4K Blu-ray Review
OT: Time Bandits
Die teuerste Eintrittskarte der Welt
Terry Gilliams „Familienfilm“ erblickt in ungeahnter Qualität erneut das Licht der Welt.
Inhalt
Der junge Kevin begeistert sich für Geschichte, während seine Eltern vornehmlich dem Konsum frönen. Kevin staunt nicht schlecht, als mitten in der Nacht eine halbes Dutzend Kleinwüchsiger in Samtklamotten durch seinen Schrank fallen und ihn offenbar für jemand anderen halten. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Gruppe von Dieben handelt, die ein magisches Zeitreiseportal benutzen. Und die Sechs sind auf der Flucht vor dem „Höchsten Wesen“. Denn dieses fordert eine Karte zurück, die von der Band entwendet wurde. Eigentlich hatte das Höchste Wesen die Diebe damit beauftragt, Löcher im Raum-Zeit-Gefüge zu stopfen. Doch die Verlockung, die Karte für große Beute zu nutzen, war zu groß. Gemeinsam mit Kevin reisen die Sechs durch die Zeit und treffen auf berühmte Personen wie Napoleon, Agamemnon oder Robin Hood. Was sie nicht ahnen: Es ist auch ein böses Wesen hinter der Karte her. Und das ist in der Lage, die Realität zu manipulieren …
Terry Gilliam war nie jemand für den Massengeschmack; war nie ein Regisseur, der sich vor den Karren von Studios hat spannen lassen, um irgendein hoch budgetiertes Werk zu inszenieren. Vielmehr musste er stets um die Finanzierung seiner Filme kämpfen oder sie wahlweise jahrelang zurückstellen, bevor eine Finanzierung endlich gesichert war (sein Don Quixote war ganze 28 Jahre in Quasi-Produktion). Diese Erfahrung machte er bereits während seiner Arbeit als kreativer Animationskopf der Monty Python’s, deren erster („echter“) Spielfilm, Ritter der Kokosnuss, trotz der Berühmtheit der Truppe nur deshalb zustande kam, weil Musiker/Bands wie Led Zeppelin, Pink Floyd oder Jethro Tulls Ian Anderson sowie einige Musik-Labels einsprangen. Klassische Filmproduzenten gab es als Geldgeber quasi nicht. Bei einem Budget von 175.000 GBP (laut einem Tweet von Eric Idle) wären das heute inflationsbereinigt etwa 1,8 Mio. Britische Pfund – also immer noch ein vergleichsweise sehr niedriger Betrag für einen Spielfilm mit einer Unmenge an Außendrehs. Noch schlimmer war’s bei Das Leben des Brian. Und das, obwohl Kokosnuss ein Kassenerfolg war (schon im ersten Jahr spielte er das Zehnfache seines Budgets ein). Und eigentlich hatte die EMI eine Zusage zur Finanzierung gegeben. Dumm, dass ihnen das Thema plötzlich zu blasphemisch war. Erneut sprang ein Musiker ein: George Harrison. Der Ex-Beatle verpfändete sein 120-Zimmer-Herrenhaus Friar Park, um die Finanzierung zu sichern, nachdem EMI zwei! Tage vor Drehbeginn zurückzog. Harrison gab immer an, dass er den Film bezahlt hat, weil er ihn einfach sehen wollte. Und weil das nicht nur er wollte, sondern eine Vielzahl anderer Menschen, kamen letztlich 20 Mio. Dollar in die Kassen – das Fünffache der Kosten. Der Beatles-Gitarrist fand dann offenbar Gefallen am Filmproduzieren und gründete Handmade Films. Mit dieser Produktionsfirma blieb er den Pythons, bzw. deren einzelnen Mitgliedern treu und … finanzierte nur gut zwei Jahre später auch Gilliams Time Bandits. Den hatte Gilliam nur deshalb konzipiert, weil er seinen eigentlichen Favorit, Brazil, noch nicht realisieren konnte. Interessant, dass er anstelle eines dystopischen Erwachsenenfilms ausgerechnet einen, wie er sagt, Familienfilm inszenieren wollte, für den er dann gemeinsam mit Python-Kollege Michael Palin das Drehbuch verfasste.
Terry Gilliam bezeichnet Time Bandits seitdem als den ersten Teil seiner Trilogie der Imagination, die er mit Brazil fortsetzte und mit Die Abenteuer des Baron Münchhausen abschloss. Für ihn waren diese drei Filme inhaltlich dadurch geprägt, dass der jeweilige Protagonist kraft seiner Imagination und Vorstellungskraft aus der Verrücktheit unserer unbeholfen geordneten Gesellschaft zu entkommen suchte. In Time Bandits ein kleiner Junge, in Brazil ein erwachsener Mann und in Münchhausen durch die Augen eines älteren Mannes. Der kleine Kevin, der hier aus einem spießigen britischen Vorort mit der Bande aus Dieben durch die Zeit reist, wird von Craig Warnock mit einer erstaunlichen Authentizität gespielt. Man nimmt ihm den nerdigen Jungen stets ab und folgt seiner naiv-offenen Art, die Welt kennenzulernen. Erstaunlich, dass Warnock nur noch eine weitere Rolle gespielt hat, bevor er sich mehr in Richtung eines Musikers entwickelt hat. Gilliam wollte in seine zweiten Quasi-Solofilm nach der Monty-Python-Karriere scheinbar alles hineinpacken, was ihm seine Fantasie während der Jahre zuvor vors innere Auge gespiegelt hatte. Und so ist Time Bandits eine wilde Mischung aus (dem späteren) Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit, so ziemlich jedem Film übers antike Griechenland, Robin Hood, König der Vagabunden und Flash Gordon – stets gewürzt mit Gilliams absurdem Humor und einer Fülle an skurrilen bis völlig abgedrehten Einfällen. Während also Sean Connery als griechischer Held durchs Bild laufen und die Menge für seine Heldentaten begeistern darf, füllt man später auch einfach mal einem Riesen eine Chemikalie über ein Loch im Kopf direkt ins Hirn, während dieser eine Galeone auf dem Quadratschädel trägt. Klingt das exzentrisch? Auf jeden Fall. Macht das Spaß? Sowieso. Nur von einem „Familienfilm“, wie Gilliam es ankündigte (und die deutsche FSK es mit einer 6er-Einstufung flankierte, ist das meilenweit entfernt. Kein Sechsjähriger hätte damals auch nur annähernd dieser losen Abfolge von irrwitzigen und schwarzhumorigen Ereignissen folgen können. Und keinem Sechsjährigen würde ich heute die letzte Szene des Films antun wollen – jedenfalls nicht meinem eigenen Sechsjährigen. Gilliam, mit der Finanzierung des Independents Handmade Films im Hintergrund, kümmerte sich einen feuchten Kehricht um Konventionen oder vermeintliche Wünsche eines Studios. Er machte einfach. Und oftmals wirkt Time Bandits, als hätte man einen Wahnsinngen von der Leine gelassen. Einen, dessen Fantasie legendär ist und der für das auch hier relativ schmale Budget von fünf Mio. Dollar unglaublich tolle praktische Tricks realisierte, fantastische Kostüme anfertigen ließ und eine irre Ausstattung vor der Kamera versammelte. Nicht unbedingt was für Kino-Feinschmecker oder Feingeister. Und unbedingte Logik ist hier eh Fehlanzeige. Aber eben auch ein großer, anarchischer Spaß.
- Time Bandits (Mediabook, 4K UHD, limitiert)
Bild- und Tonqualität BD
Time Bandits hat bereits mehrere Blu-ray-Veröffentlichungen erfahren. Die Ersten kamen noch von Spirit Media. Beide Disks waren damals VC-1-kodiert. Nach der 2014er-Scheibe von Concorde hatte Pandastorm zuletzt 2022 eine Neuauflage herausgebracht. Beide waren dann bereits AVC-kodiert. Zum Vergleich stand mir nur die 2014er-Scheibe von Concorde zur Verfügung. Ob die 2022er-Pandastorm diese aufgrund eines neuen Masters in die Schranken verweisen konnte, ist mir nicht bekannt. Das Bild der 2014er-Blu-ray ist allerdings wirklich nicht berauschend. Mit einem unglaublichen mauen Kontrast wirken sämtliche Einstellungen milchig und trüb. Dazu ist die Grundstimmung sehr rötlich, was sich sogar auf die Schwarzwerte niederschlägt, die eher Dunkelbraun erscheinen. Farben sind ebenfalls nicht sehr kräftig. Gerade Rottöne (immerhin die am häufigsten vorkommende Farbe) sind eher orangefarben und nie wirklich satt. Nachschärfungs-Artefakte treten an Rändern auf und helle Bereiche sowie Spitzlichter überstrahlen immer wieder. Die Schärfe ist in Close-ups noch akzeptabel, bei Halbtotalen schon schwach und in Totalen praktisch nicht mehr vorhanden. Immerhin ist das Encoding okay und lässt Rauch oder Nebel erstaunlich artefaktfrei erscheinen. Allerdings kommt das Material nicht ohne Blitzer oder Schmutzpartikel aus – und davon gibt’s zahlreiche. Der neuen 4K UHD Blu-ray liegt keine remasterte Blu-ray bei, die von dessen neuem Master profitieren würde.
Ein großes Problem aller bisherigen Blu-ray-Fassungen von Time Bandits war ein zwar lauter, aber recht dynamikarmer deutscher Ton, der nach 43 oder 50’22 Minuten zudem echte Fehler aufwies. Das genutzte Material ist wirklich absolut furchtbar. Schon der Beginn zeichnet sich durch gruselige Tonschwankungen aus; durch Kratzer, Drop-outs und sich unmotiviert an- und abschaltende Surroundspeaker. Das Beste, das man über die deutschen Dialoge dann sagen kann, ist, dass sie halbwegs verständlich bleiben. Aber auch sie schwanken und kratzen immer wieder. Kommt man dann zur 51. Minute, werden die Surrounds für gut 20 Sekunden lang mit dem Gegröle der Menge versorgt, nicht versorgt, versorgt, nicht versorgt – eine gruselige Schwankerei und eigentlich unanhörbar. Wenn’s mal gut läuft, gibt es immerhin halbwegs sinnvolle Surroundsignale. Da bläst dann mal etwas Wind von den Rears oder die perkussiven Instrumente trommeln von dort. Aber das Hörerlebnis ist durchweg nicht einmal ausreichend. Beim Abspann wird es dann erneut furchtbar, denn die tonalen Schwankungen beim Harrison-Song im Abspann sind absolut gruselig. Das klingt zwischendurch, als hätte ein alter Kassettenrekorder mit einer mehrfach kopierten Kassette Bandsalat verursacht. Dass man so was als deutsche Tonspur unter einen Film packt, ist fast eine Frechheit – zumal auch noch die Tonhöhe falsch ist, denn das Geschehen wird hörbar zu hoch wiedergegeben, was man gut an Connerys angestammter Synchronstimme erkennen kann, die vollkommen fremd wirkt. Der englische Ton mag zwar keine Ausgeburt an Ausgewogenheit gewesen sein, erlaubt sich aber weit weniger Probleme mit Schwankungen, Kratzen oder gänzlich unmotiviert aktivierten Surroundsignalen.
- Time Bandits (Mediabook, 4K UHD, limitiert)
Bild- und Tonqualität UHD
Terry Gilliam und Kameramann Peter Biziou nahmen Time Bandits mit den eher selten genutzten J(oe)-D(unton)-C(ameras) auf. Gilliam nutzte diese später auch noch für Brazil. Ausgehend vom Negativ wurde 2023 von Silver Salt Restoration in London ein 4K-Scan vorgenommen. Auch die spätere Farbreproduktion und das Grading geschah dort – und zwar unter der Beaufsichtigung von Terry Gilliam. Während die Criterion-UHD-Blu-ray noch mit Dolby Vision ausgestattet war, kommt die hiesige Version nur in HDR10 inkl. eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Die Differenzen zur 2014er-Blu-ray sind sofort erkennbar. Das ist zunächst der reine Bildinhalt, der zwar weiterhin im Framing von 1,85:1 bleibt, aber nun sichtbar herausgezoomt mit wesentlich mehr Bildinhalt erscheint. Dazu kommt ein fast völlig von Schmutzpartikeln befreites Bild, dessen Bildstand zudem ruhiger ist und das durchweg eine authentisch filmische Körnung aufweist. Filmischer sah Time Bandits hierzulande vermutlich nicht mal in Kinos aus, es sei denn, man ist in den Genuss einer sehr frischen Kopie gekommen. Was Gilliams Film zweifelsohne etwas ausbremst, ist die grundsätzliche geringe Budgetierung. Und damit verbunden auch die für den Dreh vorhandene Zeit und das Equipment. Manche Einstellungen sind einfach nicht gut fokussiert. Dafür kann die 4K-Disk aber nichts, sie holt jederzeit das Beste aus dem vorhandenen Material raus. Auch wenn das nicht der riesengroße Auflösungsvorsprung zur Blu-ray ist, sind Details klarer abgegrenzt. Das liegt auch daran, dass die Überschärfungs-Doppelkonturen und überstrahlenden Elemente nun Geschichte sind. Die HDR-Disk zeichnet die Highlights sichtbar besser durch. Hervorragend: Gerade die arg trüben, kontrastschwachen Szenen auf der Galeere oder in den Höhlen nach gut über 90 Minuten profitieren maßgeblich von einer Kontrastintensivierung. Schwarz ist jetzt satt, helle Bereiche wirken nicht so trüb und neblig. Als hätte man einen Schleier vom Bild gezogen. Dazu ist die Farbdifferenzierung um Längen besser. War die alte BD vornehmlich sehr rötlich, wurde das jetzt neutralisiert (allerdings mit einer Tendenz ins Grün). Gleichzeitig hat man die roten Farben aber nun wesentlich kräftiger gemastert. Der Samtumhang vom Bösen ist nun kirsch-, nicht mehr orangerot, während sein Gesicht aber neutral-blass ist und nicht mehr magentastichig. Das macht wesentlich mehr Spaß beim Anschauen, wirkt filmischer und harmonischer. Ein Manko (neben der mangelnden Schärfe des Ausgangsmaterials) sind einige etwas zu helle Einstellungen sowie das Encoding, das noch feiner mit der Körnung hätte umgehen können.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und das neue ist. Beim neuen Grading geht es weit neutraler zu als beim Alten.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … holt die UHD Blu-ray vielleicht einen Hauch zu sehr ins Grün aus. Allerdings sieht man hier auch, dass die Detailauflösung ebenfalls besser ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Es ist schon erstaunlich, was man aus dem Material noch herausgeholt hat.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Aufgegessen … oder weggewischt. Wie auch immer: Die UHD Blu-ray ist weitgehend frei von Verschmutzungen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ja, ein bisschen grün ist das jetzt schon, aber alleine die Verbesserung im Kontrast ist außergewöhnlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … hat Sean Connery lange nicht mehr derart sonnenverbrannte Haut. Das Szenario der UHD Blu-ray ist weit neutraler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray in der Darstellung der Körnung besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das sieht über die UHD Blu-ray dann doch natürlicher aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk ist in den Details sichtbar feiner.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier gibt’s keine zwei Meinungen, welches Bild wesentlich mehr Dynamik liefert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kann man die erst über die 4K-Blu-ray wirklich erkennen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … jetzt im satten Kirschrot.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … weicht der Rotstich im Gesicht. Das Böse ist hier authentisch blass.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Kein Vergleich mehr über die 4K-Disk mit HDR-Implementierung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk zeigt sich filmisch-authentisch.
Aufatmen – zumindest in Teilen – beim deutschen Ton. Zum ersten Mal seit dem Blu-ray-Zeitalter hat man sich hingesetzt und die deutsche Fassung von Time Bandis restauriert. Dafür wurden vorhandene Tonfehler revidiert und Leerstellen in den Surround-Kanälen ergänzt. Doch nicht nur ist bei Minute 50’22 nun der gruselige Tonfehler ausgemerzt, so hat man auch Center- und Links-/Rechts-Kanäle etwas sauberer voneinander getrennt. Nicht, dass man die Dialoge nicht immer noch über die Mainspeaker hören würde, dies aber doch deutlich leiser als zuvor. Das liegt nur teilweise daran, dass die neue Tonspur etwas leiser eingepegelt ist, sondern auch an eingesetzter Filterung. Wenn man die Ohren spitzt, hört man die Stimmen immer noch etwas kratzig aus dem Mains, doch das geht im Gesamtgefüge mit dem (an diesen Stellen) viel lauteren Center unter. Zudem sitzen nun ein paar Soundeffekte dediziert auf den Mainspeakern, die zuvor fälschlicherweise auf dem Center waren und die Musikstücke sind nun ohne Schwankungen sowie präsenter auf den Hauptlautsprechern. Glücklicherweise hat man auch die Tonhöhe korrigiert. Nicht nur Sean Connerys Synchro ist nun in korrekter Tonhöhe, auch die zahlreichen Musikstücke hören sich jetzt harmonischer an. Dass die deutsche Fassung um Längen besser ist als die alte Version, liegt mit dem ersten Ton auf der Hand. Sie ist aber nicht perfekt. Nach wie vor übersprechen Dialoge etwas, der Subwoofer-Kanal fällt etwas karg aus und wer genau hinhört, nimmt auch noch leichtes Kratzen wahr. Der englische 5.1-Ton dürfte identisch mit dem alten der Blu-ray sein, ist aber etwas leiser eingepegelt. Die Basis des ebenfalls vorhandenen originalen 2.0-DTS-HD-Master-Sounds entzieht sich meiner Kenntnis.
- Time Bandits (Mediabook, 4K UHD, limitiert)
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial verteilt sich auf eine DVD, die bereits bekannte Featurettes enthält und auf die 4K-Blu-ray, die neues Material enthält. Dazu gehört ein Interview mit Gilliam sowie eines mit David Warner (Das Böse). Weitere Interviews lassen Kostümdesigner James Acheson, Produktionsdesignerin Milly Burns und Michael Palin zu Wort kommen. Sie erzählen über die Arbeit an den Kostümen, die Verwirklichung des Looks und natürlich das Schreiben am Drehbuch. In „Restoring Time Bandits“ bekommt man dann einen Einblick in die ältere Restauration von ARROW Video, die noch in 2k vorgenommen wurde. Ein paar Worte noch zu den Extras der DVD. Dort findet sich das herrlich alberne Doppel-Interview mit den beiden Terrys, das zunächst nur Schuhe und dann Füße der Beteiligten zeigt, weil Jones und Gilliam permanent mit einer Videokamera herumspielen und die Fragen der Interviewerin praktisch vollkommen torpedieren. Das Interview mit Palin und Gilliam ist dagegen fast schon ernst. Der Dokumentarfilm „The Director’s“ läuft gut eine Stunde und rekapituliert die Regiearbeiten des Time-Bandits-Filmemachers. In der Handmade-Story geht’s dann um das damals noch junge Filmstudio von George Harrison. Letztere Doku hat ein deutsches Voiceover, die anderen Featurettes sind deutsch untertitelt.
Fazit
Time Bandits war damals und ist es auch heute noch eine völlig irre und maximal skurrile Reise durch die Zeit und durch Epochen. Visuell voller verrückter Ideen und angereichert mit großartigen Masken und Kostümen bekommt man das, was Terry Gilliam immer schon ausmachte. Die 4K UHD Blu-ray zeigt das Bild in seiner bisher bestmöglichen (wenngleich nicht perfekten) Form. Beim Ton wurden zahlreiche alte Fehler ausgemerzt. Das macht ihn zwar nicht zur Referenz, aber immerhin endlich gut anhörbar gegenüber der Vollkatastrophe der bisherigen Veröffentlichungen.
Schaut euch dazu auch gerne noch das YouTube-Video an, in dem es noch weitere Screenshotvergleiche gibt. Freue mich, wenn ihr mir ein Abo dalasst:
KlicktMichDurchEinZeitreiseportal. (Link ist aktiv ab 09. Januar 18:00 Uhr)
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2014): 40%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD (alt): 20%
UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (alt) (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 90%
Film: 70%
Anbieter: Pandastorm Pictures
Land/Jahr: GB 1981
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Kenny Baker, Jack Purvis, Michael Palin, John Cleese, Malcolm Dixon, Ian Holm, David Warner
Tonformate BD (2014): dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en // dts-HD-Master 2.0: en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 116
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4k DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 1209 Nit
FSK: 6
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Pandastorm Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Laut den Bildern auf Caps-a-Holic ist die UK Arrow UHD besser als die Criterion.
Da sieht man was das Encoding ausmacht.
Wie die De hier jetzt abschneiden wird?
Und dann noch ohne DV 🙁
Das ist zwar nörgeln auf hohm Niveau, aber ich will immer das best mögliche.
(Die Oldboy Disk hats mir auch angetan)
Das sieht aber von Criterion zu Arrow ähnlich aus.
@Markus_K
Media Book für 30€ ist doch ok.
Die 5€ mehr machen doch keinen arm, aber es hilft den Firmen schon enorm.
Oder magst den Platzverbrauch nicht?
Ich habe die britische Scheibe und kann bestätigen, das DV bei den Farben einiges herausholt. Wirkt sehr lebendig und filmisch.
“Filmisch” ist auch das recht aggressive Filmkorn (in manchen Szenen), was natürlich aber auf das Ausgangsmaterial zurückzuführen ist. Für mich war’s kein Hindernis, aber Andere sind bei dem Thema etwas empfindlicher.
Dass das Encoding von Arrow besser als das der Amerikaner war, ist mir sogar bei laufendem Film in einer Szene aufgefallen, in dem man recht deutlich das Seil, an welchem ein “Feuerball” hinabgleitet, sehen kann. Bei Criterion verschwindet dieses einfach.
Die Szene sollte bei dem Caps-a-Holic-Vergleich dabei sein. Wurde ebenso im Bluray.com Forum gepostet.
30-35 € sind noch fair/erträglich. Ich finde langsam eher die Preisgestaltung von internationalen Megakonzernen bei Steelbooks eine Frechheit, nicht die von Kleinfirmen.
PS: Ach, ich muss ja immer noch meine Liste machen …
PPS: Hat Turbine schon ein Testmuster für Infinity-Pool verschickt?
Danke an Hans für den Tipp mit der Arrow Scheibe, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte, und an G W für die Details. Das hat mir sehr geholfen.
Turbine? Infinity Pool? Testmuster? WieWasWo?? 😉
Guck mal:
https://blu-ray-rezensionen.net/infinity-pool-4k-uhd/
Dankeschön, wünsche werden erfüllt und dass auch noch im Rekordtempo. Dabei ist Weihnachten doch schon vorbei! 😉
Jetzt kann ich beruhigt zuschlagen, nach dem ich so ein paar Jahre gewartet habe.
Ich persönlich würde dem Film aber auch 5-10% mehr geben…
Ich liebe den Film und habe auch noch die relativ unbefriedigende Scheibe von Concorde, die seinerzeit allerdings die bestmögliche verfügbare Version darstellte. Der Vergleich mit der Criterion Veröffentlichung wäre natürlich interessant, zu der ich grundsätzlich stärker tendieren würde. Hat die zufällig jemand?
Danke für das Review 🙂
Die Veröffentlichung interessiert mich. Du hast das Encoding negativ benannt. Geht es nur um die Darstellung des Filmkorns oder gibt es auch Kompressionsartefakte?
Und weißt du, ob eine 4K Version mit normaler Verpackung geplant ist?
Bisher weiß ich da nichts drüber, sorry.
Kompressionsartefakte gibt’s keine. Das Korn hätte noch etwas besser aufbereitet sein dürfen.
Ok, danke dir
Hallo Timo,
danke für das Review.
Ich hatte damals die BD von Pandastorm. Auf eine Mail zum Tonfehler erhielt ich nie eine Antwort, die BD habe ich damals zurück gegeben.
Ist auf der neuen UHD 2.0-Ton in Deutsch und Englisch enthalten? Kannst Du etwas zu deren Qualität ab Minute 50 sagen?
Auf meiner alten DVD sind die 5.1 und 2.0-Tonspuren in Ordnung. Ich finde es mehr als ärgerlich, dass man es nicht schafft, diese ohne Fehler auf BD oder UHD zu übertragen. Ein bisschen Tonhöhenanpassung kann doch nicht so schwer sein.
Vielen Dank für deine Hilfe
Andreas
Hi Andreas,
ich glaube, du hast das Review nicht vollständig gelesen 😉
Schau mal im Abschnitt unterhalb der Screenshotvergleiche. Dort müsste alles stehen, was du wissen möchtest 🙂
Hallo Timo,
aus
des ebenfalls vorhandenen originalen 2.0-DTS-HD-Master-Sounds
kann ich nicht erkennen, ob es eine deutsche 2.0 Tonspur gibt. Gibt es die? Hast Du rein gehört? Die 5.1-Tonspur interessiert mich nach dem Desaster auf der alten BD nicht und die neue scheint ja nur weniger schlecht zu sein.
Danke
Andreas
Nein, eine deutsche 2.0-Fassung gibt’s nicht.
Und die deutsche 5.1-Version ist schon bedeutend! besser als die alte. Hast du das so aus meinem Text raus gelesen, dass dem nicht so wäre? Sie hat sicher ein paar Problemchen, aber das ist wirklich meilenweit entfernt von dem vorherigen Desaster.