Volcano Zombies – Die Toten brennen nicht

Blu-ray Review

Volcano Zombies - Die Toten brennen nicht Blu-ray Review Cover
Maritim Pictures, seit 21.07.2015

OT: The Burning Dead

 


Der Berg lebt

Zur Abwechslung gibt’s mal verkohlte Lavezombies.

Inhalt

Legenden erzählen, dass einst im 19. Jahrhundert ein Vulkan in den Rocky Mountains ausbrach und einige Menschen in blutrünstige Zombies mit Magmaherz verwandelte. Gut 150 Jahre war Ruhe. Doch mit der ist es nun vorbei, denn Mt. St. Barbara – oder Devil’s Peak, wie ihn die Ängstlichen nennen – steht erneut vor dem Ausbruch. Sheriff Denton tut zwar alles, um die lokale Bevölkerung zu evakuieren. Doch wie das so ist mit den traditionellen Menschen der Gegend: Sie sind stur! Vor allem Opa Roberts will seine Hütte nicht verlassen, weshalb seine (ungeliebte) Tochter mit der Enkelin und deren Freund vorbeischaut, um ihn zum Gehen zu überreden. Als dies endlich gelingt, ist der Vulkan allerdings schon ausgebrochen und erweckt die Untoten – das große Fressen beginnt …

Vorgeschichte? Pah! Einführung von Charakteren? Wozu! Regisseur Rene Perez wartet in Volcano Zombies – Die Toten brennen nicht genau 52 Sekunden, um Danny Trejo im Winnetou-Kostüm auftreten zu lassen und den bereitwillig am Feuer sitzenden Kids seine Gruselgeschichte vom bösen Geist, der im Vulkanberg wohnt, zu erzählen. Dazu gibt’s pathetische Hornklänge aus dem Casio-Keyboard, Zombies, die sich bei vollem Tageslicht an den dampfenden Därmen eines Opfers laben und furchtbar trashige Magma-Effekte. Danny Trejo, so viel sei gesagt, taucht dreimal (kurz) auf und liefert in diesen Szenen tatsächlich die beste Darstellerleistung aller Beteiligten. Das Drehbuch ist dünn wie Papier und die inszenatorischen Fähigkeiten des Herrn Perez sind auf Laienniveau. Auch zieht es sich nach dem kurzen Rückblick ins Jahr Achtzehnhundertschlagmichtot mit dem Ausbruch der Zombies ziemlich lange hin. Die Zeit bis dahin gibt mal weniger (Kyle T. Heffner, Thomas Downey) und mal etwas mehr (Nicole Cummings) talentierten Darstellern die Möglichkeit, sich für ähnlichen Trash oder etwas intelligentere Genrewerke zu empfehlen. Apropos Talent: Was die halbnackte Amateurfotografin am Berg zu suchen hat, bleibt wohl das Geheimnis der Filmemacher von Volcano Zombies.

Sieht man über diese Aspekte hinweg und betrachtet den Film unter Trashaspekten, gibt’s ein paar hübsch hysterische Frauen, die sich kreischend ins Polizeifahrzeug werfen oder sich hinter dem Rücken des Großpapas verstecken. Das funktioniert zumindest im O-Ton noch halbwegs gut, während sich die deutsche Synchronfassung dem Trashniveau anpasst. Für Gore-Fans gibt’s nach vierzig Minuten wenigstens ein paar hübsche Säureeffekte und erneut den einen oder anderen Darm, der ans Tageslicht geholt wird. Natürlich geschieht dies meist in Nahaufnahme, damit man das große Ganze nicht ausmachen und dadurch entlarven kann, dass man keine finanziellen Mittel hatte, um einen ganzen Körper zu zermanschen. Das erklärt im Übrigen auch, dass auch hier (wie schon bei Djinn) das FSK-18-Logo auf dem Cover ein kleiner Blender ist. Denn die Freiwillige Selbstkontrolle vergab für Volcano Zombies eine FSK 16.

Bild- und Tonqualität

Dem Bild von Volcano Zombies – Die Toten brennen nicht fehlt’s durchgängig an Schärfe – lediglich Nahaufnahmen sind halbwegs scharf. Während der Bewegungen gibt’s kleine Ruckler und Wischeffekte, die Kontrastgebung könnte
Geradezu unterirdisch ist die deutsche Synchronfassung, die noch dazu extrem unnatürlich über den Center zum Ohr gelangt. Auch der Soundtrack kommt eher gequält frontlastig und wenig homogen aus den Lautsprechern. Nein, ein akustisches Highlight ist Volcano Zombies wahrlich nicht. Im englischen Original gelingen zumindest die Dialoge etwas natürlicher.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Volcano Zombies liefert zum einen den Trailer und zum anderen ein knapp dreiminütiges Interview mit Indianerhäuptling Trejo. Außerdem gibt’s noch einen Audiokommentar, der bisweilen für akustische Befremdnis sorgt, da der Originalton des Films nicht unterlegt ist.

Fazit

Volcano Zombies – Die Toten brennen nicht ist billig produzierter Trash, der eigentlich aus den Asylum Studios kommen müsste. Die Anwesenheit von Trejo ist mehr eine Randnotiz, der Rest sollte ausreichen, um einen feuchtfröhlichen Kumpelsabend mit Bier und Chips zu zelebrieren.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 50%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 30%
Film: 40%

Anbieter: Maritim Pictures
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Rene Perez
Darsteller: Danny Trejo, Thomas Downey, Moniqua Plante, Nicole Cummins, Kevin Norman
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // dts HD-Master 2.0: de
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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