Training Day 4K UHD

Blu-ray Review

Warner Home, 02.03.2023

OT: Training Day

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Wolf oder Schaf

In Trainig Day spielt Denzel Washington mit Ethan Hawke Schach und nicht Dame.

Inhalt

Jakes Probetag beginnt in einem Diner

Als Alonzo Harris mitten auf der Kreuzung stehen bleibt und Jake die Knarre an den Schädel hält, um ihn dazu zu bringen, die kurz zuvor sichergestellte Drogenpfeife zu konsumieren, versteht Jake langsam, dass mit seinem Kollegen nicht zu spaßen ist. Diesen Probetag beim Drogendezernat, in das der junge Polizist Jake gerne eintreten würde, hatte er sich anders vorgestellt. Doch man teilte ihm ausgerechnet Undercover-Cop Alonzo zu, für dessen Methoden das Wort „fragwürdig“ noch geschönt ist. Zunächst ist der Nachwuchs-Cop angetan vom konsequenten und harten Vorgehen des Kollegen. Doch je länger der Tag andauert, umso suspekter wird Jake das Verhalten Alonzos. Als er sich aufgrund einer eigenen Verfehlung bei einem Ex-Cop und jetzt Drogenhändler eine Mio. Dollar unter den Nagel reißt, weiß Jake, dass Alonzos Weg nicht sein eigener ist …

Alonzo denkt zuvorderst an sich

Inspiriert von den realen Fällen von Korruption innerhalb des Rampart-Skandals, bei dem Polizeioffiziere im Problemdistrikt Rampart über Jahre hinweg Gangmitglieder schwer misshandelten und selbst mit Rauschgift gehandelt hatten. Zur „berühmtesten“ Figur wurde der Polizist Rafal Perez, der mehrere Kilo Koks aus einem Polizeidepot gestohlen hatte und im hauptsächlich von Lateinamerikanern bewohnten Rampart-Distrikt ein 19 Jahre altes Gangmitglied gefesselt und auf ihn geschossen hatte. Im Zuge der Ermittlungen wurden zahlreiche zu Unrecht angeklagte Delinquenten wieder entlassen und gegen über 70 Mitglieder des LAPD wurde ermittelt. Die Figur des Alonzo basiert lose auf Perez, weshalb sich Washington einen Bart stehen ließ, um sich dem „Vorbild“ anzugleichen. Dabei war Washington zunächst gar nicht vorgesehen. Denn Training Day sollte mit eigentlich mit Samuel L. Jackson und Matt Damon in den Hauptrollen besetzt werden. Erst als Washington zum Projekt stieß, änderte sich auch der Regisseur, denn Fuqua war ebenfalls nicht „erste Wahl“. Für die Figur des Jake waren nach und nach Eminem, Tobey Maguire , Paul Walker, Freddie Prinze Jr., Ryan Phillippe und Scott Speedman assoziiert, bis sich Ethan Hawke als perfekte Besetzung erwies.

Snoop Dogg rollt davon

Dass Training Day zu einem seinerzeit intensiven Thriller-Erlebnis wurde, liegt nicht unwesentlich in der Darstellung Washingtons als Alonzo begründet. Vollkommen zurecht erspielte er sich mit dieser Rolle den zweiten Oscar (nach jenem für die beste Nebenrolle in Glory). Dass er sich bewusst mit der dunklen Seite einer Figur beschäftigte und den Mut hatte, diesen Weg zu gehen, wo er zuvor hauptsächlich als strahlender Held von Geschichten besetzt wurde – Aspekte, die der glaubwürdigen Performance nur noch mehr in die Karten spielten. Wenngleich er im Finale durchaus ein wenig übertreibt. Ethan Hawke, der für den Nebenrollen-Oscar nominiert war, ist ihm ebenbürtig und bildet für den Zuschauer den moralischen Ankerpunkt. Zum Gelingen trägt aber auch bei, dass Fuqua es schaffte, an vielen Original-Schauplätzen in den entsprechend von Gangs bevölkerten Vierteln zu drehen. Und nicht nur das: Immer wieder sind echte Gang-Mitglieder zu sehen und die Atmosphäre, die während der Fahrten durch die Straßen herrscht, wirkt in höchstem Maße echt. Aus heutiger Sicht ist der Mittelteil ein wenig gedehnt und hätte durchaus etwas gestrafft werden können, aber das intensive Finale, das mit der extrem spannenden Situation in Smileys Unterkunft beginnt, entschädigt für ein paar Längen.

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Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 02 Mar 2023
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Bild- und Tonqualität BD

Besuch bei Roger

Die bisherige Blu-ray von Training Day stammt aus dem Jahr 2006 – ein sehr früher Blu-ray-Titel damals von Warner, den es parallel auch als HD DVD gab. Und da es sich um einen so jungen Titel der Technologie handelte, kam er auch noch mit dem veralteten VC-1-Codec. Abgesehen davon bot die Blu-ray auch sonst kein sehr berauschendes Bild. Die Detailtiefe lässt die Beschriftung auf den Wolkenkratzern kaum erkennen, sodass man „Bank of America“ wirklich erahnen  muss (3’54). Die Farbgebung hat eine deutliche Tendenz ins Rötliche, manchmal Magentafarbene. Die Körnung des ursprünglichen Filmmaterials lässt sich nur noch geringfügig erkennen und wird vom Codec auch nicht gut reproduziert. Dass man bei der taghellen Vogelperspektive auf Los Angeles selbst den Hubschrauber am Himmel kaum erkennen kann, spricht weder für eine gute Kompression noch für eine entsprechende Detailauflösung. Selbst Close-ups sind nur selten knackig. Dazu hatte man das Bild teils sichtbar gestreckt, was mitunter zu Eierköpfen führte.

Zuschauen kann er gut, der Herr Harris

Da ist es nur zu loben, dass Warner sich bei diesem Film dazu hinreißen ließ, tatsächlich auch eine neu gemasterte Blu-ray mit ins Paket der UHD Blu-ray zu legen – selten genug beim Anbieter mit dem „W“. Legt man die neue Blu-ray ein, so stellt man augenblicklich fest, wie viel mehr an analoger Film-Authentizität hier zu sehen ist. Die Körnung kommt wunderbar rüber, ohne im Encoding auffällig zu vermatschen. Die Auflösung ist um Welten besser und zeigt die oben angemäkelten Schriften auf Gebäuden oder Details bei Totalen ohne Probleme. Der Hubschrauber ist gut als solcher zu identifizieren und auch das „Bank of America“ lässt sich nun hervorragend lesen. Das Format wurde ganz leicht geöffnet – von 2,39:1 bei der alten BD auf 2,35:1 bei der neuen. Gleichzeitig behob man das leicht gestretchte Bild der alten Blu-ray und brachte den Film nun wieder ins richtige Verhältnis von Höhe und Breite. Sichtbar fällt außerdem das andere Color Grading auf. Das unterscheidet sich maßgeblich vom bisherigen und ist teilweise schon sehr grün, wie bspw. bei den Blicken Alonzos in den Rückspiegel nach etwa 13 Minuten. Auch der ins deutlich gelbgrün gefärbte Himmel bei 12’18 fällt auf, vor dem sich die Stromleitungen ebenfalls grün abbilden. Die nächtlichen Szenen während der letzten Viertelstunde tauchen das Geschehen ebenfalls sehr ins Grün: Reflexionen auf Chrom, in den Scheiben etc. – das wirkt schon alles sehr stilisiert. Ob es dem ursprünglichen Look des Films mehr entspricht als die eher rötlich-magentafarbene Auslegung der alten Blu-ray, sei all jenen zur Beurteilung vorbehalten, die Fuquas Film seinerzeit im Kino gesehen haben. Schwarz kommt intensiver rüber, der Dynamikumfang ist höher. Allerdings ist das Bild im Gesamten auch um einiges dunkler. Das intensiviert die Atmosphäre, kann zum Ende hin aber für den einen oder anderen TV schon mal etwas zu düster werden – wohingegen taghelle Szenen schon mal dezent überstrahlen (Himmel bei 40’41). Was die neue Blu-ray nicht ausbügeln kann, sind die kamerabedingten Unschärfen, die der Film immer wieder aufweist.

 

Blu-ray (2006) (12’19): (Slider ganz nach rechts): In der Folge ein paar Bilder, die sehr gut das unterschiedliche Color Grading zeigen. Das der alten BD war sehr rötlich/magentabetont.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Die neue BD geht dagegen deutlich ins Grüngelbe.

Blu-ray (2006) (36’12): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links):

Blu-ray (2006) (40’41): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links):

Blu-ray (2006) (55’04): (Slider ganz nach rechts): Abgesehen von der unterschiedlichen Farbgebung. Die alte BD zeigte die analoge Körnung aufgrund von mangelhaftem Encoding und Filterung kaum.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray offenbart das Filmkorn auf authentische Art und Weise.

Blu-ray (2006) (48’35): (Slider ganz nach rechts): Auch bei Gesichtern ist der Unterschied erkennbar.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Die neue BD liefert hier sichtbar mehr Gelb-Grün-Anteil.

Blu-ray (2006) (49’51): (Slider ganz nach rechts): Über die alte BD sah Hawkes Gesicht mitunter kränklich blass aus. Hier sieht man auch gut die unnatürliche Streckung des Kopfes.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Mehr Zeichnung, mehr Authentizität, das korrekte Bildformat und das andere Color Grading.

Blu-ray (2006) (93’27): (Slider ganz nach rechts): Die von vornherein sehr grünbetonten Sequenzen im letzten Viertel …
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): … bekommen über die neue BD noch mal etwas mehr Matrix-Touch.

Blu-ray (2006) (3’53): (Slider ganz nach rechts): Zum Vergleich der Auflösung das Bild mit der Skyline in der Totalen.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Schon in der Übersicht zeigt die neue BD mehr Details

Blu-ray (2006) (3’53): (Slider ganz nach rechts): Sehr deutlich NICHT zu erkennen: Die Schrift der Bank of America.
Blu-ray (2022) (Slider ganz nach links): Die neue BD hängt die alte komplett ab.

Noch ein Besuch, dieses Mal forcierter

Die alte Blu-ray nutzte für beide Tonspuren lediglich eine Dolby Digital Kodierung in 5.1 – selbst der O-Ton bekam keine verlustfreie Komprimierung spendiert. Doch entgegen zahlreicher heutiger DD-Tonspuren ist hier noch nicht massiv an der Dynamik komprimiert wurden. Was wiederum zeigt: Eine DD-Fassung kann sehr gut sein, wenn man sie gut umsetzt. Nimmt man sich den Helikopter nach 75’08, so lässt dieser seine Rotoren erstaunlich wuchtig ins Heimkino flappen. Der Schuss aus der Schrotflinte, der nach etwas über 69 Minuten völlig unvermittelt kommt, zerreißt nicht nur die Stille, sondern ist wirklich satt. Die Stimmen dürften etwas offener klingen und leider wirken sie dauerhaft etwas verzerrt/übersteuert. Rein von der Dialogwiedergabe hat man schon Besseres gehört, ansonsten geht das durchaus in Ordnung. Für die neue Blu-ray und auch für die 4K-Scheibe hat man fürs Deutsche die identische DD-Tonspur genutzt – also keine Veränderung hier.
Das ist anders beim O-Ton. Denn gegenüber der alten Original-Tonspur kommt die neue Blu-ray mit einem Atmos-Mix. Das sorgt auf der regulären Ebene bereits für eine nochmals deutlich spürbare Anhebung der Dynamik und der Lautstärke. Gegenüber der DD-Spur sind die herausragenden Tonsignale von Training Day deshalb noch einmal satter und kräftiger. Außerdem klingt der Ton hörbar luftiger und offener als die alte Tonspur, die Dialoge sind noch etwas klarer. Richtig druckvoll wird’s bei 33’50, wenn die S-Bahn über die Köpfe donnert. Gleiches gilt für die Wucht der Schüsse nach 46 Minuten und vor allem für das Abfeuern der Schrotflinte bei 69’35. Wer hier nicht wach wird, der vorher (unverständlicherweise) geschlafen hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Eine der dynamischsten Soundattacken überhaupt. Eine ähnliche Situation gibt’s noch mal beim Eintreten der Tür nach 98 Minuten sowie den Schüssen aus der Pumpgun kurz darauf. Das sind wirklich sehr kräftige und dynamische Soundattacken. Die werden noch ergänzt von den satten Punches, die während des Kampfes rund ums Auto nach gut 106 Minuten abgegeben werden. Auf Referenzlevel ist das fast schon ein bisschen zu laut.

Nicht mit jedem Gangster ist gut Kirschen essen

Hören wir uns „obenrum“ um, gibt es durchaus dedizierte 3D-Sounds und eine gute Kanaltrennung zu den Dialogen. So hört man das Weckergeräusch zu Beginn sowie das Telefon kurz darauf ebenso aus den Heights wie die Natur-Umgebungsgeräusche (Vogelgezwitscher, Hundegebell). Das klingt vom Start weg nicht nach einem simplen Upmix, sondern nach einer händisch angefassten Tonspur. Der Score wird ebenso mit nach oben gelegt, was hier und da etwas zu verhallt klingt. Im Falle von Still D.R.E. werden die Höhen etwas überbetont, wohingegen der Hall dort weniger auffällt. Nicht jedes Geräusch hätte man zudem nach oben legen müssen. Das Auflegen des Telefons auf die Gabel wirkt etwas fremdkörperartig auf den Heights. Klasse hingegen die Atmosphäre auf den Straßen, wenn Jake und Alonzo in dessen Chevy Monte Carlo durch die Hood cruisen. Krass auch auf den Heights: Die S-Bahn nach knapp 34 Minuten. Gut 12 Minuten später werden die Schüsse aus den Waffen derart dynamisch auch von oben wiedergegeben, dass es einem Angst und Bange werden kann. Wenn dann nach 65 Minuten die Motorsäge durch den Boden fräst, hat man das Gefühlt, Leatherface steht eine Etage über dem Zuschauer. Das ist aber alles noch nichts gegen den Shotgun-Schuss bei 69’35, der nicht nur auf der regulären Ebene für einen Schockmoment sorgt, sondern auch über die Heights wirkt. Ebenfalls vehement kommt der Helikopter nach etwas über 75 Minuten rüber – obwohl dessen Geräusche da oben eigentlich nichts zu suchen haben. Immerhin fliegt er unterhalb der Kamera. Nach 98 Minuten werden die Schüsse sehr deutlich mit auf die Höhenspeaker gelegt, was der Dynamik zusätzlich zuträglich ist.

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Bild- und Tonqualität UHD

Kurze Momente der Menschlichkeit

Training Day wurde mit der Arriflex 435 auf 35-mm-Filmmaterial aufgezeichnet. Ausgehend davon hat Warner eine neue 4K-Abtastung vorgenommen und das Ganze für die UHD Blu-ray noch mit HDR10 und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum angereichert. In der Praxis fällt das Bild der UHD Blu-ray gegenüber der Blu-ray zunächst etwas dunkler aus. Das ist bei entsprechenden Titel zuletzt nicht ganz unüblich gewesen, wird aber am Ende noch mal anzusprechen sein. Was auf der anderen Seite sofort auffällt, ist die Tatsache, dass der Himmel besser durchzeichnet ist. Die Blu-ray überstrahlt im direkten Vergleich dann doch sichtbar, während die UHD-BD bei 12’18 sichtbar mehr Schattierungen im Himmel aufweist. Das Gleiche gilt für die Szene bei 40’41, in der die Blu-ray die obere rechte Hälfte des Himmels völlig überzieht, während die HDR-Disk hier noch Wolken abbildet, die man über die Blu-ray nicht mal im Ansatz erkennen kann. Die dunklere Abstimmung hat einen weiteren Vorteil, denn sie reduziert die deutliche Grünbetonung etwas. Natürlich nicht komplett, da es offenbar bewusst so entschieden und gewünscht war. Aber Asphalt wirkt grauer und weniger grünlastig und auch der Himmel ist etwas dezenter gelblich. Hautfarben kommen zudem natürlicher rüber und verlieren den deutlichen Gelbanteil der Blu-ray. Hier hinterlässt die UHD Blu-ray einen stimmigeren und authentischeren Eindruck. Während der späteren dunklen Szenen fällt das mitunter noch stärker ins Gewicht. Auch wenn das Grün nicht wegzudiskutieren ist. Was während der letzten halben Stunde definitiv vorgenommen werden sollte, ist eine Verdunklung des Raumes. Denn ansonsten wird man nicht allzu viel erkennen. Apropos „erkennen“: Wirklich besser und feiner gelingt noch einmal die Auflösung. Konnte man bei der neuen Blu-ray das „Bank of America“ schon deutlich besser als über die alte BD lesen, legt die 4K-Disk hier noch mal ein Scheibchen drauf. Das gilt auch für die feinen Stromkabel bei 32’13, die über die Ultra HD Blu-ray nicht ineinander verschwimmen, sondern einzeln differenzierbar bleiben. Ebenfalls gut sind die Spitzlichter, die funkelndes Weiß in den Augen sehr prägnant wiedergeben. Die für die Umsetzung verantwortliche Koloristin Sheri Eisenberg hat sich in einem Interview nun zum neuen Look geäußert. Liest man sich diese Zeilen durch, wird klar, dass man mit dem deutlich wärmeren Grading eine ganz bestimmte Stimmung treffen wollte und wohl auch näher am Original blieb (Quelle).

Blu-ray (neu) (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Die neue Blu-ray ist sehr deutlich Grüngelb betont.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray schwächt die deutliche Grünbetonung aufgrund des dunkleren Gradings etwas ab.

Blu-ray (neu) (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ist die neue BD etwas grünlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD BD vermittelt einen besseren Kompromiss und ist im Chromgrill deutlich kontrastdynamischer.

Blu-ray (neu) (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Die BD tendiert zu Überstrahlungen im Himmel.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeichnet besser durch und bildet das Korn noch besser ab.

Blu-ray (neu) (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch bei Gesichtern ist der Unterschied erkennbar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD reduziert den Gelbanteil wieder etwas und wirkt dadurch harmonischer.

Blu-ray (neu) (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ähnlich wie oben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (neu) (3’53): (Slider ganz nach rechts): In der Totalen auf die Skyline ….
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirkt die UHD-BD etwas kontrastdynamischer, zeigt aber auch, dass sie etwas dunkler eingepegelt ist.

Blu-ray (neu) (3’53): (Slider ganz nach rechts): Geht man näher ran, wird der Unterschied in der Auflösung deutlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Beide Schriften auf den Gebäuden sind besser erkennbar. Feine Details auf den Gebäuden ebenso. Für bessere Ansicht beide Bilder in einem extra Tab nebeneinander öffnen.

Keine Änderung beim Ton: DD 5.1 fürs Deutsche und Dolby Atmos fürs Englische.
Preis: 24,76 €
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Format: Blu-ray
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Bonusmaterial

Beim Bonusmaterial gibt’s trotz neuer Blu-ray keine Veränderung. Wir bekommen neben dem Audiokommentar von Fuqua noch ein 15-minütiges HBO-Special, zwei Musikvideos sowie entfernte Szenen und zwei alternative Enden. Ist die Videoqualität aber beim Making-of schon schlecht, verfügen die alternativen Enden über maximal 276 Zeilen. Erkennen kann man hier nur wenig.

Fazit

Training Day gehört heute zu den kleinen Klassikern des Copthrillers aus den Anfängen des dritten Jahrtausends. Vor allem Washingtons intensive Performance überzeugt, während Ethan Hawke neben ihm nicht verblasst. Die Inszenierung hätte noch etwas zwingender ausfallen dürfen – und das geht auch ohne permanente Explosionen. Die neue Bildgestaltung ist in allen wesentlichen Punkten der alten Blu-ray überlegen. Einzig das neue Color Grading ist gewöhnungsbedürftig – selbst, wenn es das authentischere ist. Blöd nur, dass man sich 15 Jahre lang an das pinke Bild gewöhnt hatte.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (2022): 60%
Bildqualität BD (2023): 75%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (2006) (Originalversion): 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 40%
Film: 80%

Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2001
Regie: Antoine Fuqua
Darsteller: Denzel Washington, Ethan Hawke, Cliff Curtis, Scott Glenn, Tom Berenger, Eva Mendes, Snoop Dog, Dr. Dre, Macy Gray
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 122
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 983 Nit
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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10 Kommentare
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Steffen

<Ich Liebe diesen film Weiss garnich wie oft ich diesen Film schon gesehen habe, wie denzel und Hawke diese beiden rollen auskleiden ist in meinen Augen einzigartig. aber was ich bei den ganzen UHDs nicht verstehe, ist wenn Dolby Vision ins spiel kommt das die filme so unglaublich dunkel werden, als ob die Macher etwas verstecken wollen, zumindest kommt es mir so vor.

dc_coder_84

Kleiner Typo im Fazit: überleben

Sunny

Klasse Release. Endlich das korrekte Framing samt atmosphärischer Filter, mehr Klarheit, besseren Farben, Kontrasten, Details – und auch noch O-Ton in Atmos als i-Tüpfelchen. Freue mich schon sehr auf die Sichtung 🙂

k-ulf

Bei iTunes gerade in 4K Dolby Vision für schmale 3,99 € zu haben.

Cookiemonster

Direkt mal mitgenommen. Bei so einem riesigen Preisunterschied ist die minimal schlechtere Qualität zu verschmerzen.

Wolfgang

Danke fürs Review. Ich schätze Training Day sehr, war aber hin und hergerissen, ob ich hier auf die UHD update, was ich dann letztendlich auch getan habe. Das Review bestätigt mich darin, die korrekte Entscheidung getroffen zu haben. Freu mich schon auf die Sichtung irgendwann in den nächsten Tagen.

Hans-Ingo Trompeter

Ich habe den Film vor vielen Jahren mal gesehen und ihn als ziemlichen Langweiler in Erinnerung. Eigentlich wollte ich dem Werk eine 2. Chance geben, aber das neue Colorgrading schreckt mich doch ziemlich ab. Irgendwie scheinen diese gelblich-grünen Betonungen bei UHDs älterer Filme ja in Mode zu kommen, wir manche VÖs von Studio Canal ja auch zeigen. Wäre wirklich interessant zu wissen, ob der neue Transfer den Vorstellungen von Antoine Fuqua entspricht. Der Gute hat ja jüngst bei dem missglückten „Emancipation“ auch schon einen sehr speziellen Geschmack bewiesen und die Farben fast ganz weggelassen…

Johannes Persian

Hatte mir vor dieser Review schon auf Youtube einige Vergleichsvideos angeschaut und empfang den Gelb-Grün-Stich auch erst als störend. Wobei die alte Bluray jetzt auch nicht neutral aussieht.
Aber im laufenden Bild ist mir der Gelb-Grün-Stich überhaupt nicht negativ aufgefallen.
Und Detailgrad und Kontraste sind auf einem sehr guten Niveau, weswegen sich die 4k-Bluray definitiv gelohnt hat.