Wenn die Gondeln Trauer tragen 4K UHD

Blu-ray Review

wenn die gondeln trauer tragen 4k uhd blu-ray review cover
Studiocanal, 01.08.2019

OT: Don’t Look Now

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Venedig sehen und …

Nicolas Roegs meisterhafter Gruselfilm kommt mit 4K-Remaster.

Inhalt

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Der rote Regenmantel Christines wird zum Symbol des Films

John und seine Frau Laura sind immer noch in Trauer als sie nach Venedig reisen, damit John dort einen Job als Restaurateur in einer Kirche annehmen kann. Da er einige Zeit zuvor nicht verhindern konnte, dass die gemeinsame Tochter Christine in einem Gartenteich ertrank, fühlen sich beide immer noch schuldig. In Venedig treffen sie auf zwei Schwestern, von denen eine, Heather, die Gabe des „Zweiten Auges“ hat. Sie versichert den beiden Eltern, dass es ihrer Tochter im Jenseits gut geht. Bei einem weiteren Treffen hält sie für Laure allerdings eine Warnung bereit. Denn wenn Heather ihren seherischen Fähigkeiten trauen kann, dann wird ein Unglück passieren, wenn John und Laura noch in Venedig bleiben …

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John und Laura hoffen, in Venedig Abstand gewinnen zu können

Irgendwie gibt es ja immer diese Filme, die einen in der Jugend beeindruckt haben. Das könn(t)en witzige, actionreiche oder dramatische Werke sein – meist brennen sich aber doch eher die gruseligen Dinger ins Hirn ein. In meinem Fall gibt es zwei Filme, die mich nachhaltig erschreckt haben: Die Körperfresser kommen und Wenn die Gondeln Trauer tragen. Beide sah ich irgendwann Mitte der 80er in einem für mich völlig ungeeigneten Alter. Vermutlich war ich irgendwo zwischen fünf und sieben Jahre zu jung für die von der FSK vorgenommene Einschätzung – sicher auch ein Grund, warum mich diese Filme so gepackt und mitgenommen haben. Dass in beiden Donald Sutherland die männliche Hauptrolle spielt, könnte Zufall sein. Auf der anderen Seite fand ich sein längliches, sehr charakterstarkes Gesicht damals irgendwie furchterregend.
Aber zurück zu Wenn die Gondeln Trauer tragen: Nicolas Roeg, der im letzten Jahr traurigerweise verstarb, schuf mit seinem dritten Langfilm 1973 ein bis heute von Regie-Kollegen und Kritikern als Meisterwerk betrachtetes Stück Kino, dessen Bildsprache so außergewöhnlich, dessen Stimmung so unheimlich ist, dass einem der Schrecken beim Schauen in die Glieder fährt.

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Der ganze Film ist voller Symbole

Mit schnellen Zooms auf Gesichter brach Roeg gemeinsam mit seinem Kameramann Richmonds gängige Konventionen und tauchte seinen Film (und damit Venedig) in düstere und dezent entsättigte Bilder. Einzig die Farbe Rot wird leuchtend eingesetzt. Wiederkehrende Motive wie der rote Regenmantel oder die durch Wasser symbolisierte Gefahr laden Wenn die Gondeln Trauer tragen atmosphärisch zusätzlich auf.
Während Roegs Film an der Oberfläche ein okkulter Horrorthriller ist, schwingt im Subtext dauerhaft das Thema Trauer mit. Wie gehen die beiden Eheleute mit dem Verlust der Tochter um? Kann ihre Beziehung es aushalten oder wird der Vorfall am Ende dafür sorgen, dass sie zerbricht? Um diese Stimmung zu intensivieren, lässt Nicolas Roeg die verstorbene Christine immer wieder auftauchen – manchmal in Rückblenden, manchmal symbolisch, wenn John die kleine Gestalt im roten Regenmantel verfolgt. Apropos Rückblenden: Auch Zeit spielt eine große Rolle im Film. Vergangenheit, Gegenwart und (durch Vorahnungen geschilderte) Zukunft scheinen parallel zu verlaufen und werden durch die Schnitttechnik noch stärker verwoben. Dass das Skript von Allan Scott und Chris Bryant Motive von der (zu dem Zeitpunkt) zwei Jahre alten Vorlage von Daphne du Maurier teils deutlich abwich (so starb Christine in der Kurzgeschichte an Meningitis und nicht durch Ertrinken), macht den Film und seine Stimmung nur noch intensiver. Das Thema von Schuld und Trauer wird dadurch noch griffiger und die Bedrohung durch Wasser greifbarer. Bei all dieser aus heutiger Sicht nur als Kult zu bezeichnenden Details von Wenn die Gondeln Trauer tragen, ist es fast schon unfair, dass seinerzeit oft „nur“ über ein Thema gesprochen wurde: Die knapp vierminütige Sex-Szene zwischen Sutherland und Christie. Während diese zwar für damalige Verhältnisse tatsächlich recht intensiv geriet, hat sie aber eine viel wichtigere Funktion, als eine „geplante“ Kontroverse unter den Rezipienten auszulösen. Denn indem Roeg geschickt Szenen des morgendlichen Anziehens seiner beiden Protagonisten zwischenschnitt, wird deutlich, dass der Sex für beide zum Alltag dazu gehört. Sie verstehen sich und ihre Beziehung auch durch die körperlich Kommunikation und funktionieren in diesen Momenten mit einer unmittelbaren Vertrautheit. Der Film selbst integriert sie als Selbstverständlichkeit und nicht um des Willens der billigen Effekthascherei – auch wenn das konservative Kritiker und Medien seinerzeit anders sahen und bis heute drüber diskutieren, ob sie eventuell nicht gespielt, sondern echt sein könnte. Das wiederum ist bloße Sensationslust. Denn mal abgesehen vom durchaus echten Körperkontakt ist relativ klar ersichtlich, dass hier gespielt wurde.

Bild- und Tonqualität BD

Die bisherige Blu-ray stammt aus dem Jahr 2013 und basiert nicht auf dem 4K-Master. Dementsprechend sieht man die Unterschiede zur ebenfalls der UHD beiliegenden neuen Blu-ray durchaus deutlich. Überaus deutlich, um genau zu sein. Denn die alte Blu-ray zeichnet sich vor allem durch eines aus: Eine Rauschfilterung bis zur Grenze des Erträglichen. Da die 2015er Criterion-Fassung (die diese Filterung rückgängig machte) hierzulande nicht erschien, musste man bisher mit einem matschweichen Bild leben, dessen Gesichter bisweilen wachsartig verschwammen. Um das ursprüngliche Korn der analogen Aufnahmen zu eliminieren, wurde hier so drastisch eingegriffen, das viele Aufnahmen nicht nur extrem weich, sondern regelrecht schärfefrei daher kommen. Dazu führt dieser Entrausch-Filter zu Oberflächen, die beinahe wirken wie ein Aquarell-Gemälde. Texturen erscheinen völlig künstlich, schmieren aus und haben mit authentischem Filmlook nichts gemein (Hauswände, Steine, Julie Christies Haare und auch die zweitletzte Figur am Seil bei 37’35). Das konnte letztlich nur besser werden, denn viel deutlicher kann man eine Blu-ray kaum verhunzen. Farben wirkten allerdings seinerzeit recht ordentlich reproduziert und auch der Kontrastumfang gefiel in vielen Einstellungen. Die im Set mit der UHD enthaltene BD basiert nun auf der Neuabtastung und eliminiert die oben angesprochene Problematik vollständig. Keine wachsweichen Gesichter mehr, keine toten Texturen und keine maßlosen Unschärfen. Dazu sieht man bereits deutlich das neue, neutralere und weniger grüne Color Grading sowie die Kontrastanpassung. Gegenüber der bisherigen Blu-ray sind das in der Tat Welten und lohnen alleine schon den Kauf der remasterten BD, die es auch einzeln gibt. Was die Neuabtastung aber auch nicht herzaubern kann, ist eine Schärfe, die schon im Ausgangsmaterial schlicht nicht vorhanden war. Selbst Close-ups sind eher soft und trotz wieder hergestelltem Korn nicht bis in die letzte Falte aufgelöst. Zudem bietet das neue Color Grading in dunkleren Szenen eine kleine Angriffsfläche für Farbrauschen. Im Rahmen dessen, was vom Originalmaterial aber heraus zu holen war, leistet die neue Blu-ray herausragende Arbeit.

Blu-ray alt (1’22): (Slider ganz nach rechts): Verwaschene Hintergründe, kaum Differenzierung in den Farben und ein sichtbarer Grünstich: Die bisherige Blu-ray.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Das neue Master eliminiert das Rauschfilter-Desaster der alten BD, liefert mehr Schärfe und eine deutlich bessere Farbifferenzierung.

Blu-ray alt (2’54): (Slider ganz nach rechts): Viele Close-ups von Sutherland lieferten bisher einen furchtbar wachsigen Look ab, der im laufenden Bild noch stärker auffällt als im Screenshot.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD liefert zwar keine Schärfe, wo das analoge Original sie schon nicht hergibt, aber die Unterschiede in der Auflösung und vor allem in der Wiedergabe des feinen Filmkorns sind deutlich..

Blu-ray alt (17’11): (Slider ganz nach rechts): Szenen aus der Totalen gleichen über die alte BD einem wachsweichen Aquarell-Bild. Im laufenden Film wirkt das sogar noch befremdlicher und künstlicher.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD restauriert den Filmlook, liefert neutralere Grauflächen und entfernt das Artifizielle. Man muss natürlich akzeptieren, dass hier das originale Filmkorn entsprechend deutlicher an die Oberfläche gelangt.

Blu-ray alt: (Slider ganz nach rechts): Zum Vergleich der Schärfe mal ein Zoom. Die alte BD offenbart deutlich den wachsweichen und von Rauschfiltern „demolierten“ Look.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD zeigt das natürliche Filmkorn wieder authentisch und meidet die unnötige Filterung. Das wiederum sorgt auch für eine deutlichere Darstellung der Fältchen und Haut-Details.

Akustisch lieferte die damalige BD einen gedoppelten Mono-Ton in dts-HD-Master. Auch die neue Blu-ray liefert diese Tonspur mit dts-HD-Master kodiertem 2.0 Mono. Und so weit sich das im direkten Vergleich beurteilen lässt, müssten es die identischen Fassungen sein – allerdings nun leiser auf die Disk gemastert. Während die bisherige Blu-ray in den hysterischeren Szenen (bspw. während der Séancen) bei Referenz-Level ziemlich laut brüllte, wirkt die Abstimmung nun besser auf normales Lautstärke-Niveau abgeglichen. Ansonsten lässt sich tonal kein Unterschied ausmachen. Rein von dern Soundqualität her geht die gedoppelte Mono-Spur durchaus in Ordnung – vor allem, wenn man in Betracht zieht, dass hier keinerlei Räumlichkeit erreicht werden kann. Die Musik könnte zwar ein wenig offener klingen, aber dafür gibt’s keine Drop-outs, Knackser oder sonstige Fehler. Die deutsche Synchro ist (typisch für die 70er) bei den Damen viel zu aufgeregt (man vergleiche hier mal mit dem wesentlich authentischeren O-Ton), kommt in normal-lauten Gesprächen aber gut verständlich und recht ausgewogen zu Ohr.
Die wenigen „Soundeffekte“ (wie das hämmernde Hintergrund-Geräusch beim Bohren zu Beginn von Kapitel) bleiben in der dt. Fassung allerdings mächtig dünn. Hier legt die Originalfassung mit einem erstaunlichen Druck los, der fast vermuten lassen könnte, ein Subwoofer greife ins Geschehen ein.
Entgegen der deutschen Synchro bleibt die englische Fassung identisch laut (bzw. leise), wenn man sie mit jener der alten BD vergleicht – hier wurde also 1:1 die gleiche Tonspur verwendet. Dass diese harmonischer klingt, wird vor allem im Score von Pino Donaggio deutlich, der über die deutsche Version aufgeregter und nicht so homogen eingebettet klingt. Beiden Fassungen gleich ist übrigens eine immer mal wieder zu beobachtende Lippen-Asynchronität bei den italienisch gesprochenen Szenen.

Bild- und Tonqualität UHD

Der seinerzeit auf 35mm Film gedrehte Wenn die Gondeln Trauer tragen wurde für diese Fassung aufwändig in 4K neu abgetastet und restauriert. Von der händischen Inspektion des physischen Films über die einzelnen Schritte der halbautomatisierten Schmutz- oder Lichtflecken-Entfernung bis hin zum händischen Entfernen größerer Schmutzanteile und dem finalen Neujustieren des Color Gradings gingen die Stufen. Bei der neuen Farbgebung und der HDR-Abstimmung wurde unter Aufsicht des Kameramanns Anthony Richmond versucht, möglichst nahe an die Werte der damaligen Original-Abzüge zu kommen. Herausragend ist es, wie gut man von der verblassten Vorlage zum finalen Endergebnis kam, ohne das Ganze zu artifiziell aussehen zu lassen. Ein sehr sehenswertes Featurette in den Extras der Blu-ray kümmert sich um diese Restaurierung. Die fertige UHD verfügt nun also über ein echtes 4K-Master, einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum sowie die erweiterte Bilddynamik in HDR10 und nach dem dynamischen Verfahren Dolby Vision. In der Praxis sieht man relativ schnell, dass der deutlichste Vorsprung der Neuabtastung bereits zwischen alter und neuer Blu-ray zu sehen ist. Die UHD kann sich von der schon sehr guten BD nicht noch einmal gleichermaßen absetzen. Schauen wir uns zunächst die HDR10-Variante an, so erkennt man im Vergleich zur BD, dass der Kontrastumfang bei Tagslichtszenen knackiger ist und das Bild in der Tiefe weniger neblig erscheint. Der größere Farbraum sorgt für ein nochmals kräftigeres Rot im Mantel sowie den etwas saftigeren Wiesen. In Close-ups wirkt durch die native 4K-Auflösung und den erweiterten Kontrastumfang auch die Detailtiefe etwas besser, ohne hier aber noch einmal gleichermaßen drastische Unterschiede zu offenbaren. Da die Körnung noch etwas feiner ist und helle Bereiche klarer abgegrenzt werden, ist die UHD aber subjektiv noch etwas knackiger. Dolby Vision legt gegenüber HDR10 die Kontrastlanke etwas steiler an und intensiviert die Farbe Rot noch einmal ein wenig. Lieferten die neue BD sowie die UHD per HDR10 schon die neutraleren und weit weniger grünen Grauflächen, kann Dolby Vision auch hier noch punkten, in dem es von allen Varianten die beste Neutralität erreicht. Allerdings sind in einigen etwas dunkleren Szenen die Kontrastflanken etwas zu steil gewählt, was zu Detailverlust im Schwarz führen kann. Nimmt man hingegen die Anfangsszenen auf grüner Wiese vor blätterarmem Wald, hinterlässt DV den am wenigsten verhangenen und klarsten Eindruck ohne Grauschleier. Beiden HDR-Varianten ist gemein, dass farbige Gesichter durch das neue, leicht ins Rötliche tendierende, Color Grading in dunklen Szenen schon mal etwas arg sonnengebräunt aussehen und hier dann auch sichtbares Farbrauschen entsteht. Das ist noch etwas deutlicher als bei der neu gemasterten Blu-ray, die dort weniger anfällig für solche Erscheinungen ist.

Blu-ray (1’22): (Slider ganz nach rechts): Der Unterschied zwischen neuer Blu-ray und UHD fällt nicht mehr ganz so deutlich aus wie zwischen alter BD und neuer BD.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD (hier: HDR10) ist allerdings im Kontrastumfang besser und intensiver in den Farben.

UHD HDR10 (1’22): (Slider ganz nach rechts): HDR10 im direkten Vergleich mit Dolby Vision.

UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): Zwar ist der dunkle Anteil auf dem roten Regenmantel im laufenden Bild nicht ganz so dramatisch wie auf dem Screenshot, doch das bessere Schwarz und der weniger vernebelte Hintergrund sprechen hier für Dolby Vision.

Blu-ray (2’54): (Slider ganz nach rechts): Bei Hauttönen wirkt die Blu-ray etwas rosiger.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD (hier: HDR10) wirkt wärmer und noch einmal etwas feiner im Korn. Subjektiv kommt sie schärfer/detailreicher rüber, wobei das bei diesem (schon aufnahmeseitig nicht scharfen) Shot schwer objektiv zu beurteilen ist.

Blu-ray (17’11): (Slider ganz nach rechts): Die BD beseitigte den Aquarell-Look der alten Blu-ray …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die UHD (hier: HDR10) intensiviert obendrauf die Kontrast und Farben gegenüber der neuen BD nochmals. Gleichzeitig bleiben die Highlights gleichermaßen intensiv.

UHD HDR10 (17’11): (Slider ganz nach rechts): Ein Vergleich zwischen HDR10 …

UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): … und Dolby Vision zeigt hier die noch etwas neutraleren Grauflächen und leicht intensiveren Farben bei etwas dunklerer Abstimmung.

Blu-ray (37’35): (Slider ganz nach rechts): Die Unterschiede zwischen BD und UHD fallen in gut ausgeleuchteten Szenen auf den ersten Blick verhältnismäßig gering aus.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt dennoch die etwas intensiveren Farben und bietet etwas mehr Tiefe/Dreidimensionalität beim Mauerwerk.

Blu-ray alt (37’35): (Slider ganz nach rechts): Ein etwas unfairer Vergleich zwischen alter Blu-ray und Dolby Vision.

UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): Plattes/Flaches Aquarellbild gegen plastisches, dreidimensionales und im besten Sinne analoges Bild der UHD.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die gleiche Zoom-Einstellung von oben noch mal zur Gegenüberstellung der neuen BD und der UHD. Die neu gemasterte BD zeigt bereits eine sehr gute Detailauflösung in den (wenigen) wirklich scharfen Szenen.

UHD (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt trotzdem noch mal die feinere Poren-Darstellung, liefert das noch besser aufgelöste Korn und wirkt durch den höheren Kontrastumfang zusätzlich etwas plastischer.

Zur Veranschaulichung des Zoomfaktors das Bild von oben noch mal in voller Größe
Keine Änderung beim Ton von Wenn die Gondeln Trauer tragen. Für die UHD liegen die gleichen dts-HD-Master-Spuren in Mono vor wie für die (neue) Blu-ray.

Bonusmaterial

Die UHD von Wenn die Gondeln Trauer tragen besteht aus insgesamt drei Disks, von denen die reguläre Blu-ray sowie die UHD ausnahmsweise ebenfalls bereits neu produzierte Featurettes liefert. In „Pass the Warning“ – Nicolas Roeg Meisterwerk“, einem knapp 40-minütigen Beitrag, kommen bekannte Regisseure wie Brad Bird, Danny Boyle oder auch Anthony B. Richmond, der damalige Kameramann des Films, zu Wort. Sie alle lassen die Zeit der 70er Revue passieren, schildern, was das Besondere an den Filmen Roegs gewesen ist und rekapitulieren dann den kompletten Film – ein aus heutiger Sicht richtig aufschlussreiches Featurette. In „Die Farben im Film“ geht es um die spezielle Bedeutung der Farbe Rot, die gegen einen sehr entsättigten Hintergrund wiedergegeben wurde. „Die Restaurierung“ kümmert sich dann um den Prozess der 4K-Abtastung und dem neuen HDR-Grading für den Film.
Die zusätzliche Bonus-Disk liefert dann fünf von der bisherigen BD bekannten Interviews mit Komponist Pino Donaggio, Donald Sutherland, Drehbuchautor Allan Scott, Anthony Richmond und Danny Boyle, der offenbar massiv von Wenn die Gondeln Trauer tragen beeinflusst wurde. Dazu gbit es noch das ältere Featurette „Ein Blick zurück“, in dem auch Nicolas Roeg selbst zu Wort kommt.

Fazit

Wenn die Gondeln Trauer tragen ist ein Klassiker des britischen Horror-/Thriller-Kinos. Nun erstrahlt er endlich auch in der für ihn angemessenen Bildqualität, nachdem die bisherige Blu-ray eine einzige Enttäuschung war.
Die UHD lohnt sich für alle, die noch das letzte Quäntchen an Dynamik und Kontrast rausholen wollen. Ansonsten ist schon die neue Blu-ray eine qualitativ wesentliche Verbesserung.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (alt): 40%
Bildqualität BD (neu): 75%
Bildqualität UHD (HDR10): 70%
Bildqualität UHD (DV): 75%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 65%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 70%

Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 80%
Film: 90%

Anbieter: Studiocanal Home Entertainment Sales GmbH
Land/Jahr: Großbritannien 1973
Regie: Nicolas Roeg
Darsteller: Julie Christie, Donald Sutherland, Hilary Mason, Clelia Matania, Massimo Serato
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 2.0 Mono: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 110
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI vom 35mm Film)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Studiocanal)

Trailer zu Wenn die Gondeln Trauer tragen

WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN | Trailer / Deutsch | Nicolas Roeg | ARTHAUS

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Marc Gutt

Unnützes Wissen:
Laut meiner Recherche hat diese UHD Blu-Ray mit 88.91 Mbps die höchste Video-Bitrate überhaupt. Also sogar noch mehr als Gemini-Man.