Netflix Review
OT: Extraction 2
Rettung
Netflix‘ Überraschungshit von 2020 erhält seine verdiente Fortsetzung,
Inhalt
Mehr tot als lebendig hatte sich Tyler Rake nach der Erfüllung seiner Mission die Brücke hinunter und ins Wasser gestürzt. Nachdem er irgendwo an Land gespült wurde, schaffte man ihn in die Obhut von Nik und Yaz. Vor allem Nik gab Tyler nicht auf und dann, Monate später, erwacht er tatsächlich aus dem Koma. Allerdings ist sein Körper zunächst nicht mehr das, was er mal war. Die Muskulatur hat ihn ein bisschen verlassen und bewegen kann er sich erst einmal nur unter Zuhilfenahme eines Stocks. In einem Blockhaus irgendwo in den österreichischen Wäldern darf er seine Rekonvaleszenz antreten. Dort besucht ihn eines Tages ein Fremder, der sich als Freund seiner Ex-Frau Mia ausgibt. Deren Schwester Ketevan ist seit einiger Zeit im Tkachiri-Knast in Georgien. Und das nur, weil ihr Mann, ein Heroin-Boss und Killer, dort einsitzt. Sie und ihre zwei gemeinsamen Kinder sollen ihm dort Gesellschaft leisten. Doch ihr Mann ist gewalttätig und das Leben hinter Gittern und ohne Sonnenlicht ist kaum förderlich für die Entwicklung der Kids. Rake erhält den Auftrag, die Mutter mit ihren beiden Kindern aus dem Gefängnis zu befreien. Während das Unterfangen zwar gelingt, hat Tyler bald den mächtigen Bruder des Göttergatten an den Fersen. Und der versteht nicht mal Spaß, wenn’s ums Töten von Regierungsmitgliedern geht …
Während einige (Action)Filme der letzten Jahre mit großem Tamtam vorangekündigt wurden (man denke an Triple Frontier, 6 Underground, Red Notice oder The Gray Man), kam der Hemsworth-Actioner Tyler Rake: Extraction ohne allzu großes Marketing aus. Und er überzeugte (im Gegensatz zu einigen der vorgenannten) sowohl Kritiker als auch das Publikum. Letzteres hievte den von Sam Hargrave inszenierten auf Platz 1 der damals meistgesehen Filme – innerhalb der ersten vier Wochen wurde er fast 100 Mio. Mal gestreamt. Was vor allem daran lag, dass der Film mit spektakulären Schauwerten, einzigartigen Kamerafahrten und einem charismatischen Helden ausgestattet war. Während die Story keine großen Überraschungen, dafür aber ein Herz für Emotionen hatte, wurde man bei Exklusivproduktionen des Streaming-Anbieters selten so kurzweilig unterhalten. Kein Wunder, dass man schon im Folgemonat der Veröffentlichung eine Fortsetzung ankündigte. Erneut produziert und geschrieben von Joe Russo, der mit seinem Bruder Anthony und Hemsworth auch die Produktion übernahm. Wenn alles gut und nach Plan läuft, hat man vor, das Ganze zu einem eigenen Universum mit einzelnen Spin-offs auszubauen. Doch zunächst einmal darf Chris Hemsworth als Titelfigur noch mal ran.
Inhaltlich schließt Tyler Rake: Extraction 2 nahtlos an den Vorgänger an und nimmt sich 25 Minuten Zeit, um der Rekonvaleszenz des Titelhelden zuzuschauen. Die Figur des Rake wird ein wenig vertieft, seine innere Verlorenheit im Angesicht der körperlichen Gebrechlichkeit wird deutlich porträtiert. Wir ahnen schon: Ohne riskanten Auftrag mit moralischem Kompass ist dieser Rake nur ein halber Mann. Gut, dass man ihn bald schon erlöst und mit einem neuen Auftrag betreut. Und damit eintaucht in einen Film, dessen zwei Stunden sich aus drei großen Actionszenen zusammensetzen. Gedreht werden sollte das ursprünglich in Australien, bis dem Vorhaben der Covid-19-Riegel vorgeschoben wurde. Prag und Umgebung wurden als Alternative für die erste Hälfte auserkoren, während man den Mittelteil in Österreichs Hauptstadt Wien absolvierte. Vor allem rund um den DC Tower filmte man – inklusive Einsatz eines Hubschraubers.
Und auch hier sind es wieder die dynamischen Kamerafahrten und extrem langen One-Shot-Einstellungen, die aus dem üblichen Action-Einerlei herausragen. Wenn Rake sich nach etwas über einer halben Stunde einen mehrminütigen Fight mit einer halben Hundertschaft an Gefangenen liefert, und die Kamera dabei auch mal direkt an ihm verharrt, um in der anschließenden Verfolgung per Geländewagen erneut von außen ins Innere des Fahrzeugs stößt, um dann bei nächster Gelegenheit wieder in die Verfolgerposition zu gehen und mitunter zentimeternahe an den Seiten- und Frontscheiben der Vehikel zu verweilen und dann erneut ins Innere zu wechseln, fragt man sich als Zuschauer nicht nur einmal, wie zum Teufel man das in der Praxis bewerkstelligt hat. Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie die Kamera zwischendurch die Ebenen wechselt, für einen Moment Nik und den Kindern folgt, dann bei den Gefängnis-Sicherheitsleuten bleibt und schlussendlich wieder zu Tyler zurückfindet – ganz zu schweigen vom dynamischen Fight zwischen den Insassen auf dem Hof, bei dem 300! Stuntleute koordiniert wurden und die Kamera dauerhaft mittendrin bleibt – inklusive kurzzeitiger Arretierung an Hemsworth‘ Bewegungen. Die Vorplanung dieser Sequenzen muss wochenlang gedauert haben und sie ist nicht minder beeindruckend als jene im Vorgänger. Auf diese Weise bekommt man hautnah das Gefühl, die Flucht wäre in Echtzeit gefilmt. Klasse auch, dass hier weitgehend mit praktischen Stunts gearbeitet wurde (während man digital hinzugefügte Momente leider bisweilen auch als solche erkennt). Alleine diese 21-minütige! Quasi-One-Shot-Sequenz (von Minute 26’30 bis 47’27), die eine Actionszene an die nächste reiht, reicht so manchem Film aufgeteilt auf seine komplette Spielzeit.
Ja, solch langen (Plan)spiele können auch mal ermüdend wirken, was bei Extraction 2 allerdings nicht der Fall ist – weniger jedenfalls als bei Gray Man. Das liegt nicht ausschließlich an der exzellenten Kameraarbeit (selbst wenn hier natürlich geschickt geschnitten wurde, um es wie einen One-Take-Shot wirken zu lassen), sondern auch an Hemsworth‘ physischer Präsenz. Selbst wenn er hier nicht ganz mit den Muskelpaketen seines Thors auftritt, sind seine Fitness und Dynamik beeindruckend. Beeindruckend dürfte für den einen oder anderen auch sein, dass das Gewaltlevel noch mal etwas nach oben geschraubt wurde. Wenn aber auch alle Gegner mit Körperpanzerung bis unter die Achseln rumlaufen, bleibt halt auch nur noch eine tödlich verwundbare Stelle. Und aus der spritzt es nicht selten in sämtlichen Rotschattierungen. Abgesehen davon hat Tyler Rake: Extraction 2 zwei Faktoren, die zum Gelingen beitragen. Zum einen funktioniert die persönliche Komponente und die Verbindung zwischen Rakes eigener Familie (seinem eigenen Sohn und jenem von Ketevan) erstaunlich gut. Dass Rake nicht überall ein strahlender Held ist, wird in diesen Momenten überdeutlich. Zum anderen ist Tornike Gogrichiani als Onkel Zurab einer der besten Antagonisten der letzten Actionfilm-Jahre – nicht zuletzt, weil man auch ihm etwas Hintergrund gönnt und ein (wenngleich klischeehaftes) Trauma auf den Charakterleib schreibt. Die ganz große Wucht wie der Vorgänger wird vom Sequel nicht erreicht. Dazu verfällt Regisseur Hargraves zu sehr dem „alles noch etwas größer machen“-Syndrom. Doch es gibt weitaus schlechtere Vertreter der Gattung Actionfilm.
Bild- und Tonqualität
Tyler Rake: Extraction 2 wurde natürlich vollständig digital gefilmt – das verlangen vor allem die aufwändigen Drehs während der langen Actionsequenzen, die flexible und leichte Kameras nötig machen. Und so wurden hier auch nicht die größeren Vertreter genutzt, sondern vor allem die Mini-Version der ARRI ALEXA LF. Mit dieser kann man schnelle und spontane Bewegungen vollziehen und damit den Darstellern auf Schritt und Tritt verfolgen. Das fertige Material wurde über ein 4K-DI gemastert und Netflix streamt das Ganze in Dolby Vision auf einem HDR10 Kern. Es beginnt mit dem sehr gelblastigen Rückblick auf die Geschehnisse des ersten Teils, bevor das Geschehen in die Gegenwart wechselt und das Bild für einen Moment neutraler wird. Was man dort schon sieht, ist die mitunter phänomenale Auflösung, die Details im Krankenzimmer wirklich großartig auflöst. Auch Close-ups sehen klasse aus – egal, ob von Hemsworth oder Elba. Beide zeigen ihren Haarwuchs im Gesicht sehr plastisch. Dazu ist das Bild grundsätzlich sehr kontrastreich und strahlend. Schwarze Töne wie die Haare von Nik werden satt wiedergegeben und ihr rotfarbenes Kleid liefert knackige Farben ins Heimkino. Vereinzeltes Digitalrauschen gibt’s in dunkleren Szenen, in denen Hintergründe schon mal etwas unruhiger werden (Befreiungsaktion ab 25’06 und vor allem bei 27’30). Allerdings passt das grieselige dort gut zur dreckig-schmuddeligen Atmosphäre im Knast.
Startete der erste Teil seinerzeit mit Dolby Atmos nur für den O-Ton, gibt’s die Fortsetzung jetzt mit Atmos fürs Deutsche und Englische – klasse. Für die muss man zunächst einmal Entwarnung geben, denn der dumpfe Anfang ist natürlich filmbedingt, nicht tonbedingt – bevor jemand denkt, es seien nicht alle Lautsprecher angeschlossen. Dennoch wird bereits in der Eröffnungsszene klar, dass der Sound sich schön räumlich verteilt. Die gedämpften Geräusche werden von kleinen dynamischeren Score-Elementen unterbrochen und die perkussiven Elemente stehen im Anschluss sehr luftig im Raum. Hören wir uns die erste große Actionsequenz an, so bleiben die Kampfszenen im Knast noch etwas (zu) dezent. Zudem sollte man etwas lauter einpegeln, um das Referenzniveau zu erreichen. Räumlich bleibt es dauerhaft. Ob das Motorengeräusche sind, knatternde Maschinengewehre bei 39’30 oder die Kollisionen mit dem Zug. All das könnte und dürfte aber mehr Pfund haben und auch etwas ausgewogener klingen. Die Schüsse wirken authentisch (gerade, wenn es in der großen Fabrikhalle stark hallt), doch so richtig in die Magengrube treffen sie nicht. Das ändert sich beim massiven Beschuss durch den Helikopter auf den Zug nach 42 Minuten. Gerade der Abschuss des ersten Hubschraubers gerät dynamisch. Auch das Feuer bei 46’25 kommt recht pfundig rüber. Allerdings dürfte es etwas mehr Bass geben. Während der Explosionen in der ersten großen Actionsequenz gibt’s zwar immer mal wieder dezentes Rühren der Tieftöner-Membrane, aber man muss schon bis zum großkalibrigen Beschuss aus dem Helikopter nach etwas über 66 Minuten warten, bevor es zünftig rumst. Insgesamt ein zwar räumlicher, aber nicht sonderlich druckvoll-dynamischer Sound für Tyler Rake: Extraction 2.
Auf den Heights beginnt Extraction 2 mit widerhallenden Schüssen während der Rückblicke, was hervorragend in die Atmosphäre des bewusst gedämpften Sounds passt. Der Score wird immer wieder ebenfalls mit nach oben gelegt und in engeren Räumen gibt’s ebenfalls Rundumakustik der dort vorhandenen Geräusche. Die deutschen Dialoge kommen dabei oft etwas deutlicher mit von oben, während sie im englischen Original dezenter auf die Heights gelegt wurden. Was beiden gemein ist, sind die Kompressionsgeräusche, die man zuletzt auch schon beim Stream von Im Westen nichts Neues gehört hat. Die Score-Anteile wirken etwas verrauscht und irgendwie fluide, nicht sehr homogen im Sound. Hier merkt man durchaus, dass eine physische Disk dem Stream immer noch etwas voraus hat. Dedizierte Sounds wie krächzende Raben oder Vogelgezwitscher werden allerdings sehr griffig auf die Höhenspeaker gelegt. Die Lautsprecher-Durchsagen ab 26’30 und nach 31’30 kommen sehr dynamisch von oben, weisen aber auch das leichte Kompressionsrauschen auf. Natürlich hört man das „nur“, wenn man die Heights mal isoliert laufen lässt, während es im Multispeaker-Setup ansonsten weitgehend untergeht. Dennoch ist das technisch nicht sauber und scheint ein generelles Netflix-Problem zu sein (sehr deutlich auch beim MG-Geballer nach 46’18). Hübsch sind dann wiederum die Sounds, die man hört, wenn Tyler seine Geretteten in den Schacht oberhalb des Raumes befördert. Während der sich anschließenden Verfolgung per Geländewagen gibt’s einige Explosionen, die auch hörbar von oben ins Heimkino gelangen. Das Gleiche gilt für die abgeschossenen Helikopter nach etwas über 42 Minuten. Wenn der Zug dann verunglückt, gibt es erneut reichlich 3D-Sounds. Wenn die zweite Actionsequenz startet, gibt es dann erneut zahlreiche widerhallende Geräusche und auch das Feuer aus den großkalibrigen Waffen wird von oben deutlich. Nicht jeder Sound sitzt aber nachvollziehbar. Manches wirkt etwas mutwillig hochgemischt.
Fazit
Zwei Stunden, die (wenn man auf Action im Überfluss steht) wie im Flug vergehen. Nach der ersten halben Stunde Charaktereinführung, bekommt man nur noch selten Gelegenheit für kurze Verschnaufpausen. Das ist nicht mehr so überraschend wie im Vorgänger und man hätte sich durchaus noch mehr Charakterentwicklung zwischen all dem Dauerfeuer gewünscht, doch was die Action angeht, muss sich Tyler Rake: Extraction 2 nicht vor dem Kollegen John Wick verstecken. Visuell ist der Dolby-Vision-Stream wirklich gut, während der Ton dynamischer und ausgewogener klingen dürfte.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 85%
Tonqualität 2D-Soundebene (dt. Fassung): 70%
Tonqualität 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität 2D-Soundebene (Originalversion): 70%
Tonqualität 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 75%
Tonqualität 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 60%
Film: 70%
Anbieter: Netflix
Land/Jahr: USA 2022
Regie: Sam Hargrave
Darsteller: Chris Hemsworth, Golshifteh Farahani, Adam Bessa, Olga Kurylenko, Daniel Bernhardt, Tinatin Dalakishvili.
Tonformate: Dolby Atmos (DD+-Kern): en, de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 124
Real 4K: Ja
HDR: HDR10, Dolby Vision
Datenrate:
Altersfreigabe: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder: © 2023 Netflix, Inc.)
Trailer zu Tyler Rake: Extraction 2
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- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
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- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
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Fand den Teil ganz gut. Klar, der 1. war Inhaltlich besser. Der Film ist aber solide, actionreich und macht doch irgendwie spaß! Was mich allerdings extrem gestört hat, war die Tonspur.
Ich empfand die „Schlägereien“ als zu leise. Dafür war der Score teilweise erhabener als die Umgebungsgeräusche, wie z.B. knallende Türen oder zusammenfallende Gerüste.
Ja, Schüsse aus kleinkaliber Waffen waren klar und laut, allerdings unnatürlich. Bei den Großkaliberwaffen, wie z.B. der M134 aus dem Hubschrauber heraus, kamen lediglich die Einschläge deutlich rüber über die Rears. Die Waffe an sich war ziemlich leise und dumpf. Genauso, dass die Hubschraubergeräusche (Rotor und Motor), fast gar nicht zu hören und zu dumpf waren, gegenüber z.B. den Pistolenschüssen. Das Aufziehen der Dachluke in dem einen Zugabteil, hörte man z.B. gar nicht.
Ich bin da nicht sicher, ob es hier an der Produktion liegt und / oder der Einbüßung durch`s Streamig, oder vielleicht doch an den Receiver Einstellungen? Allerdings gibt es genug Streamingproduktionen, die deutlich bessere Tonabmischungen haben. Wie ist hier Euer empfinden?
Ich finde beide Teile von Tyler Rake: Extraction gut gemacht. Während der erste noch die bessere Story hatte, sind die actiongeladenen Szenen im zweiten Teil noch mehr. Wie die anderen Kommentatoren aber bereits angemerkt haben, darf man zu viel Logik nicht erwarten. Viele Szenen sind weitab der Realität. Da war der erste Teil noch besser. Zum actionreichen berieseln lassen ist der Film auf alle Fälle eine gute Wahl und landet daher doch in meinen Favoriten. Gesehen habe ich beide Teile auf Netflix.
Hallo,
da letzthin zwei Filme VOD-exklusive Titel bewertet werden, hätte ich ein paar Fragen an dich (ich hoffe, das „du“ ist o.k.):
– Siehst du diese Reihenfolge ebenso (von gut bis schlecht): Apple TV+ / Itunes > Disney > Netflix > Prime > Wow? Wobei die letzten beiden für mich nur bedingt Spaß machen und ich da wesentlich lieber eine Bluray nutze aufgrund der deutlich sichtbaren Unschärfen, Kompressionsartefakte, etc. Netflix ist gerade so, wie es zumindest sein sollte, aber auch noch etwas schwächer als Disney und Apple.
– Ich selbst habe ähnliches Equipment, also den JZW984 und Pana 824. Findest du, dass man mit diesen beiden Geräten noch problemlos Filme auf BD / UHD wiedergeben kann , ohne große Einbußen ggü. den Topmodellen hinnehmen zu müssen?
Ich habe letzthin Prime und Wow getestet, aber ich bleibe aufgrund der oben genannten Mängel lieber bei meinen Blurays ;). Mir kommt vor Prime wird immer schwächer und Wow ist sowieso unerträglich.
Hi Christoph,
klar ist das „Du“ okay 😉
Stimme dir mit der Reihenfolge komplett zu, was die Qualität der Streamer angeht. Und imo kommst du mit deiner Hardware-Kombination noch recht gut zurecht.
Klar kann ein aktuelles OLED-Modell mehr Licht und liegt damit näher an den Spezifikationen der aggressiver gemasterten UHD Blu-rays. Aber ich finde, der JZW 984 ist immer noch ein Top-Gerät.
Nett. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Ok, Laut und nett. Und auch, wenn man in so einem Film nicht wirklich nach Logiklöchern Ausschau halten sollte, puhhh… Am Ende kann ich mir recht bildlich vorstellen, wie ein Gespräch zwischen den Produzenten und der Tricktechnik ausgehen haben muss. Produzent: „Macht ihr auch sowas wie: Mann fällt vom Zug in den Schnee?“ Tricktechnik:“ Neee, eher nicht so gerne, aber wir machen das so`n bisschen für Euch und legen dafür unsere bekannte Hubschrauber-Flatrate drauf!“…..
Hehe. Sehr witzig beschrieben. Es ist aber in der Tat auch eine der schlechtesten CGIs des Films 😉
Sehr treffendes Review. Der Film vereint alle Stärken des Originals in sich, kann aber nicht ganz den Punch wiederholen. Einerseits weil man es nun erwartet hatte, andererseits weil Hargraves in den ruhigen Momenten deutlich weniger sicher agiert und sehr oberflächlich bleibt. Actionmäßig ist das erneut ein Brett, das den berechtigt schlechten Ruf der Streaming-Großproduktionen zumindest ein wenig rettet. Schade, dass so etwas nicht auf der großen Leinwand statt findet.
Vermutlich altersbedingt fiebere ich immer weniger irgendwelchen Releases entgegen, schaffe es durchaus auch, manche Produktionen über ein halbes Jahr in meiner Playlist „reifen“ zu lassen. Aber auf den Film freue ich mich sehr, der erste Teil wird regelmäßig geguckt, und in Zukunft dann im Doppelpack. Dass der große Überraschungseffekt ausbleiben wird, ist klar, das dürfte so ähnlich wie bei John Wick sein … immer noch großes Kino, aber man kennt es nun halt schon. Trotzdem, ich freue mich, heute Abend wird geguckt.
Viel Spaß!
Vielen Dank wie immer für ein hervorragendes Review Timo. Mit viel Spannung erwartet und man wird anscheinend nicht enttäuscht.
Bei all dem ganzen Müll an Actionfilmen der heutzutage auf Disc erscheint, hätte ich mir von Netflix mal eine Scheibe bzw 2 gewünscht. Minimum als BD. Aber nein, eine der besseren Produktionen von denen bleibt natürlich Streaming Exclusiv. Aber auch Amazon ist da leider nicht besser, zumindest was die Filme angeht. Serien erscheinen immerhin ab und zu mal auf Disc.
Für mich heißt es dann wie immer : Watch Party beim Nachbarn und nicht daheim in den eigenen 4 Wänden aufm Beamer, wo diese beiden Filme definitiv hingehören!
Klasse, wird geguckt! Danke für‘s Vorkosten.