Wrong Trail – Tour in den Tod

Blu-ray Review

OT: Downhill

Wrong Trail - Tour in den Tod Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 06.07.2017

 


#07

Vom Biken in diesem Wald in Chile wird dringend abgeraten.

Inhalt

Joe war bis zu einem heftigen Sturz vor Kurzem ein ziemlich erfolgreicher Downhill-Biker. Nach dem Unglück zog er sich jedoch zurück und schloss auch seine Freundin Stephanie aus seinem Leben aus. Die hat ohne sein Wissen nun dafür gesorgt, dass Kumpel Pablo ihn für ein Rennen in Chile einplant. Joe ist zwar überrumpelt, sagt dann aber doch zu. Während einer Übungsfahrt für das Cross-Event stolpern Joe und Steph über einen verletzten Fremden, der unschöne Pusteln im Gesicht hat. Nachdem Joe eine Ladung Auswurf von ihm abbekommen hat, beginnen auch noch irgendwelche Hinterwäldler auf die Gruppe, die mittlerweile um helfende Hände vergrößert wurde, zu schießen. Also heißt es von nun an: Flucht! Dumm, dass Joe bald selbst Symptome einer Infektion zeigt und die brutalen Verfolger immer einen Schritt voraus zu sein scheinen …

Wrong Trail – Tour in den Tod ist so ein bisschen, als wären die Protagonisten von Wrong Turn nicht ganz so falsch abgebogen, hätten dafür aber mit dem Fahrrad einen Abstecher ins Cabin Fever gemacht. Der deutsche Titel legt die Nähe zu Ersterem auch ganz bewusst an, denn das Original ist mit Downhill nicht nur vollkommen anders, sondern auch treffender betitelt. Die Drei-Länder-Koproduktion gibt sich allerdings zunächst deutlich mehr Mühe, Spannung zu erzeugen als die vergangenen fünf Wrong Turns. Durch den Einsatz der GoPro-Kameras erzeugen die Mountainbike-Fahrten eine erstaunliche Dynamik und nachdem klar ist, wer da Jagd auf die Biker macht, gelingen im Wald erstaunlich packende Szenen. Selbst wenn hier nicht alles logisch ist (warum muss der Typ mit dem Gewehr ausgerechnet in dem Moment pinkeln, wo er doch eigentlich eine wichtige Aufgabe hat?) und deshalb schon mal gewollt wirkt, ist das Treiben der beiden Gruppen durchaus unterhaltsam. Die Schauspieler von Wrong Trail geben sich redlich Mühe, kommen aber zumeist nicht über gehobenes Amateurniveau hinaus. Immerhin sind Natalie Burn (Nymph) und Bryce Draper (Another Deadly Weekend) ein gut funktionierendes Paar, dem man die Panik durchaus abnimmt. Auch Luke Massy (Hidden in the Woods) als Alpha Hunter gibt eine gute Figur ab. Spätestens wenn nach einer guten Stunde Joe auf den Chef der Bande trifft und der ihn darüber ausquetscht, wo Steph ist, regieren Terror und Angst. Da braucht es am Ende auch gar keine großen Ekel- und Bluteffekte, die sich ohnehin auf ein paar Auswirkungen der Infizierung und einen offenen Bruch beschränken. Die 18er Freigabe ist auch eher darauf begründet, dass die Hinterwäldler ziemlich erbarmungslos vorgehen und sich die Gewalt auch ziemlich deutlich gegen Frauen richtet. Im Finale fühlt man sich dann gar ein wenig an die Höllenszenarien eines Olaf Ittenbach erinnert, wenn Ziegen und wilder Sex für surreale Bilder sorgen. Macht das Ganze Sinn? Nein, nicht im Geringsten. Aber hübsch anzuschauen ist es.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Wrong Trail – Tour in den Tod liegt im Format 2,35:1 vor und beginnt mit relativ kontrastschwachen und bräunlichen Aufnahmen, die allerdings zu den Rückblicken passt. In der Gegenwart gibt’s dann einen Mix aus sehr knackigen und farbstarken Bildern der GoPros und späterem, ziemlich grünlich-verwaschenem Look des genutzten digitalen Camcorders und der DSLR. Schärfe will sich da nicht so richtig einstellen und der Kontrastumfang ist spärlich. Dazu gibt’s leichte Farbverfälschungen und leichtes Color Banding.
Beim Sound von Wrong Trail muss man ebenfalls leichte Abstriche machen. Die Stimmen klingen ein wenig gequetscht aus dem Center und Musikstücke können schon mal hörbar fehlerhaft sein. Die Umgebungs- und Naturgeräusche gelangen dafür recht räumlich zum Zuhörer und das Explosionsgeräusch nach gut 27 Minuten ist sogar recht dynamisch.

Bonusmaterial

Im Bonusbereich von Wrong Trail findet man nur die Originaltrailer und Programmtipps des Anbieters.

Fazit

Wrong Trail – Tour in den Tod funktioniert als Mix aus bekannten Vorbildern eigentlich ganz gut, leidet aber unter seinem wenig logischen Drehbuch und den nur bedingt überzeugenden Darstellern. Dafür gibt’s im Wald durchaus ein paar spannende Terrorszenen und die Tentakeleffekte dürfen als gelungen gelten.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 50%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Chile/Kanada/Frankreich 2016
Regie: Patricio Valladares
Darsteller: Bryce Draper, Natalie Burn, Luke Massy, Ignacia Allamand, Matías López, Ariel Levy
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Trailer zu Wrong Trail – Tour in den Tod

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