Apokalypse Los Angeles

Blu-ray Review

Apokalypse Los Angeles Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 07.05.2015

OT: LA Apocalypse

 


Bye, Bye Hollywood Hills

Nein, kein Song von Sunrise Avenue, sondern ein zünftiger TV-Katastrophen-Thriller.

Inhalt

Das Beben der Stärke 3,9, das gerade erst stattgefunden hat, scheint für die Leute offenbar nicht Warnung genug. Jedenfalls geht jeder nach wie vor seiner Dinge nach, fährt zur Arbeit und verstopft im Stau die Straßen von Los Angeles. Calvin kommt aus dem mittleren Westen und kennt Erdbeben ohnehin nur vom Hörensagen. Außerdem hat er seine Gedanken ohnehin gerade ganz woanders. Immerhin will er seiner Freundin Ashley endlich den Antrag machen. Als die beiden telefonieren und die Abendplanung besprechen, gibt es erneut Erosionen. Allerdings ist es dieses Mal schlimmer: Hochhäuser bekommen Risse, riesige Trümmerteile von Wolkenkratzern fliegen gen Boden, der Asphalt bricht auf und eine Lavawelle rollt die Hollywood Hills herunter. Als das Ganze vorbei ist, rauchen die Gebäude und die meisten Straßen sind unbefahrbar. Doch das ist nicht mal das Schlimmst, denn ein kollabiertes Gefängnis hat Sträflinge entfliehen lassen – Gefangene, die nun bewaffnet sind und sich das Chaos zu Nutze machen wollen. Lt. Grisham von der Nationalgarde sammelt Calvin auf und will ihn zunächst aus dem Gefahrengebiet bringen. Brenzlig wird das Ganze, als die Verbrecher Geiseln nehmen, um ihre Flucht per Helikopter zu erpressen. Brenzlig vor allem deshalb, weil Ashley unter den Entführten ist …

Die Katastrophenfilme der 70er standen Pate für Apokalypse Los Angeles, der prinzipiell erst Mal gar nicht viel falsch macht: Es gibt kein großes Geplänkel im Vorfeld, die Darsteller sind genretypisch besetzt (hübsche Frau, die Hilfe braucht, smarter Hauptdarsteller, der wider Willen zum Helden wird und stämmiger Soldat, der seine Muskeln spielen lässt) und die Effekte sind viel weniger schlimm als man es aufgrund der US-TV-Herkunft vermuten könnte- es gibt sogar echte Hubschrauber (in vereinzelten Szenen). Natürlich ist das Budget irgendwo begrenzt und so sind die Schauplätze auf so wenige wie möglich und nötig beschränkt. Auch das Drehbuch hält kaum Überraschungen bereit und läuft in eng gesteckten Grenzen, erweitert das Katastrophenszenario nur um eine Geiselnahme und die eine oder andere private Abrechnung. Apokalypse Los Angeles nimmt sich zu ernst, um ein Trashfilm zu sein und bemüht sich durchaus um Stimmung und atmosphärische Unterhaltung. Das gelingt mal mehr, oft aber auch eher weniger spannend, hat hier und da ein paar ansprechend getimte Kampfszenen und Schauspieler, die sich mühen, oberhalb vom Amateurniveau zu agieren. Sonst noch etwas Besonderes? Ach ja: Hauptdarsteller David Cade kann nicht rennen!

Bild- und Tonqualität

Die Apokalypse Los Angeles findet bei vollem Tageslicht statt und wird vom Bild etwas zu hell wiedergegeben. Gerade in den Außenaufnahmen ist die Dynamik eher gering, denn es dominieren vor allem helle Grautöne. Schwarz dürfte dauerhaft kräftiger sein. Die Bildruhe hingegen ist gut und erstaunlicherweise überzeugt sogar die Schärfe in Nahaufnahmen und Halbtotalen.
Akustisch lässt Apokalypse Los Angeles nicht gerade die Welt untergehen. Sämtliche Auswirkungen der Beben könnten noch mehr Druck vertragen und Stimmen wirken, gerade in der (recht gelungenen) deutschen Synchro eher unharmonisch. Fliegen Helikopter über die Köpfe des Zuschauers oder trommelt der percussive Soundtrack, werden zumindest die Effektlautsprecher häufig miteinbezogen.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Apokalypse Los Angeles gibt’s lediglich Originaltrailer und Programmtipps zu bewundern.

Fazit

Apokalypse Los Angeles liefert Weltuntergangsstimmung auf TV-Niveau. Kein Wunder, wurde er doch fürs US-Fernsehen produziert. Man kann seine Zeit durchaus schlechter verbringen, sollte aber kein packendes Genrehighlight erwarten – bisweilen überraschend gut: Die Feuereffekte während der Beben.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 45%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Michael John Sarna
Darsteller: David Cade, Gina Holden, Christopher Judge, Eric Allan Kramer, Raymond J. Barry
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 83
Codec: AVC
FSK: 12

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