Occupation – Der Kampf beginnt

Blu-ray Review

occupation blu-ray review cover
Ascot Elite Home Entertainment, 14.12.2018

OT: Occupation

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Gekommen, um zu bleiben

Australisches SciFi mit groß angelegten Action-Szenen.

Inhalt

Eben noch stand Jackson auf dem Rugby-Platz. Nun rennt er um sein Leben. Denn irgendwelche Flugobjekte eröffnen spontan das Feuer auf sämtliche Anwesenden. Jackson kann sich mit einer bunt zusammen gewürfelten Truppe aus Ex-Knasti, Rumstreuner und Obstbauer in einem Wohnmobil vor den Invasoren retten. Fortan sind sieg gemeinsam auf der Flucht, während die Aliens jeden Humanoiden, der ihnen vor die Energie-Flinte läuft, inhaftieren. Doch während sie sich ihrer Haut erwehren, merken sie, dass die Invasoren durchaus besiegbar sind – insofern man zusammen hält …

Nun haben die Aliens also auch den australischen Kontinent überfallen und stellen Ansprüche darauf, ihn zu besetzen. Der junge Regisseur Luke Spark findet dafür ebenso heroische wie spektakuläre Bilder in seinem mit 120 Minuten nicht eben kurzen Film. Schon die Eröffnung mit den Totalen auf Sydney erscheint wie bei den ganz großen US-Filmen. Dass Spark Occupation durchaus nutzt , um seine Figuren vorzustellen, macht ihn umso sympathischer. Denn während der ersten fünfzehn Minuten tut der Film genau das – seine Hauptcharaktere einführen. Das fördert eine erstaunlich gute Bindung an die Protagonisten, die allesamt unterschiedlich gehalten sind, damit man sie entsprechend auseinanderhalten kann. Natürlich sind das vornehmlich Klischeefiguren, aber hier geht’s ja auch nicht um ein tiefgreifendes Drama, sondern um einen SciFi-Action-Film, bei dem die Fronten klar abgesteckt sind. Und so werden Helden und umsorgende Familienväter, kommende Rugbystars und durchreisende Touristen-Mädels eingeführt, sie kurz darauf im Hagel aus Energiegeschossen und umherfliegenden UFOs panikartig flüchten können. Occupation hat dabei zwar kein sonderlich glückliches Händchen in der Musikauswahl und auch nicht jeder Darsteller überzeugt, doch das SciFi-Herz schlägt am rechten Fleck.

Die erste große Actionszene nimmt Spark dann auch zum Anlass, um einen Haufen Pyrotechnik abzufackeln. Natürlich ist für eine solche Produktion nicht das größte Budget vorhanden gewesen, sodass die Alien-Schiffe nicht sonderlich viel besser getrickst sind als jene aus den günstigen SciFi-Filmen des SyFy-Channels. Immerhin gelingt das große Mutterschiff überzeugend – wenngleich es etwas weichgezeichnet am Himmel steht (29’32). Auch die praktisch gemachten Anzüge der Außerirdischen gefallen – sie erinnern etwas an den Look des Anzugs aus dem Videogame Dead Space. Einen kleinen Reiz entwickelt Occupation außerdem, wenn zwischenzeitlich die Zeit um ein paar Monate nach vorne gedreht wird und man sieht, wie sich die Welt und der Widerstand in der Zwischenzeit verändert haben. Dass sich nach etwas über einer Stunde Laufzeit dann auch eine kleine Überraschung ankündigt, die dem Ganzen etwas Tiefe verleiht, Weniger gelungen sind die teils flachen Dialoge und die nur bedingt gut getimten Kampfszenen. Das wirkt dann bisweilen etwas unbeholfen – ebenso übrigens wie die mitunter unpassende oder an den falschen Stellen dramatisierende Filmmusik. Wer aber Spaß an handgemachtem SciFi hat, dem man anmerkt, dass die Macher Fans des Genre sind, der darf hier gerne mal einen Blick wagen.

Bild- und Tonqualität

Occupation beginnt mit sehr hellen, dafür aber auch erstaunlich glatten Bildern, die ab und an etwas überstrahlen und nicht sonderlich viel Differenzierung an Übergängen zulassen. Farben sind relativ natürlich – vor allem Hauttöne können überzeugen. Auch die Schärfe geht in Ordnung. Zwar lässt sie in Halbtotalen nach, ist dafür in Close-ups aber sehr ansprechend. Während der dunkleren Szenen wird Schwarz etwas trüb und färbt sich etwas grünlich ein. Auch Banding-Artefakte sind bisweilen etwas sichtbar.
Akustisch fallen zunächst die stilisierten Zeitraffer-Aufnahmen auf, die dazu genutzt werden, die Schauplätze zu wechseln. Während dieser gibt’s eine Art Frequenz-Verzerren, das recht räumlich aus allen Speakern zum Zuhörer dringt. Auch die Filmmusik erklingt aus allen Speakern und wenn die Radios verrückt spielen, wird’s richtig unangenehm kreischend aus den Surrounds. Das Gewitter, das sich kurz vor dem Angriff der Aliens formiert, liefert ebenfalls hübsche Surroundeffekte. Die Schüsse der Raumschiffe dürften allerdings noch mehr Wums haben – zumal die Handwaffen es später durchaus besser machen. Spätestens wenn dann nach etwas über 90 Minuten der Krieg auf offenem Feld geführt wird, rumst und poltert es dann durchaus anständig.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Occupation enthält neben einer unkommentierten B’Roll und einem knapp acht Minuten dauernden Behind the Scenes, in dem Luke Spark erzählt, dass er ein großer Fan von spektakulären Actionfilmen ist, noch 12 Interviews unterschiedlicher Länge mit den Darstellern.

Fazit

Occupation – Der Kampf beginnt ist nettes und ungewohnt effektvolles Genrekino aus Australien, das sich durchaus von den Crocodile Dundees und Wolf Creeks emanzipieren kann. Wenn man nicht erwartet, einem Big-Budget-Blockbuster aus den USA beizuwohnen und über Klischees hinwegsehen kann, der kann hier durchaus ein paar hübsche Details bewundern und ein bisschen Atmosphäre mitnehmen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 40%
Film: 55%

Anbieter: Ascot Elite
Land/Jahr: USA 2017
Regie: Luke Spark
Darsteller: Temuera Morrison, Stephanie Jacobsen, Dan Ewing, Rhiannon Fish
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 120
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Ascot Elite)

Trailer zu Occupation – Der Kampf beginnt

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