Tod auf dem Nil [2022] 4K UHD

Blu-ray Review

Walt Disney Studios, 14.04.2022
Walt Disney Studios, 14.04.2022

OT: Death on the Nile

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Kein sicheres Terrain

Oldschool-Krimi mit oldschool-Filmtechnik fürs moderne Kinopublikum.

Inhalt

Hercule Poirot ist ziemlich von sich überzeugt

Hercule Poirot begegnet Simon Doyle und dessen Verlobter Jacqueline De Bellefort erstmals in einer Jazzbar in London. Dort sieht er mit an, wie Jacquelines Jugendfreundin, die reiche Erbin Linnet Ridgeway, mit Doyle ein wenig zu eng tanzt. Einige Wochen später ist Poirot bei den Pyramiden von Gizeh und erfährt von einem alten Bekannten, dass Simon die Verlobung mit Jacqueline mittlerweile gelöst und Linnet geheiratet hat. Poirot wird mit den Frischvermählten bekannt gemacht und Linnet ist erfreut, den Meisterdetektiv in der Nähe zu wissen. Denn die reiche Braut fühlt sich von Jacqueline bedroht, die unerwartet vor Ort auftaucht. Poirot unterhält sich mit der Verlassenen, die durchaus Mordabsichten zu hegen scheint. Der Ausweg scheint die Hochzeitsreise zurück nach London auf einem Raddampfer zu unternehmen, der auf dem Nil entlang fährt. Dort wird Jacqueline ihnen nicht weiter folgen können. Doch falsch gedacht: Die Verlassene taucht wieder auf und kaum einen Nacht später ist Linnet tot …

Linnet und Jacqueline sind schon lange Freundinnen gewesen …

Wer die Filme von Kenneth Branagh seit dessen Regiedebut aus dem Jahre 1988 kennt, weiß, dass der aus Nordirland stammende Filmemacher stets Freude an klassischen Stoffen hatte. Seine zahlreichen Shakespeare-Adaptionen sind Zeuge dieser Tatsache. Und so war es nicht wirklich verwunderlich, dass er sich 2017 einen Klassiker von Agatha Christie schnappte und mit Mord im Orient Express eine neue Version des Krimis inszenierte. Man durfte ihm sicher vorwerfen, dass es nicht sonderlich innovativ war, eine Geschichte zu nehmen, die so weitläufig bekannt und beliebt ist, allerdings wäre Branagh nicht Branagh, wenn er dem Klassiker nicht seinen eigenen Stempel aufdrücken würde. Und das tat er zum einen, indem er sich selbst als verschmitzten, dezent überheblichen, aber immer charmanten Hercule Poirot in den Mittelpunkt stellte. Zum anderen erschuf der Film gerade aus optischer Hinsicht eine ganz besondere Atmosphäre. Analog auf 65-mm-Filmmaterial gedreht, gab es zahlreiche Szenen, die für aufgeklappte Münder sorgten. Besonders erfreuen durfte man sich an den grandiosen Aufnahmen, in denen zahlreiche der Darsteller in einem Shot zu sehen waren oder über fantastisch aufgelöste Close-ups – und natürlich über die phänomenale One-Shot-Sequenz, in der Poirot durch den kompletten Zug marschiert. Zwar war die Presse allgemein eher semi-begeistert von Branaghs Neuinterpretation, doch finanziell war’s ein Erfolg.

… wenn sie ihr nicht den Mann ausgespannt hätte

Kein Wunder, dass 20th Century Fox (ja, so hießen sie damals noch) die Freigabe für eine weitere Agatha-Christie-Adaption gab – und das sogar sehr frühzeitig, Ende 2017. Es stand auch schon fest, dass es Tod auf dem Nil werden würde – was naheliegt, denn es entspricht visuell genau dem, was der Regisseur so gerne mag: Exklusive, klassische und exotische Umgebungen.
Doch zunächst einmal beginnt die Neuverfilmung mit einem ungewohnt düsteren und ersten Ton. Die Schwarz-Weiß-Rückblende ins Kriegsgeschehen, verbunden mit dem Hintergrund für Poirots extrovertierten Bartwuchs, ist erstaunlich tragisch und erst einmal ein gutes Stück entfernt vom an sich leichteren Tonfall des Vorgängers. Mit dem Schwenk ins Jahr 1937 ändert sich die Stimmung aber merklich. Wobei sich das Eifersuchtsdrama direkt zu entspinnen beginnt. Nach einer kurzen Einführung der wichtigsten Personen, die mal augenzwinkernd ist (Poirot wird Euphemia vorgestellt) und mal albern wirkt (Tom Bateman als Bouc), werden direkt auch zahlreiche Verdächtige für ein kommendes Verbrechen ins Feld geführt. Die offensichtlichste ist natürlich Jacqueline De Bellefort, die die Trennung nicht nur nicht verkraftet hat, sondern davon ausgeht, dass Simon sie immer noch liebt. Und weil sie auch früher schon den Kürzeren gegen Linnet gezogen hatte, gibt’s genug Motivkraft. Emma Mackey (Sex Education) gibt der Rolle von Beginn an genug Abgründigkeit mit, dass man ihr sofort abnehmen würde, Linnet eiskalt zu beseitigen. Gal Gadot auf der anderen Seite vermengt exotische Schönheit gepaart mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und ihrerseits gewisser Giftigkeit zu einem verführerischen Ganzen. Armie Hammer hingegen tut das, was er in fast allen seiner Rollen tut: Blass bleiben.

Teatime vor den Pyramiden von Gizeh

Hier macht das ausnahmsweise mal (fast) nichts, weil er nicht die erste Geige spielt. Das Ensemble ist reich an verdienten Darstellerinnen und Darstellern, die – einmal unter Verdacht stehend – allesamt ihr Können aufblitzen lassen. Denn das sind die Momente, von denen an der Film stark wird. Wenn er die Kombinations- und Aufmerksamkeitsgabe von Poirot offenbart, spielt Brannagh darstellerisch und inszenatorisch seine Qualitäten aus. Man sollte zwar konzentriert bleiben, um den Überblick über die Figuren und ihre Verflechtungen mit der Toten nicht zu verlieren, aber die Hintergründe der einzelnen Figuren und die ersten Verhörsituationen haben auch hier einen hohen Unterhaltungsanteil. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass der (noch dazu absurde) Französisch-Dialekt des deutschen Synchronsprechers für einige akustische Verständnisschwierigkeiten sorgt, was dem Zuschauer das Folgen der Schlussfolgerungen des Detektivs erschwert. Und wenn da außerdem nicht die arg abrupte Auflösung der versammelten Rätsel wäre, die man zwar (eingestreute Hinweise sei Dank) durchaus selbst hätte erkennen können, die aber die Frage aufwirft, warum Poirot für das Zusammenreimen eher lang gebraucht hat. Wäre da nicht wenigstens ein Mord zu verhindern gewesen? Was die Bilder angeht, kann Tod auf dem Nil zwar nicht ganz die Klasse des Vorgängers erreichen, weil die wirklich epischen Einstellungen fehlen, aber wenn die Kamera seitlich entlang des Raddampfers entlangfährt und Linnet folgt, erinnert das durchaus an die tolle Kamerafahrt aus Orient Express. Davon ab merkt man allerdings durchaus, dass (trotz schöner Szenerie) die allermeisten Einstellungen in Studios vor Greenscreen-Wändern gefilmt wurden. Ein wenig artifiziell wirkt es deshalb. Nicht künstlich, sondern zeitgemäß ist die Diversifizierung der Figuren, die in der Form, in der sie in der 78er Verfilmung (bzw. in der Buchvorlage) vorkamen, heute eben nicht mehr funktioniert hätten. Auch wenn das Drehbuch leider zu wenig daraus macht. Zu viel hat es indes daraus gemacht, Poirot selbst eine tragische Lovestory anzudichten. Das passt tonal eben weder im Rückblick auf das Kriegsgeschehen, noch in der finalen Szene im Jazzclub.

Preis: 22,99 €
(Stand von: 2024/12/05 7:45 am - Details
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Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 14 Apr 2022
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Bild- und Tonqualität BD

Die idyllische Fahrt auf dem Dampfer wird bald jäh unterbrochen

Wie schon der Vorgänger, so wurde auch Tod auf dem Nil analog aufgenommen (mehr dazu im nächsten Kapitel), was – gemäß der filmischen Natur – für eine gewisse Körnung sorgen sollte. Diese wird in den auf schwarz-weiß getrimmten Szenen allerdings kaum erkennbar. Möglich, dass dort ganz dezent gefiltert wurde, was man auch anhand der teils etwas soft wirkenden Gesichter vermuten könnte. Erst wenn das Gas die Luft vernebelt oder während der späteren Aufnahmen im Lazarett kommt dann die gewohnte Körnung hinzu. Hier ist die Auflösung in Close-ups bereits sensationell und der Kontrastumfang punktet mit absolut satten Schwarzwerten. Wechselt das Geschehen in die Gegenwart des Films, und damit in die farbige Darstellung, locken orange-goldene Hauttöne, die in der Szene vor der Sphinx noch einen Hauch Gelb hinzu bekommen. Erneut herausragend ist die Auflösung. Gerade in Naheinstellungen (wie jener auf das Tablett bei 16’49) kann man sämtliche Feinheiten der Prägung im Silber oder auf dem roten Buch erkennen. Das Encoding wirkt sehr sauber und Farbverläufe leider nicht unter Banding. Diese sehr gold-orange-gelbe Farbbetonung ist natürlich intendiert, um der Szenerie und der Zeit Tribut zu zollen, zu welcher der Film spielt. Hier und da übertreibt es der Dynamikumfang etwas, was schon mal zu ganz dezenten überstrahlten hellen Bereichen und seltenen Versumpfungen im Schwarz führt. Die Körnung bleibt auch während der Farbszenen im Rahmen, wirkt hier aber nicht mehr gefiltert, sondern authentisch fein – was für das 65-mm-Filmmaterial spricht.

Noch ist die Stimmung ausgelassen

Lief Mord im Orient Express noch vollständig unter der Flagge von 20th Century Fox und bot fürs Deutsche entsprechend eine reguläre 5.1-dts-Spur. Seit Disney hier die Kontrolle hat, bleibt nurmehr Dolby Digital Plus übrig und das seit Kurzem auch in nicht ganz so zufriedenstellender Weise. Denn DD+ ist per se nicht das Problem, sondern die Art des konservativen Abmischens – vor allem im Hinblick auf die Dynamik. King’s Man: The Beginning hatte da zuletzt nicht ganz so herausragend abgeschnitten, wie man es eigentlich von Fox-Titeln gewohnt ist. Immerhin waren die Fox-DD+-Tonspuren bisher aber allesamt besser als jene von Filmen, die direkt von Disney kamen. Im Falle von Tod auf dem Nil fällt während der anfänglichen Szenen im Krieg schon mal die vorzügliche Atmosphäre auf, die mit dem dumpfen Grollen im Hintergrund beginnt und von dem lauthals schreienden Vogel dynamisch durchbrochen wird. Dynamik ist ein gutes Stichwort. Denn wer nach viereinhalb Minuten noch mal ein böses Wort über Dolby-Digital-Plus-Spuren verliert, der hat nur noch keine gehört, die gut abgemischt wurde. Das, was die Einschläge von diesem Moment an bieten, steht verlustfrei komprimierten Tonspuren in nichts nach. Die Sprachverständlichkeit ist durchweg sehr gut und die Musik ist ebenfalls räumlich abgelegt. Brandet sie dynamisch auf, dürfte sie etwas differenzierter klingen. In puncto Tiefbass gibt’s aber wenig Verbesserungspotenzial. Wenn nach 52 Minuten der große Felsbrocken fällt, donnert das schon sehr ordentlich für einen eigentlich eher dialoglastigen Krimi.

Bild- und Tonqualität UHD

Für Linett und Simon wird die Fahrt zum Alptraum

Wie schon bei Mord im Orient-Express verbindet Brannagh ganz offensichtlich seine Remakes auch visuell mit den Originalfilmen und verwendet erneut 65-mm-Analogfilm (aufgenommen mit einer Panavision-Panaflex-System-65-Studio-Kamera), um so viel Qualität und epische Breite ins Spiel zu bringen wie möglich. Gescannt und auf ein DI gebracht wurde das Ganze dann in 4K-Auflösung, was natürlich auch die Grundlage für diese UHD Blu-ray ist. Hinzu gesellt sich HDR10 sowie ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum für mehr Intensität und Dynamik. Schon bei der Blu-ray sorgte das 65-mm-Material für eine teils phänomenale Auflösung und lebhaft warme Farben. Die UHD-BD ist im laufenden Bild vornehmlich (und das kennt man von Disney-Titeln) dunkler abgestimmt. Oft wirkt das auf den Bildern so, dass die BD zur Mittagszeit spielt, die UHD-BD eher am Nachmittag / frühen Abend. Das sorgt zwar für die deutlich bessere Durchzeichnung auf hellen Oberflächen (so sind die Reisigdächer bei 32’49 klar definiert, wo die einzelnen Stöcke über die BD fast in einem Matsch ineinander übergehen), lässt aber in dunklen Szenen erkennbare Tiefe nur zu, wenn man (auf OLED-TVs) nicht bei Restlicht schauen muss (48’52). Kann man in dunkler Umgebung schauen, zeichnet die UHD-BD trotz dunklerer Abstimmung im Schwarz besser durch. So ist Poirots Hutschlaufe bei 115’20 besser differenziert vom schwarzen Hut selbst. Lediglich in den anfänglichen Schwarz-Weiß-Szenen dürfte Schwarz noch etwas knackiger sein. In Sachen Auflösung gelingt die 4K-Scheibe in den feinsten Details noch etwas plastischer. Allerdings sind nur selten Einstellungen zu sehen, in denen so viel Tiefe vorhanden ist, dass man optisch davon profitieren würde. Meist sind es Close-ups, die noch einen Hauch klarer konturiert und definierter sind. Die feinen Locheinschlüsse in der Silberplatte, auf der das Buch liegt (16’49), kommen noch deutlicher zur Geltung und Barthaare oder Fältchen werden ebenfalls noch etwas schärfer abgebildet. Außerdem geht die 4K-Disk etwas vom gelblichen Einschlag der Blu-ray weg und bietet einen höheren Anteil erdig-brauner Töne. Auch Feuer wird etwas weniger gelblich wiedergegeben und die Haut der dunkelhäutigen Darstellerinnen wirkt dadurch auch authentischer und weniger gelblastig.

Blu-ray (16’35): (Slider ganz nach rechts): Die Blu-ray ist im Vergleich zur UHD-BD ein wenig gelblicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe nimmt die Gelbtendenz etwas zurück.

Blu-ray (115’20): (Slider ganz nach rechts): Die Belichtung liegt hier einzig auf dem Gesicht. Auch hier sieht man eine ganz leichte Gelbtendenz im Vergleich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist etwas wärmer.

Blu-ray (32’49): (Slider ganz nach rechts): Trotz des kamerabedingten Moirés gut erkennbar: Die BD überstrahlt die hellen Bereiche auf dem Reisigdach.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeichnet hier deutlicher durch.

Hier das Bild in voller Größe – der Screenshot kommt von der Blu-ray
Poirot muss wieder die richtigen Fragen stellen

Wie bei Disney-Titeln üblich (auch jenen, die von den 20th Century Studios in die Kinos gebracht wurden), gibt es über die UHD Blu-ray Dolby Atmos fürs Englische, während die deutsche Tonspur bei Dolby Digital Plus verharrt. Während die reguläre Ebene sehr ähnlich klingt wie die DTS-HD-Master-Fassung der Blu-ray, können wir uns auf die Höhen-Speaker konzentrieren. Bei 1’28 fliegt kurz ein krächzender Vogel über das Schlachtfeld, was bei 3’27 durch weitere seiner Artgenossen ergänzt wird. Auch die fallenden Bomben ab 4’25 kommen hörbar aus der oberen Etage und Teile des Scores werden dort ebenfalls zur Atmosphären-Ergänzung abgelegt. In der Folge gibt’s dann lange nur Musikscore, weil einfach keine ernsthafte 3D-Sound-Implementation Sinn machen würde. Als die Felsen dann aber herabfallen, wird das hörbar unterstützt (51’48). Später hört man mal eine Stimme von oben und ein quietschendes Geräusch des Schiffs. Allzu viel ist hier thematisch bedingt aber einfach nicht gegeben.

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Studio:
Format: Blu-ray
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Bonusmaterial

Insgesamt acht entfernte Szenen und xx Featurettes warten im Bonusmaterial von Tod auf dem Nil. In „Vom Roman zum Film“ rollen Regisseur, Drehbuchautor und Produzent auf, warum Tod auf dem Nil der zweite Agatha-Christie-Roman war, den man verfilmen wollte. Außerdem bekommen wir ein paar Einblicke in die Arbeit hinter der Kamera. In „Reisen kann tödlich enden“ geht etwas kürzer und kümmert sich um die Autorin, der Vorlage: Agatha Christie. „Design auf dem Nil“ bezieht sich auf die Recherche, die man für die Umsetzung der Bauten, des Schiffes und der Architektur nutzte – inklusive augenzwinkernder Momente zum Ende dieses Featurettes. Denn man nahm nicht an Originalschauplätzen auf, sondern baute weitgehend nach. „Brannagh/Poirot“ setzt den Fokus dann auf Regisseur und Hauptdarsteller des Films.

Fazit

Tod auf dem Nil erreicht nicht die Qualität des Vorgängers, ist aber immer noch schön anzuschauen und prominent besetzt. Ein dritter Teil ist derzeit in Planung, wird aber höchstwahrscheinlich eine weniger bekannte Agatha-Christie-Geschichte zur Vorlage nehmen. Das kann dem Film dann nur gut tun, wenn man ihn dann nicht mit einer früheren Verfilmung messen kann.
Visuell gefallen Blu-ray und UHD-BD. Letztere ist etwas harmonischer gegradet und bietet das feinere Korn. Der Ton ist überraschend dynamisch geworden – unabhängig, ob man die deutsche oder englische Fassung wählt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 40%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 50%
Film: 60%

Anbieter: 20th Century Studios
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Kenneth Brannagh
Darsteller: Kenneth Brannagh, Gal Gadot, Armie Hammer, Annette Bening, Tom Bateman, Aliz Fazal, Russell Brand, Dawn French, Emma Mackey, Rose Leslie
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 127
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)
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Trailer zu Tod auf dem Nil

TOD AUF DEM NIL – Jetzt auf DVD, Blu-ray™ verfügbar | 20th Century Studios


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Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
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Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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15 Kommentare
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Volker

Ich habe die UHD. Muss aber sagen, dass mir die dort beigepackte HD BD vom Bild her erheblich mehr zusagt, da die UHD doch um einiges dunkler gemastert ist und damit viele Details im Dunkeln – selbst bei Tagaufnahmen – förmlich „absaufen“. Timo’s Aussage „Oft wirkt das auf den Bildern so, dass die BD zur Mittagszeit spielt, die UHD-BD eher am Nachmittag / frühen Abend. “ kann ich nur bestätigen.
Prima Beispiel: Die Aussicht auf Nil und Schiff nachts bei 1:43:05 (UHD):
Das Lagerfeuer im unteren Bereich des rechten Bild-Drittels ist auf der UHD sehr spärlich, wohingegen bei der BD korrekterweise auch die Umgebung von dem Licht was abbekommt.
BD: Sternenhimmel …. UHD: welcher Sternenhimmel ?
Dank an Timo für seine unschlagbaren und akribischen Rezensionen. Weiter so !

Luke

Bin mir unsicher ob ich die 4k kaufen soll oder doch lieber die normale Blu-Ray.

Wegen etwas weniger Filmkorn und dezent andere Farben. Wäre toll wenn du bei den test auch sagen würdest zu was du raten würdest lg

Simon

Den Vorgänger sehe ich als Feel-Good-Movie immer gerne, weswegen ich mir den hier auch gerne gönnen würde.
ABER: Warum ist das Teil so überdurchschnittlich teuer?!?
:-O

Hans Ingo Trompeter

Weil‘s von Disney kommt. Die sparen am Ton (meistens) aber nicht am Preis….

Rüdiger Petersen

Ist bei Disney+ ohne Aufpreis abrufbar. Der 4k Stream kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Leider kenne ich die Alte Fassung mit Peter Ustinov deswegen gibt’s bei der neuen Fassung kein Mitfiebern weil alles übernommen wurde. Vom Cast und von der Optik her gibt’s da gar nix zu meckern. Aber ein zweites mal muss ich mir diesen Film nicht ansehen deswegen reicht mir der Disney+ Stream völlig aus.

Hans-Ingo Trompeter

Schon grotesk: da filmt man in 65mm, erstellt ein 4K DI und versaut sich anschliessend den Bildeindruck durch miserable CGI, die auf der UHD massiv als solche negativ heraussticht. Was die Filmemacher sich dabei gedacht haben, erschliesst sich mir zumindest nicht. Dabei ist der Film als solcher besser als sein Ruf. Schade.

k-ulf

Immer wieder interessant, was Leuten für Dinge negativ auffallen, die überhaupt nicht stimmen.
Für „Tod auf dem Nil“ baute man echte Kulissen der ägyptischen Bauwerke, und statt Greenscreens setzte man auf gigantische Leinwandkonstruktionen, die per Back-Projection-Verfahren mit echten, in Ägypten aufgenommenen Aufnahmen von Nil und Umgebung bestrahlt wurden.

Hans-Ingo Trompeter

Hm, ich habe zwar anderes gelesen, aber das ändert nichts an dem beschriebenen Bildeindruck, leider….

k-ulf

Da hab ich doch tatsächlich ein „überwiegend“ vergessen zu tippen.
Ganz ohne Greenscreen geht natürlich nicht.

k-ulf

Hier dazu ein Interview mit Kameramann Haris Zambarloukos:

https://britishcinematographer.co.uk/haris-zambarloukos-death-on-the-nile/

Nicht alles was nach CGI aussieht ist auch CGI und umgekehrt…

Hans Ingo Trompeter

Solange keine visuellen Effekte im Spiel sind, hat das Bild Referenzniveau, ähnlich wie der Vorgänger. Aber -egal wie technisch umgesetzt- sobald die Effekte hinzutreten wirkt es sehr artifiziell und künstlich und auch schwächer aufgelöst. Irgendwie hat man hier die Möglichkeiten von 65mm verschenkt… und das Ergebnis hält nicht so recht das, was Herr Zambarloukos im interessanten Interview impliziert.

k-ulf

Weil du Dinge als visuelle Effekte erkennst, die keine sind. 🙂