Blu-ray Review
OT: Universal Soldier
Missing in Action
Roland Emmerichs Einstand in Hollywood im 4K-Check.
Inhalt
Luc Deveraux war mit dem aktiven Einsatz in Vietnam eigentlich schon fast „durch“. Doch dann trifft er in einem Dorf auf ein Massaker. Und auf seinen Sergeant, Andrew Scott. Offenbar ist der für die vielen Toten unter den Einheimischen und eigenen Soldaten verantwortlich und scheint völlig irre geworden zu sein. Außerdem hält er noch zwei Geiseln, von denen Luc nun eine erschießen soll. Nach dessen Weigerung, dies zu tun, kommt es zum Kampf und beide erschießen sich gegenseitig. Jahrzehnte später erweckt man sowohl Luc als auch Andrew im Rahmen des Programms „Universal Solider“ zu neuem Leben. Allerdings hat man ihnen die Erinnerungen genommen. Als genetisch verbesserte Supersoldaten haben sie übermenschliche Kräfte und Selbstheilungskräfte, um gegen Terroristen oder ähnliches eingesetzt zu werden. Bereits im ersten Einsatz wird Luc mit einer Situation konfrontiert, die ihn an die Geiselnahme in Vietnam erinnert. Was nicht passieren sollte, passiert: Er erlangt sein damaliges Bewusstsein zurück. Als die Reporterin Veronica mit ihrem Kameramann in die Zentrale des UniSol-Programms eindringt, werden Luc und Andrew auf deren Ergreifung und Exekution angesetzt. Luc jedoch verweigert den Befehl, wehrt Andrew gegen Veronica ab und flieht gemeinsam mit ihr. Fortan müssen beide um ihr Leben bangen, denn Andrew sieht gar nicht ein, seinerseits Befehle zu missachten …
Roland Emmerich, das schwäbische Regie-Wunderkind, hatte früh das Bestreben, mit seiner Filmemacherei in Amerika Fuß zu fassen. Vier (bzw. fünf) Filme drehte er zunächst im eigenen Land, bevor er zwei Jahre nach Moon 44 tatsächlich seine erste US-Produktion angehen konnte. Mit dem damals für ihn recht stolzen Budget von 23 Mio. Dollar nahm er sich das Drehbuch von Dean Devlin (und zwei Kollaborateuren) vor, um einen zünftigen SciFi-Actionfilm zu inszenieren.
Kritiker mochten ihn allerdings nicht. Der Zuspruch auf (bspw.) Metacritics ist unterdurchschnittlich und selbst die US-Kinozuschauer vergaben damals nur ein „B“ auf der Skala, die bei A+ beginnt. Dafür, dass dort stets das Zielpublikum abgefragt wird, ist das eher schwach. Aber, wie bei so vielen, etwas günstigeren Actionfilmen aus der Zeit (der im gleichen Jahr veröffentlichte Lethal Weapon 3 kam immerhin auf 35 Mio. Dollar Budget), scharte sich im Nachgang eine treue Fangemeinde um Universal Soldier.
Jetzt gibt es immer auch schon mal Gründe, warum der eine oder andere Film, der zwischenzeitlich als 4K-Scheibe erschien, nicht sofort auf diesem Blog gelandet ist. Und das liegt nicht selten daran, dass ich mit den entsprechenden Werken nur wenig oder gar nichts anfangen kann. Ich bin bspw. nur bedingt ein Freund des 80er-/90er-Jahre Handkanten-Klopp- und Haufilms. Es gibt ein paar Ausnahmen, aber wenn auch noch andere Faktoren hinzukommen, wird’s für den Film etwas schwerer. Im Falle von Universal Soldier kommen andere Faktoren hinzu: Roland Emmerich, Jean-Claude Van Damme und (etwas weniger „schlimm“) Dolph Lundgren. Also praktisch alle drei wichtigen Personen, die mit dem Werk verbunden sind. Emmerich lieferte immer mal wieder große Kinoerfolge ab, die mich jedoch selten überzeugen konnten. Jean-Claude Van Damme mag ich als Schauspieler genau in einem Film seiner Vita (JCVD), während Dolph Lundgren immerhin zur Kategorie B- oder C-Movie-Darsteller gehört, der (vor allem in den späteren Filmen) oftmals wenigstens ganz charmant und selbstironisch agierte. Soweit die Voraussetzungen für ein Review von Universal Soldier. Ich sollte und müsste unvoreingenommen sein. Und ich bemühe mich, das entsprechend zu bewerten. Fans des Films mögen mir dennoch bitte nachsehen, wenn mir das nicht immer gelingen wird – ist nicht böse gemeint.
Auch wenn das hier in Emmerichs US-Debüt schon alles unglaublich klischeehaft rüberkommt. Gerade nach heutigen Maßstäben, wo das Actionkino in den letzten zwei Jahrzehnten auch mal halbwegs tiefgründige Beiträge hervorgebracht hat. Ob es die Dialoge sind, die Inszenierung selbst, der vor Pathos triefende und oft unpassend wirkende Score, die furchtbar stereotype Darstellung des schwulen Motel-Betreibers, bescheuerte Handlungsmuster (Veronica rennt einfach aus dem halbwegs sicheren Motelzimmer) oder die teils hölzern agierenden Darsteller – ein hochklassiger Film ist Universal Soldier aus heutiger Sicht wirklich nicht. Warum sich vor allem Lundgren zunächst bewegt, als wäre er ein Cyborg, lässt sich zudem nicht mit einer genetischen Manipulation/Verbesserung erklären. Zum einen bewegen sich die anderen UniSol-Soldaten halbwegs normal, zum anderen hat man ihm ja nun kein Exoskelett verpasst und steuert ihn auch nicht per Servos aus der Ferne. Vielleicht soll es die gedankliche „Fernsteuerung“ implizieren, da er sich nach der Rückkehr seines alten Bewusstseins plötzlich wieder bewegt wie ein normaler Mensch – logisch ist es dennoch nicht. In solchen Momenten wird dann schon verständlich, wenn man die zeitgenössische Kritik reflektiert, die Emmerichs Film als Terminator-2-Klon bezeichnete.
Da wir aber gerade bei den Darstellern sind: Jean-Claude Van Damme schafft es, den kompletten Film mit zwei Gesichtsausdrücken zu absolvieren. Vor allem die Diner-Sequenz nach knapp über 60 Minuten zeigt die schauspielerische Limitierung des Belgiers und ist schon fast zum Fremdschämen. Da sitzt er zunächst mit einem Schlafzimmerblick, der an einem müden Frosch erinnert, auf seinem Plätzchen und verzehrt den Monatsvorrat an Burgern, um dann grenzdebil zu grinsen, als Veronica ihn fragt, wie das Essen gewesen sei. Da muss man dann schon wirklich Fan sein, um solche Szenen zu goutieren. Dieser geneigte Fan hat damit sicher weitgehend kein Problem und hält sich an solchen „Details“ nicht auf. Was man Universal Soldier allerdings durchaus grundsätzlich ankreiden konnte, ist, dass er ein ziemlich konservativ gedrehter/inszenierter Streifen ist. Schaut man ihn sich heute ohne Hintergrundwissen über die Produktion an, könnte man ihn eher Mitte der 80er verorten. 1992/’93 war das Actionkino (nicht nur durch T2) erzählerisch und optisch eigentlich schon weiter. Total Recall von 1990, Lethal Weapon 3 von 1992, Demolition Man von 1993 oder Speed und True Lies von 1994 sind durchweg moderner erzählte und smarter inszenierte Beispiele. Man merkt, dass Emmerich noch ein bisschen im vorherigen Jahrzehnt hing – gerade, was die bisweilen sich arg ernst nehmenden Figuren angeht. Es gibt allerdings durchaus ein paar Momente, die das an sich konservative und wenig innovative Geschehen auflockern. So kann man Universal Soldier ab und an einen gewissen Witz nicht absprechen – beispielsweise, wenn der Techniker des UniSol-Programms die Funktionsfähigkeit der Kamera von GR76 überprüft, dabei Ralf Möller gegenüber steht und um eine Leiter bittet. Was Emmerichs US-Debüt aber vor allem auf seiner Seite hat, sind teils spektakuläre Actionszenen. Die Sequenz am Hoover-Damm würde einem Actioner selbst heute noch gut stehen und Explosionen konnte der Schwabe in Hollywood schon immer gut. Nicht jede Kampfszene ist perfekt choreografiert und Van Dammes Moves sind eher statisch inszeniert, aber die Atmosphäre während der Intro-Szene im Dschungel stimmt und die Ballereien zwischendurch gehen auch in Ordnung. Richtig feist wird’s dann, wenn Emmerich 20 Minuten vor Schluss einen ausgewachsenen Schulbus und einen Sattelschlepper in den Grand Canyon stürzen lässt.
- blu-ray 4K + blu-ray
Bild- und Tonqualität BD
Bevor’s zur neuen Blu-ray geht, die ebenso im Set mit der UHD-BD enthalten ist, betrachten wir noch mal die alte BD von 2013.
Und die beginnt direkt mit zahlreichen Blitzern/Störpartikeln im Bild, was sich auch über die komplette Laufzeit immer wieder mal zeigt. Dazu wirkt sie schon von der ersten Minute an gefiltert, um das ursprüngliche Korn des analogen Filmmaterials zu tilgen. Einher geht das meist mit einer nachträglichen Schärfung, die man schon anhand der Regentropfen auf Van Dammes Gesicht bei 4’25 ausmachen kann. Diese reflektieren viel zu kontrastreich und überdeutlich. Schaut man dann genauer hin, mischt sich das Bild dann auch mit überdeutlichen Matschblöcken, die aus Filterung und schwachem Encoding resultieren. Im Verlauf gesellen sich dann auch unruhige Bildstände und deutlich Schmutzpartikel hinzu – wie beim Landeanflug der B-377MG („Mini Guppy“) nach neun Minuten. Die Kontrastierung ist allgemein allerdings gut gelungen, zeichnet in dunklen Szenen gut durch und lässt Farben relativ natürlich erscheinen.
Wechseln wir auf die neue Blu-ray, die ebenfalls auf dem 4K-Master basiert, das für die UHD-BD angefertigt wurde, zeigt sich ein feineres Bild, das die analoge Filmkörnung homogener darstellt als die alte, gefilterte Blu-ray. Die Farbgebung ist zudem neutraler und natürlicher. Blitzer und Schmutzpartikel fehlen gänzlich und das Encoding ist um Längen besser gelungen. Keine Matschbereiche mehr, keine Überschärfungen und (wenn überhaupt) nur ein minimaler Rauschfiltereinsatz trüben das deutlich besser kodierte Bild. Aber auch die neu remasterte Blu-ray ist nicht vor schwächeren Momenten gefeit, die schon produktionsseitig nicht optimal waren. Es gibt Momente, in denen ist die Kamera (oder das Objekt) schlicht aus dem Fokus geraten (Lundgren 3’58), was einen gewissen Drang, sich die Augen zu reiben, auslöst. Da dies aber im Nachhinein kaum zu beheben war, muss man einfach darüber hinweg sehen. Was dem einen oder anderen nicht gefallen dürfte, ist das im Vergleich sichtbar aufgehellte Bild. In den Tageslichtszenen wirkt das schon mal trüber und weniger farbkräftig als das harscher kontrastierte Bild der alten Blu-ray.
Blu-ray 2019 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist von Verschmutzungen praktisch vollkommen befreit. Gut zu sehen: Die deutliche hellere und bisweilen dadurch kontrastschwächere Abstimmung.
Blu-ray 2019 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray zeigt sich neutraler, aber weniger dynamisch im Kontrast.
Blu-ray 2019 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray stellt die analoge Körnung und damit den Bildinhalt unverfälscht und ungefiltert dar. Digitale Artefakte sind hier nicht zu sehen.
Blu-ray 2019 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray stellt das Haarzöpfchen ohne Pixelmatsche dar und zeigt auch den Hintergrund ohne Probleme mit authentisch-analoger Körnung.
Die remasterte Blu-ray enthält (leider) den gleichen 5.1-Mix wie die 2013er Blu-ray. Leider aus dem Grund, weil er furchtbar klingt. Universal Soldier war stets ein akustischen Kind seiner Zeit und klang auch im Kino nur ganz okay. Was Studiocanal allerdings vor acht Jahren mit dem Surroundmix gemacht hat, grenzt an Ohren-Körperverletzung. Dünn, dumpf und blechern sind schon mal drei Adjektive, die ganz gut beschreiben, was den geneigten Fan hier zu erwarten hat. Es beginnt mit dumpfen Explosionen in den Vietnamszenen, krachledernem Donner und dünnen Dialogen, die auch noch im Krach des Möchtegern-Surround-Upmix untergehen. Wechselt man auf die englische Originalfassung ist das besser, aber nicht weltbewegend. Zar klingen die Geräuscheffekte weniger dumpf und feiner akzentuiert, Dynamik ist aber auch beim O-Ton ein Fremdwort. Selbst wenn später mal ein paar nette Surroundeffekte platziert werden (einschlagende Projektile während der Motelzimmer-Belagerung) bleibt der Ton einfach viel zu wenig dynamisch und polternd. Hier ist noch viel Luft nach oben für ein vielleicht irgendwann mal kommendes, weiteres Remastering.
Bild- und Tonqualität UHD
Wir schreiben das Jahr 1992. die Kameras sind analog – eh klar. Emmerichs Director of Photography nutzte Geräte vom Typ Panavision Panaflex Platinum und Panavision Panaflex Gold II, um das Ganze auf 35-mm-Film zu bannen. Ausgehend davon gab’s 2019 im Auftrag von Studiocanal ein frisches 4K-Master, das auf einem neuen 4K-Scan des Filmmaterials basiert. Obendrauf gab’s natürlich einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum sowie höhere Kontrastdynamiken – und zwar nach statischem HDR10 und dynamischem Dolby Vision.
Von Beginn an fällt auf, wie phänomenal gut das HDR hier umgesetzt wurde – unabhängig, ob mit HDR10 oder Dolby Vision wiedergegeben. Die Kontrastdynamik ist um ein Vielfaches besser als bei der neuen BD. Exemplarisch sei das Bild von Veronica vor den zahlreichen Einsatzfahrzeugen der Polizei genannt. Die roten Leuchten auf den Dächern der US-Cars sind wesentlich satter, die Hauben der weißen Autos knallen förmlich um die Wette und der Asphalt liefert viel mehr Schattierungen und sattere Farben. Dazu ist auch hier sehr deutlich der Auflösungsvorsprung ablesbar, wenn man an den Überlandleitungen noch ein zweites Kabel erkennen kann, das bei der Blu-ray zu einem (etwas dickeren) verschmilzt (siehe Screenshot-Vergleiche unten). Farben bekommen überdies wieder mehr Kraft zurück. Hauttöne sind nun prägnanter (und dennoch natürlich) und Bilder der Wüste bieten viel mehr Kraft. Rottöne sind so satt, dass man den erweiterten Farbraum deutlich an ihnen ablesen kann. Auch der Schwarzwert ist besser, während helle Flächen strahlen, ohne es zu übertreiben. Gegenüber der neuen Blu-ray ein deutlicher Unterschied. Im Vergleich mit der alten Blu-ray natürlich aufgrund der Auflösung und dem besseren Encoding ohnehin. Kurze Momente wie stehendes Rauschen vor dem Einflug des „Mini Guppys“ sind Einzelfälle und könnten daher rühren, dass dort (eventuell) ein Standbild eingesetzt wurde, bevor das Flugzeug dann von oben ins Bild kommt. Diese stehenden Rauschmuster erkennt man allerdings auch über die neue Blu-ray, die dort aufgrund des sehr hellen Masters aber nicht so deutlich auffallen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bietet die UHD-BD einen guten Kompromiss aus guter Durchzeichnung und Kontrast.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bekommt man einen guten Einblick, wie deutlich die UHD-BD die neue Blu-ray „überstrahlt“.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD bietet hier mehr Kraft, ohne es je zu übertreiben. Im Screenshot werden die Haare versumpft dargestellt. Das ist im laufenden Bild NICHT der Fall.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Bei der UHD-BD ist es deutlich Sommer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auf dem Screenshot nicht abbildbar ist der komplette Kontrastumfang, der im laufenden Bild dunklere Bereiche noch besser durchzeichnet. Man bekommt aber eine Ahnung davon, wie deutlich die Unterschiede zur Blu-ray sind.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Kennzeichen und Kühlergrill sind über die 4K-Scheibe wesentlich besser zu erkennen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … differenziert die UHD-BD hier eine zweite Leitung.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Universal Soldier umfasst zwei Audiokommentare. Einen davon mit JCVD, Emmerich, Lundgren und Autor/Produzent Dean Devlin. Der zweite AK kommt dann von Emmerich und Devlin alleine. Dazu gibt’s zwei Making-ofs, von denen das eine, „Tale of Two Titans“ sich vornehmlich auf die beiden Hauptdarsteller und deren Werdegang vom jeweils „dürren Kerlchen“ zum Kampfkünstler nachzeichnet. Das andere „Guns, Genes and Fighting Machines“ kümmert sich dann mehr um den Film und die Actionszenen. Abschließend wartet noch das knapp 13-minütige alternative Ende, das noch mal eine kritische Note für/gegen die Mediengeilheit bereithält. Außerdem gibt’s noch ein Hinter-den-Kulissen-Featurette, das eher einer B’Roll gleicht.
Fazit
Liebe Leute: Ich hab’s versucht, so neutral wie möglich zu gestalten. Objektiv muss man aber einfach sagen: Universal Soldier ist kein wirklich guter Film: Das Drehbuch ist dünn wie Zeitungspapier, die Ideen aus RoboCop und T2 zusammen geklaut und Jean-Claude Van Damme ist ein bedeutend besserer (und sympathischerer) Schauspieler im ersten Making-of als im fertigen Film. Aber: Man kann gut nachvollziehen, warum der Film seine Fanbase hat. Er versucht sich in auflockerndem Humor, hat ein paar handfeste Actionszenen und konnte vor allem in Deutschland aus seiner Indizierung und teils starken Kürzung Kapital schlagen. Denn hierzulande haben indizierte Filme ja stets einen kleinen Sympathiebonus. Und Emmerich hat hier wirklich noch mit der groben Keule ausgeteilt.
Die neu remasterte BD schlägt die alte 2013er Fassung sichtbar, ist im Kontrastumfang aber etwas verbesserungswürdig. Die UHD-BD legt genau dort noch mal und ist viel dynamischer sowie nochmals besser aufgelöst. Einzig der Ton ist nach wie vor miserabel. Da gibt’s auch nichts zu Beschönigen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2013): 60%
Bildqualität BD (2019): 70%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 55%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 60%
Film: 60%
Anbieter: Studiocanal
Land/Jahr: USA 1992
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Jean-Claude van Damme, Dolph Lundgren, Ed O’Ross, Jerry Orbach, Ally Walker, Leon Rippy, Tico Wells, Ralf Moeller, Robert Trebor
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 103
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 818 Nit
Maximale durchschn. Lichtstärke: 554 Nit
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Studiocanal)
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Trailer zu Universal Soldier
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Was für ein grandioses Bild…
Nein, nicht das der UHD, die habe ich mir verkniffen. Und auch keine der obigen BRs befinden sich in meinem Besitz. Wohl aber die 2009er Version von Kinowelt mit der DTS 2.0 – Tonspur. Bevor ich mich in UHD-Käufe stürze ziehe ich erstmal das vorhandene Material zurate. Von den (vielen) Verschmutzungen einmal abgesehen weist das Bild nämlich hervorragende Werte in Sachen Kontrast, Schärfe und Farbgebung auf. Egal ob man die Nachtszenen vor dem Motel oder die anschließenden in der Wüste betrachtet, das Bild ist sensationell gut, denn es wurde kaum bis gar nicht gefiltert , und das sehr feine Korn stört nicht im Geringsten. Vielleicht abgesehen vom besseren Encoding gibt es für mich keinen Grund für 4k/HDR. Die Seite „blurayreviews.ch“ attestierte 4 von 5 Sterne. Der 2.0-Ton ist übrigens ungeeignet für Surround, denn das Signal scheint phasenverschoben – schrecklich anzuhören. Also habe ich meine Anlage runter konfiguriert auf 3.1 und in DTS Neural X abgespielt, und jetzt entstand eine gute räumliche Abbildung. Ob beabsichtigt oder nicht, das phasenverschobene Surround-Signal sorgt für ein „Pseudo-Surround“, obwohl nur Stereo mit Center abgespielt wurde.
Danke Timo für die ganzen Reviews, die oft beim Kauf helfen, oder ihn verhindern…
und wieder mal beschnittener bildauschnitt 🙁
Ich weiss zwar, dass es kein guter Film ist, aber ich weiss nicht warum er mir so gut gefällt… 🙂 Tja der Film geht wohl als „guilty pleasure“ durch. 😉 Ich finde es schön und lobenswert, dass man sich die Mühe für eine saubere Restauration gemacht hat! Das lässt mich auf noch weitere Van Damme Klassiker hoffen! 🙂
Guilty Pleasure trifft es ziemlich gut 😉
Wahrscheinlich denkt ihr zu sehr an Van Damme, Lundgren, Chuck Norris, Steven Seagal und Michael Dudikoff? 😉
Die 80er und 90er sind bis heute die besten Action-Jahrzehnte. Beispiele gefällig?
Die James Bond Filme (gerade die aus den 80ern bieten tolle Stunts), Indiana Jones, Terminator 1&2, Predator 1&2, Stirb langsam 1-3, Lethal Weapon 1-4, Total Recall, True Lies, Rambo 1&2, Aliens, Cliffhanger, Demolition Man, Conan – Der Barbar, Last Boy Scout und und und.
Klar, einige dieser Filme haben Bezüge aus anderen Genres (Sci-Fi/Horror).
Wenn ich mir das letzte Jahrzehnt anschaue, gefallen mir nur die Mission: Impossible Filme im Actionmetier uneingeschränkt, also herausragend.
Gut, noch The Dark Knight Rises und die Planet der Affen Trilogie oder was der Tom Cruise sonst so raushaut.
Hatte mir vor einigen Jahren mal The Rock auf Blu-ray gekauft. Ist immer noch ein guter Film aber man merkt irgendwie trotzdem, dass es ein Film aus den 90er Jahren ist. Kann es nicht genauer erklären…
The Rock hat natürlich immerhin den guten Sean Connery und Ed Harris. Das ist schauspielerisch dann doch ’ne andere Liga.
Und der Film war natürlich aufwändiger produziert. Aber ich weiß, was du meinst. Es gibt gar nicht so schrecklich viele Actioner der 80er und 90er, die die Zeit halbwegs unbeschadet überstanden haben.
Am besten hat Rambo II und Rambo III die Zeit überstanden. Witz komm raus! Du bist umzingelt ^^
😉
Ohje. Da blutet mir jetzt bissel das Herz. Aber… Geschmäcker sind verschieden, du bist für gewöhnlich immer SEHR neutral, und den besten Filmgeschmack hab ohnehin nur ich . Trotzdem danke für die Review – den hatte ich mir damals bei Ankündigung SOFORT vorbestellt und hüte ihn seither wie einen Schatz.
Das würde ich auch nie in Zweifel ziehen, dass du den besten Filmgeschmack hast 🙂
Gerne geschehen 😉
Und wieder ein toller Beitrag zu einem mittelmäßigen 90er Jahre Actioner. Trotzdem sehe ich ihn immer wieder gerne… Aber als Emmerichs Amy-Debüt würde ich eher Hollywood Monster nennen wollen. Eine deutsch amerikanische Produktion. War zumindest der erste Film, den Emmerich in Deutschland UND in Großteilen in den USA gedreht hat. Joey von 1985 wurde zwar teilweise auch in den USA gedreht, gillt wohl aber als deutsche Produktion soweit ich weiß. Mit freundlichen Grüßen
Emmerich hatte ja zuvor schon mehrfach auf Englisch gedreht. Letztlich entscheidend für die im offiziellen Diskurs allgemeine Aussage, dass Universal Soldier sein Einstand in Hollywood war, ist natürlich, dass es eine Produktion eines (damals) großen US-Studios gewesen ist. Zumal weder Hollywood Monster, noch Joey eine US-Kinoauswertung bekamen (meines Wissens nach).
Aber natürlich kann man auch die Tatsache, dass Hollywood-Monster eine US-Deutsche-Koproduktion war, bereits als US-Debüt bezeichnen. Ich denke, das muss man dann auch alles nicht ganz so eng sehen.
Danke, danke, danke… Und da hast ja recht!
So ein paar UHD-Klassiker fehlen mir in deiner Datenbank aber immer noch:
* Ghostbusters
* Der dunkle Kristall
* Reise ins Labyrinth
* Cloverfield
* Dracula
Magst du die auch nicht? 😉
Doch, die mag ich 😉
Ein Teil liegt hier auch schon seit Wochen rum und wartet auf (meine) Zeit 🙂