4K Blu-ray Review


OT: The Toxic Avenger


Championsauce
Remake mit Hindernissen und dennoch viel Charme?
Inhalt

Winston Gooze ist der typische Loser Aufgrund seines Äußeren geht er ohnehin lieber jedem Konflikt aus dem Weg und handelt sich deshalb auch schon mal ein “greif doch endlich mal ein” von Wade, dem Sohn seiner verstorbenen Freundin ein, Doch als wäre das alles noch nicht schlimm genug, bekommt er eines Tages eine fatale Krebsdiagnose. Eine Operation wäre möglich, wird durch seinen Versicherungsstandard allerdings nicht abgedeckt. Es hilft nichts, Winston muss bei seinem Chef, dem windigen Pharma-Industriellen Robert Garbinger darum bitten, dass er die Kosten für den Eingriff übernimmt. Doch als der sich über ihn lustig macht, rastet Winston aus. Mit dem festen Willen, das Geld aus dem Unternehmen von Garbinger zu besorgen, stattet er diesem einen Besuch ab, entwendet einen Wischmob und stößt draußen auf die Aktivistin J. J., die gerade dabei ist, Proben aus den Abwasserrohren der Fabrik zu nehmen. Hinter beiden ist die Schlägergang von Garbingers Bruder her, die auf den Namen Killer Nutz hören und dieser Bezeichnung alle Ehre machen. Doch anstelle Winston das Leben mit Feuerkraft auszupusten, stoßen sie ihn in ein radioaktiv verseuchtes Silo – nicht ahnend, dass der auf diese Weise eine genetische Mutation erlebt und fortan als Rächer der sozial Schwachen sämtliche Kontrahenten einen Kopf kürzer macht – im wahrsten Sinne des Wortes …

Wir werfen einen Blick zurück ins Jahr 1974. Die beiden Buddys Lloyd Kaufmann (auch gelegentlich als Nebendarsteller in Filmen zu sehen – bspw. in Rocky) und Michael Herz gründen ein kleines Independentlabel, um fortan Filme zu produzieren, die mit geringstem Budget realisiert werden sollen. Quasi das Asylum der 70er und vor allem 80er. Nach einigen Sex-Filmchen landete man einen Coup, indem man die Vermarktungsrechte für Bloodsucking Freaks übernahm. Fortan konzentrierte man sich auf Genrebeiträge, die auf drastische Gewalt-Elemente setzten und das Ganze mit derbstem Humor kombinierten. So entstanden Werke wie Muttertag, Class of Nukem High oder eben The Toxic Avenger. Wer jetzt aber denkt, Trash bleibt Trash bleibt Trash, der denkt vielleicht ein wenig zu kurz. Schaut man sich in der Retrospektive bspw. die britischen Hammer Film Productions an, die so etwas wie der europäische Low-Budget-Gegenentwurf zu Hollywood waren und kreativen Einfallsreichtum sowie eine spezialisierte Nische nutzten, um mit geringen Mitteln hochprofitable Filme zu produzieren, so zeigt sich deren Einfluss in der Filmhistorie sehr deutlich. Nicht nur griff Hammer viel mutiger Themen auf als das doch eher konservative Hollywood, sondern landeten zahlreiche Darsteller auch nicht umsonst in den größten US-Filmen. Und im Falle von Troma war’s gar nicht so viel anders. Keine Geringeren als Peter Jackson, Quentin Tarantino und Takashi Miike nannten Toxic Avenger als großen Einfluss für ihre Arbeiten. Und es geht sogar noch tiefer: Kevin Costner, Lisa Tomei, Samuel L. Jackson und Billy Bob Thornton wären ohne Troma, wo sie ihre Karrieren starteten, heute vermutlich nicht dort, wo sie sind. Und ein Regisseur wie James Gunn hätte ohne seine Arbeit für Troma (Drehbuch bspw. für Tromeo and Juliet) vermutlich nie die Wächter der Galaxie gedreht.

26 Jahre später. Die Produzenten Akiva Goldsman und Richard Saperstein überlegen sich, dass man so langsam doch mal ein Remake/Reboot des Films machen könnte – ist ja nun lange her und eine neue Generation ist herangewachsen. Mal abgesehen davon, dass die Thematik des Umgangs mit der Umwelt heute aktueller denn je ist – die ursprünglichen Motive also weiterhin Bestand haben. Allerdings wollte man das Ganze familienkompatibel machen. Ist nicht passiert. Glücklicherweise. Nachdem sogar Guillermo del Toro mit dem Projekt assoziiert wurde, verwarf man aber auch dieses Zwischenstadium wieder. Bis Ende 2018 Legendary Pictures die Rechte an einem Reboot erwarb. Fortan wurde es konkreter und seit 2019 war dann auch Regisseur Macon Blair mit im Boot. Von Blair hatte man bis dato bis auf sein Regiedebüt Don”t Feel at Home in this World Anymore lediglich als Drehbuchautor gehört. Und trotzdem behauptete Lloyd Kaufman nach außen immer wieder lachend, Blair kenne Troma besser als er selbst. Das meinte er nicht kokett, sondern mit der stolzen Erschöpfung eines Vaters, dessen Kind plötzlich schlauer ist als er. Blair verschlang Troma-Filme nicht einfach, er sezierte sie wie ein Chirurg im Blutrausch. Jede Soundlibrary, jeder praktische Trickeffekt, jeder unbeabsichtigte Mikrofonangelschwenk, der aus Versehen im Bild blieb. Wie Obelix, der als Kind in den Zaubertrank gefallen war, hatte Blair die DNA von Troma in sich aufgenommen. Und Kaufman wusste das. Der alte Troma-Papst erkannte in Blair jemanden, der nicht nostalgisch verklärt, sondern begreift, warum Troma funktioniert. Weil es rohe Energie ist. Weil es Chaos ist. Weil es Kunst ist, die nicht vorgibt, Kunst zu sein.

Dass die Produktion zu The Toxic Avenger dennoch so lange brauchte, lag an einem Cocktail aus Faktoren, der toxischer war als die Brühe bei BTH. Schon 2019 standen die Zeichen auf Go, doch Legendary wollte kein seelenloses Reboot runternudeln, sondern ein Projekt, das genau zwischen Studioanspruch und Troma-Unzucht balanciert. Erst flogen die Drehbücher, dann die Ideen, dann die Termine. Blair schrieb, verwarf, schrieb neu. Gleichzeitig kämpfte die Produktion mit Covid, mit Budgetproblemen und vor allem mit der Frage, wie viel Splatter man einem Studiofilm zumuten darf, ohne dass die Rechtsabteilung toxische Stressbeulen bekommt. Im August 2021 war der Film abgedreht, aber die Postproduktion verwandelte sich in eine grünsuppige Mutationskammer. Effekte mussten nachgebessert werden, Creature-Designs überarbeitet, und selbst am Score feilte man lange. Dass die breite Kinoveröffentlichung erst 2025 erfolgte, hatte nur eingeschränkt mit Testscreenings zu tun, bei denen es nachweislich zur Flucht dutzender Zuschauer kam. Soweit man es nachvollziehen konnte, war den Flüchtenden der Gewaltfaktor zu hoch – was wiederum für Fans des Films eher ein Qualitätssiegel denn Anlass zur Skepsis wäre. Dennoch fiel der fertige Film zunächst in die Bleikisten-Schublade des produzierenden Studios. Und auch das hatte mit der exzessiven Gewalt zu tun. Aufgrund des Gore-Gehalts galt der Film zunächst als “unreleasable” und man hatte große Schwierigkeiten, einen Verleih für den breiten Release zu finden. Als dieser dann mit Cineverse gefunden war und deren Verantwortliche sich entschlossen, das Ganze unrated zu veröffentlichen, war das Frohlocken in der Fanszene groß.

So viel zur Einleitung. Was aber ist mit dem Film selbst? Kann The Toxic Avenger alte Fans überzeugen und neue gewinnen? Wie steht es um die Story selbst? Schon in den ersten Minuten macht der Film klar, dass unter all dem Splatter, dem Lärm und der grellen Überzeichnung ein Kern steckt, der erstaunlich viel Gegenwartsbezug hat. Das Drehbuch legt sich (ähnlich wie das Original) offen mit Umweltverschmutzung an und nimmt ergänzend die Hybris moderner Pharmakonzerne ins Visier, die aus Profitgier Risiken eingehen, die jeder Ethik Hohn sprechen. Diese Grundspannung trägt den Film durchgehend. Zwischen Mutantenkörpern und toxischer Chemie bleibt immer spürbar, dass hier eine Welt aus dem Gleichgewicht geraten ist, und jene Konzerne, die Heilung versprechen, oft erst die Wunde geschlagen haben. Parallel dazu verankert Blair in dem ganzen Irrsinn eine kleine emotionale Geschichte, die erstaunlich warmherzig daherkommt. Die Stiefvater-Stiefsohn-Dynamik ist keineswegs frei von Klischees, doch gerade diese Einfachheit macht sie zum funktionierenden emotionalen Motor. Der Film gönnt sich Momente echter Sanftheit, die zwischen all dem Krawall wie kurze Atempausen wirken. Diese Beziehung ist nicht nur dramaturgisches Werkzeug, sondern auch der Kontrapunkt zu all der Gier und Korruption, die den Rest der Handlung durchziehen. Und funktionieren tut’s, weil der junge Jacob Trembley (Raum, Wunder) und Peter Dinklage ganz wunderbar miteinander harmonieren. Von dort aus wechselt Blair spielerisch in den Alltagszorn Winstons, der sich besonders in einer Szene über moderne Servicegarantien entlädt. Man merkt, dass er eine Menge persönlicher Erfahrungen kanalisiert. Die Spitzen gegen endlose Telefonservice-Warteschleifen sind so präzise gesetzt, dass viele Zuschauer hier ihr eigenes Leiden wiederfinden. Großartig und ebenso bitter wie komisch ist die Situation beim Neurologen. Der Witz ist hier perfekt getimt und von beiden grandios vorgetragen.

Nicht immer gelingt das auf diese Weise hervorragend. Mancher Gag zündet nicht und bisweilen wirkt das Pacing nicht glücklich. Doch wenn Winston, der toxische Rächer wider Willen, seinen ultimativen Rockstar-Moment bekommt und zu Motörheads Overkill die Killer Nutz auf der Bühne dezimiert, ist das kein Moment feuilletonkompatible Metaphern, sondern reine Grindhouse-Party. Hier kanalisiert Blair den Troma-Geist fast wie ein Ritual, öffnet für ein paar Minuten die Schleusen der Anarchie und feiert die Ursprünge des Stoffes mit der Energie eines Punkkonzerts im Überdruckkessel. Doch genau in dieser Szene offenbart sich auch ein Problem des Films, der möglicherweise auch Budgetgründe hat. The Toxic Avenger mischt praktische Gore-Effekte mit sichtbarem CGI. Die besten Momente gehören ganz klar dem Handgemachten. Wenn Körperteile spritzen, platzen oder Gedärme über die Mattscheibe gezogen werden, wirkt das herrlich oldschool und hat Wucht. Problematisch wird es immer dann, wenn CGI ins Spiel kommt. Bei der Attacke auf den Sänger der Killer Nutz kippt der Film in digitale Übertreibung und verliert den Fan klassischer Prosthetik. Inhaltlich modernisiert Blair den Stoff moderat, glättet ihn aber nicht. Die Troma-Energie und das Anarchische bleiben spürbar – auch in der antiautoritären Haltung. Der zusätzliche emotionale Layer funktioniert und verleiht mehr Bindung zum Film. Außerdem muss man schon sagen, dass die Schauspieler im Reboot ihre Sache durchweg vorzüglich machen.

Kevin Bacon spielt seinen CEO als wandelnde Giftmülldeponie im Designeranzug. Er ist selbstverliebt, zynisch und moralisch derart verdroben, dass schon sein Blick toxische Dämpfe ausstößt. Julia Davis als Kissy Sturnevan wiederum variiert mit sichtbar sadistischem Vergnügen zwischen unterwürfig, ehrgeizig und messerscharf passiv-aggressiv. Sie wirkt wie ein Chamäleon, das ausschließlich auf Karrierelicht reagiert. Und schließlich Elijah Wood, der als trollhafter Mini-Bösewicht im Pinguin-Stil nicht ins Alberne driftet, sondern seiner Figur nachvollziehbare Melancholie verleiht. Trembley und Dinklage wurden bereits erwähnt. Bleibt Taylor Paige, die als Aktivistin J. J. die nötige Portion Coolness mitbringt und erst beim Anblick von Chickenhead einen gewissen Würgereiz nicht unterdrücken kann. Sicher, The Toxic Avenger erreicht nicht die anarchische Unberechenbarkeit des Originals – es ist gezügelter und zeitgemäßer. Der Trashfaktor ist trotz gewisser Over-the-top-Momente geringer. Es fehlt ein wenig die Unperfektheit, die das Original so berüchtigt macht. Diese zügellose Energie des Originals wird nicht vollständig erreicht. Wenn aber kurz vor Schluss Lloyd Kaufman in einem Cameo auf Macon Blair trifft und diesem ein herzhaftes bunch of crap entgegenschmettert, ist das ein Dialog zwischen Generationen, ein liebevoller Schlagabtausch, der zugleich Segen, Selbstironie und Chaosmanifest ist. Einen prägnanteren Ausdruck für Tromas Erbe in einem einzigen Augenblick kann man sich kaum wünschen.















Bild- und Tonqualität BD

The Toxic Avenger ist zweifelsohne digital gefilmt und in der Postproduktion teils deutlich bearbeitet worden. Das Grading ist teils vor allem ins Grün oder ins Gelb verschoben. Gelegentlich wirkt das Bild etwas geschärft, an anderen Stellen ist es deutlich softer. Die Schärfe ist während der gut fokussierten und nicht gefilterten Momenten gut, der Kontrastumfang ist bisweilen bewusst steil gesetzt, was zu überrreißenden hellen Flächen führt. Was besser sein könnte, ist das Encoding, das beim Digitalrauschen nicht immer souverän ist. Außerdem gibt’s hier und da leichtes Banding in den farbigen Momenten der Verwandlungsszenen. Mehr zum Bild gibt’s im Bereich UHD Bildqualität.

Schon die Blu-ray von The Toxic Avenger bietet fürs Deutsche verlustfrei komprimiertes DTS-HD-Master und fürs Englische Dolby Atmos. Aber wozu braucht’s eine Atmos-Spur, wenn die reguläre DTS-HD-Master-Fassung der Synchro bereits dermaßen gut ist? Was hier von Beginn an geboten wird, ist exemplarisch großartig. Schon die eingeblendeten Produktionslogos wetteifern um die Krone des coolsten Surroundeffekts. Die Filmmusik während des Büroüberfalls nach drei Minuten ist super kräftig und die Schüsse und Actionmomente nach vier Minuten blasen dem Heimkino ordentlich den Marsch. Großartig ist die akustische Atmosphäre auf der Straße nach neun Minuten. Überall bohrt, rumort oder basst es aus den Speakern, während Autos vorbeifahren oder irgendwelche seltsamen Dinge passieren. Wenn Winston in der Fabrik den Wischmop schwingt und um ihn herum pausenlos Unfälle passieren, hört man Effekte, die so direktional greifbar sind wie lange nicht. Klasse auch, wenn Winston nach 45 Minuten die Hintertür des Miss Meat eintritt und man unwillkürlich hinter sich schaut, ob er nicht gerade höchstpersönlich mit seinem Wischmop hinter einem steht. Und es gibt auch satten Bass. Beispielsweise nach 30’56, wenn Winston mit J. J. zusammenstößt. Die Stimmen bleiben derweil permanent präsent und hervorragend verständlich. Der englische Atmos-Sound ist tatsächlich ein klein wenig leiser und auch etwas weniger dynamisch. Etwas, nicht viel. Dafür bietet er die Höhen-Ebene, die während des Legendary-Logos zu Beginn mit atmosphärischem Gewittersound beginnt. Nach etwas über vier Minuten braut sich dann erneut etwas zusammen und man hört den Schrei des Stürzenden. Nach elf Minuten dröhnt dann die Sirene von oben und bei 28’50 spratzelt die Elektrizität hörbar. Das erbärmliche Schreien nach 32’30 legt sich ziemlich effektiv rund um die Ohren und nutzt alle vier Deckenspeaker reihum wie ein Soundeffekt von Kraftwerk – einer der coolsten 3D-Sounds der letzten Jahre. Hubschrauber und Jets nach 37’20 und 42’20 zerreißen die Luft förmlich, während das Neonröhren-Klackern nach 45’50 für eine schön differenzierte Atmos-Umgebung sorgt. Was den Score angeht, so wird dieser nicht schlicht auf die Heights upgemixt, sondern sticht mit vereinzelten Elementen wie der flirrenden E-Gitarre nach 48 Minute hervor. Ganz besonders isoliert und griffig sind die Geräusche des Staren nach etwas über 55 Minuten. Zehn Minuten später spratzelt dann der zünftige Gore-Effekt über die Heights und auch der radioaktive Besen fliegt dann effektvoll durch die Luft, gefolgt vom Chorgesang während der Bühnenshow. Im Finale gibt es dann noch mal ein zünftiges Donnerwetter und erneute E-Gitarren von oben.

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Bild- und Tonqualität UHD

The Toxic Avenger ist digital gedreht worden. Zum Einsatz kamen ARRI-Alexa-Kameras. Welche genau konnte ich nicht ergründen. Es ist aber von einem 4K-DI auszugehen. Gegradet wurde das Ganze dann mit HDR10 inklusive eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Und das, was man im laufenden Bild zu Gesicht bekommt, ist zum Film absolut passend: Oft in grünes Licht getaucht, teils mit einem dezenten Softfilter belegt und mit durchweg kräftigen Farben. Dazu eine sehr gute Umsetzung der 4K Blu-ray. Der Nebel, der sich in Garbingers Halle fein zwischen ihn und Fritz legt, wird absolut sauber encodiert wiedergegeben. Die bewusst etwas überhöhten Kontraste, die helle Bereiche (bspw. auf Fenstern) bisweilen etwas überstrahlen lassen, während Schwarz stets absolut satt ist, tragen zur Stimmung bei – gerade aufgrund der dezent grünlichen Einfärbung wird. Und in welchen Film passt eine dezente Grüntendenz besser als in den Toxic Avenger? Gelegentlich sind auch hier die Kontrastflanken etwas steil, was allerdings dem Film inhärent ist, denn das war auch in der Kinovorführung, der ich beiwohnte, so. Die Schärfe ist aufgrund des manchmal gesetzten, leichten Softeners nicht exorbitant hoch, löst Feinheiten in Gesichtern und in der Tiefe aber dennoch gut auf. Richtig gut kommt der HDR-Effekt während der zahlreichen Szenen mit Neonlichtern oder auch während der Verwandlungsmomente. Gegenüber der Blu-ray fällt der sichtbar dynamischere Kontrast auf. Auch die Farben sind intensiver und das Encoding holt sichtbar mehr aus dem Digitalrauschen raus. Außerdem ist in den Verwandlungssequenzen kein Banding mehr in den schwierigen Farbverläufen zu sehen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind die Farben kräftiger und die Kontraste höher.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Was zu einem “radioaktiven” Film hervorragend passt.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeichnet die UHD Blu-ray etwas besser durch und ist auch besser aufgelöst.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die UHD Blu-ray aber satter in den Kontrasten und Schwarzwerten.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kommen etwas plastischer zur Geltung.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist über die 4K-Disk besser.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und Fältchen sind besser aufgelöst.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Farben und Kontraste sind intensiver.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … okay, reicht …


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … HDR-Scheibe satter, wirkt moosiger und toxischer.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegenüber der Blu-ray besser.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): xxx.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und auch auf der Struktur der Jacke.















Bonusmaterial

Im Bonusmaterial finden sich einige unterschiedliche Dinge. Angefangen beim Audiokommentar des Regisseurs hin zu einem knapp halbstündigen, unkommentierten Behind the Scenes, das bspw. mehrere Takes einer bestimmten Szene abbildet. In “Toxic Crew-Saders” kommen Regisseur, Produzent, Produktionsdesigner, Make-up-Artist und Kostümdesignerin zu Wort. Sie alle erzählen vom ersten Mal, als sie das Original gesehen haben, und wie die gemeinsame Zusammenarbeit fand. Hier wird deutlich, dass echt ein paar Nerds am Werk waren und keine auf maximale Profitgier abzielenden Geschäftsleute. In “Meet the Cast” gibt’s dann rund 30 Minuten Interviews mit den Darstellern. Angefangen bei Peter Dinklage über Kevin Bacon und Elijah Wood bis zu Taylor Paige, Jacob Tremblay und Julia Davis. Sie alle sprechen über ihre Leidenschaft bei der Beteiligung und auch darüber, wie sie an das Quasi-Remake herangegangen sind. Elijah Wood betont die unglaubliche Tiefe der Produktionsdesign-Details. So funktioniert bspw. ein QR-Code auf einer Burger-Verpackung tatsächlich. Ein einstündiger Beitrag vom San Diego ComicCon-Panel, bei dem auch Lloyd Kaufman anwesend ist. Der Kurzfilm “Toxic Shot” läuft knapp zehn Minuten und rundet das Material ab.
Fazit
The Toxic Avenger mag nicht das total anarchische Chaos liefern, das dem Original innewohnte. Und ja, es wäre schön gewesen, wenn man vollständig auf praktische Effekte gesetzt und das CGI-Blut weggelassen hätte. Wer Beinhart-Fan des 84er-Atomic-Hero ist, könnte entsprechend enttäuscht sein. Wer sich aber offen drauf einlässt, kann knapp 100 Minuten großen Spaß mit ebenso albernem wie bösartigem Humor erleben, der vom extrovertierten Schauspiel Bacons lebt und Elijah Wood in einer Gegen-den-Frodo-Strich-Rolle präsentiert, die ihm sichtbar viel Spaß gemacht hat. Ich hab den Film im Kino und im Rahmen meines Reviews nun vier Mal gesehen und hatte jedes einzelne Mal Spaß damit – unabhängig davon, dass nicht jeder Effekt praktisch ist und manches etwas ungelenk wirkt. Und meiner Meinung nach ist der Film so ungehobelt wie ein Film sein kann, der im Kino ausgewertet wurde. Zum Spaß trägt im Übrigen auch der dynamische, effektvolle und immersive Tonsektor bei sowie das sehr gut umgesetzte Bild der 4K-Disk.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 80%
Film: 70%
Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Macon Blair
Darsteller: Peter Dinklage, Jacob Trembley, Kevin Bacon, Elijah Wood, Luisa Guerreiro, Taylor Paige, Julia Davis
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 103
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke:
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: TM & © 2025 Legendary)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net
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Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder Ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenzgerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierte Bild”verbesserer” zu verfälschen.