum besser geht. Allerdings sind da die oben bereits angesprochenen Momente etwas wachsweicher Gesichter. Durch die etwas dunklere Abstimmung der UHD in Mischhelligkeiten fällt dies in den schwächer ausgeleuchteten Momenten noch etwas stärker auf. Gesichter tendieren dann schon mal zu einem leichten Schwimmeffekt. Allerdings ist das dann auch das einzige Manko an der UHD, die zu einer der besten 2K-DI-Ultra-HDs gehört – und das auch in Sachen Auflösung. Denn wenn man sich die Totale auf London anschaut, werden Strukturen von Fenstern oder Kuppeldächer, Verstrebungen und alle anderen Details klarer konturiert und sichtbar besser abgegrenzt dargestellt – eine herausragend gute Leistung des Upscalings.
Beim Color-Grading wurde teils ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Praktisch alle Aufnahmen mit Tageslicht profitieren von HDR10. Wolken werden wesentlich dynamischer dargestellt und helle Flächen reißen überhaupt nicht mehr aus, wo sie es über die Blu-ray noch taten. In dunklen Szenen hellt HDR10 etwas auf. Das wirkt zwar zunächst in den rotbraunen oder grünen dunklen Szenen etwas weniger kontraststark, sorgt aber eigentlich für eine bessere Durchzeichnung, ohne den Schwarzwert hier zu stark zu beeinflussen. Insgesamt das deutlich bessere und kontrastreichere Bild im direkten Vergleich mit der UHD.

Blu-ray (13’06): (Slider ganz nach rechts): Selten wurde der Unterschied zwischen SDR Blu-ray und HDR UHD deutlicher. Die Blu-ray hat kaum Zeichnung in den Wolken und der Dunst im Hintergrund verhindert eine Tiefe oder Plastizität.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders die UHD, die den Dunst erst gar nicht erzeugt und im Himmel noch Differenzierung zeigt, wo die Blu-ray flach und trüb erscheint.

Blu-ray (72’39): (Slider ganz nach rechts): In den dunklen, verschieden eingefärbten Oberflächen wirkt die Blu-ray subjektiv knackiger und schwärzer.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): HDR10 hellt hier etwas auf. Allerdings nicht dramatisch, sodass die Kontrastierung dennoch harmonisch bleibt und man eine etwas bessere Durchzeichnung hat.

Blu-ray (41’33): (Slider ganz nach rechts): Während die Blu-ray zwar ebenfalls strahlende Kontraste und satte Farben bietet, überstrahlt sie hier und da etwas.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeichnet das goldene Kuppeldach souveräner durch, bleibt frei von Ausreißern, was im laufenden Bild noch deutlicher wird als im Screenshot darstellbar. Auch hier sind Wolken besser durchzeichnet und die Schemen des getarnten Schiffs am linken Bildrand kommen viel deutlicher durch.

Blu-ray (86’22): (Slider ganz nach rechts): Gehen wir mal etwas näher ran, zeigt sich der offensichtliche Unterschied in der Detailauflösung.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Trotz „nur“ 2K DI sind Details wie das kleine, aufgesetzte Golddach klarer. Auch die Linien auf dem blauen Kuppeldach darunter sind deutlicher erkennbar und die Erker an den zahlreichen Hochkant-Fenstern auf dem Gebäude im Hintergrund wirken viel dreidimensionaler.

Zum Größenverhältnis das Bild des Ausschnitts oben mal im Ganzen
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Loki bittet Thor, seine Hilfe anzunehmen © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Beim Ton tut sich was. Und zwar für beide Tonspuren – und das nicht unbedingt zum Besten.
Denn wie erwartet (und bei den Marvel-/Disney-Titeln der letzten Zeiten ebenfalls) wurde die deutsche Tonspur nur in Dolby Digital Plus abgelegt – also ein Komprimierungs-Downgrade, ausgehend von der dts-HD-HR-Fassung der Blu-ray. Dazu gibt’s (eigentlich positiv) eine unkomprimierte Dolby-Atmos-Tonspur fürs Englische (True HD basiert). Jetzt ist es allerdings so, dass die Atmos-Fassungen der MCU-Filme zuletzt massiv an Dynamik eingebüßt haben – vor allem im Vergleich zu den jeweiligen dts-HD-Spuren der Backkatalog-Titel. Während Thor – The Dark Kingdom 2014 noch zu den Filmen gehörte, die nicht parallel auf UHD erschienen und die im Ton noch nicht massiv in ihrer Dynamik beschnitten wurden, steht nun zu befürchten, dass dies hier beim Re-Release auf Ultra-HD der Fall ist. Und leider ist es so. Sowohl die deutsche DD+-Fassung als auch die dts-HD-Master-Fassung des Originaltons der Blu-ray, die beide nicht nur mit Bassgewalt, sondern vor allem mit vorzüglicher Dynamik begeisterten, sind durchweg besser als die DD+- und DD-Atmos-Variante der UHD. Beide Tonspuren der UHD sind leider (mal wieder) sehr deutlich im Dynamikumfang komprimiert. Trotz des verlustfreien Codecs, wird das Frequenzspektrum enger zusammengepresst. Höhen kommen längst nicht so fein, Tiefen nicht so wuchtig rüber. Zwar wird der Subwoofer auch hier ordentlich gefordert, aber die Gesamtabstimmung ist dumpfer, weniger offen und matschiger – auf noch gutem Niveau, aber leider im Vergleich zur dts-HD-Version der BD eben hörbar schwächer. Bemerken tut man dies schon während des ersten Kampfes und bspw. bei der Annäherung des Steinkolosses. Dessen Schritte klingen sanfter und sein finaler Schlag mit dem anschließenden Gebrüll ist weit weniger räumlich und aggressiv. Und dies setzt sich leider komplett durch den Film so fort.

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Angriff der Dunkelelfen  © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Deswegen hören wir und mal genauer die 3D-Tonebene an und schauen, ob die zumindest in Sachen Räumlichkeit ein Gewinn ist. Es öffnen sich die Tore zum Durchgang direkt zu Beginn hörbar und das Portal nach Asgard wird gleich zweimal richtig fetzig und dynamisch rübergebracht (1’13, 2’06). Allerdings konzentriert sich das 3D-Ton-Geschehen vornehmlich auf solche losgelösten Sounds. Denn während der Schlacht zu Beginn bleibt es erstaunlich ruhig. Die Tatsache, dass der Score ganz dezent von oben mitspielt, geht im regulären Surroundumfeld etwas unter. Während der Schlacht in Vanaheim gibt es dann wieder diese Öffnung des Portals nach Asgard, das erneut vehement von oben ertönt (6’42). Das Brüllen des Giganten allerdings hört man dann nicht – lediglich dessen Zusammenfallen zu Gesteinsbrocken kurz darauf. Wenn Jane dann die Energiefelder untersucht, gibt es nach gut 21 Minuten ein paar akustische Meldungen von den Heights und auch das Gewitter nach 25’16 hört man aktiv – wenn das dann drei Minuten später noch einmal aufbrandet und die kosmische Verbindung erneut aktiviert wird, geht’s mal wieder brachial zu (28’22). Klasse ist auch der von hinten anrauschende Hammer, der satt über die Köpfe drischt, bevor Thor ihn sich schnappt (40’17). Zwei Minuten später schwingen sich dann die Schiffe gut hörbar aus der Höhe zum Zuschauer hinunter, nachdem Heimdall bereits einmal für außerordentliche 3D-Soundaktivität gesorgt hatte, während er sich am „unsichtbaren“ Schiff entlang hangelt. Beim Angriff auf Asgard gibt es dann teils druckvolle Geräusche, wenn das kleine Raumschiff durch die Mauern bricht, allerdings fehlt die akustische Untermalung für die zahlreichen Energieblitze zwischen den Schiffen und den Abwehrwaffen. Nach 65 Minuten geht’s dann erneut rund, wenn Thor und Loki im fremden Schiff unterwegs sind und von anderen Gleitern verfolgt werden. Das liefert dann schon mal die bis dato eindrücklichsten 3D-Sounds. Im Nachgang gibt’s dann immer mal wieder den herbei huschenden Hammer oder Donnergrollen. Im Finale auf der Erde bleiben indes wieder Sounds aus. Ob das die klirrenden Fenster des altehrwürdigen Gebäudes sind oder das visuelle Umherfliegen der beiden Widersacher – hier hätte es schon ein paar mehr Signale geben dürfen. Auch während der Aktionen der beiden Jets bleibt es zu ruhig von oben. Insgesamt bleibt deshalb ein oft lebhafter 3D-Tonsektor, der allerdings nicht zu 100% ausnutzt, was er aus optischer Sicht könnte – selbst wenn er damit immer noch zu den besseren Atmos-Spuren des MCU gehört.

Bonusmaterial

Die UHD ist frei von Bonusmaterial. Auf der Blu-ray befinden sich entsprechend die kompletten und von der bisherigen BD bekannten Extras.
Neben dem Audiokommentar und zusätzlichen, bzw. erweiterten Szenen, ist das Hinter-den-Kulissen-Feature der Hauptbestandteil des Bonusmaterials. In zwei Teile aufgesplittet läuft das Quasi-Making-of gut 32 Minuten, behandelt aber unter dem Titel „Eine Reise von Brüdern: Thor und Loki“ vor allem im ersten Teil nicht die Produktionsumstände von „The Dark Kingdom“, sondern die Entwicklung der beiden streitenden Geschwister. Im zweiten Teil geht es dann um die Veränderungen der Charaktere und die neuartigen Ansätze. Natürlich wird auch ein Blick auf die riesigen Bauten und Bühnenbilder geworfen. Außerdem hat man in das „Hinter die Kulissen“ auch noch eine exklusive Vorschau auf den zweiten „Avengers“ und ein kurzes Spezial über die Entwicklung des Soundtracks untergebracht.
Wie von diversen Marvel-Verfilmungen bekannt, so findet sich auch hier ein „Marvel One-Shot“. In diesen Kurzfilmen gibt’s im Nachhinein Infos zu einem bereits in einem anderen Film integrierten Charakter. In diesem Fall geht’s um den „Mandarin“ aus „Iron Man 3“, von dem wir erfahren, dass er schon im Knast ein Blender war. Sir Ben Kingsley zeigt in diesen 14 Minuten mehr Talent und Spielfreude, als im ganzen „Ender’s Game“ zuletzt. Dreieinhalb Minuten Patzer runden das Bonusmaterial ab.

Fazit

Aus heutiger Sicht gehört Thor – The Dark Kingdom zu den eher düsteren Filmen des MCU, hat aber genau deshalb seine Berechtigung. Er zeigt den Donnergott und und seinen Kampf um die Heimat Asgard ernster als im ersten Teil. Innerhalb des MCU gehört der zweite Thor damit zu den besseren Titeln und überzeugt in Sachen Tricks ebenso wie beim Gut gegen Böse.
Die nun veröffentlichte UHD verliert beim Sound leider gegen die bisherige Blu-ray-Fassung deutlich an Boden, holt diesen beim Bild allerdings wieder auf. Denn das ist knackiger, dynamischer, in Wolken besser durchzeichnet und tatsächlich sichtbar schärfer.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 90%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 95%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 80%

Tonqualität BD (Originalversion): 95%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 60%
Film: 80%

Anbieter: Walt Disney Home Entertainment
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Alan Taylor
Darsteller: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Kat Dennings, Stellan Skarsgard, Sir Anthony Hopkins, Jaimie Alexander, Christopher Eccleston, Tom Hiddleston
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // dts-HD-HR 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 112
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 1004 Nit
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Walt Disney Home Entertainment)

Trailer zu Thor: Dark Kingdom

THOR - The Dark Kingdom - Offizieller deutscher Trailer

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3 Kommentare
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Andreas

Ab „sehr deutlich im Dynamikumfang komprimiert.“ habe ich nicht mehr weitergelesen… Tut mir leid für die Arbeit des Autors und um die Verschwendung an Ressourcen für diese UHD. Danke Disney.

Eric

Chris Hemsworth spielt doch Thor. Liam kann ich mir in der Rolle nicht vorstellen.