June & John 4K UHD

4K Blu-ray Review

Capelight Pictures, 18.09.2025
Capelight Pictures, 18.09.2025

OT: June & John

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Liebe. Wahnsinn. Lichterkette.

Luc Besson schickt ein Liebespaar auf eine wahnsinnige Fluchtroute.

Inhalt

Als John denkt, es kann eigentlich nicht mehr schlimmer werden …   © 2025 EuropaCorp

Nein, das ist nicht Johns Tag. Der einfache Angestellte ist fürs Rechnungswesen zuständig und ohnehin schon durch und durch langweilig. Die Tatsache, dass er eines Morgens zur Hälfte auf einem Behindertenparkplatz stehen muss, da der Rolls des Chefs halb auf seinen ihm zugewiesenen Platz ragt, ist für John bereits Revolution genug. Entsprechend bittet er den Parkwächter, anzurufen, sobald der Luxusschlitten weg ist, damit John sich korrekt hinstellen kann. Dass er ausgerechnet von dessen Besitzer, also seinem Boss, einen Rüffel mit Androhung der Abmahnung bekommt, weil er außerhalb der Pausen privat telefoniert hat, ist peinlich genug, wird aber noch davon übertroffen, dass der Grund des Anrufs die Absage der fünf Damen war, die John eigentlich beim Speeddating kennenlernen wollte. Viel mehr Pech kannste nicht haben, denkt John. Doch als er nach der Arbeit sein Auto sucht, eröffnet ihm der Parkwächter, dass er es hat abschleppen lassen und es nicht sein Job sei, John darüber zu unterrichten, wenn ein anderes Fahrzeug Platz gemacht habe. Beim Abschlepphof angekommen, ist dann auch noch die Frontscheibe zertrümmert, die Spiegel hängen runter und einer der Reifen ist platt. Ja, da kann man schon mal an der Welt da draußen zweifeln. Doch schon einen Tag später sieht er in der U-Bahn eine lilahaarige Frau, die ihm durch die Fensterscheibe des Waggons zu verstehen gibt, dass er sich bei ihr melden soll. Liebe auf den ersten Blick. Mit Mühe bekommt John es hin, Kontakt aufzunehmen. June, wie die forsche junge Frau heißt, fasziniert den langweiligen Allerweltskerl von Sekunde eins an. Und sie überrascht ihn gleichermaßen mit jeder Aktion und Reaktion. So wie jener, in dem sie einfach in seinem Büro auftaucht, ihn zu seinem Chef begleitet und diesem eine Knarre vor die Nase hält. Kurz darauf sitzen sie mit einer ganzen Menge erbeuteter Kohle aus des Chefs Tresor im Zelt eines Obdachlosen, während die Polizisten um sie herum nach ihnen suchen. Doch das ist nur der Anfang einer völlig irren Odyssee …

… erblickt er plötzlich einen lila Engel     © 2025 EuropaCorp

Luc Besson war mal so etwas wie der französische Roland Emmerich – die Allzweckwaffe, wenn’s um europäisches Actionkino geht, das auch internationale Erfolge feiern konnte. Spätestens nach Nikita, The Big Blue und vor allem Léon – der Profi lagen ihm Kritiker und Publikum zu Füßen. Drei Jahre nach dem Profikiller-Film brachte er mit Das fünfte Element dann den ersten wirklich groß angelegten Film in die Kinos. Traurigerweise ging’s danach jedoch bergab – kommerziell, aber auch künstlerisch. Sein letzter wirklich großer Versuch scheiterte 2017 mit der Comic-Verfilmung Valerian – Die Stadt der tausend Planeten fast kläglich. Bei einem Budget von 180 Mio. Dollar spielte er lediglich etwas über 220 Mio. Dollar ein, was nach Abzug der Kino-Tantiemen nicht mal den Break-even-point bedeutete. Vielleicht hat sich Besson aber auch nie so richtig wohlgefühlt im Hollywood-Blockbusterkino. Vielleicht geht es ihm besser, wenn er Independentproduktionen produzieren kann. So wie zuletzt Dogman. Und während er aktuell mit dessen Hauptdarsteller Caleb Landry Jones sowie Christoph Waltz eine Neuverfilmung von Dracula in die Kinos bringt, schummelt sich ein Film dazwischen, von dem kaum jemand etwas mitbekommen hat. Weder beim Dreh noch bei der Kinoauswertung: June & John.
Guerilla-Taktik. Völlige Freiheit und kein Druck.

Rennen können sie und müssen sie    © 2025 EuropaCorp

Dass June & John bereits während der Pandemie im Jahr 2020 gedreht wurde, erklärt vielleicht, warum sich der Film so losgelöst von Zwängen anfühlt. Besson nutzte die Zeit und den Freiraum für einen Guerilla-Dreh im eigentlichen Sinne: mit minimaler Crew, ohne offizielle Drehgenehmigungen, dafür mit viel Spontaneität und einem Hauch Anarchie. Das Ergebnis ist ein Film, der so wirkt, als wäre er manchmal schneller gedreht als gedacht – was aber überraschend gut zu seinem wilden Herzschlag passt. Die Kamera (gedreht wurde mit iPhones) ist nah dran an ihren Figuren, oft hektisch, manchmal roh, aber nie unkontrolliert. Man spürt, dass Besson keinen Studio-Boss im Nacken hatte, sondern wieder einfach drauflos filmen konnte. So wie damals, als seine Figuren noch echte Exzentriker waren und nicht nur kalkulierte Bausteine im Blockbuster-Baukasten. Statt minutiös geplanter Studiobauten gibt’s echtes Straßengefühl. Los Angeles im Ausnahmezustand, die Stadt der Engel als Bühne für einen Wahnsinnstrip (bei dem hin und wieder Menschen mit Masken im Hintergrund zu erkennen sind). Und Wahnsinn trifft es ziemlich gut. June & John ist temporeich bis atemlos, ein Film, der kaum zur Ruhe kommt. Wer einmal eingestiegen ist in diese rasante Odyssee zweier Außenseiter, findet kaum Gelegenheit zum Luft holen.  Kaum hat man sich mal an eine halbwegs lineare Szene gewöhnt, bricht auch schon das nächste Chaos über einen herein: Überfälle, Verfolgungsjagden, Fallschirmsprünge, Rückblenden, Fantasie-Sequenzen – alles im Wechselbad der Gefühle zwischen Bonnie & Clyde, Natural Born Killers, Thelma & Louise und einer Prise Crank: Eine absurde „Entführung“ im Büro, eine spontane Flucht, ein herunterfallendes Klavier, eine Hochzeit unter funkelnden Lichterketten mitten in der Wildnis – kitschig, ja, aber auf diese eigenwillige Besson-Art eben auch charmant. Zwischen all der Hektik findet der Film außerdem immer wieder kleine, stille Momente, in denen seine beiden Hauptfiguren einfach mal sein dürfen. Und vielleicht sind es gerade diese Augenblicke, die June & John davor bewahren, zur reinen Karikatur zu werden.

June bringt John das Schwimmen bei    © 2025 EuropaCorp

Natürlich stolpert der Film auch über seine eigenen Ambitionen. Manche Dialoge wirken wie direkt aus dem Klischeebaukasten für Außenseiterromanzen gefischt, hier und da schrammt er gefährlich nahe an der Parodie vorbei. Aber dann blitzt wieder eine Szene auf, in der Besson mit einem einzigen Blick, einer kleinen Geste, mehr erzählt als in fünf Minuten Dialog. Und es hilft, dass seine beiden Hauptdarsteller mit spürbarem Enthusiasmus bei der Sache sind. Luke Stanton Eddy, der optisch wie eine Kreuzung aus jungem Tom Cruise und Matthew Fox zu LOST-Zeiten wirkt, spielt John mit genau der richtigen Mischung aus unbeholfen und aufrichtig. Ihm gegenüber schüttet Matilda Price als June eine Wundertüte aus Wahnsinn, Verletzlichkeit und überraschender Wärme aus. Ja, sie overacted gelegentlich – aber genau das passt zu ihrer Figur, die sich nie an Regeln hält und ihre eigene Wirklichkeit erschafft. June & John ist ein Film voller Widersprüche. Roh und überdreht, dabei aber immer auch irgendwie zärtlich. Überspitzt, aber nie zynisch. Manchmal albern, manchmal berührend. Und auch wenn nicht jede Szene zündet, trägt der Film diese wilde Mischung mit einer solchen Überzeugung vor, dass man ihm nur schwer böse sein kann. Trotz des nicht ganz runden Ganzen hat man das Gefühl, Besson habe nach Jahren des kreativen Irrwegs wieder ein Stück weit zu sich selbst zurückgefunden. Und vielleicht ist June & John genau deshalb so reizvoll: Weil er sich nicht anbiedert, nicht glatt ist, sondern lieber stolpert, scheitert und dann einfach weiterläuft. So wie seine beiden Titelhelden. Und damit hat er, ganz leise und unspektakulär, etwas geschafft, woran viele große Produktionen zuletzt gescheitert sind.

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Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität BD

Ein bisschen Thelma und John    © 2025 EuropaCorp

June & John hat ein sehr spezielles Bild, das aufgrund der sehr speziellen Aufnahmetechnik entstanden ist. Lest mehr dazu im Kapitel “Bildqualität UHD”. An dieser Stelle nur der Hinweis, dass die Blu-ray der 4K-Disk durchaus unterlegen ist.
Capelight Pictures schickt John & June mit zwei DTS-HD-Master-Tonspuren auf die Reise. Diese bleiben ohne Fehl und Tadel, werden aber nur selten gefordert. Über weite Strecken dominieren hier Dialoge und atmosphärische Geräusche. Wenn nach knapp 25 Minuten John sich jedoch in die Disko träumt, wird es nicht nur auf den Surroundkanälen sehr aktiv, sondern auch dynamisch im Bass und auf den Mainspeakern. Im Finale wird zwar nicht die riesige Action abgefackelt, aber immerhin fliegt mal ein Heli über die Szenerie und sorgt für eine wunderbare Surroundkulisse, die (fast) wirkt, als hätte man es mit einer Atmos-Tonspur zu tun. Die Dialoge bleiben permanent gut verständlich und gegenüber dem wenig überzeugenden Bild (mehr dazu im nächsten Kapitel) kann der Ton überzeugen.

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Bild- und Tonqualität UHD

Flucht in jeder erdenklichen Situation    © 2025 EuropaCorp

Luc Besson realisierte June & John mit iPhones. Und das vor rund fünf Jahren. Capelight Pictures gradete das Ganze mit HDR10 und Dolby Vision inkl. eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Stellen wir aber zunächst kurz ein paar Überlegungen bezüglich der „Kameras“ an, denn genau mit diesen Infos sollte man an die Betrachtung der UHD Blu-ray herangehen. Denn während der Kollege Boyle für 28 Years Later zwar auch iPhones nutzte, diese aber mit hochwertigen Optiken und Rigs ausrüstete, auf dass man die Mobiltelefone dahinter kaum mehr erkennen konnte, wagten sich Besson und sein Kameramann Tobias Deml mit dem iPhone nahezu unverändert unter die Darsteller. Auf Setfotos sind stellenweise ein kleineres Objektiv und ein handgehaltenes Tableau zu erkennen – ansonsten ist es tatsächlich das „nackte“ Mobiltelefon. Ausgehend davon, dass der Film während des Lockdowns 2020 innerhalb von elf Wochen gedreht wurde (auch hier kann man nur schätzen, dass es im Frühjahr bis Sommer gewesen sein muss), kann es “bestenfallls” ein iPhone 11 Pro oder Pro Max gewesen sein. Und das bot weder das erst im 13er eingeführte Apple ProRes an, mit dem deutlich mehr Farbinformationen bei geringerer Kompression aufgezeichnet werden, was wiederum eine bessere Grundlage für Farbkorrektur, Effekte und Schnitt bietet. Noch konnte Besson auf ein Log-Farbprofil zurückgreifen. Was man also bekommt, sind quietschbunte Farben während der gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen, die teils in Farbverfälschungen driften. Vor allem aber bekommt man ein produktionsseitig bereits unter sehr deutlichen Kompressionsartefakten leidendes Bild, das zwischen Überschärfungsartefakten in der Tiefe (hauptsächlich bei subjektiv viel zu scharfen Gebäuden) und völliger Wachsästhetik bei den meisten Einstellungen von Gesichtern schwankt – besonders der nachwachsende Bart von John sieht immer wieder sehr wächsern aus. Dazu gibt’s Überschärfungen an den Rändern von Objekten und wuselige Kompressionsartefakte auf Gesichtern (Cop bei 53’00). Ganz schlimm wird es bisweilen bei Totalen wie jener nach 55’06, bei der sämtliche Objekte Geisterbilder aus Artefaktsäumen aufweisen. Erstaunlich gut klappt die Dynamik, die in den hellen Szenen nie wirklich überstrahlt, sondern gut durchzeichnet und kontrastreiche Einstellungen ermöglicht (62’28). Auch dunkle Einstellungen bleiben relativ souverän. Dafür gibt’s auf Himmelshintergründen und auf Helligkeitsverläufen von Wänden immer mal wieder Banding. Das Encoding gelang Capelight gut, wobei es gelegentlich schwierig ist, das Encoding auf all dem komprimierten Ausgangsmaterial zu erkennen. Noch mal: Das Bild, wie es hier erscheint, wurde maximal möglich reproduziert. Und in puncto HDR-Kontrastdynamik macht es sogar Spaß. Aber das beste Grading und Encoding können nun mal nicht kaschieren, was von einem iPhone nicht oder mit heftigen Kompressionsartefakten aufgenommen wurde. Wenngleich hier und da gegenüber der Blu-ray tatsächlich etwas mehr Detailtiefe zu erkennen ist (Aufzugsschild bei 8’09). Vereinzelt sind auch Palmwedelspitzen besser zu erkennen. Das macht aus der 4K-Disk zwar aufnahmebedingt immer noch kein Referenzmaterial, aber die Blu-ray sieht demgegenüber noch schwächer aus. In der Folge gibt’s einige Screenshotvergleiche, zu denen ich nicht überall Kommentare hinzugefügt habe, da relativ deutlich ist, worin die Probleme der Produktion mit den iPhones gelegen hat.

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Blu-ray (8’09): (Slider ganz nach rechts): Mangelhafte Kompression der iPhones führt zu zahlreichen Problem während der Aufnahme des Films. Texturen wirken bspw. weich und wachsig.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das gilt auch für die UHD Blu-ray, die allerdings etwas kontrastreicher erscheint.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (8’09): (Slider ganz nach rechts): Dass die Blu-ray der 4K-Disk trotz des mangelhaften Eingangssignals der iPhone-Produktion noch unterlegen ist, sieht man an Details in der Tiefe.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Achtet hier im folgenden Vergleichbild auf die Schrift der Aufzugsdrücker-Wandplatte (gibt’s das Wort überhaupt?)

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Wo die Blu-ray hier noch stärkere Probleme hat, die Schrift klar zu bekommen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die 4K-Disk immerhin leserlich. Aber die verwendeten Smartphones sind bereits eingangsseitig nicht geeignet für entsprechende Detailtiefe.

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Blu-ray (32’48): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (39’02): (Slider ganz nach rechts): Einer der besten Shots des Films.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ich zweifle fast an, dass für diese Totale iPhones verwendet wurden.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Selbst in der Tiefe sieht das noch recht in Ordnung aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (48’58): (Slider ganz nach rechts): In dieser Totalen wird deutlich, dass die iPhones hier Defizite haben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die Palmwedel haben keine wirkliche Zeichnung und fransen aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe zeigt die Spitzen etwas besser, die Bäume im rechten Bereich des Bildes sind dennoch nahezu auflösungsfrei.

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Blu-ray (52’56): (Slider ganz nach rechts): Kommt das Bild in Bewegung, wie hier beim Polizisten …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gibt es noch andere Probleme.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Auf seinem Gesicht zeigt sich eine Mischung aus Kompressions und Farbartefakten.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): June & John ist deshalb eher für Menschen, die Lust auf die Geschichte haben und die amateurhaften Produktionsumstände umarmen können, weil’s die Authentizität unterstützt.

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Blu-ray (54’02): (Slider ganz nach rechts): Bei der Farbauflösung sieht man aufgrund der Limitierung der iPhones Bandingprobleme.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (55’06): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ist etwas Bewegung während der Aufnahme im Spiel gewesen, was den mit Abstand schwächsten Shot offenbart.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Hier kommen noch zusätzlich Geisterbilder/Doppelkonturen hinzu.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk ist dennoch dynamischer im Kontrast.

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Blu-ray (79’49): (Slider ganz nach rechts): Und die Farben der gut ausgeleuchteten Außenszenen sind schon sehr poppig und außergewöhnlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier zeigt die 4K-Scheibe mehr Auflösung in der Tiefe.

Keine Änderung beim Ton. Auch die UHD Blu-ray kommt mit den DTS-HD-Masterspuren.
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Bonusmaterial

Das Mediabook mit Blu-ray und UHD Blu-ray enthält neben dem Kinotrailer ein 24-seitiges Booklet. Featurettes sind nicht an Bord.

Fazit

Um es noch einmal klar zu machen: Die reduzierte und artefaktbehaftete Bildqualität liegt zu keiner Zeit am Mastering/Encoding der UHD Blu-ray, sondern ist einzig der ursprünglichen Aufnahme mit einem iPhone geschuldet, das zudem nicht der jüngsten Generation entspricht. Dadurch kaufte sich Besson zwar Freiheit während der Pandemie ein, aber eben auch nahezu sämtliche Artefakte, die man sich bei einem Bild vorstellen kann. Was gerade bei größeren Bildbreiten offenbart, wie schwach ein Mobiltelefon zu Beginn der 2020er-Jahre noch gewesen ist – trotz anderslautender Versprechungen der Hersteller. Meine Bewertung bezieht sich entsprechend auf diesen Bildeindruck und ist nicht als Problem des Masterings zu sehen. Man kann dem Ganzen aber auch positive Aspekte abgewinnen. Denn auf diese irgendwie unperfekte Art und Weise bekommt Bessons June & John einen fühlbar authentischeren Strich. Man merkt, dass hier fast guerillamäßig inszeniert wurde und dieser amateurhafte Anstrich hat dann wieder etwas Charmantes.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 40% (aufgrund der äußerst limitierten Produktionsmittel mit einem iPhone)
Bildqualität UHD: 50% (aufgrund der äußerst limitierten Produktionsmittel mit einem iPhone)

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 20%
Film: 60%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: F 2020
Regie: Luc Besson
Darsteller: Luke Stanton Eddy, Matilda Price, Marceline Orallo, Myles Cranford, Ronald Joseph Miller,
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 93
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2025 EuropaCorp / Capelight Pictures)
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Trailer zu June & John

JUNE AND JOHN | Trailer (deutsch)


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.

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16 Kommentare
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Michael
Michael
24/09/2025 00:25

Ich guck den Film ohne Vorwissen und denk schon nach paar Minuten “Mann, sieht das mies aus”. Kurz darauf kommt mir der Gedanke “Als wäre es mit einem iPhone gefilmt”. Ich schaue nach: Bingo.
Ich konnte deshalb so gut raten, weil ich schon öfter mit meiner Frau diskutiert habe, sie aber inzwischen zugibt, dass mein Samsung die bessere Kamera hat.
Wie kommt man in Zeit von Imax und wo VistaVision wieder auflebt auf die beknackte Idee, mit einem Telefon zu drehen? (Gut, ich kenne jetzt die Entstehungsgeschichte).
Trotzdem: wieso halten immer alle iPhone für das Nonplus-Ultra. Das geht doch besser…

G W
G W
22/09/2025 17:32

Wobei auch die Vorgängergenerationen der aktuellen iPhones schon recht respektabel waren.

In der Zeit, bevor 4k zum Standard wurde, konnte man schon kommerzielle Filme mit dem Gerät drehen und auch veröffentlichen. Sowohl Soderberghs UNSANE (2018), als auch Sean Bakers Tangerine (2015) waren vom damaligen HD-Kamera-Niveau nicht so weit weg.
Wenn man einen realistischen (Pseudo-)Dokumentarstil will, hat es atmosphärisch sogar noch geholfen.

Nebenbei: Gibt es denn ein Filmmedium/-format, welches nicht mit wenigstens einem Found-Footage-Horrorfilm “geehrt” wurde?

G W
G W
22/09/2025 21:18
Reply to  timowolters

Schon klar, da hätten Arri und Co. ansonsten ihre Läden ja auch dichtmachen können. Ich war trotzdem damals positiv überrascht und fand’s (mindestens) bei den genannten Filmen auch sehr passend und stimmungsvoll.

Stefan B.
Stefan B.
23/09/2025 10:50
Reply to  G W

Da habt ihr Beide schon recht. Die IPhones, und sicherlich auch die TOP-Handy’s anderer Marken, sind da schon unfassbar weit.

Wobei wir, meine Frau und ich, schon so ab und an kleine Werbefilmchen für unsere Kunden drehen. Dafür genügt eine Kamera von Sony, die eigentlich fürs Fotografieren ist – und trotzdem wirkt das dann schon wesentlich filmischer als mit dem IPhone.

Siehe hierzu auch gerne nochmals The Creator. Timo hat das da sehr gut beschrieben, was mit Kameras, weit unterhalb der Arri’s & Co. so alles geht.

Tja, und dann schaut man sich Blood & Sinners an und weiß, was noch alles so geht (analog, IMax & Co.).

Ich liebe Film.

Florian
Florian
22/09/2025 17:21

Moin Timo, sorry anderes Review aber da ich nicht sicher bin, ob du meinen Kommentar zum Dr. No 4K Review gesehen hast. Ich weiß, meine Aussagen zu den Defiziten der 4K disk klingen möglicherweise zu sehr nach Nerd aber ich finde, dass die Probleme der Atmos Spur erwähnt werden sollten. Ein klares Beispiel hatte ich ja schon ursprünglich genannt, gerne nochmal nachprüfen.

Bitte nicht als Kritik sehen, es ist lediglich eine Ergänzung. Deine Rezensionen sind top und ich lese sie sehr gerne und sehe auch, dass du sehr viel Ahnung hast.

Stefan B.
Stefan B.
22/09/2025 11:14

Ich habe am Wochenende eines meiner beliebten Videos unserer Katze gedreht. Der Kater tollte mit einem Haarband – Maus-Simulation – durch unseren Garten.

Die Sonne schien und daher gab’s mit dem IPhone den Kino-Modus mit viel Spitzlichtern.
4 K, 24p, für den Kinoeffekt und eine recht ruhige Hand. Tja, sah gut aus soweit. Kein Banding, gutes Encoding und auch die Schärfe war ok. Die Farben waren gut – freilich auf dem OLED geprüft.

Nun, 28 years later sah trotzdem besser aus. Ok, ich hatte keine Objektive, aber dafür das neuere IPhone. Unser Kater ist ebenfalls ein Monster, aber ich bin nicht Anthony Dod Mantel…

Achja, den o.a. Film möchte ich nicht sehen :o)

Stefan B.
Stefan B.
22/09/2025 13:49
Reply to  timowolters

Ich bin auch kein echter Technik Nerd, aber die genutzten Objektive für 28 years (auch zu lesen bei Imdb) haben es in sich. 35mm Objektive für schlappe 9.999 $ das Stück. Da kann ich nicht mithalten :o) Aber ja, die 4K Möglichkeiten bei den neueren Handy’s sind wirklich der Wahnsinn – ich spiegel diese gerne mal auf den LG.

Die Katzenfilme sind auf dem Instagram Account meines Katers zu sehen…Das muss genügen…. Vielleicht schreibe ich aber mal Leonine an, falls die daraus was machen wollen….

PS: Ich bin noch meine Kritik für Blood & Sinners schuldig – wird knapper mit Deiner Führung demnächst ;o)

G W
G W
22/09/2025 21:22
Reply to  Stefan B.

Fürs Katzen-Mediabook wird Herr Wolters sicher gerne einen Essay beisteuern 😉

Stefan B.
Stefan B.
23/09/2025 10:26
Reply to  G W

Da bin ich mir sicher :o) Timo guckt ja alles – fast. (U. Boll)

Stefan B.
Stefan B.
23/09/2025 10:42
Reply to  timowolters

Alles, wirklich (fast) alles hätte einen höheren Unterhaltungswert :o)