Welcome Home – Eifersucht tötet

Blu-ray Review

welcome home eifersucht tötet blu-ray review cover
Highlight Communications, 10.01.2019

OT: Welcome Home

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Zwei Wahrheiten, eine Lüge

Erotik-Thriller mit Breaking-Bad-Star Aaron Paul.

Inhalt

Das Vertrauen zwischen Cassie und Bryan ist nach einer Affäre Cassies gründlich gestört und ins Wanken geraten. Weil sie sich aber eigentlich lieben und ihre Ehe retten wollen, buchen sie einen gemeinsamen Urlaub in der Toscana. Ein wunderhübsches Anwesen mitten im Grünen soll sie auf andere Gedanken und die Gemeinsamkeiten wieder zum Vorschein bringen. Zunächst ist alles wie erhofft und schon bald stellt sich eine knisternde Atmosphäre ein. Doch schon die erste Nachricht auf dem Mobiltelefon reicht aus, um erneut Wunden aufzureißen. Als Cassie beim Jogging ein bisschen Luft ablassen will, verknackst sie sich den Fuß und wird von einem einheimischen aufgelesen. Der erweist sich als freundlicher Zeitgenosse. Zunächst. Denn was weder Cassie weiß, noch der eifersüchtige Bryan ahnen kann: Federico hat finstere Absichten …

Im Stile der 90er-Jahre-Erotik-Thriller Sliver, Color of Night oder Jade kommt dieser von George Ratliff stilvoll inszenierte Welcome Home daher. Mit Emily Ratajkowski ziemlich verführerisch und Breaking-Bad-Star Aaron Paul prominent besetzt, versprüht er zunächst etwas entspannte Urlaubsatmosphäre, bis sich für den Zuschauer relativ früh zeigt, wo Story und Thrill hingehen werden. Dabei setzt der Film vor allem auf seine elegante Kameraführung und das Szenario des luxuriösen Anwesens. Dass der Fremde nicht das ist, was er vorgibt zu sein, dafür braucht’s hier kein Filmdiplom. Das geht erst einmal seinen gewohnten und erwarteten Gang. Das Problem dabei: Aaron Paul. Zugegeben, in der Kultserie an der Seite von Bryan Cranston war er großartig. Doch als Lover einer rassigen Schönheit ist er fehlplatziert. Man neigt als Zuschauer dazu, sich zu fragen, was Cassie an ihm findet und warum sie es ausgerechnet noch mal mit im probieren will. Riccardo Scamarcio als italienischer Verführer taugt da schon eher. Wenn er Cassie unbemerkt näher kommt, liegt trotz der bedrohlichen Situation mehr Erotik in der Luft als zuvor beim gemeinsamen Schwimmen der eigentlichen Partner im Pool. Der echte Thrill beginnt dann nach etwa 65 Minuten, wenn der Zuschauer relativ schnell erahnt, was der mit einer Augenbinde auf Bryan wartenden Cassie gleich passieren wird. Wie gesagt: Sonderlich überraschend geht’s hier nicht zu, aber das muss es ja auch nicht immer zwingend. Immerhin hat man sich durchaus Mühe gegeben, die erotischen Momente zum perfekt ausgewählten Score hübsch ansehnlich zu gestalten – wenngleich es relativ zugeknüpft zugeht. Eine ganz nette Sequenz zeigt sich nach etwas über 70 Minuten, wenn sowohl Cassie als auch Bryan parallel von Federico getäuscht werden. Hier hat Welcome Home seinen inszenatorischen und inhaltlichen Höhepunkt. Und am Ende gibt’s sogar noch mal eine kleine Überraschung, wenn plötzlich Kritik an modernen Medien geübt wird – auch wenn das vom Rest des Films eher abgekoppelt wirkt.

Bild- und Tonqualität

Mit warmen und satten Farben lockt das Bild von Welcome Home und sorgt so von Beginn an für eine angenehme Urlaubsstimmung, die das Flair der Toscana wunderbar einfängt. Selbst helle Tageslichtaufnahmen sind eher etwas dunkler gefilmt, was der Geschichte etwas mehr Thriller-Atmosphäre verleiht. In dunklen Szenen (beispielsweise in der Stadt-Bar) nehmen Unruhen auf Hintergründen zu. Auch leichtes Farbrauschen lässt sich dann nicht mehr verleugnen. Die Auflösung gelingt in gut ausgeleuchteten Szenen ansprechend, am unteren Bildrand tun sich bisweilen allerdings leichte Unschärfen auf. Außerdem geht es nicht ganz ohne Banding-Artefakte ab, die sich im Himmel nach knapp 90 Minuten zeigen (88’40).
Der Ton liegt für beide Sprachen in reduziertem dts-HD-High-Resolution vor und hat vor allem ein kleines Problem: Die deutschen Dialoge sind zwar etwas lauter als die englischen, aber dafür tönen sie wesentlich dünner. Fast schon unangenehm spitz gelangen sie zu Beginn zum Ohr. Im Laufe des Films wird es zwar etwas besser, was allerdings nicht für die relativ schwache Lippensynchronität gilt. Die bleibt vor allem bei Cassie dauerhaft erhalten. Außerdem wird ihr Gekreische nach knapp 74 Minuten hörbar verzerrt dargestellt. Zudem bleibt echte Räumlichkeit meist Mangelware. Zum einen weil es nur wenige Anlässe dazu gibt, zum anderen weil selbst atmosphärische Umgebungsgeräusche und Naturumgebung meist auf die Front beschränkt bleiben.

Bonusmaterial

Das Behind the Scenes, das sich neben den Trailer im Bonusmaterial von Welcome Home aufhält, läuft etwas über 18 Minuten und lässt ein paar der Darsteller sowie den Regisseur mit Interview-Szenen den Film und ihre Figuren erklären, während hin und wieder Filmszenen eingearbeitet werden.

Fazit

Welcom Home fehlt zwar ein spannendes Drehbuch und die Erotik bleibt eher zugeknöpft, dafür gelingen Ratliff und seinem Kameramann allerdings stillvolle und elegante Bilder vor toskanischer Kulisse.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 30%
Film: 55%

Anbieter: Highlight Communications
Land/Jahr: USA 2017
Regie: George Ratliff
Darsteller: Aaron Paul, Emily Ratajkowski, Riccardo Scamarcio
Tonformate: dts HD-High Resolution 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 98
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Constantin Film / Highlight Communications)

Trailer zu Welcome Home

WELCOME HOME New Clip Trailer (2018) Emily Ratajkowski, Aaron Paul Thriller Movie HD

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