The Ugly Stepsister 4K UHD

4K Blu-ray Review

Capelight Pictures, 11.09.2025
Capelight Pictures, 11.09.2025

OT: Den stygge stesøsteren

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Schönheitsideale

Nee, das hier hat kaum was mit den Gebrüdern Grimm zu tun.

Inhalt

Agnes strahlt vor Schönheit …    © Marcel Zyskind

Elvira hat es unter ihrer strengen Mutter Rebekka nicht leicht. Sie muss den Mund halten – und zwar fest geschlossen. Immerhin soll niemand ihre wenig dezente Zahnspange zu Gesicht bekommen. Vor allem nicht der neue Ehemann der Mama, den diese kürzlich ehelichte, um finanziell gesichert zu sein. Gemeinsam mit Elviras Schwester zieht man nun in dessen Anwesen ein – . einen Ort, der kühl wirkt und in dem jeder Schritt auf den Dielen nachhallt. Der zum Witwer gewordene Mann bringt seinerseits eine Tochter mit, Agnes. Agnes ist unglaublich hübsch, mit einer Ausstrahlung, die jeden Raum sofort aufhellt, was bei Elvira einen gewissen Neidfaktor auslöst und sie unwillkürlich in den Schatten stellt. Als Agnes’ Vater kurz nach dem Einzug des Trios selbst das Zeitliche segnet, ist sie untröstlich, wird in der Folge aber von der Stiefmutter mitnichten geschont. Im Gegenteil darf sie nur die niederen Arbeiten erfüllen, vom Schrubben der Böden bis zum Schleppen von Feuerholz. Da, wie sich herausstellt, der Prinz zur großen Brautschau ruft, sieht Rebekka die Chance, ihre Tochter mit diesem zu verheiraten und die Kassen zu sichern. Elvira wäre dem natürlich nicht abgeneigt. Immerhin ist der Prinz nun mal der Prinz: gut aussehend, reich und umgeben von einem Hauch unerreichbarer Eleganz. Doch da sie keine klassische Schönheit ist und gegen ihre Stiefschwester Agnes vermutlich keine Chance hätte, beginnt Rebekka für Elvira gewisse Veränderungen an ihrem Aussehen zu planen. Veränderungen, die schmerzhafter kaum sein könnten und deren Preis weit über bloße Eitelkeit hinausgeht …

… und trauert um ihren Vater  © Lukasz Bak

Es war einmal ein Märchen, das sich weigerte, Märchen zu sein. The Ugly Stepsister nimmt den abgenudelt geglaubten Stoff von Aschenputtel und dreht ihn auf links. Erzählt wird nicht von der strahlenden Cinderella, sondern aus der Perspektive der vermeintlich hässlichen Stiefschwester (hier heißt sie Elvira). Einer Figur, die man in der Disney-Version höchstens als komische Randnotiz wahrnimmt. Hier aber steht sie im Zentrum. Elvira ist in Emilie Blichfeldts Spielfilmdebüt kein Abziehbild aus Glitzerstaub, sondern eine tragisch-komische Heldin, deren Zähne bzw. die Spange in ihrem Mund nicht einmal im Familienkreis gezeigt werden dürfen. Ihre Mutter ist weder wohlhabend noch empathisch, und der frisch nach der gemeinsamen Ankunft verstorbene Stiefvater war beides ebenso wenig. Gut 35 Minuten lang ist Elvira die sympathische Außenseiterin, das Mädchen, das mit einem Blick als nichtsnutzig abgestempelt wird, das im Schatten der schönen Agnes steht (die im Übrigen erstaunlich unsympathisch charakterisiert wird). Doch dann kommt die Ausschreibung des Prinzen. Eine Hochzeit, die aus dem Nichts ein Tor zu Status, Anerkennung und (so glaubt Elvira) Glück aufstößt.
Plötzlich hat Elvira ein Ziel und der Film zeigt, wie schnell aus dem Wunsch nach Anerkennung der Drang wird, sich vollständig zu verändern. Elvira will die Richtige für den Prinzen sein. Was folgt, ist ein groteskes Transformationsballett: Sie lässt sich die Nase brechen, hungert sich dünn, schraubt an sich herum, bis nur noch ein Echo ihrer selbst übrig ist. Der vielleicht bitterste Moment: Als sie ein Bandwurm-Ei schluckt, um schneller Gewicht zu verlieren. Ein Akt, der weit über Ekel hinausgeht, denn hier verkauft sie, ganz ohne Vertrag, ihre Seele an den Teufel „Schönheit“. Dieser Moment steht dafür, wie der Schönheitswahn den Menschen von innen auffrisst. Zuerst im übertragenen Sinn, dann buchstäblich. Vorher galt sie als hässlich von außen, danach ist sie leergefressen von innen.

Anfänglich verstehen sich die Mädchen zwar, doch Elvira fühlt sich in ihrer Gegenwart wie ein Mauerblümchen  © Marcel Zyskind

The Ugly Stepsister macht dabei deutlich, dass dieser Wandel nicht auf einem freien Entschluss beruht, sondern auf einem permanenten, schleichenden Druck von außen: die abfälligen Bemerkungen der Mutter, das ständige Vergleichen mit „schöneren“ Frauen, die Erwartung, dass körperliche Perfektion der einzige Weg zu Glück und sozialem Aufstieg sei. Blichfeldt zeigt, wie aus diesen Einflüssen ein zerstörerischer Kreislauf wird – ein System, das Menschen dazu bringt, ihren eigenen Körper als Projekt und Problemzone zu betrachten. Schönsein ist hier kein Ausdruck von Individualität, sondern ein Wettbewerb, der nie endet. Und der Preis für die Teilnahme ist oft die eigene Identität. Optisch erinnert das an alte osteuropäische Märchenfilme: Mitunter leicht verschwommene Bilder, erzeugt durch Vaseline auf Vorsatzfiltern, schaffen eine Traumästhetik, die perfekt zur verdrehten Märchengeschichte passt. Gleichzeitig greift der Film auf Elemente des Body-Horrors zurück, wie man sie von David Cronenberg kennt. Die Inspiration aus seinen Filmen ist unverkennbar, auch wenn sich The Ugly Stepsister nie in plumpem Ekelfetisch verliert. Stattdessen nutzt er die Mechanismen des Genres, um den inneren Verfall buchstäblich sichtbar zu machen. Die Gewalt ist nie Selbstzweck, aber sie packt den Zuschauer dort, wo er nicht wegsehen kann. Die „Ego“-Perspektive während der zweiten Operation ist ein fieser Streich: Wir sind plötzlich Elviras Augen, und was der „Arzt“ dort tut, wird in genau der Dosis gezeigt, die uns körperlich zusammenzucken lässt. Wer bei Gewalt in Kombination mit Augenpartien empfindlich reagiert, wird sich an Kubricks Uhrwerk Orange erinnert fühlen und unruhig im Sitz herumrutschen. The Ugly Stepsister ist sicherlich nicht der große Gore-Vertreter, den der eine oder andere Horrorfan erwartet hatte, aber die dargestellte Gewalt hat dennoch das Potenzial für kontroverse Auseinandersetzung.

Der Doc bei der Arbeit    © Marcel Zyskind

Der Score von Vilde Tuv ist ein weiterer Punkt, an dem sich die Geister scheiden werden. Elektronische Klänge in einem Setting, das nach historischen Instrumenten schreit? Für manche ist das ein Stilbruch, für mich ein kongenialer Kunstgriff. Diese vermeintlich unpassend wirkende Musik hebt den Film aus jeder Zeitschublade heraus, macht ihn zeitlos und traumartig zugleich. Manchmal erinnert die Stimmung dabei an Francis Lais Arbeit für Bilitis, nur kühler, fremder und zugleich emotional unheimlich nah. Und ja, falls es jemand wissen möchte: Ein erigierter Penis ist offenbar nicht mehr automatisch ein Freifahrtschein für die FSK-18-Plakette (selbst wenn er, wie offensichtlich hier, fake ist). Zeiten ändern sich. Auch im Genrefilm. Am Ende bleibt The Ugly Stepsister ein Werk, das sich weigert, dem Zuschauer die Deutung abzunehmen. Ein Film, der die Magie des Märchens nutzt, um den Albtraum der Selbstoptimierung zu sezieren; ein Werk, das die Märchenform dekonstruiert, um klug zu reflektieren. Er nutzt sie, um zu zeigen, wie weit Menschen gehen, wenn sie glauben, nicht gut genug zu sein. Und er macht unmissverständlich klar, dass vermeintliche Schönheit in dieser Welt selten kostenlos ist, oft gar mehr kostet, als man bezahlen kann.

Preis: --
Stand von: 2025/12/27 1:01 p.m. - Details
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3 neu von 41,77 €0 gebraucht
Studio: Capelight Pictures
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 11 Sep 2025
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bild- und Tonqualität BD

Operation #2 steht an © Marcel Zyskind

Ja, Ugly Stepsister wurde digital gedreht. Wie und mit welchen Tools gearbeitet wurde, lest ihr im Kapitel UHD Blu-ray. Das durchweg körnige Bild ist gleichermaßen milchig-trüb und während der Traumsequenzen zudem in rosa bis rote Stimmung getaucht. Das ist alles so gewünscht und gewollt, aber über weite Strecken sehr deutlich stilisiert. Der Blu-ray kann man allerdings kaum Vorwürfe machen. Sie ist gut encodiert, laufruhig und sauber in der Farbdarstellung. Man muss halt damit leben, dass man hier kein glattgebügeltes Digitalbild bekommt, sondern einen Look, der so auch vor 60 Jahren im Kino hätte laufen können. The Ugly Stepsister kommt mit DTS-HD-Master-Tonspuren fürs Deutsche und Norwegische. Beide Sprachfassungen sind dialog- und atmosphärekonzentriert. Die lautesten und gleichsam dynamischsten Momente gehören für die ersten 30–40 Minuten dem Score, während die Stimmen (insbesondere auch in der Synchro) recht dezent ins Gesamtgeschehen eingebettet wurden. Oftmals flüstern die Darsteller mehr, als dass sie druckvoll sprechen, was dem Film eine gewisse Intimität verleiht und die leisen Nebengeräusche (das Rascheln von Stoffen oder das Knarzen von Holzdielen) umso präsenter wirken lässt. Selbst kleinste akustische Details wie ein entfernter Schritt oder ein Atemzug werden klar, aber unaufdringlich wiedergegeben. Nach gut 52 Minuten gibt’s allerdings mal ein Gewitter mit prägnantem Donner, was atmosphärisch auch mal für eine schöne Einbindung der Surroundspeaker sorgt. Die hinteren Kanäle bleiben ansonsten subtil, kommen aber punktuell bei Hallräumen oder Außenszenen zum Tragen und erzeugen so ein feines Raumgefühl. Nach 83 Minuten geht es bei Edvard Griegs In der Halle des Bergkönigs dann orchestral-dynamisch zu und die Speaker nehmen den kompletten Raum ein, wobei der Bassbereich spürbar zulegt, ohne jemals zu wummern.

Preis: 12,99 €
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Studio: Capelight Pictures
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 11 Sep 2025
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Bild- und Tonqualität UHD

Elviras Mutter hatte nie wirklich empathische Worte für ihre Tochter übrig   © Marcel Zyskind

Man mag’s beim Betrachten des Films zunächst kaum glauben, aber The Ugly Stepsister wurde digital gedreht. Zum Einsatz kam eine ARRI Alexa 35, die mit 4.6K aufzeichnet. Da man einen ganz besonderen Look erzeugen wollte, geht’s hier sehr körnig zu – erzielt über hinzugefügtes Digitalrauschen. Capelight veröffentlicht den Film dazu mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Aufgrund der speziellen und vor allem reduzierten Beleuchtung (wo es ging, wurde mit verfügbarem Licht oder nur sehr spärlichen Leuchtquellen gearbeitet) gibt es immer mal wieder Szenen, in denen Schwarzbereiche äußerst dunkel sind, während helle Hautpartien umso stärker hervortreten. Dies ist hier ein bewusstes Stilmittel und nicht am Master festzumachen. Details, die man hier nicht mehr erkennen kann, sollen auch nicht erkennbar sein. Tatsächlich sind gegenüber der Blu-ray die hellen Bereiche etwas besser herausgearbeitet und die Kontraste wirken etwas intensiver. Demgegenüber bleiben die fast ätherischen und traumhaften Bilder sowie die oft nebligen Einstellungen bei Tageslicht oder während der Traumsequenzen bewusst hell und nicht über die Maßen kontrastdynamisch. Allerdings ist die HDR-Scheibe hier etwas souveräner gegenüber der arg hellen und nebligen Blu-ray. Dennoch ist auch dieser Look gewollt und unterstreicht die Atmosphäre des Films. Was man dem im engen Format von 1,66:1 gemasterten Film zu jeder Zeit (ausgenommen jene Szenen, die per Vaseline verfremdet wurden) ansieht, ist seine native 4K-Herkunft. Ob das Details auf den Gesichtern sind oder die feinen Maschen der edlen Kleider sowie die Rüschen an den Unterhemden – stets erkennt man feinste Einzelheiten. Das liegt auch am hervorragenden Encoding der 4K-Disk, das keinen Anlass zur Kritik gibt. Selbst in schnellen Bewegungen oder bei den feinen Nebelschwaden, die immer wieder durchs Bild ziehen, bleibt die Darstellung absolut stabil und frei von störendem Banding. Gegenüber der Blu-ray zeigen sich die feinen Details auf den Maschen und Spitzenkleidern noch klarer. Auch Wimpern in den Close-ups oder feine Fältchen werden besser herausgearbeitet. Farben wirken trotz der oft entsättigten Grundstimmung sehr nuanciert, und wo kräftige Töne ins Spiel kommen, etwa in Stoffmustern oder floralen Arrangements, leuchten sie punktuell und setzen gezielte Akzente. In der sehr hell ausgeleuchteten Augen-OP-Sequenz ist die UHD Blu-ray etwas kühler gestaltet als die Blu-ray. All das ergibt in Summe eine Präsentation, die die ästhetische Handschrift des Films hervorragend einfängt.

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Blu-ray (1’23): (Slider ganz nach rechts): Die Traumsequenzen sind in zarten Rosa- und Rottönen gehalten.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe intensiviert Farben hier gegenüber der Blu-ray.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Und die nachträglich hinzugefügte Körnung …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … löst die UHD Blu-ray feiner auf.

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Blu-ray (2’17): (Slider ganz nach rechts): Das über die Blu-ray doch sehr neblige Bild …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird von der UHD Blu-ray etwas kontrastreicher abgebildet, ohne den gewünschten Look zu verraten.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Details auf der Kutsche werden …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … besser aufgelöst.

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Blu-ray (11’16): (Slider ganz nach rechts): In den wirklich dunklen Szenen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die UHD Blu-ray etwas mehr Schwarzintensität bei gleichzeitig etwas helleren Highlights.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Der nicht ganz sauber fokussierte Shot …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist über die 4K-Disk im Encoding etwas sauberer.

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Blu-ray (15’45): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die Spitze auf dem Kragen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird von der 4K-Disk sichtbar besser abgebildet.

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Blu-ray (34’47): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die etwas zu helle Blu-ray überreißt im Hintergrund etwas.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray bleibt hier etwas souveräner.

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Blu-ray (48’47): (Slider ganz nach rechts): Die Szenen der Augen-OP sind über die Blu-ray rosafarbener.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist hier etwas kühler eingestellt. Weitgehend die einzige Szene, in der das Grading sichtbar abweicht.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Keine Änderung beim Ton: Auch die UHD Blu-ray kommt mit den beiden DTS-HD-Master-Tonspuren.
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Stand von: 2025/12/27 1:01 p.m. - Details
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Studio: Capelight Pictures
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 11 Sep 2025
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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von The Ugly Stepsister begrenzt sich auf den Kinotrailer und das 24-seitige Booklet mit einem Text von Victoria Lang. Schade ist, dass es kein Featurette auf die Disks geschafft hat. Man hätte gerne von der Regisseurin oder den Darstellerinnen erfahren, wie sie an die Neuinterpretation des Stoffes herangegangen sind. Auch ein Featurette über die Locations und die Kameraarbeit wäre klasse gewesen.

Fazit

The Ugly Stepsister ist ein durch und durch bemerkenswertes Regie-Debüt – auch, bzw. gerade weil es das klassische Kindermärchen des Aschenputtel einmal komplett umkrempelt. Man darf und muss sich aber ein wenig auf die Ästhetik und das Erzähltempo einlassen, das weder actionreich ist noch die totalen Gorehounds befriedigen wird. Für all jene, die sich auf etwas abseitiges Kino einlassen können, ist das aber einer der entdeckungswürdigsten Filme des Jahres. Dazu gibt’s eine wirklich gut flankierende Bildqualität, die die bewusst stilisierte Optik bestmöglichst einfängt. Der Ton ist zwar nur selten spektakulär, geht in den entsprechenden Momenten aber recht dynamisch und effektvoll zu Werke.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 20%
Film: 80%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 2024
Regie: Emilie Blichfeldt
Darsteller: Lea Myren, Ane Dahl Torp, Thea Sofie Loch Næss, Flo Fagerli
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, nw
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,66:1
Laufzeit: 110
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professionelle Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder Ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenzgerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.

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4 Kommentare
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G W
G W
08/09/2025 20:20

Ein europäisches Horror-Kleinod, welches mir bis vor ein paar Wochen noch gar nicht zu Ohren gekommen ist. Hört sich vielversprechend an.

muhl.erhard@gmail.com
muhl.erhard@gmail.com
08/09/2025 18:43

Kommt eine Rezension zu Der Meister und Margarita?

Tommi68
Tommi68
08/09/2025 16:08

Als der Film noch im Kino lief, habe ich sehr lange darüber nachgedacht, ob ich ihn mir ansehen möchte und ob er für mich nicht doch etwas zu heftig ist. Im Kino habe ich dann auf den Film verzichtet. Ich habe mir jetzt bei „Bring her back“ einen Ruck gegeben und ihn im Kino angeschaut. „Bring her back“ hat mich echt schockiert. Meiner Meinung nach bin ich nun bereit für „The ugly stepsister“.

Danke für deine detaillierte Überprüfung. Ich finde nicht nur die technischen Details interessant, sondern auch deine inhaltlichen Ausführungen haben mir wirklich sehr gut gefallen.

“Er nutzt sie, um zu zeigen, wie weit Menschen gehen, wenn sie glauben, nicht gut genug zu sein. Und er macht unmissverständlich klar, dass vermeintliche Schönheit in dieser Welt selten kostenlos ist, oft gar mehr kostet, als man bezahlen kann.”

Das ruft mir einen Film ins Gedächtnis, der derzeit im Kino zu sehen ist: „Was ist Liebe wert – Materialists“. In diesem Film werden ebenfalls Schönheitsideale und die Bereitschaft von Menschen, physisch oder monetär für ihre Schönheit zu zahlen, thematisiert – allerdings vermittelt der A24-Film diese Aspekte auf eine gänzlich andere Art.