The Dark Below

Blu-ray Review

OT: The Creature Below

The Dark Below Blu-ray Review Cover
Mad Dimension/AL!VE, 02.06.2017

Symbiose

Ambitionierter Kreatur-Horror aus britischer Feder.

Inhalt

Mit einem neuartigen Tauchanzug kann Meeresbiologin Olive bis zu 1000 Fuß weit in den Ozean vordringen. Bei ihrem ersten Einsatz überdehnt sie die Reichweite aber locker und lässt sich bis auf 1500 Fuß hinuntergleiten. Dort hat sie allerdings Kontakt mit einer unspezifizierten Kreature und wird von ihr angegriffen. Bei der Untersuchung ihres Anzugs entdeckt sie ein Ei des Wesens, das sie kurzerhand vor den Kollegen verheimlicht und mit nach Hause nimmt. Dort schlüpft das tentaklige Wesen und spritzt ihr gleich mal irgendeine schwarze Flüssigkeit ins Gesicht. Fortan entwickelt Olive verstärktes Aggressionspotenzial, hat einen unbändigen Hunger und reagiert empfindlich auf alles, was auch für die Spezies sensibel ist. Als Olive merkt, dass ihr eigenes Blut für die Kreatur besonders nahrhaft wirkt, wird es gefährlich für die Biologin, denn die Kreatur scheint auf ein symbiotisches Verhältnis aus zu sein. Und um den Hunger zu stillen, muss sich die Forscherin etwas einfallen lassen …

asThe Dark Below wurde sichtbar mit günstigsten Mitteln realisiert. Schon der Meeres-Tauchgang ist (wie jede Außenansicht des Schiffs 11’58) vollständig digital animiert und die Szenen aus dem Inneren des Forschungskutters wirken ein wenig, als hätte man sie auf einem Museumsdampfer gefilmt. Da diese Sequenzen allerdings verhältnismäßig kurz gehalten sind, kann man das als charmant-billig auffassen und sich auf die Zeit konzentrieren, in der der Film sich auf das „Verhältnis“ zwischen Olive und der Kreatur fokussiert. Das ist zwar auch möglichst günstig gehalten und findet in irgendeinem englischen Vorstadthäuschen statt, doch eine gewisse Atmosphäre kann man dem Film dann nicht mehr absprechen. Die Idee, eine Art Mutter-Baby-Beziehung zu etablieren, die daraus besteht, dass sich das frisch geschlüpfte Wesen wahlweise vom Lebenssaft seiner Entdeckerin oder von diversen Opfern ernährt, wirkt frisch in einem ansonsten oft etwas ausgelutschten Genre. Hauptdarstellerin Anna Dawson legt ihre Olive zwar alles andere als sympathisch an, überzeugt aber durch ihre bisweilen leidenschaftliche Darstellung und schreckt auch nicht davor zurück, sich bei einer körperlichen Tour de Force filmen zu lassen. Das Schauspiel und die Visualisierungen kommen dabei zwar nicht über einen gewissen Durchschnitt hinaus, doch The Dark Below erzeugt tatsächlich eine bisweilen intensive Stimmung. Dazu trägt auch die Filmmusik bei, die aus dem Mittelmaß weit herausragt und sich irgendwo zwischen carpenter’schen Synthies und stimmigen Horrorsounds bewegt. Das passt ungemein gut zum Thema und wirkt hochwertiger als man es von der Optik her vermuten würde. Während die anfängliche Kreatur digital animiert ist, kann man dem späteren Gummiwesen durchaus einen gewissen Charme attestieren – wirklich richtig aufwändig geht es hier aber nicht zu. Der zum Ende hinzu addierte Umweltverschmutzungs-Aspekt lässt erkennen, welche Motive die Filmemacher ursprünglich hatten und bescheinigt The Dark Below, das Herz am rechten Fleck zu haben.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Dark Below ist stets gefiltert – mal wirkt es gelblich, mal überkonstrastiert orange-rot und später oft grünlich-krank. Während die Schärfe in ruhigen Einstellungen überzeugen kann, ist der Kontrastumfang eher schwach und lässt keine allzu dynamischen Schwarzwerte zu. Dazu kommt eine deutliche Körnung in dunkleren Momenten sowie selbst in den weniger stark gefilterten Szenen ziemlich flaue Farben.
Akustisch bleibt Dark Below weitgehend frontbezogen. Gerade die erste halbe Stunde ist sehr zentral. Wenn Olive das Wesen dann zu hören beginnt, finden diese Sounds auch über die Rearspeaker ihren Weg ins Heimkino. Oft allerdings haben gewisse Geräusche einen zu starken Hall, was extrem unnatürlich wirkt (64’20). Dazu sind die deutschen Dialoge nicht von den professionellsten Synchronsprechern eingesprochen worden – ab und an wirken die hiesigen Stimmen bei den Nebenfiguren nur bedingt motiviert. Jene der drei späteren Hauptcharaktere geben sich allerdings durchaus Mühe und können überzeugen.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Dark Below finden sich lediglich die Originaltrailer zum Film sowie einige Programmtipps.

Fazit

Dark Below ist zwar absolut günstig produziert, entwickelt aber in der Tat eine gewisse Atmosphäre, die vor allem durch die Filmmusik transportiert wird.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 45%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Mad Dimension/AL!VE
Land/Jahr: GB 2016
Regie: Stewart Sparke
Darsteller: Anna Dawson, Michaela Longden, Daniel Thrace
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 83
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu The Dark Below

The Creature Below | Trailer | Anna Dawson | Michaela Longden | Daniel Thrace | Paul Butler