Girlhouse – Töte, was du nicht kriegen kannst

Blu-ray Review

Girlhouse - Töte, was du nicht kriegen kannst Blu-ray Review Cover
Concorde HE, seit 11.06.2015

OT: GirlHouse

 


Sex Brother

Ein Killer geht um im Haus der Webcam-Girls.

Inhalt

Kylie ist knapp bei Kasse und überlegt, aus ihrem Körper Kapital zu schlagen. Dafür zieht sie ins „Girlhouse“ ein, einem hübschen villenähnlichen Anwesen draußen im Wald. Dort sind überall Kameras installiert und beobachten die dort lebenden Mädchen. Natürlich gibt’s auch Webcams, die explizitere Aufnahmen zeigen. Durch die Tatsache, dass die zahlenden User den Eindruck bekommen, das ganze „Leben“ der Mädels mitzubekommen, sind sie besonders treu. Als Kylie das erste mal im Privatchat auftaucht, meldet sich auch „Loverboy“ – ein Stammkunde sämtlicher Mädels des Hauses. Was Kylie und die anderen nicht wissen: „Loverboy“ wurde als kleiner Junge ganz furchtbar von den Mädchen der Nachbarschaft gehänselt und bloßgestellt und hat es seitdem nicht so mit der Freundlichkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Als die Camgirls ihn ebenfalls bloßstellen, rastet er aus und dringt in das Anwesen ein …

Die Ingredienzen von Girlhouse – Töte, was du nicht kriegen kannst sind simpel: Blut und Sex. Das zumindest vermittelt der Klappentext und auch der Grundtenor des Films. Allerdings ist es, wie so oft in US-Produktionen, schon mal so, dass die Hauptfigur Kylie sich zu keiner Zeit wirklich entblößt und dies vornehmlich von den anderen Darstellerinnen übernommen wird. So richtig schlüpfrig wird es aber ohnehin nicht. Was den Blutfaktor angeht, so dauert es gut 55 Minuten, bevor Loverboy das erste mal zuschlägt – dies dann aber im wahrsten Sinne des Wortes und mit sichtbaren Folgen.
Während der Film inszenatorisch ein wenig vor sich hindümpelt, sind die Mädels durchaus hübsch anzusehen und es gibt sogar ein paar witzige Kommentare – speziell von Bens rothaarigem Kumpel Alex. Die Idee mit dem Webcam-Stalker selbst ist allerdings durchaus gelungen und vor allem Ali Cobrin in der Rolle von Kylie weiß absolut zu überzeugen. Ihr Spiel liegt weit über dem Niveau sonstiger Genredarstellerinnen und gemeinsam mit ihrem Filmpartner Adam DiMarco gelingen sogar authentische Kennenlernszenen. Was man Girlhouse zu Gute halten muss, ist die Tatsache, dass er nach einer Stunde überraschend schlagartig die Tonart wechselt und während der darauffolgenden 40 Minuten in eine dauerhafte Terrorstimmung umschwingt. Denkt man zu Beginn noch, dass der Killer sich vielleicht etwas schnell seiner Gegner entledigt, gibt es daraufhin noch genug Anlässe für Loverboy, sich von seiner brutalen Seite zu zeigen. Das ist nicht immer logisch (Sägenaktion), dafür aber effektvoll und mit zunehmender Länge sogar überraschend spannend. Das Finale gerät gar zum Herzschlag-Höhepunkt. Auf diese Weise versöhnt Hälfte Zwei mit dem etwas gedehnten Beginn. Auch das Schauspiel des Killers bessert sich dann – Kunststück, er steckt ja dann auch in einer (etwas ana Leatherface) erinnernden Maske.

Bild- und Tonqualität

Herausragend gut in einigen Eigenschaften präsentiert sich das Bild von Girlhouse. Knackige Farben und lebhafte Kontraste bestimmen die Szenen. Auch die Bildruhe ist grundsätzlich hoch und bis auf ganz leichte Verwischungen in kurzen Bewegungen bleibt dies dauerhaft so. Schärfe und Detailtiefe bewegen sich auf sehr gutem Niveau.
Akustisch verhält es sich wie mit dem Film selbst: Während die erste Stunde unspektakulär bleibt und nur durch die verhältnismäßig schwache Synchro auffällt, wandelt sich das Ganze in der zweiten Hälfte von dem Moment an, wo der Horror zuschlägt. Insbesondere die Infrarotaufnahmen im Finale werden effektvoll unterstützt. Zahlreiche Sounds und Geräusche gelangen ans Ohr und die Musik wird räumlicher, dynamischer.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Girlhouse gibt’s außer Programmtipps und den Originaltrailern in Deutsch und Englisch nichts weiter zu entdecken.

Fazit

Girlhouse teilt sich in zwei Hälften: Die erste Stunde kommt aufgrund der zähen Inszenierung und wenig spannenden Momenten vielleicht auf eine 4 von 10. Der zweite Part ist Terrorkino pur mit angemessenem Blutgehalt und hat sich eine lockere 7 von 10 verdient. Im Schnitt reicht’s dann für gute 60%.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Concorde HE
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Trevor Matthews
Darsteller: Ali Cobrin, Adam DiMarco, Slaine, Alyson Bath, Elysia Rotaru, Chasty Ballesteros, Alice Hunters
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 101
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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