Trauma Center

Blu-ray Review

EuroVideo, 10.12.2020

OT: Trauma Center

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Krankenhaustagegeld

Zwei korrupte Cops machen Jagd auf eine verletzte Zeugin.

Inhalt

Madison macht sich Sorgen um ihre Schwester

Madison ist gerade mit ihrer Schwester Emily nach Puerto Rico gezogen, um ein neues Leben anzufangen. Immerhin haben beide gerade einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Maddie kümmert sich wie eine Mutter um Em, auch wenn der das nicht wirklich gefällt. Noch weniger gefällt es aber Maddie, dass sie eines Nachts zur Quasi-Zeugin eines Mordes wird. Nicht genug, dass man auf sie schießt, sind die beiden Killer daraufhin auch an ihr selbst dran. Immerhin hat sie etwas gesehen. Helfen kann ihr nur Detective Steve Wakes, dessen Partner eines der Opfer ist. Er kümmert sich um Madison, bringt sie mit einer Schusswunde ins Krankenhaus und besorgt ihr im dort einen Decknamen und ein weit entferntes Zimmer. Doch was Steve nicht weiß: Die Killer sind in den eigenen Reihen zu finden und wissen über Madisons Aufenthaltsort Bescheid …

Die korrupten Cops haben einen Grund, Madison zu jagen

Wenn ein Film aufgrund seiner nur limitierten Kinoauswertung gerade einmal knapp 100.000 $ einspielt, muss er im Heimkino noch mal eine Schüppe drauflegen, um irgendwie die Gewinnerstraße zu erreichen. Jetzt ist das in den letzten Jahren nicht zwingend gelungen, wenn 80er-/90er-Jahre Superstar Bruce Willis die Hauptrolle bekleidete. Mehr und mehr bekam man den Eindruck, der einstige Hitgarant würde jedes noch so unsinnige Drehbuch annehmen, um dann mit einem Höchstmaß an Langeweile durch Filme zu stapfen, in denen man die Hauptrolle besser mit einem aufstrebenden und motivierten Darsteller besetzt hätte. Damit teilt der fleischbemützte Willis mittlerweile das Schicksal von einstmals berühmten Kollegen wie Nicolas Cage oder John Travolta. Oft schaut Bruce auch nur mal auf eine Stippvisite vorbei und hält sein prominentes Antlitz in die Kamera – was den jeweiligen Anbieter natürlich nicht davon abhält, sein Konterfei möglichst groß aufs Cover zu platzieren. So ein bisschen Klinken putzen gehört ja zum Geschäft. Willis, so viel ist nach einer Viertelstunde klar, ist auch in Trauma Center eher müde unterwegs. Nicht komplett gelangweilt, aber auch nicht wirklich motiviert. Immerhin agiert er aber auf durchschnittlichem Niveau, selbst wenn seine Dialoge wie aufgesagt wirken. Durchschnittliches Niveau wiederum wird von den beiden Antagonisten-Darstellern nicht mal im Ansatz erreicht – unglaublich, wie hölzern Tito Ortiz als Pierce agiert. Nicky Whelan, die zuletzt noch den oben angesprochenen Nicolas Cage in Tödliches Verlangen bezirzt hat, liefert von allen Schauspielern noch die leidenschaftlichste Leistung.

Steve bringt Maddie in Sicherheit

Das Problem das der Film aufgrund seiner Darsteller leider hat: Die beiden Bösewichte wirken alles, aber nicht böse. Sie sind nicht souverän, sie bewegen sich mit Waffe wie Halb-Amateure und verhalten sich in ihren Bemühungen, Madison zu finden, wie gleich eine ganze Horde Elefanten im Porzellanladen.
Die Inszenierung von Matt Eskandari hätte außerdem mehr Tempo gebrauchen können. Eskandari, der hier in kurzer Zeit zum dritten Mal mit Willis zusammenarbeitet, hatte mit 12 Feed Deep durchaus gezeigt, dass er aus einem begrenzten Budget und einem noch begrenzteren Szenario echte Spannung erzeugen kann. In Trauma Center gibt’s davon zunächst nur Spuren. Erst, wenn sich das Geschehen auf die Verfolgung im Krankenhaus konzentriert, steigern sich Thrill und Dramatik. Doch auch dann erschöpft sich das Ganze relativ schnell. Willis‘ Figur rückt mehr und mehr in den Hintergrund, was vor allem deshalb fragwürdig ist, weil er eigentlich mal nach Madison sehen müsste und die Ermittlungen ganz schön schleppend verlaufen. Und so ist es an Nicky Whelan, den Film fast alleine auf ihren Schultern zu tragen. Das bekommt sie aufgrund der recht intensiven Performance (Schussverletzung ihrer Figur sei Dank) ganz gut hin, sodass man sich zumindest als Zuschauer an ihr festhalten kann. Wirklich mehr als Routine-Thrill kommt am Ende dennoch nicht dabei rum.

Preis: 5,76 €
(Stand von: 2024/04/20 6:25 pm - Details
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Produktpreise und -verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
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9 neu von 4,99 €11 gebraucht von 1,64 €
Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 10 Dec 2020
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bild- und Tonqualität

Im Hintergrund laufen die Ermittlungen

Das erste Mal kann das Bild der Blu-ray von Trauma Center zeigen, was es kann, wenn die Außenszenen von San Juan / Puerto Rico den Screen füllen. Die Kontrastierung und Farben wissen zu gefallen. Nur ganz dezente Unruhen trüben das Bild. Umso knackiger und kontrastreicher sind die Szenen mit den beiden Damen im Bistro nach 4’25. Die Gesichter sind beiderseits wirklich gut aufgelöst und scharf. Die Farben wirken durchgängig kräftig, teilweise sind sie gar richtig prächtig. Etwas irritierend sind teils auftretende Objektiv-Unschärfen, die mal nicht nur die Randbereiche betreffen, sondern teils die Hälfte des kompletten Bildes. Zwar dürfte das bspw. zu Beginn ein bewusstes Stilmittel sein, aber ein bisschen komisch wirkt das schon (24’16).
Trauma Center fängt erst einmal relativ unspektakulär an, weiß akustisch aber ab der 30. Minute durchaus zu gefallen. Wenn im verlassenen Krankenhaustrakt die Lichter ausgehen, wird das satt und räumlich dargestellt. Fallen irgendwo in der Ferne auf dem Flur Türen zu, äußert sich das akustisch korrekt. Die Stimmen bleiben jederzeit gut verständlich, Willis hat seine angestammte Synchro von Manfred Lehmann und der Score erzeugt ebenfalls etwas Räumlichkeit. Was fehlt, ist echte Dynamik oder satter Tiefbass. Ein wenig von Ersterem gibt’s beim heißen Dampf nach 57 Minuten, was für den Moment tatsächlich überraschend kommt und seine Wirkung nicht verfehlt.

Preis: 5,76 €
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Erscheinungstermin: Thu, 10 Dec 2020
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Bonusmaterial

Mit Ausnahme des Trailers ist hier nichts zu finden.

Fazit

Bruce Willis hatte zuletzt schon schwächere Auftritte in kleinen Filmen. In Trauma Center agiert er zumindest okay, sodass man ihn gerne wiedersieht. Da der Film aber hauptsächlich auf Nicky Whelan als Madison konzentriert ist und die deutlich besser spielt als so mancher Co-Star von Willis‘ letzten Filmen, reißt sie den Film einigermaßen raus. Das begrenzte Krankenhaus-Szenario bietet zudem ein paar atmosphärische und durchaus sogar spannende Momente. Leider agieren die Antagonisten auf schwachem Niveau und erzeugen keinerlei Bedrohungsgefühl.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 5%
Film: 55%

Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2020
Regie: Matt Eskandari
Darsteller: Nicky Whelan, Bruce Willis, Tito Ortiz, Texas Battle, Catherine Davis, Sergio Rizzuto
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 87
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter EuroVideo)
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Trailer zu Trauma Center

Trauma Center - Offizieller Trailer

So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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3 Kommentare
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Rüdiger Petersen

Ich falle auf diesen Schrott von Herrn Willis nicht mehr herein. Nochmal ärgert der mich nicht. Das gleiche gilt übrigens für Herrn Nicolas Cage. Nie wieder.

Nils

Hi Rüdiger, ja, ich verstehe halbwegs was du meinst.
Bei Nic Cage bin ich grade nicht ganz im Bilde was der zur Zeit abliefert. Was allerdings bei Bruce Willis die letzten Jahre so los ist, kann ich überhaupt nicht verstehen. Anfangs dachte ich irgendwie noch, er macht es um jüngere Schauspieler oder Regisseure oder was weiss ich zu supporten? Mittlerweile kann ich kaum noch was davon nachvollziehen. Ich habe keine Ahnung, was mit einem meiner absoluten TOP Schauspieler meiner Kindheit/Jugend passiert ist ? Und vorallem warum er sowas hier immer wieder tut? Das Letzte wo ich mich „durchgeschlagen“ habe, war 10Minutes Gone. Jedoch scheint auch Chiklis einen ähnlichen Weg einzuschlagen. – Mittlerweile mache ich einen riesen Bogen um alles wo Bruce auf dem Cover beworben wurde. Sehr sehr schade, weil eigentlich einer meiner Absoluten Lieblinge ( Die Hard , Ausnahmezustand, Sixth Sense , 12 Monkeys , Armageddon , Schakal… )
Vielleicht weiss Timo ja, was passiert ist?