Top Gun 4K UHD

Blu-ray Review

Paramount Home, 02.07.2020
Paramount Home, 02.07.2020

OT: Top Gun

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Die Besten

DAS 80er-Jahre-Action-Spektakel erblickt das Licht der 4K-Welt.

Inhalt

Kelly McGillis lächelt …

Lieutenant Pete Mitchell, von allen Maverick genannt, hat soeben mit einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung den Befehl verweigert, seine F-14 auf den heimischen Flugzeugträger zu bringen, nachdem er zwei in den Flugraum eingedrungene MIGs verjagt hatte. Anstelle in den sicheren Hafen zurück zu kehren, rettete er lieben Piloten-Kollege Cougar, der durch eine Panikattacke die Kontrolle über seine F-14 verloren hatte.
Trotz einer gehörigen Standpauke führt das gewagte Manöver dazu, dass man Maverick und seinen Co-Piloten „Goose“ in die sagenumwobene Kampfpiloten-Eliteschule United States Navy Fighter Weapons School, genannt „Top Gun“, abkommandiert. Das Training vor Ort ist hart und die Konkurrenz groß. Außerdem lenken hübsche Frauen vom Erfolg ab. Aber einen Maverick kann das nicht erschüttern. Er hat vor auf beiden Ebenen der Beste zu sein …

… Tom Cruise findet das dufte

Liebe Hardcore-Top-Gun-Fans: Den folgenden Text bitte mit einem gewissen Augenzwinkern lesen.

Kaum ein (Einzel)Film der 80er genießt heute einen ähnlichen Status unter Fans wie Top Gun. Tony Scott traf damals ganz offenbar den Nerv der Zeit und des Publikums, als er den aufstrebenden Star Tom Cruise in einem Actioner besetzte, der wohl der offensichtlichste Werbefilm für die US-Navy war, der seit dem Vietnam-Krieg gedreht wurde.
Endlich durfte man Militär wieder cool finden. Denn das war es, was Scott (der Werbefilmer) inszenierte: Coole Action mit noch cooleren Einstellungen MITTEN aus den Cockpits der echten Maschinen. Mit Kameras, die auf den Tragflächen montiert waren und ballettartigen Szenen zwischen US- und russischen Jets.
Das war’s wohl auch, was für ein fantastisches Einspiel von 360 Mio. Dollar (bei 15 Mio. Dollar Budget) sorgte. Denn am ausgeklügelten Drehbuch oder gar sympathischen Figuren kann’s nicht gelegen haben.
Halten wir fest: Maverick ist ein Arsch. Ein verantwortungsloser Macho-Arsch, der den Damen auf die Toilette hinterher rennt, obwohl die gerade klar gemacht hatte, dass er bei ihr nicht landen würde. Und er ist nicht der einzige, sich selbst überschätzende Testosteron-Prolet in Top Gun.
Nein, eigentlich wirken sie allesamt, als hätten sie gerade ihr Bärenfell abgelegt und wären aus irgendeiner Höhle gekrochen, damit sie nun den Nebenbuhler um die flotteste Dame (und den besten Flieger) mit der Keule vertreiben können.

Wenn zu viel Testosteron aufeinander trifft

Permanent Kaugummi kauend oder wahlweise mit freiem Oberkörper umherlaufend beeindruckte das Mitte der 80er wohl die versammelte Damenschaft – oder zumindest dachte man das, als man den Film produzierte. So richtig sexy macht die Jungs aber erst der überinflationäre Gebrauch von Blumenspritzen, mit denen man literweise Schweiß auf Stirn, Nacken und Brustbereich der Protagonisten versprühte. Gibt’s eigentlich einen Film, in dem mehr geschwitzt wird als in Top Gun?
Oder soll der Schweiß auf den Gesichtern vielleicht nur von den Dialogen ablenken? Dialoge, die mit Sätzen wie „Sie haben die Tochter unseres Generals angebumst“ wirklich das Fürchten lernen und um Machosprüche bis zum Erbrechen ergänzt werden: „Ich warte immer noch auf eine Schnecke, die mich richtig scharf macht.“
Ja, das sind die 80er, zweifelsohne. Und das Drehbuch kennt nicht wirklich mehr als: „besser sein“, „noch besser sein“ oder „der Beste sein“. Vielleicht geht’s auch noch ein bisschen um „der Schnellste sein“ und um die „Abschussquote“ (in der Luft, aber vor allem bei den Mädels) und dazu gibt’s alberne Spitznamen wie IcemanWolfman oder Goose – im Ernst? Goose?? Welcher harte Kerl, der bei der Navy zum Top-Piloten avanciert, nennt sich mit stolzer Brust „Gans“?
Und wenn man denkt, es kommt nicht mehr schlimmer, singen die harten Kerle auch noch eine Fremdschäm-Version von Daryl Hall & John Oates Righteous Brothers‘ You’ve Lost that Loving Feelin‘ (Danke an Leser Steppke für die Korrektur). An Charlies Stelle hätte man eigentlich nur Reißaus nehmen sollen.

Maverick hält sich für den besten Piloten

Eigentlich ist es zwingend notwendig, mit Top Gun Jugend-Erinnerungen zu teilen. Ihn objektiv und im Jahre 2020 erstmalig zu sehen, geht nicht ohne einen Hang zum Masochismus und der Freude an trashigen Drehbüchern. Teilt man diese Erinnerungen, kommen Bilder hoch, wie jenes, dasTake my Breath Away von Berlin monatelang in den Radios rauf- und runterdudelte, während man seine erste Schulfreundin knutschte. Man erinnert sich, wie man zu Danger Zone bei Jugendhaus-Partys die lange Mähne schüttelte und irgendwie wollte man(n) auch so cool und verschmitzt lächeln wie Tom Cruise. Da das nicht klappte, blieb nur der wiederholte Gang ins Kino und das späteren Leihen der VHS-Kassette. Um erneut einzutauchen in diesen schwer machohaften Filmtrip, dessen Stil damals bahnbrechend war und bis auf Weiteres das Testosteronkino der 80er und 90er beeinflusst hat.
Ein guter Film ist Top Gun wirklich nicht, bei aller Liebe zu den Erinnerungen an die Zeit der Vokuhilas und blondierten Mecki-Frisuren. Aber irgendwie kann man sich der Faszination der Luft- und Jetszenen auch nicht entziehen. Und wenn im Hintergrund Harold Faltermeyers ebenso aus der Zeit gefallene Synthie-Soundtrack dudelt, sitzt man doch irgendwie wieder in einem verrauchten Kleinstadtkino und träumt davon, genauso cool zu sein wie Maverick & Co.

Das Militär hat kräftig geholfen

Bild- und Tonqualität BD

Maverick und Goose müssen zum Rapport

Die bisherige Blu-ray datiert aus 2009. Und sie ist wahrlich keine gute Scheibe gewesen. Während die Flugszenen noch mit ansprechend kräftigen Farben (vielleicht etwas zu bunt) daherkommen, sucht man Durchzeichnung in der dunklen Kommandozentrale vergeblich. Hier Details auf den Uniformen oder gar im Hintergrund auszumachen, gleicht einem Suchspiel. Auch die Flugzeugträger im Vordergrund versumpfen teils völlig im Schwarz (Beginn von Kapitel 14). Dazu kommt gerade während der Innenraumszenen ein stark einsetzender Rauschfilter, der Gesichter teils wachsig erscheinen lässt. An anderen Stellen wurde wiederum nachgeschärft, was in unschönen Konturen und teils heftigem Edge Enhancement endete. Außerdem sind Gesichtsfarben durchweg zu bunt.

Die neue Blu-ray basiert nun ebenfalls auf dem neuen Master für die UHD, das wiederum nicht auf dem 6K-Scan, der seinerzeit für die 3D-BD angefertigt wurde, fußt. Es handelt sich um einen komplett neues 4K-DI, das auch für die neue Blu-ray genutzt wurde.
Die Disk verleugnet ihre analoge Filmherkunft nicht. Korn ist vorhanden. Mal mehr (in dunkleren Himmelshintergünden nach knapp 12 Minuten), mal weniger (Innenraumszenen) Erstaunlicherweise gibt’s zwischendurch aber auch ein paar sehr soft wirkende, fast wachsige Gesichter. Möglich, dass hier für eine Szene ein Rauschfilter zum Einsatz kam, um grobe Bildprobleme zu beseitigen (23’55). Manchmal hingegen drängelt sich das Korn etwas unangenehm in den Vordergrund, wenn es bspw. nicht allzu kontrastreich her geht und die Luftfeuchtigkeit der Dusche eher einen trüben Look provoziert (60’50).

Die Action in der Luft ist heute noch atemberaubend

Ansonsten aber ist das wohl die beste Möglichkeit, die man bisher bekam, Top Gun zu schauen.
Mit sehr ausgewogenen Kontrasten, die eine VIEL bessere Durchzeichnung zulassen als die alte Blu-ray sowie mit weniger knalligen, dafür natürlicheren und wärmeren Hautfarben präsentiert sich die neue Scheibe mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich näher am von Tony Scott gewünschten Original mit dem goldbraunen Look. Das ist zwar ebenso wenig neutral wie die alte, viel zu kühle Blu-ray, entspricht aber wohl eher der Vision des Regisseurs.
Zudem wurde das Bild sichtbar von Schmutzpartiken gesäubert und auch von teils massiven Wackeleien befreit. So ist die Zoom-Einstellung bei 64’04 nun ruhig, während man bei der alten BD seekrank wurde.
Die Schärfe in Close-ups ist nun so gut, dass man die Schweißperlen auf der Haut praktisch ablesen kann. Lediglich bei Totalen hätte man sich etwas mehr Detailtiefe gewünscht. Sicherlich kann man hier und da (siehe kleinere Mankos oben) noch am Transfer rum mäkeln. Sicher ist das hier noch kein absolut perfektes Bild. Und sicher werden Korn-Hasser damit überhaupt nicht glücklich. Aber es ist in Summe frappant besser als die alte und verkorkste Blu-ray und damit ein echtes Upgrade.

Blu-ray (25’45): (Slider ganz nach rechts): Die alte Blu-ray hatte eine betont kühle Farbgebung.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das neue Color Grading kommt deutlich wärmer rüber.

Blu-ray (64’09): (Slider ganz nach rechts): Auf dunklen Bildbereichen versumpfte die alte Blu-ray regelmäßig.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die neue Disk ist wesentlich ausgewogener kontrastiert.

Blu-ray (84’48): (Slider ganz nach rechts): Mehrere Probleme auf einen Haufen: Kontraste zu harsch, Details im Schwarz saufen ab und der Rand der Sonnenbrille ist überschärft.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Es braucht keinen zweiten Blick, um das neue BD-Master für das durchweg Bessere zu halten.

Blu-ray (87’04): (Slider ganz nach rechts): Was vordergründig scharf und knackig aussieht, ist in Wahrheit auch bei diesem Bild nur durch Überkontrastierung/Überschärfung erreicht worden.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ohne solche Spielereien ist das Bild von Skerritt authentischer und natürlicher. Es wirkt vordergründig softer, hat bei genauem Hinsehen aber einen höheren Detailgrad.

Blu-ray (94’19): (Slider ganz nach rechts): Noch einmal ein Vergleich zwischen der arg farbigen und kühleren alten BD…

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und der neuen Blu-ray, die näher am Filmlook ist.

Blu-ray (84’53): (Slider ganz nach rechts): Und ein weiteres Beispiel für versumpfende Inhalte auf dunklen Bildanteilen. Schon bei der Totalen sieht man die künstliche Überschärfung der Kontrastübergänge an den Palmen-Stämmen (helles Überstrahlen an den Rändern).

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die neue Abstimmung zeichnet viel besser durch und leidet nicht unter Edge Enhancement.

Blu-ray (84’53): (Slider ganz nach rechts): Geht man näher ran, werden die massiven Überschärfungen an den Palmen-Stämmen noch deutlicher. Außerdem ist jetzt auch sichtbar, dass die alte Blu-ray schlechter aufgelöst ist.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Mehr Details, mehr Durchzeichnung, kein Edge Enhancement: Die neue Blu-ray.

Damit hatten die Herren (und Maverick) nicht gerechnet

Die alte Blu-ray lieferte den Ton von Top Gun lediglich in Dolby Digital 2.0. Und der war für einen Film wie diesen wirklich arg dünn geraten. Die Jets erhalten kaum Unterstützung aus dem tieferen Frequenzspektrum und zischen bisweilen unangenehm vor sich hin. Dialoge wirken wahlweise etwas muffig oder hören sich ebenfalls viel zu dünn an und der Score erklingt in den dramatischen Momenten unausgewogen schwankend. Immerhin haben die Start-Momente zu Beginn von Kapitel zwei mal etwas Fundament. „Danger Zone“ allerdings plärrt dünnstmöglich vor sich hin. Nein, das war wirklich keine gute Tonspur.
Ganz anders die englischen Tonfassungen in Dolby True HD und dts-HD-Master. Wobei diese interessanterweise zu Beginn von Kapitel zwei „Danger Zone“ deutlich in den Vorder- und die Düsengeräusche des startenden Jets in den Hintergrund mischen. Hier hat die deutsche Fassung mehr Flugzeug und weniger Musik. Die dts-HD-Ma-Fassung ist zudem wesentlich offener, betonter auf den Höhen, während die True-HD-Fassung deutlich gedämpfter und weniger räumlich klingt.

Die nun neue Blu-ray bekam für den deutschen Ton nun tatsächlich eine frische Abmischung. Erstmals liegt Top Gun für die Synchro nun in diskretem 5.1 vor – allerdings immer noch auf Dolby Digital beschränkt, während die englische Fassung mit True-HD-basiertem Dolby Atmos kommt. Zu Letzterer im nächsten Abschnitt mehr.
Für die deutsche DD-5.1-Version darf aber, wenn man sie nicht DIREKT mit der englischen Fassung vergleicht, gesagt werden, dass sie die Räumlichkeit durchaus gut ausnutzt. Im Bass brummelt sie zwar etwas undifferenzierter vor sich hin, aber die Filmmusik bekommt durchaus entsprechende Unterstützung. Die zahlreichen Jagdszenen in der Luft werden wirklich effektvoll und teils sehr dynamisch unterstützt und Stimmen haben nun mehr Volumen.
Wenngleich das mit der englischen Fassung nicht gleichziehen kann, ist es ein deutlich hörbares Upgrade gegenüber der alten BD.

Wie man sich vor den Mädels zum Affen macht …

Bereits über die neue Blu-ray erhält der englische O-Ton ein Upgrade auf Dolby Atmos. Das ist schon mal ein großes Lob wert, selbst wenn’s für den deutschen Ton nur für oben besprochenes Dolby Digital 5.1 reichte.
Die englische Fassung überzeugt auf der regulären Ebene mit wunderbar offener Räumlichkeit. Kein Vergleich mehr zur alten True-HD-Spur der bisherigen Blu-ray, die (wie gesagt) eher muffig klang. Das ist also nicht die gleiche Basis, die hier verwendet wurde, sondern ein neuer Mix. Er kommt in seiner Offenheit an die bisherige dts-HD-Master-Spur heran, klingt aber differenzierter und weniger aufgeregt. Dialoge stehen noch etwas besser im Zentrum und die Soundeffekte der Jets sind etwas weniger spitz. Mancher Dialog in Innenräumen ist dann aber doch ein bisschen dünn, beispielsweise ab 81’25. Auch rauscht es dort ein wenig.
Nach wie vor nicht behoben ist die Asynchronität zu Beginn von Kapitel 14. Das war allerdings auch bei den beiden Tonspuren der alten Blu-ray so, da hier hörbar nachsynchronisiert wurde. Beim Wechsel der Szene ist die Stimme von Stinger wieder viel präsenter und klarer.
Nehmen wir die Höhen-Ebene hinzu, steigert sich der Score während des Intros bereits langsam hinzu und man hört dezente Düsengeräusche und Kopfhörer-Durchsagen. Kenny Loggins‘ Danger Zone erklingt dann ebenfalls etwas von oben, allerdings ein wenig dünn. Wenn der Jet dann ins Fangband zischt, nimmt man dumpfes Pochen von oben wahr und auch die Düsengeräusche vor dem Start bei 3’53 kommen akustisch korrekt positioniert aus den Heights. Ähnliches gilt beständig für die Flugszenen der Düsenjets, die immer wieder sehr deutlich auch von oben hinzu kommen und authentische Pfeifgeräusche von sich geben. Die komplette Anfangssequenz ist immer wieder voll davon. Und nach neun Minuten kommen auch noch die Gespräche der Piloten hinzu.
Während des Singsangs in der Kneipe gibt’s ab und an Mikrofon-Feedbacks und ab Minute 30 wieder ausgiebige Jet-Sounds während der Übungsflüge. Da reißt es schon mal ganz ordentlich von oben aus den Heights. Ebenso wie nach 56 Minuten, wenn’s erneut in die Cockpits geht, nachdem zwischendurch nur ein bisschen Take my Breath Away von oben dudelte. Für über zehn Minuten gibt es während der erneuten Szenen in der Luft immer wieder das Rauschen, Pfeifen und entsprechende Geräusche der Jets von den Höhen-Speakern, was besonders aggressiv wird, wenn Goose‘ und Mavericks Flieger ins Trudeln gerät.
Bisweilen ist das wirklich so dynamisch und laut von den Heights, dass man sich auf einem Flughafen wähnt. Das trifft dann spätestens im actiongeladenen Finale zu, wenn es erneut minutenlang Jet-Manöver mit entsprechender Akustik von allen Speakern gibt. Insgesamt ein gut abgemischter Atmos-Ton, der natürlich von den Flugszenen lebt und ansonsten keinerlei Extras an 3D-Sounds bietet.Die Tonspuren der neuen Blu-ray sind identisch mit jenen der UHD.

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Bildqualität UHD

Kurzer Moment der Selbstreflexion

Top Gun wurde für sein 4K-Release komplett neu gescannt. Es handelt sich nicht mehr um den hochauflösenden Scan, den man seinerzeit für die 3D-Fassung erstellte. Vom Original-35mm-Negativ, das mit Panaflex-Kameras aufgenommen wurde, arbeitete man hier und ließ dem so aufbereiteten Material ein 4K DI angedeihen. Hinzu kommt ein erhöhter Kontrastumfang nach HDR10 und dynamischem Dolby Vision sowie ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum.
Im Gegensatz zu anderen Titeln scheint grundsätzlich erst einmal kein automatisches DNR (Rauschfilter) zum Einsatz gekommen zu sein. Denn die Körnung wirkt filmisch und natürlich. Sie ist aber auch teils sehr deutlich. Das sollten Leute wissen, die Korn nicht mögen.
Das neue Color Grading ist wesentlich wärmer, und viel weniger bläulich-kühl (2009er Blu-ray) oder grünlich (3D-BD). Es dominieren nun rötliche und sehr gesunde Farbtöne, die dem von Scott seinerzeit (wohl) intendiertem Look am nächsten kommen. Solche, die sich an die Kinovorführungen erinnern, werden noch die goldbraunen Farben im Kopf haben, die nun wieder hergestellt wurden. Neutral ist das nicht, so viel sollte klar sein. Aber Neutralität ist auch nicht das, was der Film wollte.
Schaut man sich die Körnung gegenüber der Blu-ray an, so ist die durchweg feiner und etwas weniger auffällig. Allerdings sind das fast schon die größten Unterschiede zwischen den beiden neuen Scheiben. Beim Kontrast geht’s noch eine Spur dynamischer zu, die Farben kommen etwas satter.
In puncto Schärfe/Auflösung ist die BD bereits aber so gut, dass es durch die vorhandene Körnung oftmals schwierig, entscheidend mehr Details auszumachen. Man muss auf die Bildhintergründe achten und sieht dann klarere und feinere Details von Palmwedeln oder Haus-Konturen, die hinter den Figuren und Objekten stehen.
Da der Ton sowohl fürs Deutsche als auch fürs Englische identisch bleibt, kann man hier mit der Blu-ray schon sehr glücklich werden. Die UHD empfiehlt sich für Leute, die jenseits der 75“ projizieren.

Blu-ray (25’45): (Slider ganz nach rechts): Zwischen der neuen Blu-ray …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und der UHD ist oft so viel Unterschied nicht.

Blu-ray (94’19): (Slider ganz nach rechts): Einmal in der Luft ist die BD allerdings nicht ganz so farbkräftig und kontraststark.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist hier etwas beeindruckender.

Blu-ray (25’29): (Slider ganz nach rechts): Auf der Damen-Toilette ist die BD etwas blasser.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD hat ein bisschen mehr Farbe im Pulli und erscheint noch einen Hauch wärmer auf den Hauttönen.

UHD HDR10 (25’29): (Slider ganz nach rechts): Die gleiche Szene noch mal zwischen HDR10 und Dolby Vision.

Dolby Vision (Slider ganz nach links): Dolby Vision wirkt leicht grünlicher und hellt die Gesichter etwas auf.

Blu-ray (84’48): (Slider ganz nach rechts): Die Sonnenbrillen-Szene erscheint über die Blu-ray etwa eine Stunde früher gefilmt.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auf der UHD ist der Sonnenuntergang noch etwas fortgeschrittener.

Blu-ray (84’53): (Slider ganz nach rechts): Die Palmenszenen zwischen neuer BD und UHD.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist noch etwas dramatischer im Himmel.

Blu-ray (84’53): (Slider ganz nach rechts): In puncto Auflösung erkennt man bei der BD etwas weniger von den Palmwedel-Spitzen.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD hat noch ein wenig mehr Details zu bieten und bleibt noch definierter.

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Bonusmaterial

Traumpaar der 80er

Top Gun kommt auf der UHD mit zwei neuen Extras, die neben den bisher bekannten auf die Blu-ray gepackt wurden. Auch die UHD enthält bereits diese Featurettes, nicht aber die altbekannten.
Neu sind „Das Vermächtnis von Top Gun“ und „Auf sechs Uhr: Dreißig Jahre Top Gun“. In Ersterem tauchen Bruckheimer, Cruise oder auch der Regisseur des kommenden Top Gun Maverick, Joseph Kosinski, sowie die kommenden Darsteller des Sequels auf und erzählen von der Vision Tony Scotts und vom Einfluss, den der Film auf das 80er-Jahre-Kino hatte.
Neu ist auch das zweite Featurette, das in fünf Teile aufgegliedert ist. „Rückblick“ kümmert sich vor allem um Tom Cruise und seine Filmleidenschaft. Außerdem gibt’s Infos über Tony Scotts Art und Weise, Filme zu drehen. „Die besten Amerikas“ klärt über die Mitarbeit des US-Militärs auf und kümmert sich auch um das Casting. „In die Gefahrenzone“ hätte man besser nicht eingedeutscht, denn es geht um die Musik. Und wer übersetzt schon den Titel „Into the Danger Zone“ von Kenny Loggins? „An die Decke gehen“ bezieht sich hingegen auf die Arbeit und die Kommunikation mit den echten Fliegern auf dem Flugzeugträger. „Enge Ziele und die Zukunft“ kümmert sich dann erneut um den Einfluss, den der Film hatte und schildert dessen weltweiten Erfolg. Auch auf das kommende Sequel wird noch einmal eingegangen. Die restlichen Features sind dann jene, die man schon kennt: Das Making-of, die Multi-Angle-Storyboards, das „echte“ Top Gun sowie Videos zu Danger Zone, Take my Breath Away, Heaven in Your Eyes und Faltermeyers Top Gun Anthem.
Der Audiokommentar von Bruckheimer, Scott, Drehbuchautor Jack Epps jr und einigen Navy-Experten schließt sich an.

Fazit

Top Gun ist für Fans. Wer das bisher nicht war, wird’s wohl mit der neuen BD/UHD auch nicht werden. Dafür ist der Film aus heutiger Sicht einfach zu albern. Allerdings ist er gleichzeitig wegweisend in Optik, Stil und Musiknutzung gewesen und die Luft-Action ist immer noch famos. Da man das Ganze nun in bestmöglicher Bildqualität erleben kann und der Ton trotz „nur“ Dolby Digital erstmals in mit neuer und gelungener Abmischung kommt, lohnt sich das Upgrade auf jeden Fall. Der englische Atmos-Score reißt für einen Film der 80er erstaunlich viel und macht auf allen Ebenen Spaß.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (2009): 60%
Bildqualität BD (2020): 80%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 90%
Film: 60%

Anbieter: Paramount Home Entertainment Germany
Land/Jahr: USA 1986
Regie: Tony Scott
Darsteller: Tom Cruise, Val Kilmer, Tom Skerritt, Kelly McGillis, Anthony Edwards, Michael Ironside
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 109
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount Home Entertainment Germany)

Trailer zu Top Gun

TOP GUN | Official Trailer | Paramount Movies

 

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dirk

Schade, dass auch hier wieder der Bildausschnitt für die neuen Transfers arg beschnitten wurde – wo bleibt der Respekt gegenüber den Kameramännern sowie der Vision der Regisseure? 🙁 Bleibt für mich leider im Regal stehen…

Steppke

Ich finde einfach, das sich ihre Review in erster Linie darin erschöpft über die Story des Films herzuziehen. Das ganze ist durchaus mit einem Augenzwinkern geschrieben aber dennoch etwas überzogen wie ich finde.

Ich selbst würde Top Gun in meiner Trash-Top-Ten einordnen, welche die peinlichsten Lieblingsfilme beinhaltet. Nichtsdestotrotz finde ich bei allem Pathos, das er nie mehr sein wollte als kurzweilige Unterhaltung. Da empfinde ich z.B. die “Kalter Krieg Keule“ in Rocky IV wesentlich schlimmer obwohl mir auch dieser Teil gefällt.

Also nochmal: Habe kein Problem mit Ironie Timo! Die technische Auswertung fand ich im übrigen sehr hilfreich und informativ!.

Steppke

Ich weiß garnicht weshalb immer über Top Gun hergezogen wird. Im Gegensatz zu wirklich peinlichen Drehbüchern (Armageddon, Transformers 2) ist der Film trotz seiner Propaganda immer noch sehr zeitlos und unterhaltsam. Es gibt weiß Gott schlimmere Filme aus den 80ern (Der stählerne Adler, Dirty Dancing).

Als kleine Anmerkung: Wen man den Film schon großspurig lächerlich macht, dann bitte auch ohne solche derben Schnitzer wie der Anmerkung zur Sangesszene in der Bar. Der Song “You’ve Lost that Lovin‘ Feelin’“ ist immer noch von den Righteous Brothers, Herr Experte!

Dennis Reber

Top Kommentar und Review, auch zum Film an sich!

Patrick Sommer

Mit meinem Kommentar zur Review meinte ich gar nicht die technischen Aspekte der UHD, sondern deine Bewertung des Films. Hätte ich besser formulieren müssen.
Du schreibst es ja selber, dass man zwingend Jugenderinnerung an den Film haben sollte. Das trifft auf mich voll und ganz zu.
Aber mit deinen sarkastischen Kommentaren triffst du den Nagel ja voll auf den Kopf. Diese schlecht inszenierte Liebesszene hast du ja gar nicht erwähnt.
Aber der “Charme“ und die Energie des Films hat mich damals als junger Bengel, ohne die notwendige Differenzierung und Distanz zum Thema zu besitzen, gepackt.
Aber ich denke das alle Fans dieses Films, zu denen ich auch gehöre, deiner Rezension zustimmen können.

Patrick Sommer

Hallo Timo

Bei deiner Gesamtwertung steht zwei mal Bildqualität BD (2009). Ich vermute bei den 80% sollte 2020 stehen???

Aber ansonsten wie immer eine Spitzenreview.
Ich lese deine Seite hier schon länger still mit und wie du aus anderen Kommentaren schon gelesen hast bist du DIE Anlaufstelle wenn es um aussagekräftige UHD Bewertungen geht.

Bitte weiter so.