Blu-ray Review
OT: Titanic
Rose und Jack
Der lange Zeit erfolgreichste Film aller Zeiten erlebt seine lang erwartete 4K-Premiere.
Inhalt
Brock Lovett ist mit seinem Team Mitte der 90er im Nordatlantik auf der Suche nach einem Diamantcollier, das er an Bord der Titanic vermutet und aus dem Schatz Ludwigs XVI. stammen soll. Als sie aus einer der Suiten einen Safe bergen, finden sie darin allerdings nur eine Aktzeichnung einer jungen Frau, die das Collier trägt. Als über den Fund im Fernsehen berichtet wird, sieht Rose Calvert die Show und nimmt Kontakt zu den Schatzsuchern auf. Sie gibt an, die auf der Zeichnung abgebildete Frau zu sein. Doch die Gruppe rund um Lovett misstraut Rose, da diese (unter ihrem früheren Namen) beim Untergang des Schiffs ums Leben gekommen sei. Als Rose vor Ort auftaucht, erzählt sie den verblüfften Schatzsuchern ihre Geschichte. Eine Geschichte, an deren Ende die gestandenen Abenteurer mit Tränen in den Augen zurückbleiben …
Als James Cameron nach Terminator, Aliens, Abyss, Terminator II und True Lies zum ersten Mal komplett aus der Action-, bzw. SciFi-Ecke herauskam, war die Skepsis nicht nur beim Publikum groß. Auch das produzierende Studio 20th Century Fox traute dem Braten nicht so recht. Dennoch überzeugte Cameron das Studio, sogar Budget für das Filmen am und im Schiffswrack freizugeben. Mehrere Tauchgänge in Kooperation mit russischen, amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern wurden vollzogen, um ausreichend Filmmaterial zu haben. Dass der Regisseur für die Umsetzung der Schiffszenen auf Special Effects setzte und nicht, wie man ihm anbot, eine Replika anfertigen ließ, musste ebenfalls von Fox abgenommen werden. Denn die Realisierung über Special Effects war rund doppelt so teuer wie die Möglichkeit, mit einem Modell zu arbeiten. Als die Produktionskosten während der Dreharbeiten und der Postproduktionsphase noch einmal exzessiv stiegen, zog 20th Century Fox fast die Reißleine. Sogar Camerons Absetzung als Regisseur stand im Raum. Immerhin hatte man mit bereits extrem teuren 150 Mio. Dollar Produktionskosten gerechnet und musste am Ende 200 Mio. Dollar berappen. Hätte Fox damals für die Auswertung in Nordamerika nicht Paramount mit an Bord geholt – wer weiß, ob Titanic jemals realisiert worden wäre.
Doch er wurde fertiggestellt. Und er kam ins Kino. Als damals teuerster Film aller Zeiten. Und er wurde zum Erfolg. Zum größten Erfolg der damaligen Zeit. Mit einem initialen Einspielergebnis von 1,8 Mrd. Dollar blieb Titanic für 12 Jahre an der Spitze der Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Es war an Cameron, sich selbst zu entthronen, als er 2009 mit Avatar – Aufbruch nach Pandora erneut für das größte Einspiel aller Zeiten sorgte. Hierzulande ist Titanic nach Das Dschungelbuch bis heute der meistbesuchte Kinofilm aller Zeiten – 19 Mio. Menschen sahen ihn in Deutschland. Und damit rund sieben! Mio. mehr als Avatar. Und ohne Übertreibung dürfte die Zeit kurz nach dem Jahreswechsel 1998 für ein großes Umsatzplus in der Taschentücher-Branche gesorgt haben. Auch ich befand mich seinerzeit in einem Kino in Wesel, um Cameros Epos zu begutachten. In einer Zeit, in der man in den Kinos noch zugequalmt wurde und das Internet noch in den Kinderschuhen steckte. Informationen holte man sich noch aus Printmedien (das sind diese Dinger mit bedruckten Blättern drin) und selbst dort wurde eine Art „Hype“ vermittelt, den Cameron mit seinem Film ausgelöst hatte. Und ja, ich darf zugeben: Auch mir hing ein Kloß im Hals, als Jack seiner Herzensdame am Ende den Vortritt auf dem schwimmenden Stück Holz ließ. Davor waren drei Stunden emotionale Achterbahnfahrt vergangen, die in einer für damalige Zeiten unglaublichen Katastrophensequenz mündeten. Trotzdem die Darsteller realistisch betrachtet maximal durchschnittliche Leistungen ablieferten, fieberte man mit Rose und Jack in ihrem Romeo-und-Julia-Szenario mit. Vielleicht schon alleine deshalb, weil Billy Zane so ein absoluter Stinkstiefel ist. Vermutlich hätte man mit jedem mittelmäßigen Akteur mitgefiebert, der sich gegen Zanes Arroganz gestellt hätte. Kate Winslet und Leonardo DiCaprio jedenfalls halfen ihre Rollen, die zuvor mehrere andere Darsteller einnehmen sollten. Vor allem DiCaprio machte sie zum Superstar. Ihm flogen plötzlich alle Frauenherzen zu.
Aus heutiger Sicht sind die Special Effects leider überhaupt nicht gut gealtert. Viele der Überflugszenen über das Schiff sehen schlechter aus als Cutscenes von Videospielen aus einem ähnlichen Zeitraum und die digitale Titanic sieht vor dem Himmels- und Meereshintergrund ziemlich unnatürlich eingefügt aus. Cameron ist ein digitaler Pionier und wäre es nicht an ihm gewesen, hätten viele Filmemacher nach ihm sicherlich Schwierigkeiten gehabt, auf den VFX-Zug aufzuspringen. Dennoch: Praktische Effekte aus Filmen, die weitaus älter sind, funktionieren auch heute noch. Und charmanter wäre es sicher gewesen, Cameron hätte für weit weniger Geld das Angebot angenommen, eine Replika bauen zu lassen. Beim nun nochmaligen Schauen des Films wurde ich dann doch immer wieder rausgerissen, weil’s einfach nicht wirklich überzeugend ist. Solange das Geschehen aber im Inneren oder später in der dunkleren Umgebung spielt, ist die Konzentration aufs Geschehen wieder möglich. Und wenn man Titanic an seiner Ausstattung, der musikalischen Untermalung und dem zugespitzten Arm-Reich-Drama misst, dann lässt man sich auch heute noch von der Geschichte gefangennehmen und fiebert bis zur unvermeidlichen Frage mit: Hätte Jack auch noch auf die Holztür gepasst? Oder wäre es doch unmöglich gewesen?
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Bild- und Tonqualität BD
Die reguläre 2D-Blu-ray von Titanic stammt aus dem Jahre 2012 und kam zeitgleich mit der 3D-Blu-ray-Fassung, für deren Kino-Wiederaufführung Cameron den Film in 4K remastern ließ. Mehr dazu im nächsten Kapitel bei „Bildqualität UHD“. Der damaligen Blu-ray unterstellte man seinerzeit vielfach Referenzwerte. Aus heutiger Sicht ist das ein bisschen differenzierter zu betrachten. Schon das Abtauchen des Mini-U-Boots zu Beginn offenbart, dass das Encoding nicht perfekt ist, so manche Klumperei verursacht und auch bei der Farbabstufung hakt es ein wenig. Zweifelsohne passiert das in einer extrem schwierigen Farbübergangs- und Beleuchtungssituation – also im Bereich der maximalen Herausforderung für eine 8-Bit-SDR-Scheibe. Wechselt das Bild allerdings in regulär beleuchtete Innenraumszenen, wird’s wirklich richtig gut. Die Close-ups von Bill Paxton waren für 2012 wirklich herausragend gut und scharf. Ja, ein wenig Filterung und Schärfung scheint hier auch passiert zu sein, wenn man sich die Augenbrauen bei 8’25 so anschaut, die schon arg krisp erscheinen. Auch Rose‘ Falten und Furchen wirken bei näherem Hinsehen gefiltert und nachgeschärft. Außerdem überstrahlen helle Oberflächen ein wenig (Boot bei 8’28) und in einem Mix aus Encoding und etwaiger Filterung gehen auch schon mal die feinen Details wie gespannte Kabel oder Seile in der gleichen Einstellung verloren. Dass die aus heutiger Sicht nicht mehr überzeugenden Effect-Shots herausstechen, kann man auch hier schon deutlich sehen (Umrisse der Titanic bei 29’04). Gruselig auch die digital kreierten Darsteller bei den Vogelperspektiven/Kamerafahrten über die Titanic. Das hatte dann halt schlicht und ergreifend 1997er-Videospiel-Cutscene-Niveau. Erstaunlich, wie steif ein Kapitän dastehen kann und wie künstlich sein Erster Offizier sich bewegt (31’21). Natürlich darf man das heute als charmant bezeichnen. Und hier kann man erfreut über das wenig flüssige 24p-Bild sein, dass die künstlichen Figuren in Schwenks aus der Vogelperspektive einfach wegstottert. Sehr gut gelingen dafür die Farben, die wahlweise authentisch kühl gehalten sind (anfängliche Szenen unter Wasser) oder mit warmer Ausarbeitung gefallen, wenn es in Rose‘ Zuhause oder auf die Titanic geht. Schön eingefangen wird auf dem Riesendampfer die Körnung. Das wirkt im besten Sinne durchaus filmisch und nie mutwillig gefiltert-digitalisiert. Die nun der 4K-Disk beiliegende Blu-ray ist leider nicht neu gemastert und basiert daher auch nicht auf dem Workflow, den man für die 4K UHD Blu-ray nutzte. Kurz gesagt: Es ist die gleiche Scheibe wie vor elf Jahren.
Auch dem DTS-Ton von Titanic wurde damals in vielen Rezensionen eine referenzhafte Anmutung unterstellt. Das gilt allerdings nach heutigen Gesichtspunkten nur noch etwas eingeschränkt. Die Filmmusik hat gelegentlich mit den Hochtonanteilen zu kämpfen und DiCaprios Stimme beim „Nein, natürlich nicht, aber darum geht’s nicht“ Richtung Land klingt gefiltert und dünn. Ganz anders die wuchtigen Szenen im Maschinenraum, die mit viel Einsatz von Tiefbass einhergehen und wunderbar dynamisch rüberkommen. Auch in der letzten Stunde darf der Ton zeigen, was er kann, wenn das große Schiff in zwei Teile zerbricht und final gen Meeresboden sinkt. Überall kracht, splittert und spratzelt es und die zwei Schüsse nach 146’50 kommen äußerst dynamisch zum Ohr. Geradezu markerschütternd wird’s, wenn das Hinterteil der Titanic im späteren Verlauf noch einmal auseinanderbricht und die Subs richtig gut zu tun bekommen. Das hat in Summe schon einen großen Spaßfaktor, auch wenn die Synchro nicht immer mustergültig voluminös ist.
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Bild- und Tonqualität UHD
Kameramann Russell Carpenter nahm Titanic seinerzeit mit einer Mischung aus mehreren analogen Kameras auf. Zum Einsatz kamen die Arriflex 35 III, die Panavision Panaflex Gold II und die Panavision Panaflex Platinum. Das Ganze wurde auf 35-mm-Filmmaterial aufgezeichnet. Für die 2012er Fassung des Films wurde (angeblich) ein 2K-DI nach einem erfolgten 4K-Scan erstellt. Andere Quellen sprechen von einem kompletten 4K-Workflow. Dort steht:
The Reliance process is typically accomplished in 2K resolution–the most common resolution used today in digital cinema — but Cameron took it a step further onTitanicwith a complete 4K pipeline, which involves four times more data. The restoration ofTitanicwas completed earlier this year in roughly 10 weeks.
Sowie an anderer Stelle: RMW Burbank honed it 3D chops working with James Cameron on “Avatar” and, earlier, his 2003 documentary “Ghosts of the Abyss.” It recently completed a restoration on the helmer’s “Titanic” using an entirely 4K pipeline and it is now doing the same with his films “The Abyss” (1989) and “True Lies” (1994).
Das Ganze wurde von Reliance Media Works im Lowry-Verfahren vorgenommen. Das Problem, das sich nachher im Bild zeigt, beginnt also bereits hier: Welche Aussage ist korrekt? Basierte die damalige Blu-ray bereits auf einem kompletten 4K-Workflow, wie die offizielle Aussage von Reliance Media berichtet und basiert darauf nun auch die 4K-Disk? Oder liegt die Wahrheit in der zitierten Aussage von Geoff Burdick von Lightstorm, der behauptet, dass man auf einem 2K-DI aufgebaut hat, das für die 3D-Kinoauswertung genutzt wurde? Die Aussage von Burdick lässt allerdings viel Raum für Spekulationen, da sie missverständlich gelesen werden kann.
Unabhängig davon hatte James Cameron fünf Jahre nach der Wiederveröffentlichung in 3D, also 2017, Titanic noch einmal in Dolby Vision remastern lassen und auch in Kinos vorgeführt. Und im letzten Jahr, zum 25. Jubiläum, fügte Cameron auch noch nachträglich HFR (High Frame Rate) hinzu, um den Film erneut in die Kinos zu bringen. Die HFR hat es jetzt nicht auf die UHD Blu-ray geschafft, sehr wohl aber die HDR-Fassung inkl. nativer 4K-Basis – wenn man beim ursprünglichen 4K-Scan von 2012 als Basis sprechen kann. Denn auf diesem basiert nun auch wieder die UHD Blu-ray. Es wurde also kein komplett neuer 4K-Scan durchgeführt, sondern auf das zurückgegriffen, was 2012 bereits gemacht wurde. Allerdings erstellte man davon nun (erneut angeblich) ein neues 4K-DI. Bei den VFX hatte man im Laufe der Jahre beispielsweise auch einige Szenen verändert oder korrigiert (bspw. den Sternenhimmel am Ende des Films, die zunächst nicht korrekt nach Datum und Zeit der Historie abgebildet waren). Um das Material jetzt für die UHD Blu-ray fit zu machen, hat Camerons Lightstorm mit Peter Jacksons Park Road Post zusammengearbeitet. Das Material wurde Szene für Szene neu gemastert, wobei durchaus „Grain Management“ (also die Bearbeitung der Filmkörnung) stattgefunden haben soll. Da Jacksons Park Road Post eher berüchtigt für die Reduktion von Filmkorn ist, grummelte es vielen Fans der authentischen Bildwiedergabe vorab im Magen. Sie befürchteten ein DNR-Feuerwerk und ein völlig gecleantes Bild. Das Resultat wurde im Übrigen von Cameron und Produzent Landau abgenommen.
Jetzt war Avatar ein AI-Upscale Desaster beispiellosen Ausmaßes und der ebenfalls massiv rauschgefilterte und nachgeschärfte Terminator 2 hat gleichfalls mit einem zweifelhaften Ruf zu kämpfen. Im Falle von Avatar war’s vielleicht nachvollziehbar, weil Cameron den Look an den zweiten Teil angleichen wollte und der erste Teil nun mal nur in Full-HD und digital gedreht wurde. Im Falle von Terminator 2 waren die Voraussetzungen durch das analoge Filmmaterial und einen 4K-Scan besser, allerdings wurde das Ganze für die 3D-Konvertierung optimiert und die 4K-2D-Fassung war offensichtlich eher ein „Abfallprodukt“ der 3D-Version, die zudem nach allem, was man weiß und schlussfolgern kann, gar nicht in nativem 4K vorliegt, sondern nur „ein Auge“ des stereoskopen Streams nutzt. Für Titanic, der ebenfalls analog gedreht wurde, könnten die Voraussetzungen ähnlich gut sein. Zumal dessen 2012er Blu-ray, die auf dem 4K-Remaster beruht, keineswegs totgefiltert war. Auch die Tatsache, dass Disney hier ausnahmsweise mal Dolby Vision als Grading auf einer physischen Disk „zulässt“, spricht für die Scheibe. Um es kurz vorwegzunehmen: Titanic ist keine exzessiv rauschgeminderte Aquarellpampe, schon gar nicht durchgängig. Und damit kann man die größte Befürchtung zumindest etwas zerstreuen. Es kann zudem gesagt werden: Besser sah der Film auf einer physischen Disk noch nie aus. Jeder, der nicht zu hundert Prozent genau hinschaut, kann nun aufatmen, sich die Scheibe bestellen, am Tag der Veröffentlichung genießen und an dieser Stelle nicht weiterlesen. Wer dennoch weiterlesen möchte, bekommt allerdings auch ein paar mehr Informationen über vorhandene Probleme. Wenden wir uns zunächst der Auflösung/Schärfe zu. Schaut man in Rose‘ gealtertes Gesicht, so werden die Fältchen noch etwas deutlicher und auch das nicht ganz perfekte Make-up lässt sich noch besser erkennen (15’25). Allerdings gibt es auch Momente, in denen die AI zugeschlagen hat. Besonders die Nachschärfung einiger Szenen lässt das erkennen und weckt dezente Erinnerungen an jene aus Avatar. So sieht Bill Paxtons Gesicht bei 20’07 alles andere als natürlich aus und weist im Bart, auf dem Pulli und beim Weiß der Augen unschöne Effekte auf. Hier schlug definitiv eine Nachschärfung nach vorheriger Rauschreduktion zu. Die AI, die hier am Werke war, produziert durch die Schärfeanhebung auch an anderen Stellen unschöne Muster aus der Körnung (89’19 zwischen den beiden Herren am rechten Bildrand auf der Scheibe im Hintergrund). Andere Aufnahmen wie jene vom Schiff bei 8’26 profitieren von einem etwas natürlicheren Look und sehen nicht relevant künstlich geschärft aus. Man darf aber durchaus über diese „neuen“ Details diskutieren – vor allem darüber, ob sie wirklich vorhanden sind oder digital kreiert wurden. Der Saum am Rand des Stuhls bei 45’26 oder auch das Rattan bei 70’19 weisen Details auf, die von der Blu-ray komplett verschwiegen worden, während die Körnung in diesen Momenten feiner herausgearbeitet (aber noch nicht perfekt encodiert) ist. Dennoch bleibt die Vermutung, dass man es hier nicht mit einem durchweg nativen 4K-Bild, sondern eher mit einem hoch prozessierten Bild zu tun hat. Das kann natürlich daran liegen, dass 4K-Scans im Jahre 2012 noch nicht so hochwertig waren, wie sie es heute sind. Aber viele Einstellungen hinterlassen einen eher künstlichen, denn einen organischen Schärfelook. Und die Close-ups der Darsteller nach gut drei Stunden, wenn Rose und die Crew von Lovett noch einmal zu Wort kommen, sind einfach diese Spur zu scharf. Das sieht zwar beeindruckend aus, zeigt aber selbst im Bewegtbild Spuren einer künstlichen Nachschärfung. Eine weitere Frage, die sich hier stellen könnte: Ist das Korn, das man hier sieht, das originale Filmkorn oder Resultat einer Rauschminderungs-/Nachschärfungs-/Digitales-Korn-Hinzufügens-Kette? Indiz dafür könnte sein, dass einige Szenen gegenüber der alten Blu-ray durchaus stark rauschgemindert und sehr glatt erscheinen.
Schaut man sich die VFX an, wirken diese auch etwas detaillierter (Leitern an den Schornsteinen bei 29’03), allerdings fallen die visuellen Effekte vor dem Hintergrund auch stärker auf. So sieht die Titanic bei eben jener Laufzeit schon sehr gemalt aus und ihre Konturen wirken arg hart. Und wenn Rose und Jack bei 142’30 vor dem Wasser fliehen, sieht man das Ersetzen ihrer Gesichter auf (offenbar) Stuntperformern nun noch deutlicher. Dennoch hat man auch bei den digitalen Effekten noch mal Hand (oder eine AI) angelegt. Schaut man sich bei 31’21 die Streifen auf dem Ärmel des Captains an, sind diese nun von dunkleren Streifen durchwirkt. Auch die Handknöchel kann man erkennen, wo die Blu-ray keinerlei Struktur offenbarte. Im Hintergrund lässt sich das „Stop“ auf dem Rad besser erkennen. Künstlich sehen diese Szenen dennoch nach wie vor aus. Aber dafür kann die UHD Blu-ray nichts. Sehr wohl aber für ein harmonischeres Grading. Zunächst einmal ist positiv, dass die HDR-Disk kaum relevant dunkler ist. Dafür liefert sie kräftigere Brauntöne und nimmt die Gelbanteile etwas weg. Davon profitieren auch Gesichter, die nun natürlicher erscheinen. Die UHD-BD zeichnet auf hellen Oberflächen (Jacke bei 70’19) etwas besser durch, ist im Schwarz aber satter und bei Farben durchweg eine Spur kräftiger. Der Output bleibt dennoch ein zweischneidiges Schwert. Während das ganz üble Terminator-2-/Avatar-Gepansche ausbleibt und Titanic über die 4K-Disk in Summe besser aussieht als die Blu-ray von vor zehn Jahren, wurde dennoch recht viel prozessiert. Vor allem einige Nachschärfungen fallen unangenehm auf. In den überschwänglich positiven Kanon bereits vorhandener Reviews kann ich an dieser Stelle nicht einstimmen, sehr wohl würde ich persönlich den Film aber lieber über die neue UHD Blu-ray als über die alte Blu-ray schauen.
Persönliche Einschätzung: Wenn ich mir das durchweg prozessierte Bild anschaue, vermute ich, dass es damals einen kompletten 4K-Workflow gegeben hat, der auch als Basis für die UHD Blu-ray genutzt wurde. Allerdings ist auffällig, wie anders die Körnung bisweilen aussieht, wenn man es mit der Blu-ray vergleicht. Ich tendiere dazu anzunehmen, dass man für die UHD Blu-ray das Material dieses 4K-Workflows genutzt hat, es aber von der ursprünglichen Körnung weitgehend befreit hat. Dabei sind Bildinformationen verlorengegangen (Korn ist ja bekanntlich Bildinhalt). Nach dem De-Noising hat man die AI verwendet, die für die Nachschärfung verantwortlich ist und die versucht hat, Details wiederherzustellen, die zuvor durch das De-Noising verlorengegangen sind. Das ist mal gut, mal nicht ganz so gut gelungen. Und es hat an vielen Stellen durch übertriebenen Eingriff zu Artefakten und sichtbaren Wachseffekten geführt. Die dezente Körnung, die man beim Bild der UHD Blu-ray sieht, hat man (erneut meine Vermutung) digital hinzugefügt, um es etwas filmischer wirken zu lassen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeigt hier das natürlichere Korn.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … liefert die neue Disk nur wenig Neues an Details.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht’s schon noch etwas knackiger aus. Hier noch ohne Überschärfungsprobleme.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeichnet im Himmel und auf der weißen Front besser durch.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): wirkt es zunächst detailreicher. Allerdings sieht man bereits Überschärfungen rund um die rote Schrift. Dafür ist die Körnung deutlich homogener.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders die 4K-Disk. Schon in der Übersicht fällt auf, dass die UHD Blu-ray etwas zu scharf ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und wirklich schön sieht das nicht aus. Dieser Shot erinnert doch sehr an Teile aus dem Avatar-AI-Desaster. Rund um die Augen, die Umrandung vom Mund, die Nasenlöcher, der weiße Kringel um die Iris – das sieht nicht nach mehr Auflösung aus, sondern nach Nachschärfung des alten 2K-DIs.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Kontrastdynamik ist ein wenig besser. Doch nicht nur das …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kann man das „Stop“ hinter der Scheibe lesen und auch die dunklen Streifen am Ärmel vom Captain sind zu erkennen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … durchaus etwas knackiger aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass in der Tat mehr Details zu sehen sind. Kann das alleine eine AI?
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist authentischer braun und kräftiger in den Hautfarben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): mehr Details zu haben scheint, der rechte aber unter Artefakten leidet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … das alles sieht detailreicher aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigen die unschön verstärkten Rauschmuster zwischen den Herren und an der linken Gesichtshälfte des Mannes auf der rechten Seite.
Die UHD Blu-ray kommt für beiden Tonspuren mit einer neuen Codierung. Das Englische erhält Dolby Atmos, während man über die deutsche Tonspur im Vorfeld mal wieder versammelten Vorabärger ausgeschüttet hat. Denn, wie oben geschrieben, hatte man die DTS-Spur der alten Blu-ray gerne vielerorts gelobt und direkt wieder das Allerschlimmste vermutet, als klar wurde, dass die UHD Blu-ray „nur“ mit einer regulären Dolby-Digital-Fassung kommen wird. Jetzt ist es aber schon bei Prey so gewesen, dass Dolby Digital keineswegs schlecht klingt, wenn’s gut gemacht ist – selbst dann nicht, wenn’s von Disney kommt. Man könnte eher vermuten, dass die ursprünglich von Fox kommenden Titel (wie eben auch Titanic oder Prey), die Dolby Digital fürs Deutsche erhalten, weniger stark von Disney angefasst und dynamikkomprimiert werden als die hauseigenen Titel. Hören wir uns die DD-Version gegenüber der DTS-Spur der alten Blu-ray an, so geht diese in den relevanten Actionszenen zunächst einmal rund 4-5 dB leiser zu Werke. Und leider auch etwas weniger dynamisch. Der Untergang ab Minute 160 wird zwar immer noch wuchtig und auch mit Nachdruck umgesetzt (vor allem, wenn man die Lautstärke zuvor um eben jene 4-5 dB anhebt), doch ganz so dynamisch und knallig wie beim DTS-Ton ist’s dann nicht. Auch die Schüsse bei 146’50 fallen nicht so knackig, zerreißen die durcheinander sprechenden Stimmen nicht in der gleichen Form wie über die Tonspur der alten Blu-ray. Das gilt aber übrigens im gleichen Maße auch für die englische Dolby Atmos Fassung, die ebenfalls schwächer agiert als ihr „altes“ DTS-HD-Master-Pendant. Um keine Missverständnisse zu erzeugen: Gegenüber den extrem müden Marvel-Blu-rays/UHD Blu-rays klingt die DD-Spur von Titanic besser und auch dynamischer. Aber sie bleibt eben hinter der alten DTS-Fassung zurück. Wer ganz besonders kritischer Hörer ist, der zieht bei der Wertung noch einmal 10 Prozent ab, aber gerade im Verhältnis zu Marvel-Titeln geht das doch noch in Ordnung.
Knöpfen wir uns die Atmos-Fassung des O-Tons mal auf der Höhen-Ebene vor, so liefert diese direkt schon mal Echolot-Geräusche der Mini-U-Boote sowie ein hörbares Rauschen, wenn sie von oben hereinschweben. Das tut auch der Helikopter bei 14’06 und lässt seine Rotoren glaubwürdig von den Heights flappen. Die Umsetzung gelingt hier äußerst realistisch. Auch die Filmmusik legt sich in einigen Momenten mit nach oben, was sehr homogen und perfekt abgemischt klingt. Schwankungen, die an einen „billigen“ Upmix erinnern würden, sind nicht zu hören. Wenn nach 26’28 das Schiffshorn erklingt, fällt man vor Schreck fast aus dem Sessel. Auf dem Schiff selbst passiert fast nichts mehr. Auch Szenen in den geschlossenen Sälen, wenn Musik gespielt wird, bekommen keine zusätzlichen Höhen-Anteile. Erst, wenn es nach 99 Minuten in Richtung Action geht und das Innere des Maschinenraums voluminös in Szenen gesetzt wird oder die Schraube im Wasser zu hören ist, geht es wieder auf die Höhenspeaker. Sobald die dramatischen Szenen vom Sinken der Titanic das Geschehen dominieren, gibt’s auch wieder 3D-Sounds. Auch so etwas wie eine Signalrakete nach 115 Minuten zischt mal über die Höhen-Speaker. Einige Szenen im Wasser, das in das Schiff eingedrungen ist und durch das sich Rose und Jack kämpfen müssen, werden ebenfalls sehr effektvoll von oben begleitet.
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial liegt (ausgenommen der drei bereits bekannten und nicht untertitelten Audiokommentare) auf einer zusätzlichen dritten Blu-ray vor. Dort finden sich insgesamt drei Dokumentationen, sechs Hinter-den-Kulissen-Featurettes sowie entfernte Szenen, Trailer und das Musikvideo von Céline Dion. Bereits die drei Dokus liefern Material von rund zweieinhalb Stunden Laufzeit und sind neueren Datums. Mithin sind diese bereits so spannend wie der Film selbst. Vor allem der Tei, in dem Cameron „die letzten Geheimnisse“ verrät. Die Hinter-den-Kulissen-Featurettes sind älteren Datums und deshalb bereits bekannt. Dennoch ein rundum gelungener Bonuspart.
Fazit
Titanic funktioniert als romantisches Drama bis zum tränenreichen Ende auch heute noch sehr gut. Für Cameron war’s ein Meilenstein in seiner Karriere und für die Kinogeschichte ebenfalls. Diesen Meilenstein gibt es jetzt als 4K-Disk, die bei der Bildqualität mal überzeugend, mal weniger überzeugend agiert. Die grundsätzliche Schärfe wirkt mitunter stark verbessert, was aber deutlich mehr prozessiert als nativ aufgelöst erscheint. Dennoch hat man den Film über weite Strecken noch nie so plastisch gesehen. Wer allerdings kein Freund von Nachschärfungen ist, sollte mit Vorsicht an die UHD Blu-ray gehen. Zwar ist das hier sehr weit entfernt vom AI-Desaster eines Avatar, aber dennoch sieht man gelegentlich ähnlich verunglückte Einstellungen. Über die drei Stunden Film verteilt bleibt es allerdings homogener und deshalb in Summe und mit zugedrücktem Auge die bisher beste Möglichkeit den Film zu Hause zu schauen. Der Ton hat etwas (aber nicht extrem) unter seinem Wechsel zu Disney gelitten, ist aber immer noch gut anhörbar.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 70%
Tonqualität BD (dt. Fassung) (2012/2023): 90%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD (Originalversion) (2012/2023): 90%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 100%
Film: 80%
Anbieter: Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 1997
Regie: James Cameron
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Billy Zane, Kathy Bates, Gloria Stuart, Bill Paxton, Bernard Hill
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD (2023): Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 194
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Walt Disney / 20th Century Fox)
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Trailer zu Titanic
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Für Leser dieses Reviews sicherlich nicht uninteressant:
Ein gewieftes Mitglied des Forums „Original Trilogy“ hat sich die damalige 3D-Fassung zu diesem Film geschnappt, auf UHD hochskaliert, ein ordentliches Color Grading auf Basis der DVD durchgeführt, um den furchtbaren „Orange & Teal“ – Look zurückzudrehen, und dabei etwas Rauschen hinzugefügt, nachdem die Quelle seinerzeit für die 3D-Veröffentlichung ja auch wieder tüchtig weitgehend von diesem befreit worden war:
https://originaltrilogy.com/topic/TITANIC-4K-Filmized-Open-Matte-Remaster-with-original-color-grading/id/115745
Heraus kommt die „geöffnete“ 16:9-Fassung, die oben und unten mehr Bild zeigt. Zwar kann das Resultat die vorherige Filterung nicht gänzlich verleugnen und wirkt für mich weiterhin eher wie eine Video- den Filmproduktion, doch frischer und farbneutraler sah der Film vermutlich nie aus – jenseits des Nachschärf-AI-Horrortrips auf der offiziellen UHD BD.
Falls jemand Interesse hat – das gute Stück ist je nach Tonspuren 90-100 GB schwer.
@Timo Wolters: da würde mich wiederum besonders deine Meinung zu interessieren.
Zu einem sehr guten Review mal wieder einige kritische Anmerkungen:
Gleich vorweg – Cameron und seine Bande gehören auch für diese Veröffentlichung links und rechts geohrfeigt und das nicht zu knapp. Es ist im Grunde eine absolute Frechheit und wenn sie ihren Drang, permanent an – aus heutiger Sicht historischen – Werken herumzufummeln, partout nicht unterdrücken können, bleibt unverständlich, warum man dann verdammt nochmal nicht einfach noch eine Disc ohne dieses beschissene Postprocessing dazulegt. Dann kann sich die dumpfe Masse am scheinbar ach so tollen und k(n)ackscharfen Machwerk, das mit dem Original nicht mehr viel zu tun hat, auf dem neuen Fernseher in Einstellung “lebhaft” erfreuen und die Puristen kriegen den bitteschön unverhunzten Scan. ARGH.
Insgesamt kommt mir die UHD BD von diesem Film auch in diesem Review noch viel zu gut weg, auch wenn kein Vergleich zur Lobhudelei bei AreaDVD (https://www.areadvd.de/reviews/titanic-4k-ultra-hd-blu-ray/) – sonst bekannt für Voodoo-Realsatire, wenn es um Player und Verstärker geht, jedoch eigentlich solide in Sachen Filmreviews. Nun ja, jeder vertut sich wohl mal.
„Zweifelsohne passiert das in einer extrem schwierigen Farbübergangs- und Beleuchtungssituation – also im Bereich der maximalen Herausforderung für eine 8-Bit-SDR-Scheibe“
Bevor auch hier bei manchem ein falscher Eindruck entsteht – das müsste auch bei einer „8 Bit“-Quelle (eigentlich rechnerisch eher etwa 7,78 Bit, ausgehend vom bei Video üblichen Wertebereich 16-235) nicht sein, wenn man das Material vorher (!) mal vernünftig dithern würde. Die Signaltheorie sagt hier voraus, dass der Quantisierungsfehler zufällig gestreut wird und „Verzerrungen“ (beim Bild in Form von Banding) effektiv durch Rauschen ersetzt werden. Tatsächlich weißt auch ein Bild mit Farbtiefe von nur einem Bit und „random dither“ keinerlei Banding auf, ist aber mit um die nur noch 6dB SNR natürlich extrem stark verrauscht (schön zu demonstrieren mit dem mächtigen Renderer „madVR“ am PC). All das dürfte beim Encoding zwar die Bitraten nach oben treiben (durch gestiegene Entropie und geringere Effizienz), aber die Datenmenge hätte man ja bei physischen Medien. Ergo ist das eher eine Herausforderung für die Macher (wo sich oftmals Ignoranz mit Inkompetenz paaren), denn eine für die „Scheibe“. 😉
„Das wirkt im besten Sinne durchaus filmisch und nie mutwillig gefiltert-digitalisiert.“
Es ist klar, was gemeint ist. Aber für mich wird das arme Adjektiv „digital“ heute permanent entweder komplett falsch als Platzhalter für „elektronisch“ oder „internetbasiert“ verwendet (Stichwort: “ ‚Digitalisierung‘ in Deutschland“) oder aber mit etwas „Klinisch-sterilem“, ja „Totem“ nach unsäglicher Nachbearbeitung in Verbindung gebracht. So wäre eine reine Digitalisierung einer analogen Vorlage je nach Abtastrate, Bittiefe, etc. pp. hinreichend „transparent“, also nicht mehr vom Original zu unterscheiden, was mit den hier besprochenen Mängeln überhaupt nichts mehr zu tun hat.
Wer hingegen bei rein elektronischen, mithin heute am Ende „digital“ endenden Produktionen irgendwelches Filmrauschen oder sonstige Störungen vermisst, huldigt im Grunde derselben Nostalgie wie die Schallplattenfans, wo das PCM-Pendant bei Audio auch hier ja nichts „weggenommen“, sondern nur weniger bis nichts „dazugedichtet“ hat. Das mag am Ende eine Geschmackssache sein wie „Zwischenbildberechnung – ja oder nein?“, doch objektiv ist der analoge Kruscht heute hoffnungslos unterlegen – Oppenheimer 70mm hin oder her.
„Auch dem DTS-Ton von Titanic wurde damals in vielen Rezensionen eine referenzhafte Anmutung unterstellt. Das gilt allerdings nach heutigen Gesichtspunkten nur noch etwas eingeschränkt.“
Hier wäre deine Meinung einmal zum „Ur“-Original-Mix interessant. Die UHD-Remux-Fassung aus dem weltweiten Backup (*räusper*) kommt nämlich unter anderem mit der „Cinema DTS“ – Tonspur daher, wie sie seinerzeit auf zwei CDs im Kino synchron zum Film lief. Gut möglich, dass auch dieser Mix keine heutigen Maßstäbe mehr erreicht, aber wenigstens wurde da nicht zum 100sten Mal herumgeschraubt und kriegt es so, wie es 1997 gedacht war.
„Das Resultat wurde im Übrigen von Cameron und Produzent Landau abgenommen.“
Wo man sich fragt, was die kurz zuvor gespritzt bekamen, um eben das zu tun. Unfassbar.
„Jetzt war Avatar ein AI-Upscale Desaster beispiellosen Ausmaßes und der ebenfalls massiv rauschgefilterte und nachgeschärfte Terminator 2 hat gleichfalls mit einem zweifelhaften Ruf zu kämpfen.“
Da dürfte sich „True Lies“ nun wunderbar dazugesellen; jedenfalls sieht eine Web-DL UHD-Streaming-Fassung ebenfalls aus wie Arsch und Friedrich. Die beste Quelle bleibt damit weiterhin die D-VHS-Kassette in 1080i.
„Es kann zudem gesagt werden: Besser sah der Film auf einer physischen Disk noch nie aus.“
Dem widerspreche ich aus subjektiver Erfahrung und überlege schon, ob ich mal wieder den leider auch etwas verkritzelten, inoffiziellen 35mm-Scan aus dem Forum „reinhaue“ oder mir irgendwann mal selbst was aus alten DVDs und Blu-rays zusammenbaue.
„Jeder, der nicht zu hundert Prozent genau hinschaut, kann nun aufatmen, sich die Scheibe bestellen, am Tag der Veröffentlichung genießen und an dieser Stelle nicht weiterlesen.“
Jedenfalls alle, die in heutigen Zeiten des Schärfefetisches (nicht, dass vernünftiges UHD nicht Spaß machte) überhaupt nicht mehr wissen, wie ein natürliches Bild eigentlich aussieht und man dieses im Zweifel lieber einen Ticken weicher und ohne den letzten Detailgrad hat, als sich diesen ätzend überschärften Quark anzutun.
Ansonsten hat es das Buzzword „AI“ natürlich in alle Munde geschafft und jeder Depp meint nun auch im Filmbereich, dass es ohne das nicht mehr ginge. Einfach nur noch armselig und man würde sie verteufeln und als letzte Vollidioten abhaken wollen, hätten sie nicht mal verdammt geile Filme produziert.
Ein echter Jammer.
Ergänzung zur festgestellten, teilweise effektiv fraglos höheren Schärfe:
„… dass in der Tat mehr Details zu sehen sind. Kann das alleine eine AI?“
Auf dem Gebiet bin ich wahrlich kein Experte, doch ich wage einmal zu behaupten, dass auch eine noch so tolle AI am Informatikgrundsatz nichts ändern wird, nach dem Informationen schwerlich aus dem Nichts erschaffen werden können. Denkbar wäre natürlich eine völlig neue Generierung von Inhalten in höherer Auflösung anhand der unschärferen Vorlage, was wohl auch schon in Ansätzen gemacht wird. Das aber hat dann mit dem Original nichts mehr zu tun, sondern stellt eine Neuinterpretation dar. Ich gebe aber zu, dass die Grenzen spätestens bei Videospielen und da ohnehin „künstlichem“ Rendering sowie AI-basierter Frameinterpolation verschwimmen.
Davon abgesehen wäre es aber umgekehrt eher verwunderlich, respektive schade, wenn im 4K-Scan von Titanic vor dem grässlichen Postprocessing nicht schon noch ein Ticken mehr Schärfe gesteckt hätte als in der damaligen HD-Blu-ray-Fassung. Ich würde sagen, das ist eher zu erwarten und so wird die vorliegende UHD-Fassung nun eine Kombination aus etwas mehr echter Schärfe und Camerons AI-Horrortrip sein, der leider noch nicht zuende ist (True Lies folgt ja noch).
Nochmal nachgelegt mit einigen Screenshots zum Thema Color Grading. Allein da schüttelt es zumindest mich unabhängig vom Nachschärf- und AI-Thema schon:
https://ibb.co/5jtBgxW
https://ibb.co/BzSnPDJ
https://ibb.co/Fxfc9cz
https://ibb.co/2ymX6cj
https://ibb.co/ynFkL5Y
https://ibb.co/bFsTZpB
Im Direktvergleich mit der (prinzipbedingt reichlich verkritzelten) 35mm-Kinokopie, die da mal von Fans gescannt wurde, sieht man nämlich, wie furchtbar diese Orange & Teal Nachbearbeitung auch farblich ist. Neutrales Weiß wird zu Grün-Cyan und Hauttöne tendieren ins Orangefarbene.
Klar ist die x-te Kopie der Kopie der Kopie hier einer professionell erstellten Blu-ray oder UHD BD schärfemäßig deutlich unterlegen und teilweise auch zu gesättigt und dann wieder zu blass, doch wenn man sich das mal ansieht, merkt man erst, wie wenig das offizielle Ergebnis heute mit dem zu tun hat, was da mal 1997 im Kino gelaufen ist und wie toll und natürlich das aussehen *könnte*, wenn man das Zeug einfach nur vom Negativ scannen und allenfalls den Positiv-Umkopierprozess virtuell am Rechner mathematisch nachbilden würde.
Die Screenshots sind schon sehr beeindruckend, wenn man es mit dem 35mm-Scan vergleicht und davon ausgeht, dass der (bei aller Blassheit) die Farben so abbildet, wie es ursprünglich zu sehen war. Farblich allerdings ein Prozess, der ja mit der Blu-ray bereits geebnet wurde, die vom Grading her sehr nahe bei der UHD Blu-ray liegt. Orange/Teal halt, was ja auch für die Blu-ray von Aliens gilt. Danke dir für deine Beiträge, die an einigen Stellen noch mal Lücken gefüllt haben.
Hallo Timo und alle miteinander. Ja, das klingt alles mal wieder grauenvoll, ich trau mich gar nicht, mir den Film in 4K anzusehen. Vor 2 Tagen sah ich zum ersten Mal Die Zwei Türme in 4K, und dein damaliges Fazit, Timo, samt dazugehöriger Screenshots, hat sich voll bestätigt, ich konnte nach kurzer Zeit nicht weiterschauen. Auf den Stirnfalten der Darsteller*innen bildeten sich in fast jeder Szene wachsartige wabernde Flatschen, es war die Hölle. Warum tun diese Leute das?? Warum verhunzen Regisseure ihre eigenen Filme? Und wer sind die Leute, die sowas auch noch gutheißen?? Wenn ich keimfreie geleckte Oberflächen in einem Film sehen möchte, gucke ich mir Ice Age 1 an, aber doch nicht Titanic! Wer unterstützt denn sowas? Immer dieses Missverständnis bezüglich Filmkorn … Es sind doch unsere Augen die natürliches „Korn“ produzieren: Wenn wenig Licht vorhanden ist, weiten sich die Pupillen, wir sehen unsere Umgebung leicht körnig. Eine Kamera funktioniert genau gleich. Aber die Herren Cameron, Lucas und Co denken: Nein, das muss weg, einmal glattbügeln, dann siehts aus wie Toy Story. Ein Glück, dass es da noch die Tarantinos dieser Welt gibt, die das Kino lieben und uns ihre Filme in Kinoqualität abliefern. Junge, Junge …
Gruß, Alexander
Noch eine Anmerkung zum „Filmkorn“. Ich verstehe noch nicht einmal den Ansatz, das für 3D-Veröffentlichungen (heute wieder mal ja kaum noch ein Thema im Heimbereich) zu filtern – als ob unsere natürliche Wahrnehmung rauschfrei wäre.
„Es sind doch unsere Augen die natürliches „Korn“ produzieren: Wenn wenig Licht vorhanden ist, weiten sich die Pupillen, wir sehen unsere Umgebung leicht körnig.“
Da fällt es dann besonders auf, ja. Im Grunde besteht es dauerhaft durch die Netzhaut, welche – wie alle Signalwandler – wenig überraschend ebenfalls alles andere als rauschfrei ist. Wenn man Menschen darauf anspricht, kommt in aller Regel „nö, das hab ich nicht“. Nachdem man dann aber den Erklärbären gespielt und nachgehakt hat, ob da jede Fläche absolut statisch aussehe „ach so, nee. Das hab ich schon auch“. Ja also. Im Alltag wird das nur recht gut ignoriert, wie manch nervige Mouches Volantes auch.
„Nein, das muss weg, einmal glattbügeln, dann siehts aus wie Toy Story. Ein Glück, dass es da noch die Tarantinos dieser Welt gibt, die das Kino lieben und uns ihre Filme in Kinoqualität abliefern.“
Aus meiner Sicht (no pun intended) ist gegen eine möglichst rauschfreie Reproduktion von Filmen nichts zu sagen, auch wenn dann der „Filmlook“ fehlen mag, was aber letztlich auch eine Antiquiertheit ist, wie bei PCM-Aufnahmen viel vom Rauschen von Schallplatten oder Bändern zu vermissen. Denn hier wird ja nichts weggenommen, sondern nur weniger an Störungen hinzugefügt, was ja grundsätzlich wünschenswert ist. Auch ich stelle mich aber gegen jede *nachträgliche* Filterung, da es faktisch eben nicht gelingt, Rauschen zu entfernen und dabei das Nutzsignal unangetastet zu lassen. Das abgesehen davon, dass Rauschen auch als Dither fungieren und so helfen kann, Bandingartefakte effektiv zu vermeiden.
Der deutsche DTS-Ton weist auf der Blu-ray teilweise Verzerrungen in den Stimmen auf, wie du ebenfalls am Rande erwähnst, Timo.
Die alte DVD (deutsche Spur in DTS 6.1) klingt heute noch sehr dynamisch im Heimkino und hat saubere Dialoge im Center.
Wurde das Problem mit den übersteuert klingenden Stimmen für die 4K-Version wieder behoben?
… sie sind mir auf jeden Fall nicht mehr so stark aufgefallen.
kann die 70% uhd in der Bildwertung nicht nachvollziehen. Es gibt eine handvoll shots die wachsig und nachgeschärft wirken ( Rose sitzt mit den Damen im Salon), aber ansonsten find ich die Bildqualität top! Bei mir eher ne 85%…
Die von dir angesprochene Szene ist ja (wenn wir dieselbe meinen) eine, die schon immer aus dem Rahmen fällt, weil sie vor Greenscreens nachträglich gedreht wurde. Sie ist ja auch nicht nachgeschärft, sondern vor allem sehr soft und unscharf. Die nachgeschärften Momente betreffen vor allem Close-ups in den ersten 20 Minuten sowie am Schluss. Zudem treten (wie im Screenshotvergleich zu sehen) immer mal wieder Artefakte auf, die von der Nachschärfung erzeugt wurden.
Schaue ich mir die ersten 20 min auf dem OLED TV an, so fällt die Nachschärfung ins Auge und es sieht durchaus künstlich aus, so wie Du es anscheinend auch siehst. Nicht schlecht aber künstlich. Auf dem Beamer kehrt sich das um. Hier wirkt die Nachschärfung, auch wegen fehlender Nebenartefakte wie Doppelkonturen, durchaus natürlich und sogar gewinnbringend. Zumindest für meine Augen. Die Erklärung durfte in den unterschiedlichen in-Bild Kontrasten von TV und Beamer zu suchen sein. Schärfe ist wahrgenommener Kontrast. Bei mir bildet der Beamer stets die Beurteilungsgrundlage. Wie siehst Du das, Timo?
Was meinst du genau damit, wie ich das sehe? Ob es Wahrnehmungsunterschiede gibt?
Sehr sicher sogar.
Oder ob es Differenzen zwischen Beamer und OLED in der Wiedergabe solcher Titel gibt?
Auch da gehe ich d’accord.
Der Hintergrund meiner Frage ist der Umstand, dass sowohl bei Avatar als auch bei Titanic Kino-Wiederaufführungen der 4K Varianten gab. Kann es also sein, dass die 4K Bearbeitungen seitens Cameron primär die grosse Leinwand im Hinterkopf bzw. Auge hatten und weniger den TV zu Hause? Titanic ist jetzt nicht gleich Referenz, sieht aber auf der LW bei mir allerweitestgehend hevorragend aus, dito mit leichten Abstrichen Avatar; beide mit deutlichem Vorsprung zu den alten BDs. Nur auf dem TV fallen die Fehler auf, was natürlich den Widerspruch zw. Deinen Bewertungen und meiner eigenen Wahrnehmung erklärt. Deswegen habe ich mich gefragt, ob Du mal bei Dir einen Vergleich zw. Beamer und TV im Hinblick auf die Wahrnehmbarkeit der Artefakte im laufenden Bild durchgeführt hast und inwieweit dies in Bewertungen einfliesst. Stammen Deine Screenshots vom OLED?
Interessanterweise mehren sich Stimmen, die es auf einem Beamer als noch weniger anschaubar empfinden als auf dem OLED. Ich persönlich sehe die vorhandenen AI-Übertreibugen über den Projektor genauso deutlich. Auf Überschärfungen und Wachseffekte reagiere ich sehr sensitiv. Ich würde hier nicht anders bewerten als über den TV geschaut. Die Screenshots sind hier nicht abfotografiert. Weder vom TV noch vom Beamer.
Den Effekt hatte ich eigentlich immer für Absicht gehalten (wenn ihr die Szene kurz vor dem Suizidversuch meint), um das Gefühl von Entfremdung auszudrücken, quasi wie eine bildlich ausgedrückte Dissoziation, und fand das recht gelungen, aber vielleicht hab ich das überinterpretiert
Die 4K nun zweimal gesehen und sie ist für mich Referenz.
Einige Szenen sind überschärft und haben Ghosting, aber heutzutage muss ja immer etwa
sein, an dem man sich hochziehen kann.
Nietenzähler gibt es auch Hochauflösend…
Das Bild ist stellenweise so plastisch, dass es schon wie 3D wirkt.
Die 4K ist im bewegten Bild eine Steigerung zur Blu-Ray.
Der Dolby Digital Ton ist leider deutlich leiser und komprimiert gegenüber dem DTS-Ton früherer Ausgaben. Die Dynamik ist geringer.
Wenn True Lies und Aliens so aussehen, dann her mit den Steelbooks.
Zum Ton: da immer hübsch trennen, denn „leiser“ ist meist ein „Problem“, das sich mit dem entsprechenden Regler am Verstärker zuverlässig beheben lässt; nicht jedoch ein geringer Dynamikumfang.
Danke für die Review Timo! Spannende Diskussionen hier…. Es ist zum Heulen, dass nach der langen Wartezeit auf diese JC Filme nun das eingetroffen ist was zu befürchten war. Auch die Streams von True Lies, Abyss und Aliens lassen nach ersten Reaktionen nichts besseres erwarten. Wenn schon Bill Hunt Bemerkungen macht dann ist das ein schlechtes Zeichen… Somit bleibt wirklich nur abzuwarten ob es Fan-Versionen geben wird à la 4K77 usw.
Du bist wirklich einer der ganz wenigen die ehrliche Reviews schreiben. Chapeau!! Das braucht die Welt der Filmliebhaber! Interessant dass Du den Paten erwähnst in diesem Zusammenhang. Hast Du gewusst, dass die 50th Anniversary Edition einen Award gewonnen hat für die beste Restauration? Da fehlen einem die Worte und man fragt sich von wem die Jury bezahlt wurde… Die Restauration entspricht überhaupt nicht mehr dem ursprünglichen Look und der Ton wurde kaputtkomprimiert. Leider das Schicksal von sehr sehr vielen UHDs und BDs. Wird leider viel zu wenig thematisiert wieviel besser die Originaltonspuren jeweils klangen. Bei den allermeisten (älteren) Filmen klingt bis heute die Laserdisc oder VHS-Version am besten…
In Übersee kenne ich genau einen einzigen Kanal der ehrliche Reviews schreibt so wie Du…. De hatte z.B. den Paten in UHD als schlechteste Disc des Jahres „gekürt“… Also nochmals vielen Dank an dieser Stelle!
Wie heißt der Kanal in Übersee denn?
Würde mich auch interessieren….
Kleine Korrektur noch zum Originalkommentar: Die Reviews sind nicht geschrieben, sondern auf YT zu hören.. Der Kanal auf YT heisst „Damn Fool Idealistic Crusader“. Der Kanalname ist, sagen wir mal, etwas speziell… 🙂 Aber der Mann versteht echt sein Handwerk.. Er befasst sich hauptsächlich mit Klassikern.
Hast Du die von Dir zitierten Filme selber gesehen oder urteilst Du danach, was andere schreiben?
Den Paten habe ich selber gesehen/gehört. Ich hatte/habe den Paten auf vielen verschiedenen Formaten
Die Pate UHD Box besitze ich auch und konnte dem positiven Review hier von Timo nur zustimmen….
Ich denke, man kann und darf beim PATEN sehr unterschiedlicher Meinung über das neue Grading sein, das sicherlich in Teilen revisionistisch ist und nicht jedem gefallen hat.
Genau so ist es. Und darum dreht sich ja auch die Diskussion um die JC Filme. Ein jede(r) darf verschiedener Meinung sein und einen anderen Geschmack haben. Absolut 100% Okay. Leider gibt es eben bei den Neuauflagen immer nur die eine Wahl. Ich kenne keinen Release wo man wählen kann zwischen Original (ursprüngliches Colour-Grading, kein DNR, Original-Audio……) und „neuem“ (revisionierten) Look und Sound den leider einige der bekannteren Regisseure offenbar bevorzugen. Und leider betrifft es eben genau viele der ganz grossen Klassiker wie Star Wars, den Paten, Indy, Herr der Ringe usw. die von Auflage zu Auflage verschlimmbessert wurden. Sei es DNR, verändern von CGI-Shots, hinzufügen oder löschen von Shots, neue Tonabmischungen, Dynamikkompression und neuerdings irgendwelche AI-Algorythmen die den Bild-Transfer ruinieren. Und das finde ich einfach schade. Der Filmfan sollte die Möglichkeit haben zu wählen, aber das bleibt wohl ein Traum weil kein Studio Interesse hat an den Zusatzkosten.
Ich denke, dass seit der 4K Scheibe die überwiegende Zahl der Filme positiverweise wieder mehr auf „natürlich“ gemastert werden und somit Farbstiche, die damals über den gesamten Film hinweg gemacht wurden, wieder rückgängig gemacht werden. Ein sehr positives Beispiel ist da der erste Herr der Ringe Film. Über die teilweisen Wachseffekte bei diesem Film durch das Rauschfiltern, kneifen wir einfach mal ein Auge zu 😉
Ja, als Fan hat man sich da längst mit inoffiziellen Rips inklusive D-Theater (True Lies) oder 35mm eingedeckt, denn ironischerweise interessieren diese die Werke ja ganz offensichtlich mehr als ihre Macher.
Klar ist, dass diese Schwachsinnigen es so wollen. Im Audiosektor war von Masteringleuten auch oft zu hören, man selbst bevorzuge ja die dynamischere Fassung, verstehe freilich sein Handwerk, doch der böse Künstler wolle es ja leider so.
Doch nachdem selbst Leute wie Ian Shepherd an Produktionen wie einst Daft Punks „Random Access Memories“ trotz armseligem Dynamikumfang im Bereich DR6-8 nicht wirklich viel auszusetzen hat, gleichzeitig dann aber auch wieder vom Voodookäse von wegen 24 Bit und „analog warmth“ schwadroniert [1], gelange ich zur traurigen Einsicht: „nein, die sind heute fast alles durchgeknallt und wollen es so beschissen“. Dabei ist gehört dieses Album sicherlich zu den besseren Ergebnissen der „Neuzeit“, doch niemand stellt eben mehr die Frage, was denn mit DR14 aufwärts klanglich dringewesen wäre.
Es ist zum Reinschlagen.
[1] https://productionadvice.co.uk/daft-punk-mastering/
Für einen Film aus 1997 sind bei den realen analog aufgenommenen Szenen doch leider immer wieder Wachseffekte und/oder erstaunliche Rauscharmut zu sehen, wo das eigentlich nicht vorkommen sollte. Insgesamt kann ich aber damit auf meinem kalibrierten OLED (LG 65CX) einigermaßen leben, auch wenn ich mir gerne etwas anderes gewünscht hätte.
„Immer ärger mit Bernie“ gibt es seit kurzem in Deutschland auf Blu-ray. Na wenn das mal nicht nach einem Review von ihnen schreit 😉
So, nun habe ich die Disc auf der Leinwand geschaut (mit JVC NZ8 und Lumagen Radiance Pro) und halte sie keinesfalls für ein Desaster. Die erste halbe Stunde hat mich die Nachschärfung, die Timo ja zurecht kritisiert, doch deutlich gestört und so habe ich am Lumagen Prozessor dessen leichte Anhebung, die ich standardmässig aktiviert habe, ausgeschaltet. Fortan hatte ich ein durchaus filmisch wirkendes Bild, die künstliche Nachschärfung trat in den Hintergrund. Drumrum gibt es prachtvolle Farben, einen ausgezeichnet gesetzten Kontrast inkl. sehr gutem HDR. In 2, 3 eher kurzen Einstellungen hat ein Rauschfilter zugeschlagen, obgleich ansonsten ein feines Rauschen / Korn stets sichtbar ist. Unscharfe Einstellungen, teils gealterte CGI kann die UHD natürlich nicht retten.
Der Ton hat unter der Dolby Digital 600kbps Encodierung doch deutlich gelitten und klingt tonal ausgezehrt und tendenziell etwas hohl. Die Dynamik hatte ich auf der alten BD als besser in Erinnerung, die typische Disney Katastrophe ist es hier allerdings auch nicht.
Es ist mir ein Rätsel, wie große Filmemacher wie Peter Jackson und James Cameron ihre meisterhaften Filme so meisterhaft in Ultra HD versemmeln und das Ergebnis so akzeptieren können. Vielleicht sogar gut finden. Ich kann schon die Herr der Ringe UHD Version nicht wirklich ausstehen, Rauschfilter finde ich abartig. Es gibt doch nichts Schöneres als einen auf 35mm gedrehten Film, der einfach sauber und ohne wilde Nachbearbeitungsorgien in 4K gescannt wird.
Danke für die tolle Rezension! wie immer absolut ehrliche Arbeit! Top, danke dafür 😉 Gut, dass ich mir die Scheibe nicht gekauft habe! aber ich habe nichts gutes von Cameron erwartet… Er kann nun mal seine Schätze nicht vernünftig pflegen und restaurieren… Schade nach T2, Avatar und jetzt dieser Schlag ins Gesicht. Sicherlich werden weiter folgen….
Ko-Kriterium: Ton in deutscher Sprache!
Nach Bildung, Studium und beruflicher Tätigkeit an akademischer Lehranstalt bin ich sehr wohl in der Lage einem Film in englischer Sprache bzgl. Verständnis zu folgen.
Aber es ist mir einfach zu anstrengend! Ergo höre ich in deutscher Sprache.
Mir ist aber die Tonqualität im Homecinema, schon wegen vorhandenem technischem Equipement, sehr wichtig – da ich, vom Stereo HighEnd Bereich kommend, meine Anlage auf Kino-Mehrkanal aufgerüstet habe.
Diese, also Timo Wolters, Internet-Plattform halte ich für wichtig, da sie Stimmungen der Filmfreunde, über breite Fläche, wiedergibt und innerhalb der Kette von Filmproduzenten sicherlich wahr genommen wird.
Somit nochmals ein klares Statement in Richtung der Produzenten.
Ich persönlich bin nicht bereit, obwohl ich dazu in der Lage bin und mir eigentlich immer eine 4K-UHD wünsche, teures Geld für eine 4K als Nachfolgedisc meiner Blu-ray auszugeben, wenn ich nicht eine Qualitätsverbesserung in Bild UND Ton wahr nehme.
Auch für diesen Fall „Titanic“ gilt leider, einen Film, den ich wegen des tollen Inhalts gut finde, dass ich wegen dem besseren deutschen Ton in 5.1 DTS auf meiner Blu-ray – keine teure Neuanschaffung für eine 4K mit schlechterem DD-Ton plane.
Da hilft auch kein seltsamer anderer Kommentar auf dieser Plattform, dass ich lernen soll Filme in Deutschland in besserer englischer Sprache zu hören!
Außerdem wird wohl missachtet, dass nicht jeder deutschsprachiger Liebhaber dieses Filmes „Titanic“ in der Lage ist, einem englischen Ton zufrieden folgen zu können.
Wer also als Betriebswirt im Marketing der Filmindustrie aufmerksam ist, dem sollte dieser wiederholte Hinweis der User zu denken geben.
Ganz deiner Meinung. Dieses „ich schaue nur im Original“ kommt auch immer ein bisschen überheblich rüber… ein bisschen 😉
Zumal die Wenigsten wirklich jede englische Redewendung oder Anspielung verstehen. Ich würde behauptet dass dadurch mehr verloren geht als durch eine Übersetzung.
Mir fällt da z.B. Iron Man in „Civil War“ ein, als er Spider-Man ruft: „Underoos!“
Das versteht kein Deutscher.
Korrekt. Man lernt es aber halt auch nicht, wenn man sich dem (kategorisch) verweigert. Und es ist ja insbesondere im Heimkino ein Leichtes – sofern es sich nicht eh aus dem Kontext ergibt – sowas mal kurz nachzuschlagen. 😉
Ich habe weder ein abgeschlossenes Uni-Studium, noch bin ich Muttersprachler im Englischen, hatte aber Englisch LK, bin viel gereist und schaue zu 99% im englischen O-Ton (seit VHS Zeiten, da in D „alles“ geschnitten war) und habe keinerlei Schwierigkeiten alles (ja, alles zu verstehen). Wenn irgendwo etwas verloren geht, dann immer in Synchros. Nicht nur von der Bedeutung her, sondern zusätzlich in Emotionen, logischer Weise dem echten Klang der Stimme und der Komposition so macher Dialoge. Sorry, Synchros sind immer schlechter, als der O-Ton, wobei es jedoch ein paar ältere Synchros gibt, bei denen ich keinen Brechreiz bekomme.
Leider haben mich diese ganzen Ton-Downgrades auf 4k dazu bewogen auch komplett auf O-Ton umzuschwingen. Und ja, zugegeben kann mir niemand erzählen das man als nicht-nativer englisch Sprecher zu 100% alles versteht. Ich für meinen Teil spreche auch schon seit guten 20 Jahren (flüssig) englisch, bin öfter in gruppen-Voicecalls mit nativen englisch sprechern, und werde auch hin und wieder von selbigen gelobt für meine Aussprache und Verständnis der Sprache. Und DENNOCH gehen in Dialogen durch genuschel, laute Umgebungsgeräusche, seltenen Redewendungen etc. immer wieder mal etwas unter. Allerdings muss ich auch sagen das praktisch alles durch den weiteren gesprächsverlauf doch verständlich wird bzw ist.
Ja, es ärgert mich auch das die Synchronisationen meist verhauen oder gar gedowngraded werden. Mich persönlich hat aber auch das Upgrade zu Dolby Atmos dazu bewegt auf Englisch zu schauen. Der Bau meines Kinos und das zugehörige anbringen der Heights war den Aufwand nicht wert um nun alles durch die Auromatic laufen zu lassen.
Und ja, in vielen Fällen ist alleine die Atmos spur mir schon das Upgrade wert.
Ps: Event Horizon hatte auf der DVD bspw. (die ich noch immer besitze) sogar eine deutsche DTS Spur, die ist leider schon seit der Blu Ray Geschichte.
Ich warte wie alle anderen schon ewig auf „The Abyss“ und „True Lies“. Letzteren habe ich mit 11 Jahren „heimlich“ im Autokino gesehen ( ich bin nicht gefahren) und seitdem bestimmt an die 20 mal. Ich liebe diesen Film! Was ich hier lese und gerade auf YouTube gesehen habe lässt mich überlegen mir die spanische Bootleg Blu-Ray zuzulegen. Ich bin echt traurig!
Hab vor ein paar Tagen 4K77 gesehen und habe Ausschnitte von Mike Vertas „privater“ Restauration von Star Wars gesehen… und bin gleichzeitig begeistert über das was die Fans machen und auch wütend über das was die Studios/Filmemacher abziehen.
Warum???
Nicht überlegen, machen. Denn besser wird’s wohl nicht, da ist auf Cameron auch bei True Lies wieder trauriger Verlass.
Im hometheaterforum antwortet Robert Harris auf kritische Kommentare zur Qualität einzelner Shots, dass er nicht die Zeit hatte, jede einzelne Einstellung unter die Lupe zu nehmen, d.h. dass man auch bei seiner Wertung eher davon ausgehen kann, dass er sich nur einen groben Überblick verschafft hat. Wenn vorher auch James Cameron nur noch den grundsätzlichen Stil der KI absegnet (hat ja vielleicht keinen Bock mehr darauf, Titanic zum 50. Mal anzuschauen), geht das Ding vermutlich einfach so auf dem Markt, ohne dass bei den Verantwortlichen irgendjemand mal eine genaue Endkontrolle vornimmt. Wenn dann die Rezensenten das genauso machen und du, Timo, der erste bist, der sich das ganze wirklich im Detail ansieht, erklärt das zwanglos die Diskrepanzen zwischen deinen und den amerikanischen Rezensionen.
Ich musste deinen Kommentar jetzt tatsächlich zwei-/dreimal lesen, weil ich es eigentlich nicht ganz glauben will. Ich habe Hochachtung vor dem, was Harris für das Kino getan hat. Aber so eine Aussage ist dann schon schade.
Ich hoffe mal ich hab es richtig interpretiert, hier zur Sicherheit das wörtliche Zitat:
„I don’t doubt that there may a handful of shots that may not work. I’ve not had the time to the entire film in detail. That’s at least a ten hour ordeal, and I just don’t have the open schedule“
Sehr spannende Diskussion in dem Home Theater Forum. Danke für den Hinweis, Helmut.
Heute war ein Beitrag von Robert Harris sehr interessant. Er antwortet auf den folgenden Beitrag eines Forummitglieds (dessen Standpunkt ich vollkommen nachvollziehen kann):
„This is a slap to all those fans that wait for authentic-to-source and organic restorations of such classic films. I just cannot reconcile your review with what I and several other have seen. Unfortunately, many viewers seem to prefer clean and grain-free video and so they will probably be happy with this. But this sends the wrong message to filmmakers like Cameron, Jackson and Lucas that they can keep altering their films or spicing it up without consequence. The consequence is the cascading effects on other film restorations and other directors/studios influenced by Cameron, Jackson and Lucas.
A film is a product of its time and must be preserved as close to how it looked back in the day; not transformed into „8K digital“ video look. Manipulating movies without making the original unaltered version available, is nothing less than destroying film history and altering memory forever.“
Antwort Robert Harris:
„You’re preaching to the choir. I agree with everything you say, except that you seem to be conflating archival with distribution.
The film is perfectly preserved.
The new 4k disc is NOT a restoration of any kind. It’s a re-visualization.
A 4k UHD disc is a data transmission/distribution element, not an archival or preservation element.“
Auch eine Sicht der Dinge. Bin aber froh, dass wir mit Timo Wolters einen Rezensenten haben, der da anders rangeht.
Im Grunde ist das ja schon die (immerhin ehrliche) Bankrotterklärung, die aufzeigt, dass man sich längst nicht mehr für den fraglichen Film interessiert, da bereits x-fach durchgenudelt und ausgewertet.
Es stellt sich die Frage, warum sie dann nicht stattdessen das Herumgepfusche gleich bleiben lassen, den Film vom Negativ scannen, allenfalls noch Kontraste und Farben so abstimmen, dass sie halbwegs zur Positivkopie passen, die da mal im Kino lief und es so „roh“ raushauen.
Vielleicht käme dann die breite Masse daher und beschwerte sich über zu blasse Farben, Kritzikratzi hier und da und Grieseln. Doch da kann die technische Entwicklung vielleicht auch bald Abhilfe schaffen und Fernseherhersteller dann für diejenigen, die in ihrem Leben qualitativ nichts mehr erwarten, einen liebevoll „Cameron“ genannten Bildmodus anbieten, der dann in Echtzeit auch alles so mies rechnet, wie wir es jetzt weitgehend unveränderbar (die Farben könnte man wohl noch in einem Regrading zurechtrücken) serviert bekommen.
Oder aber für Enthusiasten die Disc so, wie sie jetzt ist, meinetwegen, und dann für die Käufer bitte den offiziellen Download Code dazu, mit dem man sich dann den unbearbeiteten Original-Scan in Apple Pro Res oder sonstwas und mehreren Terabyte zur Eigenverabreitung vom Server ziehen kann.
Das ist ja das eigentliche Frustrierende: das Zeug gibt es ja in sehr guter Qualität irgendwo – man kommt leider nur nicht ran.
Werde ich mir morgen mal (wieder) genüsslich gönnen. Werde aber wohl direkt beim O-Ton bleiben. Was die Review angeht ist das auch in etwa das was ich erwartet habe. Bin also froh, dass es nicht so ein Distaster ist, wie manch andere Re-Releases.
Die Review selber ist mal wieder 1A.
Sooo, der Abspann ist gerade gelaufen. Soundtechnisch nehme ich das auch alles so war wie hier beschrieben. Ist Glücklicherweise alles noch im Rahmen. Aber dennoch lächerlich, dass der Sound wieder kastriert wurde. Aber das ist ja ein generelles Problem, dass das Potenzial der UHD BD und der jeweiligen Formate bewusst nicht ausgereizt wird. Gerade bei einem Remaster erwarte ich grundsätzlich eigentlich Verbesserungen. Man stelle sich mal vor, Spieleentwickler bringen ein Remaster eines PS2 Spiels für die PS5 raus und das Remaster sieht noch schlechter aus als das Original.
Das HDR/DV Grading war meiner Einschätzung nach in Sachen Helligkeit auch eher Mau. Da hätte man durchaus mehr draus machen können. Ansonsten ist das Bild aber absolut in Ordnung.
Was mich am meisten bedauere ist, dass die nicht die Full Frame Fassung als Basis genommen haben und diese nach wie vor nur der 3D BD vorbehalten ist. Für mich, der Titanic sowieso seit Release rauf und runter guckt und auch die 3D BD entsprechend oft geguckt hat, fühlt sich das Bild durch die Beschneidung wieder absolut eingeengt an.
Ich bin daher dazu geneigt zu behaupten, dass die 3D von Titanic nach wie vor die Version ist, die man gucken sollte. Wenn man denn kann. Leider lässt die sich ja nicht ohne Tricks auf „Nicht-3D-Geräten“ abspielen.
Stimme ich absolut zu, ich vermisse auch die Open-Matte sehr schmerzlich, grade da meine Kette leider kein 3D mehr unterstützt und mich nicht einmal ohne 3D Effekt schauen lässt.
Generell finde ich es eh schade das 3D kein „ding“ mehr ist, Titanic in 3D war absolut genial, wie auch viele andere Filme.
Ansonsten finde ich die 4k Version des Films auch besser, komischerweiße hatte ich allerdings auch die Blu Ray schlechter in Erinnerung. Was hier auf den Screenshots teils echt schlimm aussieht ist auf meiner Leinwand als bewegter Film tatsächlich sichtbar besser als die alte Blu Ray. Auch des Dolby Atmos Upgrade begrüße ich sehr, insgesamt bin ich mit dem 4k Release ziemlich zufrieden. Naja, bis auf den Mangel einer Media-Book oder Steelbook version.
Immer wieder interessant, wie oft deine Reviews in den Foren von „bluray.com“ auftauchen. Es gibt viele User in den Foren, die die naiven und oberflächlichen Kritiken der bekannten Youtuber/Reviewer aus den Staaten nicht mehr sehen/lesen möchten und nach Alternativen suchen. Und deine Webseite wurde mehrmals genannt und sehr positiv aufgenommen.
Stichwörter: „Ausführlich, kritisch, fair“
Das zeugt von der Qualität deiner Arbeit. Weiter so !!!
Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die Titanic noch nie komplett gesehen haben, nur Ausschnitte. Weiß auch noch nicht, ob sich das mit der 4k-Bluray ändert.
Ich bin irgendwie froh, dass ich den Film nie so richtig mochte. Lese aber sehr gespannt Deine Rezension dazu, lieber Timo und auch sehr gerne die Kommentare hier.
Hi.
Erst einmal Danke, dass hier, nicht wie auf anderen Seiten, ein übertrieben und fröhliches Loblied auf das neue 4K Bild zum Besten gegeben wird.
Und zweitens… ja, so weit habe ich nicht gedacht, daher kurzer Themenwechsel: Schaut man sich die neuen 4K Streams von True Lies, The Abyss und Aliens an (oder zumindest entsprechende Bildvergleiche im Netz/Foren) wird schnell klar, dass True Lies ein T2 ähnliches Debakel geworden ist; exzessives Grain Management und AI Upscaling mit all seinen Hässlichkeiten.
The Abyss und Aliens wurden ebenfalls „verschlimmbessert“, wobei The Abyss wohl noch am besten weggekommen sein soll.
Unterm Strich, zumindest für mich, da ich fast allergisch auf DNR & EE reagiere und das neue AI Verfahren das Ganze nicht deutlich besser macht (meiner Meinung nach), sind die neuen 4K Scheiben dieser Filme „gestorben“. Außer vlt The Abyss, wenn diese stark im Preis gefallen ist, da es keine echte Full HD Alternative auf Scheibe gibt.
Aliens bleibe ich bei der alten Blu-ray, obwohl diese bekanntlich auch stark nachgearbeitet wurde – aber nunmal so, dass der Film weitestgehend natürlich ausschaut.
True Lies bleibe ich dann bei der spanischen Blu-ray.
ist die spanische Blu-Ray von True Lies wirklich besser? Hab gelesen (auf amazon) dass das Bild auch nur minimal besser zur DVD ist. Einige reden sogar vom falschen Bildformat bis hin dass das Bild nur aufgezoomt ist und teilweise sogar abgeschnitten. Und das die spanische Blu-Ray bei Playern Abspielprobleme hat wird auch erwähnt!
Hervorragende Analyse.
Ich habe auch die von Ihnen erwähnten Probleme und Anomalien bei der KI beobachtet.
Es gibt Nahaufnahmen von Paxtos und einigen lächerlichen Schauspielern mit der Betonung ihrer Gesichtszüge.
Ich denke, dass die Bluray-HD-Version ein repräsentativeres Erlebnis des Films darstellt, wenn wir die Originalelemente des Films als Grundlage nehmen.
UHD ist ein eher auf Heimkino ausgerichtetes Erlebnis
Hi Migu,
thanks for your comment. Appreciate your words!
Ich habe eine Frage an den Autor dieses Reviews, Sie schreiben:
„Dass der Regisseur für die Umsetzung der Schiffszenen auf Special Effects setzte und nicht, wie man ihm anbot, eine Replika anfertigen ließ, musste ebenfalls von Fox abgenommen werden. Denn die Realisierung über Special Effects war rund doppelt so teuer wie die Möglichkeit, mit einem Modell zu arbeiten.“
-Wie genau ist das gemeint?
Aus dem umfangreichen Behind-the-Scenes-Material zu den Dreharbeiten dieses Films ist bekannt, dass sehr wohl Modelle angefertigt wurden, etwa für die Szene des auseinanderbrechenden Schiffs. Sogar vom Wrack der Titanic wurde ein detailliertes Modell erstellt. Auch die verschiedenen Überflugszenen wurden mit einem Modell gedreht und die Aufnahmen dann um digitale Elemente erweitert (Passagiere, Rauch aus den Schornsteinen, Wasser usw.).
Nicht zuletzt hat James Cameron auch die gesamte Titanic in beinahe Originalgrösse als Kulisse nachbauen lassen, die dann in einem riesigen Wassertank gefilmt wurde.
Hi Michael,
natürlich wurde ein riesiges Modell erbaut, das aber „lediglich“ als Kulisse diente. Es gab allerdings auch die Idee und auch ein Angebot von einer Werft aus Danzig, dass man für eine deutlich geringere Summe als die CGIs letztlich veranschlagten, eine seetaugliche Replica hätte bekommen können.
https://screenrant.com/titanic-movie-rebuild-ship-no-explained-james-cameron/
https://www.telepolis.de/features/Hollywood-ist-ein-lausiges-Geschaeft-3446172.html
Am Ende natürlich nur eine Fußnote und im Review lediglich eine kleine Notiz, um die Kosten mal gegeneinander aufzuzeigen. Und natürlich ist die Rechnung eher eine Milchmädchenrechnung. CGIs wäre ohnehin in erheblichem Umfang nötig gewesen.
Hallo Timo,
Ja, sehe ich auch so. Ein seetaugliches Schiff hätte für die Überflugaufnahmen verwendet werden können, jedoch nicht für die Untergangsszenen. Wie Cameron sagte: Man hätte es nur einmal sinken lassen können. Aber davon abgesehen wäre dies natürlich auch für die Schauspieler viel zu gefährlich gewesen. Um die Kosten für CGI kam man also nicht herum.
Wenngleich ich mich hier auch frage, wie die horrenden Kosten in diesem Bereich eigentlich konkret entstehen. So habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass der aktuell im Kino laufende japanische Film „Godzilla Minus One“ gemäss englischer Wikipedia gerade mal 15 Millionen Dollar gekostet haben soll. -Das in Kontrast zu 200-Millionen-Dollar-Blockbustern aus Hollywood mit ähnlichem CGI-Anteil.
Erstmal danke für dein tolles Review, bildet es doch meistens die Basis für eine mögliche Kaufentscheidung.
Ich habe ab einem bestimmten Punkt deines Reviews weitergelesen, und in Summe bin ich zum Entschluss gekommen die Titanic UHD nicht zu kaufen. Denn es gibt keine überarbeitete Blu-ray, und auch das was ich an Screenshots der 4K Version sehe überzeugt mich in Relation zur „alten“ Blu-ray nicht wirklich. Hinzu kommt der gute, aber dennoch etwas schwächere Sound, das Ganze kostet bei Amazon rund 35 Euro – kein Grund also mich von meinem 3D Blu-ray Steelbook zu trennen.
Mit Blick auf die neuen Reviews von Bill Hunt der neuen 4K Versionen von Aliens, Abyss und True Lies (jeweils Stream) und von Titanic (Disc) kann man wohl festhalten, dass es offenkundig nicht die Intention von James Cameron ist, die Filme so „original“ wie möglich auf UHDs zu bannen, sondern ihnen durch nachträgliches „processing“ ein Aussehen zu verleihen, welches sich verstärkt modernen Filmen annähert. Das war bei Avatar (der mir, im Gegensatz zu Dir, im Gesamtbild sehr gefallen hat, trotz einiger verunglückter Momente) schon so und setzt sich nun bei den weiteren VÖs anscheinend fort. Man kann dies mögen oder auch nicht, es ist aber eine bewusste Entscheidung des Regisseurs und sicher nicht das Ergebnis „schlampiger“ Arbeit. In diesem Zusammenhang verweise ich auf den aktualisierten Text des Titanic UHD Reviews von Bill Hunt und die dort neu enthaltenen Hintergründe zur Bearbeitung von Titanic in 4K.
Wenn alles klappt, kann ich die Disc am Samstag gucken und freue mich auf jeden Fall drauf! Deine Aussagen zum Ton stimmen mich allerdings nachdenklich…..
Völlig wurscht ob ein Regisseur seine Filme bewusst oder unbewusst verstümmelt, Filme sind in ihrer originalen Form zu erhalten.
Zum Glück gibt es im Netz hochwertige 4K HDR Gradings auf Basis der Blu-ray ganz ohne AI-Massaker.
Schade nur, dass die Version die man käuflich erwerben kann objektiv schlechter ist als Fanmade Versionen.
Das kann nicht der Anspruch eines James Cameron sein.
Moin,
wir können uns die sachliche Diskussion darüber ja fast sparen, wenn’s am Ende um Geschmackssache geht.
Aber: Zum einen gibt es zwei unterschiedliche „offizielle“ Aussagen. Die erste stammt von Reliance Media, die von einer durchgängigen 4K-Kette nach dem 4K-Scan von 2012 sprechen, zum anderen scheint Hr. Hunt eine andere Info bekommen zu haben, die ein 2K-DI basiertes Vorgehen widerspiegelt. Allerdings ist diese Aussage (die er ja nur übermittelt) sehr anfällig für Interpretationen. Man kann sie auf 2-3 verschiedene Lesarten interpretieren.
Gehen wir für den Moment davon aus, dass wir als Basis für eine Bewertung Camerons Gusto nehmen. Also akzeptieren, dass er es so haben möchte, wie es sich visuell darstellt. Dann scheint es aber durchaus nicht händisch Szene für Szene und teils innerhalb einer Szene korrigiert worden zu sein, sondern eben doch teilweise automatisch. Anders ist nicht zu erklären, warum einige Seqenzen/Bilder „annehmbar“ krisp-nachgeschärft aussehen, während andere krass überhöht mit starken Artefakten erscheinen. Und das muss man dann auch entsprechend benennen und darf es als Kritik ausformulieren. Dann hat in der Tat eine AI-Automatik durchaus „schlampig“ gearbeitet. Hatte halt nur kein Mensch seine Finger drin. Mein Ansatz ist aber bekanntermaßen ohnehin ein anderer. Was man dann als Rezipient individuell gut oder schlecht findet, ist ja jedem selbst überlassen.
JPC hat verschickt, und so sollte ich in der Lage sein, mir selber ein Bild zu machen. Auf der grossen Leinwand, versteht sich. Da ich ja weiss, dass Du auf Nachschärfungen und ähnliches empfindlicher reagierst als ich (ich lasse sogar am Beamer im Rahmen des 8K Upscalings ein wenig nachhelfen, weil mein Auge dies als angenehm empfindet, dito am Lumagen-Prozessor), bin ich mal gespannt, ob ich Deine Kritik dann nachvollziehen kann. Bill Hunt verweist in seiem Review ja übrigens auch auf ein selbiges von Robert Harris, höchst respektierter Filmrestaurationsexperte, der die 4K Disc ebenfalls sehr gut findet. Anscheinend hat Hunt wohl leicht kalte Füsse, weil viele sein Review zu Avatar nicht ganz angemessen fanden.
Wenn die kommenden Discs der anderen Cameron-Filme genauso bearbeitet sind wie Titanic, dann gibt es bestimmt noch spannende Diskussionen.
Bei allem Respekt vor Robert Harris. Mit dem war ich bei DER PATE schon nicht einer Meinung. Und warum ein versierter Colorist nicht zumindest sieht, bzw. beschreibt, dass das AI-Processing nicht über die gesamte Laufzeit ganz glücklich aussieht, dann stelle ich mir schon die Frage, ob er da genau hingeschaut hat (oder es vielleicht nicht wollte).
Ich finde es auf jeden Fall löblich, die objektiven Fehler zu benennen, auch wenn du scheinbar wieder der einzige Rezensent auf dem Planeten bist, der nicht vor kritikloser Begeisterung hyperventiliert. Da sonst alle in den gleichen Kanon einstimmen un im Vergleich zu einer händisch Einzelbildrestauration ein KI Prozess viel billiger und schneller geht (man denke nur an den Aufwand, der in die 3D Konvertierung gesteckt wurde), wird man sich bei einhelliger Begeisterung in Zukunft wohl kaum noch die Mühe machen für den sterbenden Markt physischer Medien. Ob Robert Harris als anerkannter Filmrestaurator bzgl. digitaler Prozesse wirklich DIE Eminenz ist, wage ich auch zu bezweifeln.
Von Titanic gibt es ja wenigstens schon Alternativen. Bzgl. Abyss, True Lies und Aliens wird ds dann nichts besseres, originalgetreueres mehr kommen, schade.
Hallo Timo und erstmal vielen, herzlichen Dank für dein Review!
Ich sehen bei Titanic und auch bei True Lies und Abyss ein großes Problem: alle diese Filme wurden in Super 35 gedreht und haben somit etwa 65% der Negativfläche von normalen Scope Filmen. Man kann an den 4K Versionen der Star Trek Filme deutlich erkennen: Star Trek 6 fällt schärfenmäßig im Vergleich zu den vorherigen, klassischen Trek Filmen ab (der einzige Star Trek Film in Super 35), einfach, weil hier vermutlich nicht nachgeschärft und man das Bild so gelassen, wie es ist. Vielleicht liegt es gar nicht an dem Scan von 2012, sondern am Aufnahmeverfahren. Und dass Filme in Super 35 auch mehr oder gröberes Korn haben (können), wie normale Scope Filme, ist höchstwahrscheinlich auch so.
Das Problem sehe ich jetzt eher bei Cameron, der alle seine Filme anscheinend möglichst rauschfrei und scharf haben will. Hätte er das Bild einfach so gelassen, wie es ist, dann hätte es in manchen Szenen halt einfach mehr gerauscht. Aber im Ernst, Leute: genau damit kann die 4K Blu-ray doch normalerweise perfekt umgehen! Oder was meint ihr?
In der Summe finde ich es schade. Auch deswegen, weil bei True Lies und Abyss mit Sicherheit das gleiche passieren wird. Titanic werde ich mir auch noch zu legen. Vielleicht wird er ja noch günstiger.
Liebe Grüße und bis dann
Markus
Ja, es ist sehr schade, denn bei True Lies, Abyss und Aliens ist das gleiche geschehen.
Seit zwei Tagen sind die Streams in den USA erhältlich. Alle sind von Park Road Post in Cameron’s Sinne nachbearbeitet worden. Bei True Lies haben die Deep Learning Algorithmen wohl am schlimmsten zugelangt. In den amerikanischen Fach-Foren sind die Enthusiasten nicht glücklich.
Bei den Reviews von Bill Hunt, der weiter oben im Faden schon erwähnt wurde, ist interessant wie das Bild benotet wurde (True Lies B+, Aliens A- und The Abyss A) und aber was im Text des Reviews steht. Hunt versucht da einen Spagat. Letztendlich gibt er zu, dass der Ersteindruck des neuen Looks, den diese alten Filme verpasst bekommen haben, „jarring“ ist, was in dem Zusammenhang mit nicht zusammenpassend übersetzt werden kann. „Processed“, also bearbeitet, sehen die drei Filme mal mehr oder weniger aus.
Zitat: „True Lies definitely doesn’t look perfect, and appears to have been more “optimized” than one would think necessary for an image sourced from 4K scans of original camera negative. Still, this is mostly a very good looking UHD image that I suspect most fans will appreciate, even as some (not unreasonably) take issue with the extent of the remastering.“
Er hält es also für nicht unvernünftig bzw. unangemessen dem Ausmaß der Nachbearbeitung zu widersprechen…
Bin dann gespannt, wie die UHD Discs aussehen werden im Vergleich zum besprochenen Stream. Abyss wird mit absoluter Sicherheit besser sein als die alte nicht-anamorphe DVD. Bei True Lies gibt es einen HD Stream bei Disney+, der von sehr wechselhafter Qualität ist. Anscheinend problematisches Ausgangsmaterial. Aliens liegt in brauchbar guter BD Umsetzung vor, allerdings mit ausgewaschenen Farben und etwas schwachem Kontrast (aus der Erinnerung); da bin ich auf die UHD Version gespannt.
Noch gibt es hierzulande ja keine Ankündigungen der UHDs; ich hoffe dies folgt bald, damit ich mir selbst ein Urteil bilden kann.
James Cameron scheint ja nicht daran gelegen zu sein, die Filme „original“ zu erhalten, sondern er unternimmt den Versuch, diese moderner aussehen zu lassen. Ein völlig legitimer Ansatz, der nicht jedem gefallen muss aber offensichtlich in seiner Entscheidung liegt.
@ Timo: ich würde Begrifflichkeiten wie „Massaker“ doch lieber nicht verwenden im Kontext von UHD Rezensionen. Ich muss, so glaube ich, nicht aktuell erklären, warum. Danke.
Da bin ich anderer Meinung.
Legitim ist an dieser Entscheidung nichts.
Filme sind eine Form der Kunst, und es ist wie bei Gemälden oder Skulpturen unsere Verantwortung sie zu erhalten, als Zeichen der jeweiligen Zeit.
Menschen wie Cameron, Peter Jackson und vor allem George Lucas betreiben Kulturschändung.
Die Verantwortung liegt nicht bei „uns“ sondern bei den Rechteinhabern. Ob’s gefällt oder nicht, wenn die genannten Regisseure, die ja die jeweiligen Urheber sind, ihre Werke verändern oder ergänzen wollen, ist das deren Sache. Ob es Dir gefällt ist eine andere, aber ein Anspruch auf z.B. Star Wars in der Originalversion existiert schlicht nicht.
Dass sehe ich wiederum genauso. Man kann etwas richtig sch.. finden und damit auch recht haben, wird aber nicht zum Opfer eines Menschen- oder Völkerrechtsverstosses, wenn mal wieder keine unkomprimierte deutsche Tonspur geboten wird.
Areadvd gibt übrigens 90% Prozent fürs Bild, das „Rauschen “ konnte erfolgreich reduziert werden Surprise!
Das ist wahr. Umgekehrt besteht glücklicherweise allerdings auch kein Anspruch der Macher ihrer Kundschaft gegenüber, ihren Krempel abgenommen zu kriegen.
Da müsste man eben mit den Füßen abstimmen und den ganzen Mist in den Regalen der Verkäufer verstauben lassen.
Insofern bekommt das Publikum natürlich auch wieder die Ware, die es verdient. Die Leidtragenden sind die Puristen, die sich noch um Qualität scheren und in der Masse mal wieder untergehen.
Ich bin halb bei Dir, k-ulf. Film ist eine Kunstform, aber es ist auch Kommerz. Und zwar in einer Weise, wie es Gemälde halt eben nicht sind. Außerdem: hätten neue technische Möglichkeiten einen Van Gogh dazu veranlasst seine Gemälde abzuändern? Übermalt haben Künstler ihre Werke zu Lebzeiten schon.
GL, PJ und Cameron haben schon immer das technisch Machbare nicht nur ausgereizt, sondern aktiv vorangetrieben. Jeder der drei hat seine eigenen Firmen für visuelle Effekte ins Leben gerufen. Unter anderem deswegen haben die so tolle Filme machen können.
Und die drei leben halt inzwischen in einer vollkommen digitalen Welt ohne Filmkorn. Es liegt fast schon in der Natur der Sache, dass diese Bastler es nicht sein lassen können, nochmal Hand anzulegen.
Dumm nur, dass die Algorithmen anscheinend noch nicht perfekt sind und vor allem inkonsequent gearbeitet wurde.
Habe deine Anregung umgesetzt.
Das freut mich. Meinen Dank dafür!
Fast, wie gerade sehe. Blicke in Dein Fazit…
„Ein völlig legitimer Ansatz, der nicht jedem gefallen muss aber offensichtlich in seiner Entscheidung liegt.“
„Legitim“ in rechtlichem Sinne freilich, aber vielleicht sollte man das im Sinne des Kulturerhalts auch mal ändern, wer weiß?
Ansonsten halte ich das nur dann für vertretbar, wenn zusätzlich ein unverwurstetes Original mitgeliefert wird oder meinetwegen optional online verfügbar bleibt. Andernfalls wird langfristig nämlich die nachbearbeitete Fassung irgendwann die einzige sein, die noch existiert. Wie oft wurden Originale schon verschmissen oder fielen Bränden oder Hochwasser zum Opfer …