Dark Alien – Gefährliche Visionen

Blu-ray Review

Dark Alien - Gefährliche Visionen Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 02.07.2015

OT: Lost Time

 


Eine andere Dimension

Von Aliens entführt zu werden, ist definitiv kein Spaß.

Inhalt

Valeries abgemagerter und blasser Körper sitzt voller Krebs. Wenn sie mal nicht mühsam ein wenig Essen runterschlingt oder Blut spuckt, kümmert sich ihre Schwester Melissa um sie. Als die beiden eines Abends von einer Untersuchung nach Hause fahren, stirbt der Wagen plötzlich ab und ein unfassbar helles Licht erstrahlt. Als Valerie wieder zu sich kommt, ist sie alleine. Doch zu ihrer Verwunderung weicht der Krebs nach und nach. Monate später sind ihre Haare wieder lang und sie ist komplett geheilt. Doch wie soll sie sich darüber freuen, wenn ihre Schwester weiterhin verschwunden bleibt? Ihr einziger Halt ist Detective Carter, den Valerie auch privat ins Herz geschlossen hat. Als sie von Dr. Xavier Reed, dem Buchautor von „Lost Time“ hört, begibt sie sich in dessen Therapiegruppe und lernt Leidensgenossen kennen – ebenfalls Menschen, die eine außerirdische Erfahrung hatten. Denn darauf läuft es wohl hinaus: Melissa ist von Aliens entführt worden. Leider hat Reed nur bedingt freundliche Absichten …

Günstig produziert muss nicht immer heißen, dass man die Beine in die Hand nehmen und vor dem Film weglaufen soll. In Dark Alien – Gefährliche Visionen wird der bekannten Alien-Entführungs-Geschichte ein wenig Innovation injiziert und mit Luke Goss in einer Nebenrolle darf man dem alten Bros-Sänger mal wieder attestieren, dass er kein untalentierter und durchaus charismatischer Darsteller geworden ist. Eigentlich komisch, dass das neben Guillermo del Toro nicht auch noch andere Regisseure aus der A-Liga bemerken und ihn mal als Actionhelden besetzen. Hier ist er der gute Cop, der an der Seite der verzweifelt nach ihrer Schwester suchenden Protagonistin für den Pragmatismus zuständig ist. Leider verquast die Story spätestens von dem Moment an, in dem Valerie an den Sitzugen von Dr. Reed [auf Z-Niveau agierend: Robert Davi (James Bond: Lizenz zum Töten)] teilnimmt, dessen Methoden zweifelhaft und dessen Versuchskaninchen furchtbar anstrengend agieren. Zwischen enervierendem Gekreische und sinnfreien pseudopsychologischen bewegt sich dann das Geschehen in Dark Alien. Schade, dass Luke Goss zu diesem Zeitpunkt zunehmend in den Hintergrund rückt – immerhin der einzige, der zu diesem Zeitpunkt noch so etwas wie schauspielerisches Talent zeigt. Rochelle Vallese gibt sich zwar Mühe, sieht sich aber durch ihre wenig variationsreiche Rolle limitiert – immerhin geht sie körperlich aufs Ganze und wirkt vor allem im Krebsstadium sehr überzeugend. Wenn das Finale dann noch mal eine kleine Wendung vollzieht (den Gedankensprung muss man aber auch erst mal mitmachen), gibt’s tatsächlich noch mal ein paar gruselige Szenen, die akustisch nett untermalt sind. Was man im Übrigen vom Rest des Films nur bedingt sagen kann, denn die Filmmusik ist meist überdramatisiert, um das wenig rasante Geschehen dynamischer zu gestalten.

Bild- und Tonqualität

Dem Krebsthema angepasst, ist das Bild von Dark Alien zunächst aschfahl, beinahe monochrom. Eine leichte Körnung auf hellen und uniformen Hintergründen intensiviert die „kränkliche“ Stimmung noch zusätzlich. Im späteren Verlauf ändert sich das wieder – immerhin ist die Protagonistin dann ja auch geheilt. Die Schärfe liegt gerade während der Therapiesitzungen auf sehr gutem Niveau, zeigt die Details in den Gesichtern deutlich. Bewegungen ruckeln manchmal etwas (auch diejenigen, die nicht bewusst so in Szene gesetzt sind) und ab und an zeigen sich Solarisationseffekte.
Beim Ton von Dark Alien punkten die (etwas zu lauten) Musiksequenzen, die sämtliche Lautsprecher fordern und einen umhüllenden elektronischen Beat ins Heimkino pumpen. Die Stimmen der gelungenen deutschen Synchronisation sind gut verständlich und tonal ausgewogen.

Bonusmaterial

Außer den Originaltrailern und einigen Programmtipps gibt das Bonusmaterial von Dark Alien nichts weiter her.

Fazit

Dark Alien fängt vielversprechend an, lässt in der Mitte stark nach und fängt sich am Ende nur bedingt – Luke-Goss-Fans greifen dennoch zu.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 40%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Christian Sesma
Darsteller: Luke Goss, Rochelle Vallese, Robert Davi, Lin Shaye, Derek Mears, Jenni Blong
Tonformate: dts HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de, it
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

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