4K Blu-ray Review

OT: Hellraiser


Lamento-Konfiguration
35 Jahre später …
Inhalt

Riley schlägt sich in einer Großstadt mit Gelegenheitsjobs, alten Wunden und einer latenten Suchtproblematik durch. Als sie gemeinsam mit ihrem Freund in den Besitz eines rätselhaften Artefakts gerät, einer mechanischen Puzzle-Box unbekannter Herkunft, ahnt niemand, welchen Regeln dieses Objekt folgt und welchen Preis es fordert. Die Box reagiert auf Neugier, Berührung und den Wunsch nach mehr. Nach Erfahrung, nach Rausch, nach Grenzüberschreitung. Nach und nach öffnet sie unmerklich eine unsichtbare Grenze zwischen Alltag und einer fremden Ordnung. Riley wird zunehmend mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen konfrontiert, während sich um sie herum Hinweise auf eine andere Realität verdichten. Gerüchte über Wesen, die nicht aus dieser Welt stammen, über Versprechen jenseits von Lust und Schmerz. Als Riley begreift, dass die Box kein Rätsel, sondern ein Vertrag ist, steht sie vor einer Wahl, deren Tragweite sie noch nicht vollständig erfassen kann …

Was ging da für ein Aufschrei durch die Horror-Fangemeinde, als vor rund drei Jahren bekannt wurde, dass es einen neuen Start für das Hellraiser-Franchise geben sollte. Nicht, dass ein Neustart anberaumt wurde, war das Problem, sondern die Besetzung des “Hell Priest” – jenem Hauptcharakter der Reihe, der erst im Laufe der Produktion der ersten Verfilmung seinen legendären Namen “Pinhead” bekam. Vermutlich war dafür die Filmcrew verantwortlich, weil sie unterscheidbare Namen für die Cenobiten etablieren wollte. Und eigentlich ist “Pinhead” anhand seines Äußeren ja auch nicht ganz korrekt. “Nailhead” käme wohl besser hin. Aber lassen wir diese Diskussion, deren Grundlage ohnehin obsolet ist, wenn man bedenkt, dass die “Nägel” im ersten Entwurf eher Nadeln waren, diese jedoch für die Kamera quasi unsichtbar waren, weshalb man sich dann doch umentschied – ohne den Spitznamen ebenso zu ändern. Überliefert ist indes, dass Clive Barker mit diesem Spitznamen seines Lead Cenobite nicht wirklich glücklich war. Doch manchmal ist es ja so, dass die Fankultur den Schöpfer überstimmt und eine gewisse Tendenz zur Kontrolle aufweist, bestimmen zu wollen, was war, was ist und was kommen wird. Jeder, der hier eine gewisse Kritik herauslesen mag … hat vielleicht nicht ganz Unrecht. Jetzt war es so, dass ein gewisser Doug Bradley, dem man als Alternative auch die Rolle eines der Umzugsleute angeboten hatte, aus diesem Nagelkopf eine ikonische Horrorfilmfigur machte. Unerwartet sicherlich. Ab dem dritten Teil aber aufgrund seiner Beliebtheit unter Fans mit dem Versuch konfrontiert, ihn zu einem neuen Freddy Krueger zu etablieren. Dieser Bradley ist ein Mann von großer Statur, in seinem Lederdress maskulin und dominant erscheinend und auf gewisse Weise auch so porträtiert. Kein Wunder also, dass sich seine Rolle in der Form auch ins Hirn der Fans einbrannte.

Und dann kommt das Jahr 2022. Nachdem erst nach Abschluss des Drehs bekannt gegeben wurde, wer nun die Rolle des Lead Cenobite übernommen hatte, ging ein Aufschrei durch die Horrorfangemeinde. Eine Frau? Noch dazu eine Transgenderfrau? Frevel! Auferstehung aller Dämonen aus der Woke-Hölle! Ich erspare euch an dieser Stelle, welcher Art die Kommentare teilweise waren, die zumindest mir in Foren und sozialen Netzwerken zu dem Thema begegnet sind. Es passte natürlich so gar nicht in die teils doch arg konservative Genre-Klientel. Da hatte über fast zwei Jahrzehnte ein zur Ikone gewordener männlicher Schauspieler den transzendentalen Charakter aus der Zwischenwelt verkörpert und nun wird selbst eine 80er-Jahre-Horror-Reihe weichgespült. Wer sich ein wenig differenzierter mit der Thematik auseinandergesetzt hat, wer zudem die Buchvorlagen von Barker gut kennt und wer sich vor allem mal mit dem Leben des Autors beschäftigt hat, der mag derweil zu einem anderen Ergebnis gekommen sein. Natürlich war’s in den 80ern noch nicht gerade en vogue, bei Schauspielern und ihren Rollen großartig zu diversifizieren. Trotz des Aufstiegs eine Eddie Murphy, Denzel Washington oder Morgan Freeman waren selbst afroamerikanische Schauspieler damals noch weitgehend auf stereotype Rollen reduziert. Wer dachte da schon daran, Transgender-Menschen zu besetzen? Doch die Figur des Lead Cenobite war von Barker im Roman ganz klar als explizit androgyn, quasi geschlechtslos und stimmlich feminin beschrieben worden. So heißt es dort: “Its voice, unlike that of its companion, was light and breathy – the voice of an excited girl […]. Its head was shaved, and every inch of its flesh was tattooed with a grid of fine lines and at each intersection of horizontal and vertical axes, a jewelled pin driven through the bone […]”
Barker wollte BEWUSST, dass die Figuren der Cenobiten weitgehend entsexualisiert oder nicht eindeutig zuzuordnen sind. Die Erscheinung des “hell priest” ist streng genommen nicht mal mehr ein menschlicher Körper, sondern ein metaphysisches Konstrukt. Ein Ornament oder Ritual. Geschlechtlichkeit wird durch Körpermodifikation, Schmerz und Symbolik überschrieben. Der Körper ist Träger einer Idee, nicht Identität im biologischen Sinn. Mehr noch: Die Cenobiten hatten ihre Geschlechtsteile teilweise drastisch modifiziert oder verstümmelt, um die Grenzen der Erfahrungen zu erkunden oder Schmerz in Ekstase zu verwandeln. Und was ist das für ein starkes Statement von Barker? Ein Statement, das sich heute vermutlich viele der LGBTQ-Bewegung auf die Fahne schreiben würden. Womit wir beim Autor sind: Barker ist schwul. Und das hat er als einer der wenigen Autoren in den 80ern auch immer wieder thematisiert. Seine Werke sind geradezu durchdrungen von Queerness. Es geht fast immer um Außenseiter. Es geht um die BDSM-Kultur und um verborgene Welten. Barker mischte sich ebenso in die Diskussion rund um J. K. Rowling ein und bezog hier klar Stellung: “Transgender people are on the edges of our culture. And here we have one of the most successful people in the damn world – Ms. Rowling – having a pop at a very emotionally vulnerable piece of our culture. It just seems unnecessary and unfair to me.” (Quelle).

Als es in die Produktion des Reboots ging, hat sich Clive Barker dann explizit hinter die Besetzung der Rolle mit einer Transgender-Darstellerin gestellt und als Produzent des Reboots Bruckner und sein Team dafür gelobt, die (Hellraiser) Mythologie geehrt zu haben. Wenn man also die Diskussion an der Hauptfigur und ihrer Darstellung innerhalb der Filmreihe festmacht, dann darf man sich mit dem Argument auseinandersetzen, dass eine Transgender-Darstellerin weitaus eher zur Romanfigur passt und sogar wortwörtlich und inhaltlich genauer ist. Wenn das Wort “Transgender” das Präfix “trans” (also hinüber, jenseits, über etwas hinaus) beinhaltet; man sich dann die Zenobiten anschaut, die sich durch ihre Transformation definieren (Menschen, die durch Schmerz und Lust ihre menschliche Hülle überwunden haben, um etwas “Größeres” zu werden), dann war Hellraiser eigentlich immer schon ein Manifest für das Überwinden einer binären Definition von Sex. Diese metatextuelle Ebene passt im Grunde sogar vorzüglich zur Rolle des Leading Cenobite. Zumal die Ambiguität, die Jamie Clayton in die Figur einbringt, indem sie einerseits eine feminine Eleganz ausstrahlt, gleichzeitig aber diese Härte umsetzt, genau dieses “uncanny valley” der Cenobites unterstreicht, weil es sich eben nicht in klassische Geschlechterrollen pressen lässt. Lange Rede, kurzer Sinn (und man mag mich dafür jetzt kritisieren): Für mich passt Clayton vorzüglich als neuer “Pinhead” und sie macht das auch darstellerisch klasse. Wenn überhaupt, dann krankt Hellraiser – Schloss zur Hölle an einem Faktor: Laufzeit. Zwei Stunden Film mögen für einen Genrefilm okay sein, wenn komplexe gesellschaftspolitische Themen verhandelt werden und eine Vielzahl an ebenso komplexen Figuren interagieren muss. Jetzt ist das Grundkonstrukt von Hellraiser aber nicht extrem komplex. Und so hält sich der Film teils zu lange mit unbedeutenden Dingen auf, während er mit den Themen Selbstzerstörung und Sucht durchaus aktuelle(re) Motive integriert, die aber wiederum etwas zu kurz kommen. So wird kurz mal thematisiert, dass man in Rileys Gegenwart keinen Alkohol trinkt, was aber weder weiterverfolgt wird oder gar Auswirkungen auf die Protagonistin hat. Während man in puncto Charakterentwicklung entsprechend öfter mal auf der Stelle tritt, hat Regisseur Bruckner trotz allem verstanden, in welchem Franchise er sich hier befindet, und distanziert die vorherigen Teile teilweise um Galaxien. Insbesondere die Atmosphäre in Voights Anwesen, das Set- und Kostümdesign sowie die Kreaturen und die praktischen Effekte überzeugen. Sobald die Zenobiten auftauchen, lebt Hellraiser – Schloss zur Hölle spürbar auf. Alleine das gruselige Klackern des Chatterers sorgt für eine anständige Gänsehaut. Und Clayton als Leading-Cenobite überzeugt absolut. Leider kann man das von der teils hyperhysterisch charakterisierten Riley-Figur nicht durchweg sagen.
Bild- und Tonqualität BD

Hellraiser – Das Schloss zur Hölle ist natürlich heutzutage nicht mehr analog gedreht, sondern digital. Das sieht man vom ersten Moment an, wenn der Blick über die Häuser in Belgrad fällt. Was dort noch etwas glatt wirkt, legt sich allerdings, sobald die Szenerie auf den Boden wechselt und man die Darsteller zu Gesicht bekommt. Dann gesellt sich ein feines Digitalrauschen hinzu, das den Film authentischer erscheinen lässt. Zwar ist das Rauschen nicht immer gleichmäßig (gerade, wenn es sehr dunkel wird), doch für eine relativ kostengünstige Produktion ist die grundsätzliche Bildqualität erstaunlich gut. Das gilt vor allem auch für Close-ups. Jenes der Dame in der Bar zu Beginn offenbart eine erstaunliche Detailabbildung. Auf ihrem Gesicht meint man jedes Detail erkennen zu können. Die Naheinstellungen der Darsteller bleiben durchweg sehr scharf. Auch jene der Jüngeren in der Folge – vor allem für den fokussierten Bereich, da teilweise mit deutlichem Bokeh gearbeitet wurde, das nahezu nur die Bildmitte wirklich krisp abbildet. Farblich gibt’s viele Goldbrauntöne, die mit der Puzzlebox korrelieren und den Film in weitgehend warme Farben tauchen. Die Kontrastierung ist nicht sonderlich dynamisch, bleibt eher etwas flacher. Und das Bild ist durchweg ziemlich dunkel.

Akustisch gibt’s bei Hellraiser für beide Sprachen (neben DTS 5.1 und einer DTS-2.0-Spur für den O-Ton) volles Pfund in Form von Dolby Atmos. Und der weiß vor allem mit den Geräusch- und Soundeffekten umzugehen. Das können die wimmernden Laute nach 42 Minuten sein oder das Rasseln der berühmten Ketten. Akustisch macht das im Sinne der Atmosphäre wirklich Spaß. Beispielsweise auch bei den zwischendurch aus der Zwischenwelt zu hörenden Stimmen, die sich gruselig um den Zuschauer herum bewegen. Das Gleiche gilt für Pinheads Stimme nach 73 Minuten, die griffig durch den Raum wandert. Während der Tiefbass gleichzeitig ordentlich zu Werke geht, dürfte die Dynamik allerdings etwas umfänglicher sein. Die Laut-Leise-Differenzen bleiben eher im moderaten Bereich. Außerdem klingt die deutsche Fassung gelegentlich tonal etwas unausgewogen. So scheint der Score ein wenig zu schwanken. Auch “obenrum” ist der deutsche Atmos-Sound nicht hundertprozentig rund und hört sich eher nach Upmix an. Während die englische Variante zunächst nur atmosphärisch die Musik mit auf die Höhenkanäle nimmt und dabei ruhig und ausgewogen tönt, rasseln bei der deutschen Variante nach etwas über sieben Minuten auch die Ketten, während die Musik etwas lauter von oben zu hören ist, aber leicht rauschende Gleichlaufschwankungen aufweist. Auch bei der folgenden Sexszene hört man in der hiesigen Variante die Musik von oben, während der O-Ton hier still bleibt. Es bleibt im Prinzip auch durchweg so: Über die deutsche Fassung bekommt man deutlich mehr Signale (bspw. das Gewitter und den Regen nach knapp 15 Minuten), doch es klingt ein wenig nach Upmix. Die englische Version nutzt die Heights vornehmlich für atmosphärische Musikunterstützung und sinnvoll ergänzte 3D-Tonmomente (Regen auf dem Dach nach 16’30 oder das “No” nach 106’35). Man kann jetzt darüber streiten, ob der O-Ton hier zu wenig tut. So hätte man die Cenobiten-Stimme nach 26’48 durchaus auf die Heights legen können, da sie in Rileys Kopf ertönt. Die deutsche Atmos-Fassung tut das. Ebenso hört man hier (als dedizierten 3D-Sound) den vorbeifahrenden LKW nach knapp 28 Minuten. Aber vieles klingt leider tonal etwas säuselnd und upgemixt. Dass die englische Fassung hier durchweg zu wenig macht, ist allerdings deutlich anzumerken. Wenn Riley nach knapp einer Stunde in das Gebäude kommt und direkt zahlreiche mechanische Dinge in Bewegung geraten, die oberhalb der Kamera passieren und auch durch die riesige Räumlichkeit entsprechend Nachhall aufweisen dürften, bleibt der englische Mix still, während man im Deutschen immerhin diese Geräusche mit auf die Heights gelegt hat. So wie auch die Stimme nach 72 Minuten, die zwar über die Mainspeaker im O-Ton schön präsent wirkt, aber noch mehr Eindruck gewinnt, wenn man sie, wie im Deutschen, auch auf die Höhenspeaker gelegt hätte. Die Aktivität während der folgenden Sequenzen ist über die deutsche Version beständig höher und räumlicher – allerdings tonal eben nicht perfekt ausgewogen.
Bild- und Tonqualität UHD

Hellraiser – Das Schloss zur Hölle wurde mit der ARRI Alexa Mini gedreht, deren Sensor 3.4K ermöglicht. Ausgehend davon wurde ein 4K-DI gezogen, was bedeutet, dass man ein wenig hochskalieren musste, aber natürlich mehr Auflösung hat, als hätte man vom 3.4K-Ausgangsmaterial ein 2K-DI erstellt, dass dann wiederum komplett hochskaliert hätte werden müssen. Gegenüber der Blu-ray ist die HDR-Disk vor allem sichtbar dunkler gemastert. Deutlich sichtbar. Innenraumszenen wirken oft, als wären sie gar nicht ausgeleuchtet worden, sondern man hätte vollständig auf verfügbares Licht gesetzt. Allerdings ist die Blu-ray wesentlich heller, ohne zu hell zu sein. Eher im Gegenteil: Auch die BD ist eher auf der dunkleren Seite – vor allem während der letzten Dreiviertelstunde. Die Kontraste der UHD Blu-ray hingegen bleiben noch etwas flacher als bei der Blu-ray. Was allerdings wirklich gut funktioniert, sind die intensiveren Farben. Egal, ob das braune Hauttöne sind, die satter erscheinen, die wenigen weiteren Farben, die der Film präsentiert oder aber die Puzzle-Box, die nun mehr Bronzeanteile hat und dadurch authentischer filmisch wirkt. Deren Einzelheiten sind auch sichtbar schärfer/detailreicher. Das wiederum gilt auch für Close-ups, die Fältchen sichtbarer machen und Gesichter plastischer abbilden. HDR gibt’s indes nur wenig. Selbst isolierte und winzige Lichtpunkte (Reflexion von Voights Augen hinter der Wand oder das Handydisplay bei 62’38) wirken kaum heller als über die Blu-ray. Wer Hellraiser also über die UHD Blu-ray genießen sollte, sollte das nach Einbruch der Dunkelheit oder aber im komplett abdunkelbaren Heimkino tun.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist noch dunkler. Und das ist eine der helleren Szenen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ein MEHR an Auflösung kann man hier (noch) nicht erkennen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das Grading der UHD-BD unterscheidet sich sichtbar.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gibt’s auch sichtbar mehr Auflösung.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wie sehr sich das Grading unterscheidet. Und das ist nicht nur dem dunkleren Master geschuldet.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk ist besser aufgelöst und feiner im Encoding.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Was die HDR-Scheibe hier in puncto Farbvielfalt und -differenzierung rausholt, ist erstaunlich.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … lockt die 4K-Disk mit sichtbar mehr Auflösungstiefe.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und das der HDR-Disk noch mehr.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … erhalten über die UHD-BD eine ganz andere Tonalität.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … Hellraiser zwingend im vollständig dunklen Raum schauen sollte.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial enthält auf den beiden Filmdisks zunächst die zwei untertitelbaren Audiokommentare von Regisseur Bruckner und den Make-up-FX-Künstlern Sierra Spencer und josh Russell. Auf der Bonus-Blu-ray gibt es dazu noch die drei untertitelbaren Featurettes “Such Sights”, “Creating Cenobites” und “Levian Tech”. “Such Sights” läuft knapp eine Stunde und rollt die Entstehung des Films anhand der Schilderungen der beiden Drehbuchautoren und des Regisseurs auf. “Creating Cenobites” lässt dann Spencer und Russell erneut zu Wort kommen. Sie zeigen uns einige der Modelle, mit denen sie gearbeitet haben, um das Design der Zenotiben zu entwickeln. Leider gibt’s keine Real-Time-Schminksequenzen zu sehen. “Levian Tech” knüpft dann die Verbindung der einzelnen Zenobiten zur Leviathan-Mythologie, die im Hellraiser-Kosmos jene des Labyrinths ist (abweichend von der ursprünglichen Seeungeheuer-Definition).
Fazit
Hellraiser – Das Schloss zur Hölle ist qualitativ eine echte Erfrischung, wenn man praktisch sämtliche Teile seit dem vierten Film im Vergleich anschaut. Meiner Meinung nach reiht er sich knapp hinter dem Original und Teil 2 ein – und zwar auch, weil man hier werkgetreuer besetzt hat und die Atmosphäre der ursprünglichen Filme ziemlich gut getroffen hat. Etwas wehmütig darf man darüber sein, dass die Figuren trotz zwei Stunden Laufzeit nicht ein wenig mehr Tiefe bekommen haben. Dafür gibt’s aber handgemachte und tolle Effekte sowie eine sehr atmosphärische (allerdings auch arg dunkle) zweite Filmhälfte. Die UHD-BD ist sichtbar besser aufgelöst, kann aber im nicht abgedunkelten Raum praktisch nicht geschaut werden. Der Ton schlägt sich wacker.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 20%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 80%
Film: 70%
Anbieter: Turbine Medien
Land/Jahr: USA 2022
Regie: David Bruckner
Darsteller: Jamie Clayton, Odessa A`zion, Brandon Flynn, Goran Višnjic
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 121
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66/BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Turbine Medien)
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Trailer zu Hellraiser – Schloss zur Hölle
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professionelle Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder Ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenzgerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
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