Thriller – Ein unbarmherziger Film 4K UHD

Blu-ray Review

Mediacs, Dezember 2022

OT: Thriller – En grym film

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Wut

Kleiner Kulthit in aufwendiger Box.

Inhalt

Madeleine lebt auf dem Hof ihrer Eltern

Madeleine wurde als Kind missbraucht. Seitdem ist sie stumm und lebt auf dem Bauernhof der Eltern. Eines Tages verpasst sie den Bus und lässt sich daraufhin von einem Zuhälter namens Tony mitnehmen. Zunächst fasst die junge Frau Vertrauen und lässt sich zum Essen und zu Tony nach Hause einladen. Dort jedoch spritzt er ihr Heroin und wiederholt diesen Prozess, bis er sich ihrer Abhängigkeit sicher ist. Derart in die Abhängigkeit gebracht, zwingt er sie zur Prostitution. Parallel schreibt Tony Lügengeschichten an Madeleines Eltern, die daraufhin zu verzweifeln beginnen und sich später umbringen. Madeleine, der Tony mittlerweile nach einem Angriff auf einen Freier, ein Auge ausgestochen hat, bekommt Wind vom Tod ihrer Eltern. Und in ihr reift der Gedanke, sich an all ihren Peinigern zu rächen …

Zuhälter Tony lädt das junge Mädchen zum Essen ein …

Es gibt Filme und es gibt Legenden. Zu Letzteren zählt Thriller vom schwedischen Regisseur Bo Arne Vibenius nicht. Sehr wohl aber taugen seine Veröffentlichungsumstände zur Legendenbildung. In Deutschland lief der Rape&Revenge-Film seinerzeit im Kino (so vermutet man) – wenn auch nicht sonderlich lange. Danach verschwand er hierzulande weitgehend. Allerdings erging es ihm auch in anderen Ländern nicht gerade gut. In Schweden war Thriller der erst zweite Film überhaupt, der verboten wurde und nur durch massive Kürzungen auf die FSK-15-Freigabe gebracht wurde, die dort der höchsten Einstufung entsprach. Satte 25 Minuten musste man herausschneiden, bevor er in den Kinos laufen durfte. Ganz anders als Vibenius geplant hatte, der ihn als „maximal kommerziellen“ Film realisieren wollte, nachdem sein Vorgängerfilm ihm hohe Verluste eingebracht hatte. Selbst in den USA ließ der Streifen Federn und kam ebenfalls nur in einer 82-Minuten-Fassung ins Kino. Erst 2004 veröffentlichte Synapse Films den Film ungeschnitten, sah sich aber direkt Vorwürfen des Regisseurs ausgesetzt, man habe den ihn ohne Erlaubnis veröffentlicht. Vibenius ging soweit, unter einem Pseudonym Drohbriefe an den Filmverleih zu schreiben. Und das, obwohl Synapse für die Rechte einen gültigen Vertrag über 10.000 $ mit Vibenius abgeschlossen hatte.

… nimmt sie mit zu sich nach Hause …

Dass Thriller 2004 wieder aus der Versenkung zum Vorschein kam, ist zu einem nicht unerheblichen Teil einem gewissen Quentin Tarantino zu verdanken. Nicht nur ließ er verlautbaren, dass er den Film für den „the roughest revenge picture of all time“ halte, ließ er sich von ihm obendrauf inspirieren. Elle Drivers Augenklappe in Kill Bill 1 & 2 ist nichts anderes als ein Zitat jener, die Madeleine/Frigga in Thriller trägt. Und sobald Tarantino etwas sagt, kleben die Filmfans ihm an der Zunge wie die Börsianer an den Aktionen von Elon Musk. Kein Wunder, dass der schwedische Rape&Revenge-Streifen plötzlich wieder populär wurde. Wer sich allerdings die Mühe macht, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen, kann Qualitäten auch im Film selbst ausmachen. Denn Vibenius gelingt zum einen eine bedrückende Atmosphäre (oft durch das bewusste Fehlen einer Filmmusik begünstigt), während er zum anderen die (Gewalt)Grenzen des Genres auslotet. Die legendäre Szene, in der Frigga das Auge mit einem Skalpell durchgestochen wird, sieht im Übrigen deshalb so statisch aus, da die Hauptdarstellerin irgendwann verlauten ließ, man habe dafür eine echte Leichte verwendet. Doch selbst, wenn die Kameraführung statisch ist und sich das Opfer unbeweglich verhält, zieht man augenblicklich die Luft durch die Zähne, wenn sich das scharfe Schneidgerät durch Hornhaut und vordere Augenkammer drückt. Dagegen sind die späteren Shoot-outs eher unspektakulär gehalten und liefern nicht wesentlich mehr als oberflächliche Filmblutflecken auf Shirts oder Pullovern. 

… und setzt sie dort unter Drogen

Was Thriller aber etwas vom üblichen Genre-Trash abhebt, ist neben der Atmosphäre das Schauspiel von Christina Lindberg in der Hauptrolle. Sie meistert die stumme Madeleine ebenso authentisch wie den späteren Racheengel, der mit der Schrotflinte genauso umzugehen weiß wie mit der Handkante im Nahkampf. Zwar sin die anfänglichen „Action“-Szenen (wie Friggas erster Fluchtversuch) so uninspiriert gefilmt und gespielt, dass man sie besser ganz Off-Kamera hätte stattfinden lassen sollen, doch gerade der Wechsel von der gepeinigten Zwangsprostituierten zum erkalteten Gesichtsausdruck der Rächerin in spe wirkt realistisch und während der erniedrigenden Szenen nimmt man Lindberg die Pein absolut ab. Dass die übrigen Darsteller oft eher laienhaft agieren, schält das Besondere an Lindbergs Performance noch heraus. Die in der Box enthaltenen Filmfassungen liegen rund 18 Minuten auseinander. Während die geschnittene Fassung auf genau 90:03 kommt, läuft die Uncut-Version 108:15. Was von beiden die bessere Variante ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Die ungeschnittene Version ist langatmiger, weil sie noch wesentlich stärker auf (teils enervierend lange) Zeitlupeneinstellungen setzt. Außerdem addiert sie Hardcore-Sexszenen während der Vergewaltigungen durch die Freier, die sich (natürlich mit anderen Darstellern gedreht) überhaupt nicht harmonisch ins Gesamtbild einfügen und auch in der Kontinuität Fehler aufweisen (Finger ohne und mit Nagellack im Umschnitt von 56’37 auf 56’38). Im Grunde sind sie schlicht unnötig und uninspiriert editiert. Die temporeichere und in sich stimmigere Fassung ist deshalb eigentlich die kürzere, wobei die Komplettisten natürlich aus Prinzip die längere Variante wählen.

Madeleine wird von Tony zur Prostitution gezwungen

Abseits vom Film soll ein Ärgernis dieser Edition benannt werden. Denn womit man hier auf Kundenfang, bzw. Rechtfertigungsgrund für den exorbitanten Preis der Uncut-Edition geht, ist am Ende mehr als fragwürdig. Wenn man auf eine 4K-UHD-Blu-ray-Box „8 Disks“ schreibt und dann zwei DVDs! der beiden Filmvarianten beilegt, dann darf man sich ruhig ein wenig verschaukelt vorkommen. Was soll ein 4K-Disk-User mit DVDs anfangen? Sie als Bierdeckel benutzen oder doch dem Sohnemann für seine Einsteiger-Anlage schenken? Ach nee, geht ja nicht, ist ja ungeprüft und viel zu nackt und brutal. Die zwei enthaltenen Blu-rays mögen ja noch angehen, da bei einer 16-mm-Vorlage so wahnsinnig viel Spielraum für ein Mehr an Auflösung nun auch nicht besteht und im Hobbykeller vielleicht noch der ausgediente Blu-ray Player auf seinen Einsatz wartet. Es ist ja auch nicht unüblich, die BD einer 4K-Scheibe beizupacken und von Anbeginn der UHD Blu-ray war das bei fast allen Anbietern Standard. Aber gleich zwei technologische Entwicklungsstufen unterhalb einer 4K-Disk ins wattierte Mediabook zu legen, um es nach „mehr“ aussehen zu lassen, ist durchaus frech – gab es eigentlich mal eine Blu-ray-mit-VHS-Kassette-Edition eines Films?

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Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität BD

Der Tod der Eltern wirft Madeleine endgültig aus der Bahn

Vorab: Die technische Bewertung erfolgt ausschließlich für die Uncut-Fassung. Die kürzere Version ist allerdings ebenfalls remastered.
Thriller
wurde natürlich analog gefilmt und die Blu-ray basiert ebenfalls auf dem neuen 4K-Master und dem entsprechenden Grading, das vorgenommen wurde. Die Säuberung des Bildes ist okay, mehr aber auch nicht. Zumindest Schmutzpartikel sind nur selten zu sehen. Blitzer dafür etwas häufiger und vertikale Störstreifen sind nicht selten. Auch ein Haar verirrt sich schon mal im Bild (44’00). Dennoch: Für einen Film aus der Zeit sieht das Bild stimmig und schön analog aus. Hervorragend sind die Farben, die durchaus Kraft besitzen, wo es sein muss (rote Augenklappe oder gleichfarbiger Minirock). Auch die Schwarzwerte sind satt. Hier und da versumpfen Details schon mal in dunklen Bereichen. Das Encoding der Blu-ray ist allerdings grottig. Die grobe analoge Körnung wird bei jedem zweiten Bild dermaßen vermatscht, dass man das sogar im laufenden Bild extrem erkennen kann – gut sichtbar auf uniformen Hintergründen wie jenem bei 35’45. Für einen aktuellen Titel ist das in der Tat miserabel. Akustisch nutzt sowohl die Blu-ray als auch die UHD Blu-ra die alte deutsche Synchro. Und die klingt ganz okay. Die Synchronsprecher sind teils sogar bekannt und mit Leidenschaft bei der Sache. Außerdem sind die Stimmen gut verständlich und der Ton an sich klingt sauber. Allerdings ist sie gegenüber den dynamischen Pendants der englischen Fassung und des schwedischen Originals hörbar komprimiert. Wenn Frigga nach etwas über 31 Minuten mit dem Löffel im Glas rührt, hört man die hohen Klirr-Frequenzen, die von der englischen und schwedischen Spur wiedergegeben werden, in der deutschen Synchro nur sehr dumpf. Auch die Schüsse nach 56 Minuten klingen weniger offen und während des Klickgeräusches der Kamera eines der Freier kratzt es auf der deutschen Sprachausgabe extrem unangenehm – etwas, das den beiden anderen Sprachen fremd ist. Während der in der Uncut-Fassung vorhandenen Hardcore-Szenen wird das hörbare Stöhnen lauter wiedergegeben als die Dialoge zuvor, was hier und da den Dreh am Volumenregler nötig werden lässt.

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Bild- und Tonqualität UHD

Um sich an ihren Peiniger zu rächen, nimmt Madeleine Schießunterricht …

Thriller wurde damals mit einer Arriflex Kamera auf 16-mm-Filmmaterial gedreht und im Bildformat 1,66:1 in die Kinos projiziert. Mediacs, der deutsche Anbieter, greift auf ein neues 4K-Master zurück, das der US-Verleih Vinegar Syndrome Exclusive für seinen Output 2022 hatte anfertigen lassen. Dieses basiert auf einem 16-mm-AB-Rollfilmnegativ (auf das noch nie zuvor zugegriffen wurde). Regisseur Vibenius war in den Prozess involviert. Ob es eine finale Abnahme durch ihn gab, ist mir nicht bekannt. In jedem Fall liefert das HDR10 gegradete und mit einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum gemasterte Bild den bedeutend dynamischeren Kontrastumfang sowie das um Welten bessere Encoding. Schon der Schotterweg direkt nach Bildöffnung kommt viel plastischer und griffiger rüber. Dazu gibt’s das kräftigere Blau im Himmel und mehr Farbdifferenzierung im Gras auf der rechten Seite. Was allerdings auch deutlich wird: Das Bild ist sehr bunt geworden. Schon das Tonziegel-Dach des Gebäudes mit Kirchturm im Hintergrund ist ziemlich intensiv und Gesichter bekommen vor allem in dunkleren Ausleuchtungen (aber auch generell) eine arg gesunde bis überkochte Anmutung (29’24). Beide Disks (BD und UHD-BD) haben dezente Probleme bei sehr hellen Bildbereichen, auf denen die Körnung im Clipping verschwindet (Lampenschirm bei 19’03). Kommen wir noch mal zurück zum Encoding. Während die Blu-ray hier massive Schwierigkeiten mit der groben Körnung des 16-mm-Filmmaterials hat und Oberflächen teils heftig vermatscht, erzeugt die UHD Blu-ray eine homogene Abbildung der Körnung, ohne dass es hier zu Cluster-Ansammlungen und matschigen Flächen kommt. Im laufenden Bild mag das vor allem „nur“ auf uniformen Oberflächen auffallen, doch die 4K-Disk mit frischem Codec macht das wirklich bedeutend besser.

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Die Blu-ray mag im Encoding schlecht sein, in den Farben wirkt sie harmonisch und natürlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist zu bunt und zu kräftig, hat aber mehr Farbdifferenzierung – bspw. im Gras und auf dem Schotterweg.

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ein Close-up auf das Encoding. Die Blu-ray vermatscht überall. An der Stelle mit den Pfeilen besonders deutlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Wie authentisch und perfekt das Korn eingefangen werden kann, offenbart die drastisch besser encodierte UHD-BD.

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch bei diesem Bild zeigen sich die gleichen Unterschiede.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist kontrastreicher und bunter. Bei näherem Hinsehen …

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): … zeigt die BD auch hier Vermatschungen auf den Oberflächen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Während die UHD-BD das 16-mm-Korn sehr gut wiedergibt. Wer sich diese Unterschiede noch genauer anschauen möchte, öffnet die jeweiligen Bilder mal in einem neuen Tab und schaut sie sich in Originalgröße an.

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Mal abgesehen von den Unterschieden in der Farbintensität, überstrahlt bereits die BD auf hellen Oberflächen (Lampe links).
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD macht es nicht besser, wirkt aufgrund des Unterschied in der Dynamik zwischen den dunkleren Bereichen der Lampe und den hellen aber noch stärker betroffen.

Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Die BD zeigt realistische und recht gesunde Hautfarben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD überkocht Tonys Antlitz.

Beim Ton ändert sich nichts. Auch hier kommen die Spuren zum Einsatz, welche die Blu-ray ebenfalls bietet.
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Format: Blu-ray
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Bonusmaterial

… was sie kurze Zeit später zur Anwendung bringt

Das Bonusmaterial der Box verteilt sich auf zwei Blu-rays. Auf der ersten gibt’s zwei lange Interviews mit Christina Lindberg, das erste untertitelt, das zweite nicht. Wobei das nicht ganz korrekt ist, denn es gibt Untertitel, die man einblenden kann, die allerdings absolut nicht zu dem passen, was gerade gesprochen wird. Dann gibt’s noch ein Meet and Greet auf einer Convention sowie Outtakes, einen Filmsong und Galerien – im Prinzip gehört diese erste Disk der Hauptdarstellerin, auf die sich alles konzentriert. Die zweite Bonus-BD enhält dann ein Making-of, das noch einmal die Produktionsumstände beleuchtet, aber auch mehr über den Hintergrund von Regisseur Vibenius. Das Booklet, so stolz es mit seinen 92 Seiten auch sein mag, ist eine kleine Frechheit und am Ende ein ähnlicher Blender wie die Bestückung mit acht Disks (von denen man zwei nun wirklich nicht braucht). Zum einen hat man die Schrift im Booklet gefühlt auf Größe 48 gesetzt, was maximal 33 Zeilen pro Seite zulässt. Wo man zusätzlich Platz schinden musste, hat man die Schrift dann auch noch gefettet. Und wenn Inhalte ausgingen, hat man einfach auf 17! Seiten Beispiele für Rape&Revenge- oder Rachefilme niedergeschrieben. Was ein Kapitel wie „Actionfurien“ in einem Booklet über einen Rape&Revenge-Klassiker soll, das dann Beispiele wie Kristanna (und NICHT Kristianna wie es im Booklet steht) Loken aus Terminator III aufzeigt, erschließt sich ebenso wenig. Für die Geschichte zu Thriller sind dann gerade einmal 13 Seiten übrig – und auch diese bieten nur wenig mehr Inhalt als der deutsche Wikipedia-Eintrag. Was den Bogen übrigens spannt, denn das Booklet ist sich nicht zu schade, mit einem abgeschriebenen Wikipedia-Eintrag zu eröffnen. Das Schönste an diesem Booklet sind dann noch die zahlreichen Filmbilder. Ob man die Zusätze wie Art-Cards und Poster sowie eine Augenbinde (die dem Paket beiliegt, aber nicht in die Box passt) braucht oder nicht, sei dann jedem selbst überlassen.

Fazit

Thriller wird auch heute nicht jedem schmecken. Als Exploitation-Film hat er seine Berechtigung aber nicht zuletzt in der Inspirationsquelle für einige nachfolgende Filme. Welche Fassung man präferiert, ist dabei sicher Geschmackssache. Im Falle des 4K-Remasterings liegen Licht und Schatten nahe beieinander. Die Blu-ray hat natürlichere Farben, aber ein grauenhaftes Encoding. Die UHD Blu-ray sieht im Encoding und der Kontrastierung/Differenzierung sehr gut aus, übertreibt es aber deutlich mit den Farben.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 55%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (en und sw): 70%

Bonusmaterial: 80%
Film: 50%

Anbieter: Mediacs
Land/Jahr: USA 2022
Regie: Bo Arne Vibenius
Darsteller: Christina Lindberg, Heinz Hopf, Despina Tomazani, Per-Axel Arosenius, Solveig Andersson
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 2.0: de, en, sw
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,66:1
Laufzeit: 90/108
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: ungeprüft

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Mediacs)
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Trailer zu Thriller

THRILLER - EIN UNBARMHERZIGER FILM - Trailer (1973, Deutsch/German)


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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6 Kommentare
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Stefan

Ich hatte mir die UHD (Vinegar, Standard Edition) aus den USA besorgt und fand den Film leider schrecklich, allerdings besiegt mich meine Neugier immer wieder, was solche Nischenfilme angeht, besonders, wenn sie in Deutschland zensiert oder beschlagnahmt wurden. Man muss aber sagen, die UHD als solche ist ordentlich gemacht.

Vinegar hat jetzt „Freeway“ (1996) in einer erstmals wirklich unzensierten Fassung auf UHD veröffentlicht. Und natürlich ist die schon bestellt… auch auf das Risiko hin, dass mir dieser Film auch nicht gefallen wird 😉

Hans Müller

Hmm, ich war immer der Meinung die UHDs werden nach Timos Laune Filme zu gucken angefertigt. Wenn er Pulp Fiction mag, ist klar, dass er es so schnell wie möglich selber gucken will. Und wenn er gerne Trash guckt, dann kommen die Reviews halt.
Bin A über jedes Review froh und B ganz besonders froh über die Filme, die ich auch gucken will. Und dann ist es auch aus Informationsgründen interessant, was man aus welchem Film/Material noch rausgeholt hat.

Die Box finde ich unnötig, wer braucht noch DVDs, wozu sogar die Blu-Ray (außer für Bonus)
Die Müller UHD ist auch nicht zu gebrauchen, die US-Version ist ja nicht die original Version.
Aber ich kann mir vorstellen das der Absatzmarkt so klein ist, das man die wenigen Käufer schrubben muss, aber Mühe beim Mastern haben die sich gegeben, würde ich sagen.

UHD Fan

Es gibt übrigens „Müller exklusiv“ auch eine 4K-Softbox von Mediacs für einen günstigeren Preis – so um die 30 Euro (anstatt für diese unverschämte „8 Disc“ Box mit schlechtem Booklet 129 Euro zu bezahlen).

Doch Vorsicht für ist geboten – darin enthalten ist „nur“ die US-Kinofassung mit 90 Minuten Laufzeit. Diese Fassung ist etwas anders geschnitten (Umschnitte / Alternativschnitte) – meiner persönlichen Meinung nach ist diese Version sogar stimmiger und kurzweiliger.

Es handelt sich bei den Schnitten fast ausschließlich um Hardcore-Szenen (wen wunderts – eine Version für die USA) und einige Zeitlupen. Wer sich über die Schnitte genau informieren möchte, kann bei „Schnittberichte“ prüfen, welche Fassung besser zu seinen Sehgewohnheiten passt. Gewaltschnitte gibt es fast gar nicht.

Ich bevorzuge jedenfalls die kürzere US-Variante (man kann bei dieser Version sowieso nicht von geschnitten oder ungeschnitten sprechen, weil es eher eine „Alternativ-Version“ des Films ist), obwohl ich eigentlich keinerlei geschnittene oder zensierte Filme mag. Richtig toll finde ich den Film für meinen Geschmack trotz seiner Berühmtheit nicht – für die Filmgeschichte war der Film aber wichtig – keine Frage.

Sammler freuen sich natürlich über die 8-Disc Edition. Etwas für’s Regal.

ondy

Dieser film sagt mir überhaupt nichts

Hans Ingo Trompeter

Geht mir auch so und ändert sich nach dem Lesen des Reviews auch nicht. Ich bin überhaupt der Meinung -ohne Timo zu nahe treten zu wollen- dass die Seite mittlerweile etwas zu häufig Trash-Filme rezensiert, bei denen ich mich im Angesicht sonstiger Repertoirelücken schon wundere, dass da UHDs erscheinen….
Rezensionen der UHDs von z.B. Casablanca oder Wer die Nachtigall stört wären mir erheblich willkommener.