Virus Outbreak – Lautloser Killer

Blu-ray Review

Virus Outbreak - Lautloser Killer Blu-ray Review Cover
Sunfilm, seit 03.04.2014

OT: The Cure

 


Tödliche Infektion

Ein Ausflug in das Genre der Medizin-Thriller.

Inhalt

Beth und Ryan sind junge Mediziner in einem großen Pharmaunternehmen.  Beide forschen an Medikamenten, die für die Chemotherapie gegen den Krebs eingesetzt werden sollen. Spezialisiert haben sie sich dabei auf die Reduktion von Nebeneffekten, womit ein gefahrloserer Verlauf der Chemotherapie erfolgen soll. Beth arbeitet mit vollem Herzblut an diesem Projekt – schließlich hat sie einst ihren eigenen Vater an den Krebs verloren. Als beide ihr Produkt dem Firmenchef Lionel Stanton präsentieren, zeigt der sich wenig überzeugt. Denn Stanton muss selbst um seine Firma fürchten. Um deren Untergang zu verhindern, greift er zu höchst gefährlichen Mitteln. Als Beth und Ryan mit Unterstützung des Forschers Ted Garner hinter das dunkle Geheimnis der Firma kommen, ist es schon zu spät …

Bei Virus Outbreak durchzublicken, ist trotz der recht eindeutigen Ausgangslage nicht wirklich einfach. Die wirren Schnitte und Zeitsprünge, die über die Dauer des Films immer wieder eingestreut werden, wirken nicht nur völlig deplaziert, sondern erschweren auch die Nachvollziehbarkeit eines Films, der eine derartige Komplexität gar nicht nötig gehabt hätte. Denn er selbst kann dieser Komplexität an keiner Stelle gerecht werden. In erster Linie krankt die Qualität des Streifens an den dümmlichen Charakteren und den mittelmäßigen bis unterirdischen Schauspielleistungen. Stephen Lovatt in der Rolle des zwielichtigen Ted Garner ist noch die Ausnahme. Aber auch dessen Charakter, der wie eine Vielzahl der im Film auftretenden Figuren sich als geldgieriges, rückgratloses Schwein entpuppt, lässt keinerlei Identifikation zu. Dazu reihen sich Storylöcher en masse – manchmal kann man sich nur bestürzt an den Kopf fassen. Doch selbst wer die völlig haarsträubende Erzählung von Virus Outbreak ausblenden kann, kommt hier nicht auf seine Kosten. Die schrecklichen Spezialeffekte sind ob ihrer offensichtlichen Amateurhaftigkeit schon nicht mehr sympathisch, sondern einfach nur noch peinlich. Wenn sich die Explosionen im Visier der Schutzanzüge spiegeln – oder es danach aussehen soll – wirkt es einfach nur lächerlich. All das zerstört die Spannung, den Nervenkitzel, der von Virus Outbreak immer wieder erzeugt werden will. Aber mit dem Holzhammer, mit dem Regisseur David Gould hier durchweg hantiert, lassen sich weder Empathie für die Charaktere, noch irgendein Gefühl von Aufregung erzeugen. Über die Dauer des Films stellt sich auch keine Besserung ein – im Gegenteil: Während Virus Outbreak sich zu Beginn noch keine allzu großen Fehler leistet, ist das Finale einfach nur noch ein großer Clusterfuck aus konfusen Schnitten, peinlichen Dialogen und Explosionen aus der Konserve. Durch all dies dümpelt der Film schon nach kurzer Zeit in einem Loch aus Langeweile herum, aus dem er sich unglücklicherweise nicht mehr zu befreien weiß.

Bild- und Tonqualität

Die Blu-ray von Virus Outbreak hinterlässt einen sehr hellen und nur wenig natürlichen Eindruck, was die Farbdarstellung angeht. Regelrecht krank wirken die Gesichter, die einen deutlichen Gelbstich aufweisen. Der Kontrastumfang ist ebenfalls eher mittelprächtig, während Rauschen dagegen kein Thema ist. Virus Outbreak beginnt effektvoll, lässt die automatisierten Abläufe im Labor sehr effektvoll im Raum herumwandern. Die kurz darauf einsetztende Musik dürfte aber etwas dynamischer sein. Die Synchronisation des Films ist eher mittelmäßig, die Stimmen klingen zudem ein wenig muffig. Erste Wahl ist also der authentischere Originalton.

Bonusmaterial

Viel mehr als ein Paar Trailer sind hier nicht zu finden.

Fazit

Unterdurchschnittliche Schauspieler, miese Spezialeffekte und eine völlig hanebüchene Story verhindern jegliches Aufkommen von Spannung. Bei Virus Outbreak kommt einfach zu viel Schlechtes zusammen. Dieser Killer darf genauso lautlos verschwinden, wie er aufgetaucht ist.
Marc Scheffer


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 30%

Anbieter: Sunfilm Entertainment
Land/Jahr: USA/NZ 2013
Regie: David Gould
Darsteller: Antonia Prebble, Daniel Lissing, John Bach, Stephen Lovatt
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, fr
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 90
Codec: AVC
FSK: 16

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