4K Blu-ray Review

OT: Twister


Turbulenzen mit Milchvieh
Turbine lässt erneut die Kuh fliegen – dieses Mal in 4K-Auflösung.
Inhalt

Eigentlich wollte Bill seine zukünftige Ex-Frau Jo nur darum bitten, endlich die Scheidungspapiere zu unterschreiben, damit ihm der Weg für die erneute Vermählung frei steht. Doch die scheint nur bedingtes Interesse an der Trennung zu haben und konzentriert sich lieber auf DOROTHY, ein satellitenartiges System, das sich in Tornados freisetzen lässt, um dort mit unzähligen Sonden Messungen vorzunehmen. Bill selbst hatte an DOROTHY mitentwickelt, sich für die neue Freundin aber aus dem gefährlichen Tornadojäger-Geschäft zurückgezogen. Sein neuer Job als Wetteransager bringt ihm bei den Ex-Kollegen allerdings nur Häme ein. Dass in Bill außerdem immer noch einer der besten Tornadojäger steckt, kann er kurz darauf beweisen, als sich die Wetterlage bedrohlich zuspitzt und sich Luftwirbel ankündigen. Sehr zum Leidwesen seiner neuen Partnerin steigt Bill in Jos Auto und gemeinsam jagen sie den Tornados hinterher – immer im direkten Konkurrenzkampf mit dem Team rund um Großkotz Dr. Jonas Miller …

Cinemaxx/Essen, irgendwann im September 1996. Der Autor dieser Zeilen trat an, um die mehr als mäßige Kritik der damaligen Cinema-Ausgabe zu revidieren. Denn was konnte an einem Film vom Speed-Regisseur Jan de Bont schon schiefgehen, der sich der damals modernen Tricktechnik bemächtigte und einen Naturkatastrophenfilm stürmischen Ausmaßes inszenierte? Nun, im Vorfeld offenbar einiges. Die Produktionsgeschichte von Twister ist eine kleine Achterbahnfahrt gewesen. Fast wäre es nicht Jan de Bont gewesen, der hier auf dem Regiestuhl Platz nahm. Ursprünglich hatte der Niederländer für Sony Pictures eine Godzilla-Reanimation übernehmen sollen. Doch das Studio bekam kurz vor Drehbeginn kalte Füße angesichts der geplanten Ausgaben, verordnete massive Drehbuchänderungen, um die Kosten zu senken, und brachte de Bont damit zum Ausstieg. Steven Spielberg, der bereits frühzeitig vom Drehbuch zu Twister angetan war, erkannte die Chance und konnte den Regisseur für die mittlerweile von Michael Crichton geschriebene Story gewinnen. Auch diese Zusammenarbeit verlief nicht ohne Reibungen. Zahlreiche Autoren überarbeiteten die Vorlage, darunter Joss Whedon, der schon bei Speed entscheidende Beiträge geleistet hatte. Whedon fiel jedoch gleich zweimal aus – einmal wegen einer Erkrankung, das zweite Mal wegen persönlicher Verpflichtungen. In seiner Abwesenheit wurden die Dialoge teils direkt am Set von Jeff Nathanson neu geschrieben. Dieses ständige Hin und Her führte dazu, dass das Drehbuch am Ende zwar poliert, aber auch ziemlich generisch wirkte. Es schien, als hätten zu viele Köche den Brei verdorben – zumindest in narrativer Hinsicht. Tatsächlich musste der Autor dieser Zeilen nach der ersten Sichtung des Films einräumen, dass die Kritik der Cinema nicht ganz Unrecht hatte. Die Handlung ist belanglos, vorhersehbar und dient in erster Linie als Vorwand, um eine Reihe spektakulärer Szenen aneinanderzureihen. Die Charaktere, allen voran Jos chaotisches Team, bewegen sich hart an der Grenze zur Hysterie, manchmal auch darüber hinaus. Selbst Philip Seymour Hoffman, ein Schauspieler, dessen spätere Karriere voller Highlights steckte und vor dessen Vita man sich posthum nur verneigen kann, liefert hier eine Performance ab, die mehr nervt als beeindruckt.

Seine Figur des „lustigen Chaoten“ geht schnell auf die Nerven, und seine ständigen Ausrufe und Albernheiten wirken, als hätte jemand die Lautstärke auf Anschlag gedreht. Dennoch: Wer bereit ist, über die Schwächen der Charakterzeichnung und die belanglose Liebesgeschichte zwischen Bill und Jo hinwegzusehen, wird mit einem der technisch beeindruckendsten Filme der 90er belohnt. Twister hauchte dem Katastrophenfilm-Subgenre neues Leben ein und inspirierte zahlreiche thematisch verwandte Werke, darunter Deep Impact oder The Day After Tomorrow. Was Jan de Bont und die Effektspezialisten von ILM hier schufen, bleibt auch heute noch bemerkenswert. Die Tornados, die als zentrale Antagonisten fungieren, sind hervorragend umgesetzt. Besonders beeindruckend ist die Dynamik der Wirbelstürme, die in ihrer Bedrohlichkeit fast schon eine eigene Persönlichkeit besitzen. Nicht jedes CGI-Objekt, das in die Luft geschleudert wird, mag mit den Standards des 21. Jahrhunderts mithalten, doch die Wirbelstürme selbst überzeugen – und zwar nachhaltig. Jan de Bonts Inszenierung ist geprägt von einer atemlosen Rasanz. Gemeinsam mit Kameramann Jack N. Green fängt er die Tornado-Jagden aus waghalsigen Perspektiven ein und treibt die Protagonisten buchstäblich ins Auge des Sturms. Besonders die Autostunts sind ein Highlight. Fahrzeuge werden durch die Luft geschleudert, Dächer abgedeckt, und die Kamera bleibt unerschrocken dicht dran, als wolle sie selbst ein Teil des Chaos sein. Und dann ist da natürlich DIE Szene: Eine Kuh, die majestätisch durch die Luft fliegt. Dieser Moment ist nicht nur ikonisch für den Film, sondern auch ein Paradebeispiel für das, was Twister ausmacht – eine Mischung aus Drama, technischer Brillanz und einem Augenzwinkern, das den Film trotz seiner dramatischen Prämisse nie zu schwer wirken lässt. Diese eine Szene allein hat sich ihren Platz im Pantheon der 90er-Jahre-Actionfilme redlich verdient. Rückblickend mag Twister nicht der komplexeste oder charakterstärkste Film seiner Zeit sein, doch als Spektakel, das Kino als Erlebnis zelebriert, bleibt er unvergessen. In einer Ära, in der CGI noch etwas Besonderes war und Filme vor allem unterhalten wollten, hat Jan de Bont genau das geliefert: eine stürmische Achterbahnfahrt, die bis heute fasziniert.
Bild- und Tonqualität BD

Bevor Turbine 2021 mit dem letzten Release die 2009er-Blu-ray ablöste, war eben diese, nun 15 Jahre alte Disk die einzige Möglichkeit, den Film in HD zu schauen. VC-1 kodiert litt auch sie unter dem damals so üblichen Rauschfiltern. Vom eigentlich vorhandenen analogen Filmkorn sah man auf der alten Blu-ray praktisch nichts mehr. Die Oberflächen wirkten flach und zweidimensional, das ganze Bild ist tot gefiltert und leblos. Turbine Medien hatte dann für den 2021er-Release dem Bild eine Frischzellenkur verpasst. Zwar hatte man das Grading selbst nicht verändert und somit eine identische Farb- und Kontrastgebung erhalten, dafür aber ausgehend vom Master noch einmal ohne jegliche Filterung gearbeitet. Gut erkennbar ist das nicht nur am jetzt vorhandenen Filmkorn und einer deutlichen Detailverbesserung, sondern auch daran, dass stellenweise nun Schmutzpartikel vorhanden sind, welche die Universal-Scheibe nicht aufwies. Jetzt gibt’s im Paket mit der UHD Blu-ray aber die dritte Blu-ray hierzulande. Und die basiert auf der gleichen Vorlage wie die UHD Blu-ray – und zwar auf dem Warner-Master, das im Sommer für eine 4K-Veröffentlichung in den USA gesorgt hatte. Gegenüber der Blu-ray von 2021 ist die Körnung überraschenderweise etwas geringer auffällig. Nicht wegradiert, aber eben etwas weniger präsent. Was bedeutend präsenter ist: Die neue Blu-ray weist ein teils kolossal anderes Grading auf. Während der allermeisten Einstellungen der Schauspieler/Gesichter ist die neue Scheibe weit weniger magentalastig, als es über die bisherigen Blu-rays der Fall gewesen war. Es addiert sich (teils) sichtbar mehr Grün und während der Außenszenen oft auch mehr Blau hinzu, was einen kühleren Look bewirkt. Da Warner Bros. Senior-Farbkorrektorin Shari Eisenberg für das neue Grading mit Regisseur Jan de Bont zusammenarbeitete, darf man davon ausgehen, dass das von ihm so gewünscht und abgesegnet ist. Diese Farbgebung korreliert mit einer tatsächlichen Grüneinfärbung des Himmels vor einem Tornado (21’47) und de Bont war wohl immer unglücklich darüber, diesen Look für die Kinofassung nicht hinbekommen zu haben. Hinzu kommt, dass die neue Blu-ray in den Tornado-Szenen deutlich dunkler ist, weil es auch hier dem Regisseur eigentlich zu hell war, wenn man bedenkt, dass ein Tornado und das ihn umgebende Wetter das Sonnenlicht fast verschlucken. Schaut man sich die neue Blu-ray am Stück an, gewöhnt man sich indes sehr schnell an die neue Farbgebung. Diese wird zudem von dynamischen Kontrasten und guten Schwarzwerten begleitet. Die Schärfe ist während der wirklich fokussierten Shots hervorragend. Allerdings wird’s in der Dynamik der Stürme schon mal aufnahmebedingt unschärfer. Das Gleiche gilt für die CGI-Umgebungen, deren Renderings nicht einmal Full-HD-Auflösung aufweisen.


Blu-ray (2024) (Slider ganz nach links): … sichtbar wärmer und strahlender.


Blu-ray (2024) (Slider ganz nach links): … hier zeigt die neue Blu-ray eine deutlich kühlere, blaugrünliche Farbgebung.

Bereits für die 2021er-Disk hatte Turbine den deutschen Ton komplett überarbeitet und sowohl eine Dolby-Atmos-Tonspur sowie eine Auro-3D-Fassung in Auftrag gegeben. Die jetzt enthaltene Blu-ray weist allerdings (ebenso wie die UHD Blu-ray und neben einer DTS-Tonspur) nur noch die Atmos-Variante auf. Diese wurde in den CSC-Studios in Hamburg abgemischt. Deren Mix ist durchaus als aggressiv zu bewerten. Dialoge sind sehr dynamisch und laut eingepegelt, was sie auch in Sturm und Wetter noch verständlich macht, manchmal aber etwas zu viel des Guten (bzw. Lauten) sein lässt. Geblieben ist übrigens natürlich immer noch die nicht lippensynchrone Dialogzeile „Joe, ich will mich nicht streiten“ bei 27’02, was aber einfach nach einer unglücklichen Synchronisation an dieser Stelle aussieht. Die Atmos-Fassung war seinerzeit im Vergleich zur Auro-3D-Version noch etwas drastischer und fetter. Was aber wirklich Spaß macht, ist die unglaublich effektvolle Rundumnutzung, die natürlich noch ihre Erweiterung über die Heights findet. Und über die Atmos-Tonspur kommt ziemlich viel von oben. Oft ein wenig zu viel. Denn während es in den Sturmszenen sicherlich Sinn macht, sämtliche Signale von überall zu bekommen, ist der Stimm-Widerhall bei Szenen in Innenräumen doch ein wenig übertrieben. Schöner und differenzierter sind da schon die Naturgeräusche in der Szene ab Minute acht. Man hört die Vögel zwitschern und ein paar Grillen zirpen. Dazu im Hintergrund das langsam aufbrandende Donnergrollen. Das macht dann richtig Spaß. Auch wenn die Musik je nach Intensität der 3D-Geräusche auch mal lauter und mal leiser wird. Die Kanaltrennung war hier möglicherweise etwas schwieriger. Auch die Rangelgeräusche und das Schubbern des Sandbodens während der Auseinandersetzung von Bill und Jonas haben auf den Heights eigentlich nichts verloren. Mitunter meint es der Atmos-Sound also ein wenig zu gut. Aber wenn’s inhaltlich gewaltig wird und die Tornados im Heimkino loslegen, meint man in der Tat, mittendrin zu sitzen. Selbst wenn da mit Differenzierung nicht mehr viel ist. Und: Ja, die Kuh muht aktiv über die Heights – gleich zweimal nach etwas über 42 Minuten. Beim englischen Ton gibt’s eine Veränderung: Denn nun ist nicht mehr der von Turbine erstellte Mix an Bord, sondern jene Atmos-Abmischung, die man seitens Warner für die US-Disk hatte anfertigen lassen. Diese weist zwar nach ungefähr 63’40 für rund 20 Sekunden den Fehler auf, dass Dialoge teils unverständlich leise werden und innerhalb dieser 20 Sekunden in der Lautstärke schwanken, ist ansonsten aber teils sehr hörbar unterschiedlich abgemischt, wenn man’s mit der deutschen Fassung vergleicht. Während bei Minute 42 bspw. die englische Atmos-Variante viel mehr Kuh-Muh nach oben mischt, bleibt die deutsche kurz darauf bei den Sturmgeräuschen von oben aktiver, wo der O-Ton zaghafter ist. Das ist er auch bei der Beimischung der Filmmusik oder im Hagel nach 58’25. Die englische Version setzt mehr auf gezielte Aktivität, denn auf ein Übermaß an Signalen. Und sie klingt tonal ausgewogener als der deutsche Atmos-Mix.
Bild- und Tonqualität UHD

Twister wurde auf 35-mm-Filmmaterial gedreht. Zum Einsatz kamen die Arriflex 34-III, die Bell & Howell Eyemo sowie die Panavision Gold- und Platinum-Kameras.
Für einen Teil der TV-Nachrichten wurde auf Super 16 gedreht. Warner ließ für die 4K-Disk das Original-Negativ scannen und passte, wie erwähnt, in Zusammenarbeit mit Jan de Bont die Farben an. Für die UHD Blu-ray wurde dann in HDR10 gegradet, während Turbine im Gegensatz zur US-Fassung auch noch Dolby Vision integrierte. Gegenüber der auf dem gleichen Master basierenden Blu-ray ist die Abstimmung während der Wirbelsturm-Sequenzen noch einmal eine Spur dunkler, was vom Regisseur aber ebenfalls so gewünscht war. Farblich unterscheiden sich beide Disks nur geringfügig. Der grün eingefärbte Himmel wirkt aber noch etwas bedrohlicher und das Grün erscheint noch kräftiger. Rotanteile (gerade der Pick-up von Bill) werden noch ein wenig satter gezeigt, während Hauttöne etwas weniger gelbgold, dafür brauner erscheinen. Der sichtbarste Unterschied liegt im besseren Encoding und der dadurch auch noch einmal verbesserten Feinheit der Filmkörnung. Gegenüber der 2021er-Blu-ray erscheint das Korn zwar immer noch erstaunlich reduziert, aber es ist insgesamt sehr filmisch und fein aufgelöst. Bei Close-ups von ruhenden Bildern (was im späteren Verlauf nur noch selten passiert) kann man auf Kleidung und in den Gesichtern der Darsteller sichtbar mehr Details und Feinheiten erkennen. Das macht sich spätestens ab einer Bildbreite von 65″ bemerkbar und ist für Beamer-Besitzer definitiv sichtbar. Was materialbedingt abfällt, sind die CGI-Shots deren Auflösung lediglich in einer Auflösung von 1280 × 1024 produziert worden. Dass diese kaum schärfer sind als auf bisherigen Heimkinoveröffentlichungen, muss deshalb jedem klar sein. Bei einem diffusen Gebilde wie der Tornado-Staubwolke fällt das gar nicht groß auf, wohl aber bei umherfliegenden Gegenständen und Kühen. Das von Turbine für Deutschland gegradete Dolby Vision hat während der dunkleren Szenen gegenüber HDR10 etwas mehr Punch. Außerdem passt der ohnehin schon etwas grüne Touch des LG OLED hier auch zur Atmosphäre des Films. Bleibt zu sagen, dass Twister noch nie so gut aussah – selbst wenn man sich an das neue (so gewünschte) Grading erst einmal gewöhnen muss.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … fällt die dezent dunklere Abstimmung auf, die auf einem HDR-Display allerdings weit weniger auffällig ist als auf einem SDR-Screenshot-Vergleich.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … löst die 4K-Disk das gemeine Muster im Jackett besser auf. Hier hilft auch das noch bessere Encoding.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass die 4K-Disk noch etwas intensivere Kontraste liefern kann.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … der sieht genau die feinen Fältchen um die Augen, die von der Blu-ray nicht so deutlich wiedergegeben werden.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeigt das noch etwas dramatischer und bedrohlicher.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und in der Feinauflösung der Körnung sichtbar. Auch die doppelte Stromleitung lässt sich nun erahnen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … hält das Bild unter dem Eindruck des Unwetters bewusst dunkler.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die feinere Körnung der UHD Blu-ray und die etwas bessere Detailabbildung im Gesicht.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … fallen die Unterschiede gering aus.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
Bonusmaterial

Das Bonusmaterial des Steelbooks unterscheidet sich von jenem aus dem Jahr 2021. Während der Audiokommentar von Regisseur Jan de Bont und Visual Effects Supervisor Stefen Fangmeier geblieben ist und auch die Featurettes „Jagd nach dem Sturm“, „Anatomie eines Tornados“, das Making-of, das Musikvideo „Human Being“ von Van Halen sowie einige Teaser und Trailer weiterhin vorhanden sind, fehlt die 45-Minuten-Doku „Technik der Natur“. Dafür gibt’s „Das Vermächtnis von Twister“, das rund 15 Minuten läuft und de Bont auch von der 4K-Fassung schwärmen lässt. Hier erzählt er auch, dass er mit dieser neuen Fassung unglaublich glücklich ist und sie für „besser als im Kino“ hält. Enthalten ist auch noch das de-Bont-Interview, das während der Corona-Phase gemacht wurde und auf der letzten Blu-ray enthalten war. Hier erzählt er auch noch mal davon, dass genau diese deutliche Grüneinfärbung in den entsprechenden Szenen exakt so beabsichtigt war. Das Bonusmaterial ist komplett untertitelt.
Fazit
Twister ist Popcornkino und pure Unterhaltung. Unter diesem Aspekt sollte man ihn heute primär schauen, da einige Darsteller-Darbietungen doch stark an den Nerven zerren. Turbine sorgt mit dem Rundumpaket in Sachen HDR-Gradings und Atmos-Sound nun für die bestmögliche Veröffentlichung. Man muss sich allerdings auf ein stark verändertes Grading einstellen, wenn man sich noch an die 2009er- und/oder die 2021er-Blu-ray gewöhnt hatte.
Schaut euch dazu auch gerne noch das YouTube-Review / mein YouTube-Video an, in dem es noch weitere Screenshotvergleiche gibt. Freue mich, wenn ihr mir ein Abo dalasst:
KlickMichAlsWäreEinTornadoHinterDirHer
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2021): 75%
Bildqualität BD (2024): 80%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität Dolby Atmos 2D-Soundebene (deutsche Fassung): 85%
Tonqualität Dolby Atmos 3D-Soundebene Quantität (deutsche Fassung): 90%
Tonqualität Dolby Atmos 3D-Soundebene Qualität (deutsche Fassung): 75%
Tonqualität Dolby Atmos 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität Dolby Atmos 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 80%
Tonqualität Dolby Atmos 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 80%
Film: 60%
Anbieter: Turbine Medien
Land/Jahr: USA 1996
Regie: Jan de Bont
Darsteller: Helen Hunt, Bill Paxton, Cary Elwes, Jami Gertz, Lois Smith, Alan Ruck, Philip Seymour Hoffman, Jeremy Davies,
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en // DTS 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 114
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K-DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Turbine Medien)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Aus der Steelbox (4K + BD) ließ sich die 4K nicht einlesen auf meinem Panasonic DP-UB9004, auf dem Sony 4K-Player meines Bruders (Weihnachtsgeschenk für ihn) ebenfalls nicht.
Das hatte ich vor einer Woche bei Turbine reklamiert.
Eine superfreundliche Kristin Jecker von Turbine hatte sofort reagiert, mich um Rücksendung der defekten 4K gebeten – und mir dafür als Ersatz, Zug um Zug, eine funktionierende geschickt.
Das als Anmerkung für einen exzellenten Top-Kundenservice von Turbine!
Danke für dein sehr interessantes Review, Timo ich glaub, ich kauf mir den Film, wenn mal eine normale Verpackung raus kommt. Denn ein Kauf ist durch dein Review schon gerechtfertigt.
Übrigens, das mit der geringen Auflösung der CG Shots fand ich sehr interessant. Und ich dachte, dass auch damals mindestens in 2K gerendert wurde. Da kann man mal sehen. 😉
Liebe Grüße und danke
Markus
Gibt es eigentlich einen Grund warum der HDR Standard so dunkel definiert wurde? Ist das absichtlich so gemacht um ein angenehmeres Seherlebnis im dunklen Raum zu bieten?
Meinst du hier bei Twister oder generell?
Generell, denn fast alle HDR Filme sind dunkler als die SDR Versionen.
Zum einen ist das nicht ganz richtig. Es gibt reichlich Filme, die in HDR deutlich heller sind als ihre Blu-ray-Pendants.
Dann ist ein SDR-runterkonvertierter HDR-Screenshot (und das sind die Screenshots hier auf dem Blog und nahezu überall anders auch) nicht repräsentativ, was die Helligkeit auf einem guten HDR-Display angeht.
Und dann hat Stefan schon ganz richtig gesagt: Die allermeisten BDs werden zu hell wiedergegeben und sind eigentlich auch zu hell gemastert. Während die HDR-Disks in dunklen Bereichen (bis auf wenige Ausnahmen, die man per HDR-Optimizer meist noch einfangen kann) gut durchzeichnet bleiben, reißen ebenso die meisten BDs in hellen Bereichen aus und clippen, wo eine HDR-Disk eben noch durchzeichnet. Der generelle Kontrastumfang ist deshalb sichtbar höher. Man muss sich nur daran gewöhnen und die SDR-Blu-ray nicht als Maßstab nehmen – denn das ist sie nicht.
Volle Zustimmung. Nicht ohne Grund hat der “Filmmaker Modus“ im SDR Bereich zumeist nur eine Luminanz von maximal 30%.
Muss man sich zum Teil dran gewöhnen, am Ende aber die angenehmere und originalgetreuere Wiedergabe.
SDR soll originalgetreuer sein? Würden deine Augen im Real-Life in SDR-Qualität sehen, würdest du schnell merken, wie originalgetreu es wirklich ist, nämlich gar nicht. HDR / Dolby Vision liefern deutlich realistischere Kontraste und eine realistischere Helligkeit, die der Wahrnehmung unserer Augen in der realen Welt viel näher kommen. Es geht am Ende auch nicht darum, dass die Gesamthelligkeit bei HDR / Dolby Vision höher ist, denn das ist sie im Grunde eigentlich nicht, denn eigentlich wird nur die maximal mögliche Helligkeit des Displays ausgenutzt, ebenso die minimalste, also das gesamte Spektrum von 0 bis 100 % wird ausgenutzt, und dadurch ergibt sich der wesentlich bessere Kontrast und das lebensechtere Bild, was dem unerfahrenen Zuschauer heller vorkommen mag, obwohl es das eigentlich nicht ist. Wenn SDR dunkler ist, dann nur deshalb, weil in dunklen Szenen mit hellen Bereichen (z. B. Taschenlampe bei Nacht) total viel Kontrast flöten geht, weil ein TV ohne HDR nicht in der Lage ist, das gesamte Spektrum von 0 bis 100 % in einer Szene gleichzeitig zu verwenden. Schaue mal im Real-Life im Dunkeln in eine Taschenlampe zwanzig Meter vor dir. Das ist Originalgetreu. Um dahinzukommen, müssten die OLED-TV-Panele eine Helligkeit von über 10.000 nits schaffen und dies dann mit HDR True Black verbinden.
Ich glaube, da hast du seine Aussage missverstanden, was auch daran liegt, dass Stefans erste Antwort auf die Ausgangsfrage leider am Frontend nicht angezeigt wird (jedenfalls nicht mir). Ich habe sie aber natürlich im Backend und diese lautete (vor meiner ausführlicheren Antwort) folgendermaßen:
Stefan: “Generell kann man sagen, dass Leute die HDR/DV als zu dunkel empfinden, die SDR-Wiedergabe zu hell eingestellt ist.
Gerade in dunkler Umgebung sind da bei vielen Nutzern deutlich zu hohe Luminanzwerte eingestellt.”
Ich denke, dadurch wird im Zusammenhang klarer, dass Stefan HDR als die originalgetreuere Wiedergabe empfindet, es nur aus der Antwort, auf die du dich beziehst, nicht ganz klar wird. Stefan möge mich korrigieren, wenn’s anders ist.
Aber danke dir noch mal für die ausgeweiteten Infos zu HDR. Sicher für den Ursprungs-Fragensteller noch mal interessant.
Ist ja interessant, danke für die aufschlussreiche Antwort 🙂
Generell kann man sagen, dass Leute die HDR/DV als zu dunkel empfinden, die SDR-Wiedergabe zu hell eingestellt ist.
Gerade in dunkler Umgebung sind da bei vielen Nutzern deutlich zu hohe Luminanzwerte eingestellt.
Wirken deshalb manche sehr hellen Spritzlichter etwas “blockig” auf meinem OLED. Bin zu 99% mit meinen Einstellungen zufrieden, aber manchmal…
Auch von mir Danke für die wie immer super gute und sehr unterhaltsam zu lesende Rezension.
Für mich ist Twister eine sehr lieb gewonnene Erinnerung an die 90er und immer noch ein Musterbeispiel für richtig gute Kinounterhaltung. Die Mischung der Elemente ist einfach so derart stimmig und so geschmeidig rund, die Bilder, der Schnitt, die Musik, die ganze Atmosphäre. Beim (nach sehr langer Zeit) erstmaligen Sichten der Turbine Scheibe 2021 war das einfach wieder ein schönes Erlebnis. Twister teilt für mein Empfinden nicht das Schicksal so mancher anderer Streifen, bei denen man sich ein bisschen wundert, warum man sie damals eigentlich so gut fand 🙂
Als ich vom neuen Grading der UHD erfahren habe, dachte ich erst daran, diese Disk vielleicht besser auszulassen, da ich die bisherige Turbine Scheibe wirklich klasse finde und sie mir die vertraute Stimmung aus der Kinozeit so perfekt zurück gebracht hat.
Aber auf selbiger Scheibe spricht Jan de Bont ja tatsächlich (ich glaube sogar schon im Audiokommentar) von dem damals zu seinem Bedauern nicht so umsetzbaren Grün … und nach dem die UHD jetzt so gut geworden ist, also da muss ich das vielleicht doch noch mal überdenken 🙂
Danke für das gewohnt ausgezeichnete Review! Ich finde Twister nach wie vor ungemein unterhaltsam und er hat sich imho über die Jahren hinweg überraschend gut gehalten! Und natürlich die Kuh!
> während Turbine exklusiv auch noch Dolby Vision integrierte
Bist Du dir da sicher? Ich habe mir vor ein paar Monaten die italienische 4K UHD Collector’s Edition von Warner / Universal geholt und die kommt ebenfalls mit Dolby Vision. Die US Versionen scheinbar nicht, die europäischen Versionen (Italien, UK, Spanien) aber wohl schon.
Bzgl. der nicht mehr vorhandenenen Auro-3D Spuren. Gab es dafür eigentlich irgendeine Erklärung von Turbine Medien, wieso die nicht mehr enthalten sind? Ich fand das damals bei der Ankündigung des Turbine 4K Releases schon irgendwie komisch, dass ein derartiges Alleinstellungsmerkmal der ursprügnlichen Blu-ray es nicht mit auf die neue(n) Disc(s) geschafft hat.
Planst du eigentlich ein Review zu Twisters – also der mit s hinten raus? Ich fand den von Flair und Atmospähre eigentlich ähnlich charmant wie Twister, wenn ich auch schmerzlich eine fliegende Kuh vermisst habe! Rein subjektiv, und meiner völlig unprofessionellen Meinung nach, wischt allerdings die Atmos-Spur von Twister den Boden mit der Atmos-Spur von Twisters (jeweils O-Ton)! Bei einem Double-Feature, wo man sich zuerst den älteren Film ansieht, ist das eine ernüchternde Erfahrung.
Du hast Recht. Ich hatte es nur mit dem US-Release verglichen und dann eine Aussage bzgl. eines anderen Turbine-Titels reingemixt.
Ändere es entsprechend im Text.
Was die Auro-3D-Spuren angeht, habe ich leider keine Informationen bekommen.
“Twisters” habe ich leider nicht erhalten. Und im Moment auch nicht so richtig wirklich Lust drauf.
Wenn Du Twisters gesehen hast, lernst Du die Performance von Philip Seymour Hoffman schätzen… Das Remake ist kaum mehr als ein schlechter 1:1 Klon des Originals. Danke fürs Review, Timo, die Turbine UHD ist wirklich gelungen.
Ging mir ähnlich. Twisters gerade erst um Heimkino gesehen und gerade bei sehr ähnlichen Szenen – Sturm schlägt im Kino zu – ist trotz fast 3 Jahrzehnte älteren CGIs -der “Punch” beim Original wesentlich effektiver. Ich hatte mir schon die US 4k besorgt und warum ein Atmos Upmix -Sound aus den 90ern mehr reinhaut als bei einem aktuellen gleichartigen Film ist mir schleierhaft. Inszenierung und Schauspieler machen im übrigen dann doch einen Unterschied. Bei aller Klischeehaftigkeit des Drehbuches- im Gegensatz zur Neuauflage habe ich mich beim Original auch außerhalb der Sturmszenen nie gelangweilt. Speziell Helen Hunt holt mit ihrem perfekten Comedy Timing auch aus den Dialogen noch was raus (ich liebe den kurzen Moment, in dem sie sich erst scheinbar einen Kommentar verkneift, als Bill Paxton verrät, daß seine Verlobte Therapeutin ist, und dann doch fragt “Deine?”)
“Deine?” … das Timing ist wirklich großartig und Helen Hunt eine super Besetzung für die Rolle. Auch solche Szenen wie dieser so lustvoll gespielte verbale Schlagabtausch im Auto tragen für mich dazu bei, den Film so liebenswert und durchgehend unterhaltsam zu machen. Schön auch der Kommentar des Teamkollegen, der während des “Ehestreits” nur mal freundlich nachfragen will, ob man jetzt diesen Tornado nehmen soll oder auf den nächsten wartet …