Dark House – Dunkles Vermächtnis

Blu-ray Review

Dark House Blu-ray Review Cover
Pandastorm/Ascot Elite, ab 24.03.2015

OT: Haunted

 


23

Ziemlich verschwurbelter Horror-Haus-Fluch-Mystery-Mix.

Inhalt

Nick hat eine Gabe: Manchmal kann er sehen, wie Leute sterben, wenn er sie berührt. Eben das ist ihm gerade geschehen, als er bei seiner Mutter in einer psychiatrischen Einrichtung war. Er sieht, dass sie kurz darauf bei einem Brand sterben wird. Leider noch bevor sie ihm etwas über seinen Vater erzählen konnte. Acht Monate später erbt er von ihr ein altes Haus, das im von einer Flut zerstörten Rivers End liegt. Eben jenes Haus, das er schon seit seiner Kindheit immer wieder gezeichnet hat. Als er sich mit seiner schwangeren Freundin und dem besten Kumpel auf die Suche macht, finden sie das Anwesen, das offenbar von der Flut an einen anderen Ort transportiert wurde. Weitestgehend unversehrt scheint es allerdings nicht unbewohnt, denn ein ungepflegter Typ namens Seth tritt heraus und warnt die Gesellschaft davor, ein- oder gar nur näherzutreten. Um dem Nachdruck zu verleihen, treten plötzlich ein paar finster aussehende Axtmörder auf den Plan, die mit ihren Waffen um sich schmeißen und dem schwächsten der Gemeinschaft direkt die Rübe vom Hals schlagen. Als sie auf ihrer Flucht scheinbar im Kreise fahren und erneut vor dem Haus landen, beschließt Nick, das Innere zu untersuchen – keine gute Entscheidung …

Victor Salva, Regisseur der Jeepers Creepers Reihe, nennt seinen Film im Original Haunted und lässt ihn um ein Haus kreisen. Jetzt könnte man meinen, es geht um das typische Haunted-House-Genre und sieht sich größtenteils getäuscht. Zwar ist auch hier ein altes Mysterium am Werk, aber die Herangehensweise ist dann doch (zunächst) erfrischend anders. Dazu gesellt sich eine Besetzung, die vielversprechend ist: Tobin Bell, der Jigsaw-Killer aus SAW und Luke Kleintank, den BONES-Fans als hyperintelligenten Assistenten mit Baseball-Cap kennen. Leider gerät Dark House – Dunkles Vermächtnis dann doch irgendwie ziemlich uninspiriert und konfus. Diverse Horrorthematiken werden zu einem großen Ganzen verquirlt, das irgendwie nur bedingt schmeckt.
Während das Setting noch recht ansprechend ist und die Geheimniskrämerei von Seth durchaus Interesse weckt, stellt man sich beim ersten Auftritt der Rastafari-Waldschrate augenblicklich die Frage, warum diese so bescheuert im Halbgang vor sich hin kreuchen. Das wirkt leider alles andere als bedrohlich, sondern vollkommen absurd-lächerlich. Und dann, wenn es endlich dunkel wird und Spannung aufkommt, die Panik von den Ereignissen den Protagonisten noch in den Gliedern steckt, haben zwei der Fünfer-Gruppe plötzlich und wie aus dem Nichts miteinander Sex. Dabei hatte man sich zuvor noch nicht mal etwas länger in die Augen geschaut. Sei’s drum, es wird ja tatsächlich sogar noch spannend – und zwar in dem Moment, da die Axtherren im Rudel vor dem Haus auftauchen und dort einfach in der Dunkelheit veharren. Hätte Dark House diese Typen nicht eine halbe Stunde zuvor dermaßen albern eingeführt, wäre es in diesen Szenen noch deutlich wirkungsvoller. Apropos wirkungsvoll: Der Blutgehalt ist in Summe zwar eher durchschnittlich, es gibt aber immerhin ein paar nette physische Maskeneffekte und hübsch modellierte offene Bäuche (uncut in der FSK-18-Fassung). Gerade zum Ende hin spritzt hier und da etwas mehr vom roten Körpersaft – ein Ende übrigens, das sich um einen Twist bemüht, letztlich aber nur mäßig überrascht. Eigentlich schade, denn prinzipiell steckt Potenzial in der Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass Salva den angekündigten dritten Jeepers Creepers etwas runder gestaltet.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Dark House – Dunkles Vermächtnis ist durch die Bank ein wenig zu hell und deshalb nicht perfekt konstraststark. Die Laufruhe ist meist hoch, Rauschen oder Korn bleiben aus. In Close-ups ist die Schärfe sehr gut und so werden die Details in Tobin Bells knittrigem Gesicht auf diese Art und Weise plastisch zu Tage gefördert.
Der Sound in Dark House liefert glasklare Dialoge, die vielleicht ein wenig mehr Volumen haben könnten. Dafür klotzen die umherwirbelnden Äxte mit einem beeindruckenden Surroundfeeling. Auch die Waldgeräusche klingen recht offen und Jump Scares werden mit hoher Lautstärke dynamisch transportiert.

Bonusmaterial

Trailer und Originaltrailer – mehr gibt’s im Bonusmaterial von Dark House nicht zu finden.

Fazit

Dark House ist halbwegs wendungsreich, hätte aber mehr Tempo und vor allem einen roten Faden nötig gehabt. Das Wiedersehen mit Tobin Bell erfreut – wenngleich er mit langer Zottelmähne etwas bemüht von seinem Jigsaw-Image wegkostümiert wurde.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 5%
Film: 55%

Anbieter: Pandastorm Pictures/Ascot Elite
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Victor Salva
Darsteller: Tobin Bell, Luke Kleintank, Alex McKenna, Zack Ward, Lesley-Anne Down
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 103
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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